Die bisherigen Ergebnisse führten dazu, dass wir die Alltagsbegriffe „warm und kalt“
auf ihre vielfältige Bedeutung untersuchen konnten. Dies war eine eher lehrerzent-
rierte Lernphase, in der der menschliche „Warm-Kalt-Sinn“ nicht als eine Art Ther-
mometer, sondern aus Zu- bzw. Abfluss eines Wärmestromes und auch die Unter-
schiedlichkeit der beiden Begriffe Temperatur und Wärme(Energie) verstanden wer-
den sollte.
Dieser physikalische Hintergrund leitete zu den Wärmetransport-Phänomenen über,
die in den darauf folgenden Stunden von den Schüler/innen experimentell untersucht
und ausgewertet wurden.
Zunächst betrachteten wir eine Modell-Sonne, die auf einen Modell-Menschen
scheint. Als Modellsonne dienten Infrarotlampen (die ich vor Jahren um billiges Geld
bei einer Kaffeefirma für die Schule gekauft hatte). Als Modellmenschen dienten uns
zwei Alkoholthermometer, ein schwarz ummanteltes und ein blankes. Die Schü-
ler/innen untersuchten die Abhängigkeit der Thermometertemperatur von der Entfer-
nung zur IR-Lampe, werteten dies graphisch aus und zogen ihre Schlüsse daraus.
Im Anschluss daran stellte ich ihnen die Aufgabe, das Wasser in einer Plastik-
Eprouvette möglichst hoch zu erhitzen, ohne jedoch die hitzeempfindliche Eprouvette
zu zerstören. Da die Klasse selbstständiges Experimentieren gewohnt war und auch
den Umgang mit diversen offenen Flammen korrekt beherrschte, hatte ich keine Si-
cherheitsbedenken. Trotzdem war ich natürlich besonders auf der Hut, um allfällige
unfallträchtige Detailsituationen zu verhindern. Daher führte ich während dieser Ar-
beitsphase zahlreiche „Physiksaalumkreisungen“ durch und gab da und dort einige
Durchführungstipps.
Fast alle Schüler/innen verwendeten stiftartige Metallgegenstände, die ins Wasser
der Eprouvette tauchten und von außen mittels diversen Flammen erhitzt wurden.
Viele staunten nicht wenig, als sie feststellen mussten, dass die Halterung des Stiftes
enorm viel Wärme ableitete, sodass sich das Wasser in der Eprouvette unerwartet
wenig erwärmte. (Dass dazu auch die Abstrahlung einen wichtigen Beitrag lieferte
konnten sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht recht einsehen). Dies führte zu eher zeit-
raubenden Optimierungen der Stift-Halterungen. Die anschließende Diskussion der
aufgestellten Erklärungsversuche führte zu den Rollen der Konvektion und der Wär-
meleitung in einem System, benötigte allerdings sämtliche Stunden der ersten März-
woche 2002, was zu einer neuerlichen Überschreitung meines Zeitplanes führte.