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MONITORING DER LAßNITZ
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Fonds für Unterrichts- und Schulentwicklung
(IMST-Fonds)
S3 „Themenorientierung im Unterricht“
MONITORING DER LAßNITZ
Kurzfassung
Mag. Charlotte Hilbert
Mag. Sylvia Kleindienst, Mag. Herbert Steiner, Dr. Barbara Depisch, Dr. Heli
Krammer
Modellschule Graz, ÖBB
Graz, Juni 2010

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Im Schuljahr 2008/09 bekam die Modellschule Graz die Möglichkeit zur Kooperation
mit der Projektleitung des Koralmtunnels der ÖBB (DI.Gerhard Harrer). Durch den
Bau des Tunnels musste ein Teil des Flussverlaufs der Lassnitz verändert werden.
Ein völlig neues Flussbett wurde geschaffen und damit bot sich uns die Möglichkeit
das Entstehen und die Entwicklung eines neuen Ökosystems zu beobachten und zu
erforschen. Gemeinsam mit einem Botaniker (Dr.Heli Kammerer) und einer Zoologin
(Dr.Barbara Depisch) sollten die Schüler/innen das neu geschaffene Ökosystem un-
tersuchen.
An der Modellschule Graz gibt es seit 27 Jahren Erfahrungen im Projektunterricht.
Die Modellschule Graz versteht sich seit je her als eine Schule, in der ganzheitliches,
fächerübergreifendes Lernen in Form von Projekten einen zentralen Stellenwert ein-
nimmt: Sei es bei internationalen Kontakten und interkulturellen Begegnungen, im
theaterpädagogischen Erleben und Miteinander, bei der Gestaltung zahlreicher eige-
ner Ausstellungen oder den vielen themenspezifischen Projekten.
Auch die 4. Klasse hatte mehrere Projekte wie zum Beispiel “Wandmalerei”, “Ernäh-
rung”, “Wald”, “trendy travel”, “Theaterprojekt”, “Kennenlerntage”, “Kirchenralley”,
“Oral History”, etc.
Da die Modellschule den Schwerpunkt in bildnerischer Erziehung hat, war unser Be-
wegrund für diese Projekt mehr Bedeutung und Aufmerksamkeit auf die Naturwis-
senschaften zu lenken und diese in der Schule besser zu verankern. Ziel war, dass
das Projekt an unserer Schule nachhaltig die Naturwissenschaften bereichert. Exper-
ten von außen sollten die Bedeutung der Naturwissenschaften in umweltrelevanten
Fragen unterstreichen. Außerdem wollten wir die Vernetzung der naturwissenschaft-
lichen Fächer verbessern.
Ablauf des Projekts
Nach einem einführenden Theorieteil in der Schule fanden Forschungstage an der
Laßnitz statt. Der Schwerpunkt lag einerseits im forschenden Lernen andrerseits im
Üben von sozialer Kompetenz durch die gemeinsamen Erlebnisse beim Zusammen-
leben und Übernachten im Freien. Die Studien zur Beobachtung der Veränderung
des Ökosystems sollen über mehrere Vegetationsperioden gehen.
A. Theorieteil:
In den Unterrichtsstunden in Biologie und Umweltkunde, Geografie und Wirtschafts-
kunde, Physik, Chemie und Vorträgen von den Biologen/innen wurden die Schü-
ler/innen auf die Themen, die sie bei den Outdoortagen bearbeiten sollten, vorberei-
tet. Mittels Arbeitsblättern, Powerpointvorträgen und Gruppenarbeiten wurde die
Theorie erarbeitet und gefestigt.
B. Praktischer Teil in der Schule
Die Schüler/innen wurden durch Teamarbeit an der Stereolupe vorbereitet verschie-
dene Wassertiere zu erkennen. Die genaue Beobachtung der Tiere sollte durch
Zeichnungen, die angefertigt wurden, geschult werden.
C. Feldforschung an der Laßnitz
An den Outdoortagen konnten die Schüler/innen dann die gelernte Theorie anwen-
den und das Ökosystem gemeinsam mit den Lehrer/innen und den Biolog/innen er-
forschen. Es wurden Kleintiere aus der Laßnitz gesammelt und bestimmt. Mit Kä-
schern, Sieben und Netzen fingen die Schüler/innen die Kleinlebewesen aus der

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Laßnitz. Die Schüler/innen suchten auch nach Libellen und studierten diese, fingen
Krebse und stellten Beobachtungen an , suchten vergeblich nach Fischotterlosung.
Die Flora wurde ebenso untersucht, es wurden Quadrate von einem Meter Seiten-
länge abgesteckt und die Pflanzen in diesem Areal gezählt und bestimmt. So wurde
erhoben, welche Pflanzen vorkommen und wieviele es von jeder Art gibt. Die Strö-
mungs- und Fließgeschwindigkeit wurde erhoben, bis zum Bauch im Wasser stehend
bemühten sich die Schüler/innen an den verschiedensten Stellen und in verschiede-
nen Tiefen die Fließgschwindigkeit zu ermitteln und zu vergleichen. Das Sohlsubstrat
wurde untersucht und der Zusammenhang zur Fließgeschwindigkeit hergestellt. Mit
Hilfe des Wasserkoffers wurde das Wasser der Laßnitz analysiert.
D. Soziale Kompetenz üben
Das Zusammenleben im Freien über 2 Tage, das miteinander Forschen, das Arbei-
ten in Teams und gemeinsame Kochen im Freien ermöglichte neue Kontakte , Able-
gen von Vorurteilen und Bildung von neuen Freundschaften. Besonders das gemein-
same Sitzen ums Lagerfeuer, das Spielen und gemeinsame Baden in der Laßnitz
trugen zu einem besseren Zusammenhalt in der Klasse bei. Ebenso war das Leh-
rer/innen-Schüler/innenverhältnis durch das gemeinsame Tun und Leben in der Na-
tur angenehmer als in der Schule.
Resumee:
Die meisten Schüler/innen waren sehr interessiert an dem Projekt und freuen sich
auf die weitere Möglichkeiten die Studien an der Laßnitz fort zu setzen. Es ist glau-
ben wir, recht gut gelungen , die Schüler/innen für den naturwissenschaftlichen Un-
terricht zu begeistern und diese Freude am wissenschaftlichen Arbeiten vor allem im
Freigelände auch einige Zeit zu bewahren. Die guten Erinnerungen an die Tiere und
Pflanzen in dem Ökosystem auch einige Zeit nach dem ersten Lernen und Kennen-
lernen weisen auf eine emotional sehr stimmige Lernsituation hin.