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Einfhrung in die apparativen Methoden in der Organischen Chemie

Ein Tutorial zum Organischen Praktikum als Hypertextsystem


Erstellt von P. Kreitmeier, Universitt Regensburg, Mrz 2001 basierend auf einem Skript von S. Hnig, G. Mrkl, J. Sauer, Universitten Regensburg, Wrzburg

Kapitel 9

Trocknen von Feststoffen, Lsungen und Lsungsmitteln


9.1. Trockenmittel 9.2. Trocknen von Feststoffen 9.3. Trocknen von Lsungen 9.4. Reinigung und Trocknen von Lsungsmitteln

Der Begriff Trocknung wird in der Organischen Chemie mit unterschiedlicher Bedeutung verwendet: Bei Feststoffen versteht man unter Trocknung die Entfernung aller anhaftenden, flssigen Bestandteile (Lsungsmittelreste). Unter der Trocknung von Lsungen oder Lsungsmittel versteht man die Entfernung von Wasser aus der (meist organischen) Flssigkeit. In diesem Kapitel werden die wichtigsten Trockenverfahren beschrieben.

9.1. Trockenmittel
Trockenmittel knnen Flssigkeiten aufnehmen und physikalisch oder chemisch binden. Die meisten eingesetzten Trockenmittel eignen sich zur Entfernung von Wasser, einige sind auch zur Entfernung von Sure- oder Basenspuren oder kleiner polarer Molekle geeignet.

Aluminiumoxid
Aluminiumoxid kann zur Entferung von Wasser aus Ether, aliphatischen, olefinischen, aromatischen und halogenierten Kohlenwasserstoffen eingesetzt werden. Fr Epoxide, Ester, Ketone, Aldehyde ist es ungeeignet. Die dynamische Trocknung mit Aluminiumoxid wird meist fr kleinere Mengen an Lsungsmitteln eingesetzt. Dabei werden gleichzeitig polare Verunreinigungen entfernt.

Calciumchlorid (wasserfrei)
Mit Calciumchlorid lassen sich Ether, aliphatischen, olefinischen, aromatischen und halogenierten Kohlenwasserstoffen und viele Ester trocknen. Alkohole, Phenole, Aldehyde, Amine und einige Ketone und Ester werden von Calciumchlorid gebunden. Als grob gekrntes Calciumchlorid eignet es sich auch zur Trocknung von langsam strmenden Gasen (Trockenrohrfllung). Dabei muss beachtet werden, dass Calciumchlorid bei Wasseraufnahme zerfliet, dadurch wird die Wasseraufnahme behindert.

Calciumhydrid
Calciumhydrid ist ein sehr wirksames Trockenmittel fr fast alle organischen Lsungsmittel. Es reagiert sehr heftig mit Wasser, deshalb sollten die zu trocknenden Flssigkeiten nur geringe Mengen an Wasser enthalten. Zur Trocknung von Verbindungen mit aktivem (aciden) Wasserstoff ist Calciumhydrid ungeeignet!

Kaliumcarbonat
Zum Trocknen von Aminen, Aceton, Nitrilen und chlorierten Kohlenwasserstoffen. Gleichzeitig werden Surespuren gebunden. Kaliumcarbonat ist ungeeignet zum Trocknen von Suren und Substanzen, die unter den basischen Bedingungen zu Folgereaktionen neigen.

Kaliumhydroxid
KOH trocknet basische Flssigkeiten wie Amine, fr Suren, Sureanhydride, Ester, Amide und Nitrile ist es ungeeignet. Beim Trocknen zerfliet KOH, dadurch wird die Trockenwirkung gemindert.

Kieselgel
Kieselgel ist ein universell einsetzbares Trockenmittel fr Gase und Flssigkeiten. Als Exsikkatorfllung und zum Trocknen von Gasen (Trockenrohrfllung) wird hufig gekrntes oder perlenfrmiges Kieselgel mit Feuchtigkeitsindikator verwendet, dadurch kann die Wasseraufnahmefhigkeit durch Farbumschlag kontrolliert werden. Kieselgel lsst sich durch beliebig oft durch Erhitzen auf 125-175 C regenerieren.

Magnesiumsulfat wasserfrei
Magnesiumsulfat kann zur Trocknung fast aller Verbindungen verwendet werden, auch fr org. Suren, Ester, Aldehyde, Ketone und Nitrile.

Molekularsieb
Mit Molekularsieben knnen praktisch alle Gase und Flssigkeiten getrocknet werden. Sie sind chemisch weitgehend inert. Molekularsiebe sind kristalline, synthetische Zeolithe mit Hohlrumen im Kristallgitter, die durch definierte Poren zugnglich sind. Die Porengre bestimmt, welche Molekle eindringen knnen; handelsblich sind 3,4,5 und 10 . Polare Molekle werden strker adsorbiert als unpolarere, polarisierbare Molekle strker als nicht polarisierbare. Molekularsiebe knnen beliebig oft bei Temperaturen ber 250 C regeneriert werden (erreichbarer Wassergehalt ca. 2-3 g/100g; fr hhere Ansprche muss im lpumpenvakuum bei 300-350 C getrocknet werden. Wurden mit dem Molekularsieb Lsungsmittel getrocknet, sollte aus Sicherheitsgrnden das Lsungsmittel durch Einschtten von Wasser verdrngt werden.

Natrium
Natrium eignet sich zur Wasserentfernung aus Ethern, gesttigten aliphatischen und aromatischen Kohlenwasserstoffe und tertiren Aminen. Beim Trocknen bildet sich NaOH und Wasserstoff. Vllig ungeeignet ist Natrium zum Trocknen von protischen Lsungsmitteln (Alkohole, Carbonsuren) Ketonen, Aldehyden, Estern und halogenhaltigen Lsungsmittel, bei denen explosionsartige Reaktionen auftreten knnen. Natrium reagiert sehr heftig mit Wasser, deshalb sollten die zu trocknenden Flssigkeiten nur geringe Mengen an Wasser enthalten. Fr eine gute Trockenwirkung wird Natrium meist mit Hilfe einer Natriumpresse als dnner Draht in das Lsungsmittel eingebracht (groe Oberflche). Natriumreste werden mit Isopropanol vernichtet. Natrium kann als Trockenmittel meistens durch Calciumhydrid ersetzt werden.

Natriumhydroxid
NaOH trocknet ebenso wie Kaliumhydroxid basische Flssigkeiten wie Amine, fr Suren, Sureanhydride, Ester, Amide und Nitrile ist es ungeeignet. Beim Trocknen zerfliet Natriumhydroxid, dadurch wird die Trockenwirkung gemindert.

Natriumsulfat (wasserfrei)
Natriumsulfat ist ein universell einsetzbares Trockenmittel fr fast alle Verbindungen, auch empfindliche Substanzen wie Aldehyde und Ketone knnen damit getrocknet werden. Die Trockenwirkung ist nur mig, zum Trocknen von Lsungen aber meist ausreichend.

Phosphorpentoxid, Sicapent
Phosphorpentoxid ist ein sehr wirksames Trockenmittel, es entfernt Wasser aus Gasen und gesttigten aliphatischen und aromatischen Kohlenwasserstoffen, Nitrilen, halogenierten Kohlenwasserstoffen, und Schwefelkohlenstoff; ungeeignet ist es fr Alkohole, Amine, Suren, Ketone, Aldehyde und Ether. Bei der Wasseraufnahme berzieht sich Phosphorpentoxid mit einer zhen, honigartigen Schicht Polymetaphosphorsure, die Trockenwirkung nimmt dadurch deutlich ab.Deshalb verwendet man oft Sicapent, ein auf anorganischem Trger aufgezogenes Phosphorpentoxid. Durch das Trgermaterial bleibt es auch bei Wasseraufnahme rieselfhig. Sicapent wird auch mit Feuchtigkeitsindikator angeboten.

9.2. Trocknen von Feststoffen


Feststoffe werden hufig aus Lsungen durch Abdestillieren des Lsungsmittels gewonnen oder durch Absaugen von Suspensionen erhalten. Das vollstndige Entfernen der noch verbliebenen Lsungsmittelreste nennt man Trocknen. Die einfachste Methode um Lsungsmittelreste zu Entfernen ist das Trocknen im Vakuum. Dazu wird der zu trocknende Feststoff in einer tarierten Schale in einen Exsikkator gestellt und durch Anlegen von Unterdruck (ca. 16 mbar, Wasserstrahlvakuum) evakuiert. Der verminderte Druck beschleunigt das Verdampfen des Lsungsmittels. Der Planschliff des Exsikkators muss gefettet werden, um eine ausreichende Dichtigkeit zu gewhrleisten. Whrend der gesamten Trocknungsdauer muss die Verbindung zur Vakuumpumpe bestehen bleiben! Nur so ist es mglich, dass der Lsungsmitteldampf aus dem Exsikkator und damit auch aus der Substanz gezogen wird. Zum ffnen des Exsikkators wird der Absperrhahn geschlossen und der Vakuumanschluss entfernt. Anschlieend wird der Absperrhahn sehr langsam und vorsichtig geffnet, um die Substanz nicht durch die einstrmende Luft im Exsikkator zu Verwirbeln. Zur Kontrolle des Trocknungsvorgangs wird die Festsubstanz von Zeit zu Zeit aus dem Exsikkator genommen und gewogen: ist keine Gewichtsabnahme mehr festzustellen ist der Trocknungsvorgang beendet (Gewichtskonstanz). Die Trocknung bentigt Zeit! Bei leichtflchtigen Lsungsmitteln kann eine Stunde ausreichen, bei hhersiedenden Solventien wie Ethanol knnen es auch mehrere Stunden (oder Tage) sein. Kleine Substanzmengen trocknet man am besten in einem (tarierten) Rundkolben mit aufgesetztem Hahnbergangsstck Kernschliff auf Olive.

Muss Wasser aus einer Festsubstanz getrocknet werden gelingt das im Vakuum nur sehr langsam. Hier wird man in den unteren Teil des Exsikkators zustzlich eine Schale mit Trockenmittel stellen. Das Trockenmittel nimmt das Wasser ber die Gasphase nach und nach auf und bindet es. Deshalb kann hier prinzipiell auch ohne Vakuum (aber mit geschlossenem Hahn) getrocknet werden. Ein Unterdruck im Exsikkator beschleunigt den Trockenvorgang. Als Trockenmittel wird meist gekrntes Kieselgel mit Feuchtigkeitsindikator oder Calciumchlorid verwendet, enthlt die Substanz noch Reste organischer Suren (z.B. Essigsure) ist Kaliumhydroxid als Trockenmittel besser, da es die Sure als Salz bindet. Wasser ist relativ schwierig zu entfernen, deshalb wird meist ber Nacht getrocknet. In hartnckigen Fllen kann die Entfernung von Wasser durch azeotrope Destillation sinnvoll sein: Dazu wird der Feststoff in einem geeignetem Lsungsmittel (Wasserschlepper, z.B. Cyclohexan) gelst oder suspendiert und am Wasserabscheider erhitzt.

9.3. Trocknen von Lsungen


Bei Reinigungsoperationen wie der Extraktion erhlt man das Produkt hufig als Lsung in einem wassergesttigtem Solvens. Vor der Weiterverarbeitung muss das Wasser aus dem Lsungsmittel entfernt werden. Im Labormastab kann das durch die Zugabe eines geeigneten Trockenmittels zu Lsung erfolgen. Als Trockenmittel wird meist Natriumsulfat, Magnesiumsulfat, Calciumchlorid oder Kaliumcarbonat verwendet. Welches Trockenmittel geeignet ist hngt von der Art der Substanz und des Lsungsmittels ab. Das Trockenmittel wird in kleinen Portionen zu der Lsung gegeben und immer wieder umgeschttelt. Es wird soviel Trockenmittel zugegeben, dass es beim Umschtteln nicht mehr verklumpt. Anschlieend wird das Gef verschlossen und von Zeit zu Zeit umgeschttelt oder permanent magnetisch gerhrt. Fr ein gutes Trocknungsergebnis muss mit mindestens 2 Stunden gerechnet werden, besser wird ber Nacht getrocknet. Die berstehende Lsung muss klar erscheinen; ist sie trb wurde zu wenig Trockenmittel verwendet. Nach dem Trocknen wird ber einem Bchnertrichter oder einem Alihn'schen Rohr vom Trockenmittel abfiltriert und das Trockenmittel mit frischem, trockenem Solvens nachgewaschen. Zuviel Trockenmittel verringert hufig die Ausbeute, da die gewnschte Substanz beim Abfiltrieren vom Trockenmittel teilweise eingeschlossen wird. Deshalb ist darauf zu achten, dass vor dem Trocknen sichtbare Wassertropfen aus der Lsung entfernt werden (mit einer Tropfpipette vorsichtig aufziehen). Insbesondere wenn ohne Lsungsmittel (in Substanz) getrocknet wird darf nur mglichst wenig Trockenmittel verwendet werden!

9.4. Reinigung und Trocknen von Lsungsmitteln


Viele chemische Umsetzungen setzen Lsungsmittel voraus, die keine strenden Verunreinigungen enthalten. Bei modernen metallorganischen Synthesen ist es entscheidend, da die eingesetzten Lsungsmittel trocken (= wasserfrei oder absolut) sind. Obwohl Wasser in Lsungsmitteln im Grunde ebenfalls eine Verunreinigung ist, wird entsprechend den unterschiedlichen Bedrfnissen zwischen der Reinigung und der Trocknung organischer Solventien unterschieden. Ein einfaches Rechenbeispiel zeigt die Bedeutung von Verunreinigungen am Beispiel von Ether: Bei einem handelsblichen Wassergehalt von 0.2 % enthalten 100 ml Ether etwa 0.14 g bzw. 7.5 mmol Wasser! Zusammen mit den physikalischen Daten wird das Verhalten gegenber Wasser (Mischbarkeit und Wassergehalt azeotroper Gemische) ebenso wie die wichtigsten bekannten Verunreinigungen angegeben. In vielen Fllen lt sich die Reinigung und Trocknung in einem Arbeitsgang erreichen, in einigen Fllen sind auch mehrere Methoden zur Reinigung und Trocknung angegeben. Ein wichtiger Punkt ist die korrekte Aufbewahrung der getrockneten Lsungsmittel. Zum einem soll verhindert werden, da das Solvens im Lauf der Zeit wieder Wasser aufnimmt, zum anderen mu damit gerechnet werden, da die den technischen Solventien zugesetzten Stabilisatoren bei der Reinigung ebenfalls entfernt wurden. In diesem Fall mu eine mgliche Zersetzung oder Peroxidbildung der Solventien bercksichtigt werden.

Nicht unproblematisch ist das Abfllen von aufwndig getrockneten Lsungsmitteln: Auch beim schnellen Ausgieen steigt der Restwassergehalt von 10-3 Gew.% auf den doppelten bis vierfachen Wert. Auch das an der Glasoberflche von Laborgerten adsorbierte Wasser ist nicht zu unterschtzen. Alle bentigten Glasgerte mssen deshalb gut getrocknet und evtl. unter Vakuum ausgeheizt werden, der direkte Luftkontakt von getrockneten Lsungsmitteln muss nach Mglichkeit ausgeschlossen werden. Neben den Reinigungs- und Trocknungsmethoden fr Lsungsmittel sind auch die entsprechenden Vorschriften fr einige hufig bentigte Basen mit aufgenommen. Schlielich werden fr alle Lsungsmittel auch die sicherheitsrelevanten Daten (Gefahrensymbol, R/SStze, MAK-Werte etc., Stand 2001) mit angegeben.

Trocknen mit Aluminiumoxid:


Eine elegante Methode ist Entfernung von Restwasser aus vorgetrockneten, destillierten Lsungsmitteln durch Adsorption an basischen Aluminiumoxid der Aktivittsstufe I. Hierzu fllt man eine Chromatographiesule ( 10 - 20 mm, Hhe 30 - 50 cm) trocken mit etwa 150 g basischem Al2O3 (Akt.Stufe I) pro Liter Solvens und lsst das zu trocknende Lsungsmittel durch die Sule laufen. Dazu wird das Solvens am besten aus einem Tropftrichter zugetropft, das getrocknete Solvens wird in einem Schliffkolben mit seitlichem Kapillarhahn (Schlenkkolben), auf den ein Trockenrohr aufgesetzt wird, aufgefangen. Durch die freiwerdende Adsorptionswrme erwrmt sich die Sule beim Durchlaufen des Lsungsmittels anfangs sehr stark, dadurch geht die Trockenwirksamkeit zunchst verloren. Deshalb ist es ratsam, die ersten 100 ml des Eluats entweder zu verwerfen oder erneut durch die Sule laufen zu lassen. Der Nachteil dieser Methode ist der relativ hohe Preis des Trockenmittels, was die Durchfhrung auf einige wenige, spezielle Flle und kleine Volumina beschrnkt. Das verbrauchte Aluminiumoxid wird im Abzug aus der Sule ausgestoen (evtl. mit Hilfe eines Handgeblses) und erst nach vollstndigem Trocknen entsprechend den jeweils gltigen Abfallvorschriften entsorgt. Von der Regenerierung mu wegen mglicherweise anhaftenden Peroxidspuren prinzipiell abgeraten werden!

Trocknen mit Molekularsiebe


Molekularsiebe sind synthetische, kristalline Aluminiumsilikate mit Hohlrumen, die durch Poren mit definierten Porendurchmesser (3 - 10 ) verbunden sind; handelsblich sind kleine Kugeln oder Zylinder. Bei einem Molekularsieb mit 3 Porendurchmesser kann z.B. nur Wasser (Molekldurchmesser 2.6 ), sowie Ammoniak durch die Poren des Silikats in den Hohlraum eindringen und adsorbiert werden, whrend die blichen organische Solventien nicht eindringen knnen. Die Kapazitt der Molekularsiebe betrgt etwa 20 Gewichtsprozent, sie knnen beliebig oft regeneriert werden:

Der verbrauchte Molekularsieb wird zunchst abfiltriert, im Abzug getrocknet und danach grndlich mit Wasser gewaschen. Zur Aktivierung wird das Silikat erst bei 150 C im Trockenschrank, danach 12 h bei 200 C im Feinvakuum getrocknet. Der Restwassergehalt ist dann < 0.5%. Zu etwa 1 l des zu trocknenden Lsungsmittels werden 100 g Molekularsieb gegeben und unter gelegentlichem Umschwenken mehrere Tage stehen gelassen (Statische Trocknung). Am besten hat sich die dynamische Trocknung bewhrt: Hierbei wird das vorgereinigte und vorgetrocknete Lsungsmittel durch eine Chromatographiesule filtriert. Mit 250 g Molekularsieb lassen sich so etwa 10 Liter der nachstehend aufgefhrten Lsungsmittel bis auf einen Wassergehalt von 0.002% (20 ppm) trocknen (Sule 2.5 x 60 cm, Durchlaufgeschwindigkeit ca. 3 l/h). Molekularsieb 3 : Acetonitril, Methanol, Ethanol und Isoprpanol. Molekularsieb 4 : Benzol, Chloroform, Cyclohexan, Ethylacetat, Methylacetat, Methylenchlorid, Tetrachlorkohlenstoff, Tetrahydrofuran, Toluol. Dieser Molekularsieb bindet auer Wasser auch: Acetaldehyd, Acetonitril, niedere Alkohole (Methanol, Ethanol, n-Propanol, n-Butanol), Methylamin sowie weitere kleine Molekle, die jedoch als Verunreinigungen in Lsungsmitteln keine Rolle spielen.

Trocknen mit Alkalimetallen und Metallhydriden:


Alkalimetalle und Metallhydride werden vor allem beim Trocknen von Kohlenwasserstoffen und Ethern verwendet. Bei nicht zu hoch siedenden Lsungsmitteln lassen sich auch die kuflichen Dispersionen von Natriumhydrid oder Calciumhydrid in Weil (Paraffinl) einsetzen, die wegen der feinen Verteilung sehr rasch und effizient reagieren. Zunchst mu das zu trocknende Lsungsmittel mit CaCl2 oder Na2SO4 "vorgetrocknet" werden. Dadurch wird ein groer Teil des in technischen Lsungsmitteln enthaltenen Wassers bereits entfernt. Zum Feintrocknen wird das Alkalimetall oder Hydrid zugesetzt, wobei Alkalimetalle, soweit nicht ihr Schmelzpunkt berschritten wird (Kalium!), vor Gebrauch erst zu dnnen Bndern oder Drhten (Natrium-Presse) verarbeitet werden mssen. In allen Fllen mu der Umgang wegen der Entzndbarkeit mit besonderer Sorgfalt erfolgen: Nur mit trockenen Gerten und vorgetrockneten Solventien arbeiten! Beim Refluxieren unbedingt einen Metallkhler verwenden! Nie bis zur Trockene abdestillieren! Selbstverstndlich wird die Apparatur gegenber der (feuchten) Atmosphre mit einem Trockenrohr (CaCl2 oder Kieselgel) abgeschlossen. Nach dem Abdestillieren wird zum erkalteten Destillationsrckstand mit den Alkalimetall- oder Metallhydridresten falls ntig Dioxan zugegeben. Anschlieend wird vorsichtig Isopropanol unter Schwenken und Rhren zugegeben, bis alles Metall bzw. Hydrid abreagiert hat. Danach wird wssriger Alkohol, spter Wasser zugegeben, bis eine klare Lsung entstanden ist. Nach Neutralisation wird die Lsung zum wssrigen organischen Sondermll gegeben.

Kohlenwasserstoffe
n-Pentan
C5H12
20 D

MG: 72.15 g/mol


F+

Schmp. -129 C; Sdp. 36 C; d = 0.63 g/ml; n =1.3575; DK = 1.8 (20 C). Dampfdruck: 573 hPa (20 C); Flammpunkt: -50 C; Zndtemperatur: 285 C; Explosionsgrenzen: 1.4 - 8 Vol.-%. R 12-51/53-65-66-67; S 9-16-29-33-61-62; MAK: 1000 ml/m3 (ppm), 3000 mg/m3. Lslichkeit von Wasser in n-Pentan: 0.01% bei 20C.
N
Xn

Verunreinigungen: Je nach Spezifikation enthlt n-Pentan auch Isomere und ist oft auch verunreinigt mit Olefinen und schwerflchtigen Produkten. Zum Vortrocknen mindestens 24 h ber CaCl2 vortrocknen, danach vom Trockenmittel abdekantieren. 5 g/l Natriumdraht einpressen, einige Stunden refluxieren, danach abdestillieren. Destillation mit ca. 1.0 g/l Natriumhydrid-Dispersion in Weil. Das so getrocknete Pentan wird ber eingepresstem Natriumdraht oder Molekularsieb 4 in einer dichtschlieenden Flasche aufbewahrt.

n-Hexan

C6H14

MG: 86.18 g/mol

20 Schmp. -94 C; Sdp. 69 C; d = 0.66 g/ml; n D =1.3750; DK = 1.8 (20 C). Dampfdruck: 160 hPa (20 C); Flammpunkt: -22 C; Zndtemperatur: 240 C; Explosionsgrenzen: 1.0 - 8.1 Vol.-%.

Xn

R 11-38-48/20-51/53-62-65-67; S 9-16-29-33-36/37-61-62; MAK: 50 ml/m3 (ppm), 180 mg/m3. Lslichkeit von Wasser in n-Hexan: 0.01% bei 20C; Azeotrop mit Wasser (5.6 %), Sdp. 61.6 C. Verunreinigungen: Je nach Spezifikation enthlt n-Hexan auch Isomere, oft auch Olefine und schwerflchtige Produkte. Fr spektroskopische Zwecke mssen die olefinischen Verunreinigungen entfernt werden: n-Hexan wird mehrere Stunden mit ca. 200 ml/l Chlorsulfonsure zum Sieden erhitzt. Die erkaltete Reaktionsmischung wird dann mit Wasser, verd. Natronlauge und nochmals mit Wasser gewaschen, anschlieend wie bei nN

Pentan beschrieben ber CaCl2 vorgetrocknet, danach mit Na-Draht oder NaHDispersion getrocknet. Fr kleinere Mengen ist auch die Filtration ber Al2O3 geeignet. UV-Kontrolle! Hinweis: n-Hexan ist neurotoxisch! Es sollte durch andere Kohlenwasserstoffe (Pentan oder Heptan) ersetzt werden.

n-Heptan

C7H16

MG: 100.21 g/mol

20 Schmp. -90 C; Sdp. 98 C; d = 0.68 g/ml; n D =1.3876; DK = 1.9 (20 C). Dampfdruck: 48 hPa (20 C); Flammpunkt: -4 C; Zndtemperatur: 215 C; Explosionsgrenzen: 1 - 7 Vol.-%.

Xn

R 11-38-50/53-65-67; S 9-16-29-33-60-61-62; MAK: 500 ml/m3 (ppm), 2100 mg/m3. Lslichkeit von Wasser in n-Heptan: 0.01% bei 20C; Azeotrop mit Wasser (12.9 %), Sdp. 79.2 C. Verunreinigungen: Je nach Spezifikation kann n-Heptan neben Isomeren auch olefinische und schwerflchtige Verunreinigungen enthalten. Die Trocknung erfolgt wie bei n-Pentan beschrieben.
N

Petrolether (40/60)

Mischung verschiedener Kohlenwasserstoffe

Siedebereich 40 - 60 C; d = 0.65 g/ml. Dampfdruck: 350 hPa (20 C); Flammpunkt: <-21 C; Zndtemperatur: 250 C; Explosionsgrenzen: 0.8 - 8 Vol.-%. R 11-52/53-65; S 9-16-23-24-33-62; MAK: 500 ml/m3 (ppm) Lslichkeit von Wasser in Petrolether: ca. 0.01% bei 20C; Die Trocknung von Petrolether erfolgt wie bei n-Pentan beschrieben. Petrolether enthlt auch nennenswerte Anteile an n-Hexan (neurotoxisch!). Er kann durch ein Isohexangemisch mit geringen n-Hexan-Anteilen ersetzt werden.

Xn

Cyclohexan

C6H12

MG: 84.16 g/mol

20 Schmp. 6 C; Sdp. 81 C; d = 0.78 g/ml; n D =1.4266; DK = 2.0 (20 C). Dampfdruck: 104 hPa (20 C); Flammpunkt: -18 C; Zndtemperatur: 260 C; Explosionsgrenzen: 1.2 - 8.3 Vol.-%.

R 11-38-50/53-65-67; S 9-16-33-60-61-62; MAK: 200 ml/m3 (ppm), 700 mg/m3. Lslichkeit von Wasser in Cyclohexan: 0.01 % bei 20C; Azeotrop mit Wasser (9.0 %), Sdp. 68.9 C. Verunreinigungen: Je nach Spezifikation enthlt Cyclohexan olefinische (vor allem Benzol), evtl. auch schwerflchtige Verunreinigungen. Fr spektroskopische Zwecke mssen das Benzol und alle olefinischen Verunreinigungen entfernt werden: 1 l Cyclohexan wird bei 50 - 60 C mehrere Stunden mit einer Mischung aus 125 ml konz. Schwefelsure und 100 ml konz. Salpetersure gerhrt. Nach der Abtrennung der Nitriersure im Scheidetrichter wird das gebildete Nitrobenzol mehrmals mit je 50 ml konz. Schwefelsure ausgeschttelt, danach mit Wasser, verd. Natronlauge und nochmals mit Wasser gewaschen. Anschlieend wird wie bei n-Hexan beschrieben getrocknet.

Xn

Methylcyclohexan

C7H14

MG: 98.19 g/mol

20 Schmp. -126 C; Sdp. 101 C; d = 0.77 g/ml; n D =1.4266; DK = 2.0 (20 C). Dampfdruck: 48 hPa (20 C); Flammpunkt: -4 C; Zndtemperatur: 260 C; Explosionsgrenze: 1.1-6.7 Vol.-%.

Xn

R 11-38-51/53-65-67; S 9-16-33-60-61-62; MAK: 200 ml/m3 (ppm), 700 mg/m3. Lslichkeit von Wasser in Methylcyclohexan: 0.01 % bei 20C; Azeotrop mit Wasser (24.1 %), Sdp. 80 C. Verunreinigungen: Die typische Verunreinigung in Methylcyclohexan ist Toluol. Die Reinigung und Trocknung erfolgt wie bei Cyclohexan.
N

Benzol

C6H6

MG: 78.11 g/mol

20 Schmp. 5 C; Sdp. 80 C; d = 0.88 g/ml; n D =1.5011; DK = 2.3 (20 C). Dampfdruck: 101 hPa (20 C); Flammpunkt: -11 C; Zndtemperatur: 555 C; Explosionsgrenzen: 1.2 - 8.3 Vol.-%. R 45-11-E48/23/24/25; S 53-45.

Benzol ist eindeutig als krebserzeugend ausgewiesen Gefahr der Hautresorption, Schutzhandschuhe tragen! Nach Mglichkeit Ersatzstoffe (z.B. Toluol) verwenden!

Lslichkeit von Wasser in Benzol: 0.06 % bei 20C; Benzol in Wasser: 0.18 % bei 20 C. Handelsblicher Wassergehalt: 0.5 - 1 % Azeotrop mit Wasser (8.83 %), Sdp. 69.2 C. Die typische Verunreinigung in Benzol ist Thiophen (ca. 1 %). Zur Entfernung von Thiophen wird zweimal mit je 50 ml/l konz. Schwefelsure ausgeschttelt, dann mit Wasser, verd. Natronlauge und nochmals mit Wasser gewaschen. Zum Vortrocknen mindestens 24 h ber CaCl2 stehen lassen, grere Mengen sollten durch azeotrope Destillation vorgetrocknet werden (10 % des Destillats als Vorlauf wegnehmen). Zur Trocknung stehen mehrere gleichwertige Methoden zur Auswahl: Mit ca. 2 g/l CaH2 oder 3 g/l NaH-Dispersion 6 Stunden refluxieren und dann abdestillieren. Molekularsieb 4 . Filtration ber Al2O3. Die Sulenfllung reicht zur Vortrocknung von weiteren 2 l Benzol. Wasserfreies Benzol wird ber Natriumdraht oder Molekularsieb 4 aufbewahrt.

Toluol

C7H8

MG: 92.14 g/mol

Schmp. -95 C; Sdp. 111 C; d = 0.87 g/ml; =1.4961; DK = 2.3 (25 C). Flammpunkt: 6 C; Zndtemperatur: 535 C; Dampfdruck: 29 hPa (20 C); Explosionsgrenzen: 1.2 - 7 Vol.-%. R 11-20; S 16-29-33; MAK: 50 ml/m3 (ppm), 190 mg/m3. Lslichkeit von Wasser in Toluol 0.03 % bei 25C; Handelsblicher Wassergehalt: ca. 1 % Azeotrop mit Wasser (20.2 %), Sdp. 85 C. Eine Reinigung des handelsblichen Toluols ist fr den praktischen Laborgebrauch nicht ntig. In vielen Fllen ist bei Toluol die Trocknung durch azeotrope Destillation ausreichend (5 % des Destillats als Vorlauf wegnehmen). Zur weitergehenden Trocknung siehe unter Benzol!

Xn

Xylol

C8H10 MG: 78.11 g/mol (Gemisch der Isomeren, Hauptbestandteil ist m-Xylol) Siedebereich 137-142 C; d = 0.86 g/ml; DK = 2.4 (20 C). Schmp: ca. -34 C; Sdp. 137 - 142 C; d = 0.86 g/ml; DK = 2.4 (20 C); Dampfdruck: 8 hPa (20 C); Flammpunkt: 24 C; Zndtemperatur: ca. 465 C; Explosionsgrenzen: 1.7 - 7.5 Vol.-%.

Xn

R 10-20/21-38; S 25; MAK: 100 ml/m3 (ppm), 440 mg/m3. Eine Reinigung des handelsblichen Xylols ist fr den praktischen Laborgebrauch nicht ntig. In vielen Fllen ist bei Xylol die Trocknung durch azeotrope Destillation ausreichend (5 % des Destillats als Vorlauf wegnehmen).

Chlorierte Kohlenwasserstoffe

Achtung! Chlorierte Kohlenwasserstoffe drfen unter keinen Umstnden mit Natrium oder Kalium getrocknet oder ber Natriumdraht aufbewahrt werden! Es besteht Explosionsgefahr!

Dichlormethan
Methylenchlorid

CH2Cl2

MG: 84.93 g/mol


Xn

Schmp. -95 C; Sdp. 40 C; d = 1.32 g/ml; DK = 9.1 (20 C); Dampfdruck: 453 hPa (20 C); Zndtemperatur: 605 C; Explosionsgrenzen: 13 - 22 Vol.-%. R 40; S 23-24/25-36/37; MAK: 100 ml/m3 (ppm), 350 mg/m3. Lslichkeit von Wasser in Dichlormethan 1.30 % bei 25C; Handelsblicher Wassergehalt: ca. 0.05 %. Azeotrop mit Wasser (1.50 %), Sdp. 38.1 C. Zur Reinigung mit Wasser, verdnnter Natronlauge und nochmals mit Wasser waschen. Zur Vortrocknung mindestens 24 h ber CaCl2 stehen lassen. In vielen Fllen liefert diese Methode ausreichend trockenes Dichlormethan. Mit ca. 5 - 10 g/l P2O5 2 Stunden zum Sieden erhitzen, danach abdestillieren. Diese Methode liefert "supertrockenes" Dichlormethan (Wassergehalt < 1 ppm), auerdem erbrigt sich hier das vorherige Waschen mit Wasser. H2O

Chloroform
Trichlormethan

CHCl3

MG: 119.38 g/mol

Xn

Schmp. -63 C; Sdp. 61 C; d = 1.47 g/ml; DK = 4.8 (20 C). Dampfdruck: 213 hPa (20 C) R 22-38-40-48/20/22; S 36/37; MAK: 0.5 ml/m3, 2.5 mg/m3. Lslichkeit von Wasser in Chloroform 0.07 % bei 23C; Handelsblicher Wassergehalt: ca. 0.02 %. Azeotrop mit Wasser (2.2 %), Sdp. 56.1 C.

Chloroform wird durch Sauerstoff unter Lichteinflu photochemisch zersetzt, dabei entsteht Phosgen, Chlor und Chlorwasserstoff. Handelsbliches Chloroform enthlt 0.5 - 1.0 % Ethanol als Stabilisator. Zur Reinigung wir mehrmals mit Wasser gewaschen. Zur Vortrocknung mindestens 24 h ber CaCl2 stehen lassen, dann: Mit ca. 5 - 10 g/l P2O5 2 Stunden zum Sieden erhitzen, danach abdestillieren. Fr spektroskopische Zwecke wird Chloroform ber basischem Al2O3 (Akt.Stufe I) filtriert (50 g Al2O3 fr ca. 70 - 100 ml Chloroform). Nicht stabilisiertes Chloroform mu in dunklen Flaschen (Molekularsieb 4 ) aufbewahrt werden. Es enthlt bald wieder Zersetzungsprodukte (HCl, Phosgen).

Tetrachlormethan
Tetrachlorkohlenstoff

CCl4

MG: 153.82 g/mol

20 Schmp. -23 C; Sdp. 77 C; d = 1.59 g/ml; n D =1.4601; DK = 2.2 (20 C); Dampfdruck: 121 hPa (20 C).

R 23/24/25-40-48/23-52/53-59; S 23-36/37-45-59-61; MAK: 10 ml/m3 (ppm), 64 mg/m3. Fr Tetrachlorkohlenstoff besteht nach der deutschen FCKW-HalonVerbotsverordnung eine Anwendungsbeschrnkung. Gefahr der Hautresorption! Schutzhandschuhe tragen! Lslichkeit von Wasser in Tetrachlormethan 0.01 % bei 24C; Handelsblicher Wassergehalt: ca. 0.02 %. Azeotrop mit Wasser (4.1 %), Sdp. 66 C. Tetrachlorkohlenstoff zersetzt sich unter Lichteinflu in Gegenwart von Feuchtigkeit langsam zu Chloroform und Chlorwasserstoff. Reinigung, Trocknung und Aufbewahrung wie unter Chloroform beschrieben.

Ether
Die als Lsungsmittel hufig benutzen Ether wie Diethylether, Dioxan, Tetrahydrofuran (auer tert-Butylmethylether) bilden mit Luftsauerstoff bei Lichteinwirkung Peroxide, die bei Anreicherung - zum Beispiel im Destillationsrckstand - explosionsartig zerfallen knnen. Peroxidhaltige Ether drfen deshalb auf keinen Fall bis zur Trockne destilliert werden; besser ist es, die Peroxide zu entfernen! Nachweis von Peroxiden: 10 ml des Ethers werden im Scheidetrichter mit einer wrigen, angesuerten Kaliumiodid-Lsung geschttelt. Peroxide setzen Jod frei, das sich in der Etherphase mit brauner Farbe lst. (Die Nachweisempfindlichkeit lt sich durch die Iod-Strkereaktion erhhen). 0.3 g N,N-Dimethylamin-p-phenylendiamin-sulfat werden in 10 ml Wasser gelst und mit Methanol auf 100 ml aufgefllt. 2 ml dieser Reagenslsung werden mit 1 - 5 ml Ether versetzt. Bei Anwesenheit von Peroxiden frbt sich die Lsung innerhalb von 5 Minuten tiefblau. Kufliche Indikatorstbchen zeigen Peroxide einfach durch Eintauchen in das Lsungsmittel an.

Handelsbliche Ether sind heute in der Regel stabilisiert (Hinweis auf dem Etikett) und neigen dadurch kaum zur Peroxidbildung. Durch bermig lange Lagerung, Destillation oder auch Chromatographie werden die Stabilisatoren jedoch unwirksam bzw. entfernt. In diesem Fall mssen die Peroxide unbedingt entfernt werden! Zur Entfernung der Peroxide knnen kufliche Reagentien verwendet werden (z.B. PerexKit der Firma Merck). Wird das Lsungsmittel ohnehin absolutiert, kann die Zerstrung der Peroxide gleichzeitig bei der Reinigung und Trocknung erfolgen. Gereinigte Ether mssen in braunen Flaschen aufbewahrt werden, um durch Lichtausschlu die Neubildung von Peroxiden zu verzgern. Nach lngerem Aufbewahren mu unbedingt erneut auf Peroxide geprft werden! Der Zusatz von etwa 0.05 % Diethyl-dithio-natriumcarbamat (= Cupral) als Stabilisator verhindert die Neubildung von Peroxiden und Aldehyden ber Jahre hinweg. Wenn der Stabilisator in den Reaktionen nicht strt ist die Stabilisierung der Ether unbedingt zu empfehlen! Handelsblicher Ether ist auch oft mit 2,6-Di-tert-butyl-4-methylphenol (BHT) stabilisiert. Auch dieser Zusatz (ca. 10 ppm) verhindert die Neubildung von Peroxiden zuverlssig.

Diethylether

C4H10O
20 D

MG: 74.12 g/mol


F+

Schmp. -116 C; Sdp. 34 C; d = 0.71 g/ml; n =1.3526; DK = 4,3 (20 C). Dampfdruck: 587 hPa (20 C); Flammpunkt: -40 C; Zndtemperatur: 170 C; Explosionsgrenzen: 1.7 - 36 Vol.-%. R 12-19-22-66-67; S 9-16-29-33; MAK: 400 ml/m3 (ppm), 1200 mg/m3. Lslichkeit von Wasser in Ether 1.5 % bei 25 C; Lslichkeit von Ether in Wasser: 6 %. Azeotrop mit Wasser (1.3 %), Sdp. 34.1 C. Handelsblicher Wassergehalt: ca. 0.2 %. Diethylether kann Peroxide, Ethylalkohol, Acetaldehyd und Wasser enthalten. Reinigung: Mehrmaliges Ausschtteln mit wriger Eisen-(II)-sufat-Lsung zur Entfernung der Peroxide. Trocknung: Zum Vortrocknen mehrere Tage ber feingekrntem CaCl2 in einer dunklen Flasche stehen lassen Einpressen von ca. 5 g/l Natriumdraht, einige Tage stehen lassen und danach ber frischen Natriumdraht abdestillieren. Die Na-Behandlung entfernt Peroxide, Alkohol, Aldehyd und Wasser, das vorherige Ausschtteln mit FeSO4 ist also nicht erforderlich! mit ca. 4 g/l Natriumhydriddispersion 2 - 3 Stunden refluxieren, danach abdestillieren. Dieses Verfahren entfernt ebenfalls Peroxide und alle brigen Verunreinigungen. Durch etwa 100 g/l basisches Al2O3 filtrieren. Achtung: Das Aluminiumoxid kann nicht regeneriert werden, da die Peroxide adsorbiert, aber nicht zerstrt werden! Absoluter Diethylether wird am besten in dunklen Flaschen ber Natriumdraht aufbewahrt.
Xn

Tert-butylmethylether
(MTB)

C5H12O

MG: 88.15 g/mol

20 Schmp. -108 C; Sdp. 55 C; d = 0.74 g/ml; n D =1.3756; DK = 4.5 (20 C). Dampfdruck: 268 hPa (20 C); Flammpunkt: -28 C; Zndtemperatur: 460 C; Explosionsgrenzen: 1.7 - 8.4 Vol.-%.

R 11-66; S 9-23-29-33; Lslichkeit von MTB in Wasser: 5 % bei 20 C; Lslichkeit von Wasser in MTB: 1.5 % bei 20 C. Handelsblicher Wassergehalt: ca. 0.05 %. Tert-butylmethylether bildet keine Peroxide und kann Diethylether weitgehend

ersetzen. Bei Reaktionen mit starken Suren mu mit Spaltung in Isobuten und Methanol gerechnet werden. Mit wrigen Suren kann MTB aber ausgeschttelt werden. Die Verunreinigungen in handelsblichen MTB betragen < 1% an Kohlenwasserstoffen, Methanol und tert-Butanol. Zur Trocknung und Reinigung wird MTBE mit etwa 3 g/l Natriumhydriddispersion 6 h refluxiert, danach abdestilliert. MTB kann ber Molekularsieb (4 ) aufbewahrt werden.

Tetrahydrofuran
THF

C4H8O

MG: 72.11 g/mol

20 Schmp. -108 C; Sdp. 66 C; d = 0.89 g/ml; n D =1.4072; DK = 7,4 (20 C). Dampfdruck: 200 hPa (20 C); Flammpunkt: -20 C; Zndtemperatur: 230 C; Explosionsgrenzen: 1.5 - 12.4 Vol.-%.

Xi

R 11-19-36/37; S 16-29-33; MAK: 50 ml/m3 (ppm), 150 mg/m3. Tetrahydrofuran ist mit Wasser unbegrenzt mischbar, bildet aber ein Azeotrop mit Wasser (5.4 %), Sdp. 63.2 C. Handelsblicher Wassergehalt: ca. 0.1 %. Tetrahydrofuran bildet ebenso wie Diethylether uerst explosive Peroxide. Zur Reinigung und Trocknung wird 2 Tage ber CuCl (5 g/l) und gepulverter KOH (50 g/l) gerhrt. Das abdekantierte THF wird nun mit KOH (10 g/l) refluxiert, danach abdestilliert (nicht bis zur Trockne destillieren!). Nun wird Natriumdraht (5 g/l) eingepresst und mehrere Tage im Dunklen stehen gelassen bzw. einige Stunden refluxiert, danach abdestilliert. THF wird in dunklen Flaschen ber Natriumdraht aufbewahrt. Wird besonders wasserfreies THF (insbesondere fr metallorganische Arbeiten) bentigt, wird das THF in einer Umlaufapparatur ber 5 g/l Kalium unter Schutzgasatmosphre (N2 oder Argon) aufbewahrt. Vor jeder Entnahme wird einige Zeit refluxiert, danach die bentigte Menge im Auffangbehlter der Umlaufapparatur gesammelt und erst unmittelbar vor Gebrauch entnommen. Die Wasserfreiheit wird folgendermaen berprft: Zum frisch entnommenen Solvens wird ein kleines Stck Natrium und etwas Benzophenon gegeben. Die sofortige Blaufrbung zeigt die absolute Wasserfreiheit von THF an.

1,4-Dioxan

C4H8O2
20 D

MG: 88.12 g/mol


F

Schmp. 11 C; Sdp. 101 C; d = 1.03 g/ml; n =1.4224; DK = 2,2 (20 C). Dampfdruck: 41 hPa (20 C); Flammpunkt: 12 C; Zndtemperatur: 375 C; Explosionsgrenzen: 1.9 - 22.5 Vol.-%. R 11-19-36/37-40; S 16-36/37; MAK: 20 ml/m3 (ppm), 73 mg/m3. Gefahr der Hautresorption! Schutzhandschuhe tragen! Dioxan ist mit Wasser unbegrenzt mischbar, bildet aber ein Azeotrop mit Wasser (18 %), Sdp. 87.8 C. Handelsblicher Wassergehalt: ca. 0.2 %. Dioxan bildet wie Diethylether Peroxide, auerdem kann handelsbliches Dioxan mit Essigsure, 2-Ethyl-1,3-dioxolan und Wasser verunreinigt sein. Zur Reinigung wird Dioxan mit festem KOH geschttelt, danach wird wie beim THF beschrieben weiterverfahren. Dioxan kann in dunklen Flaschen ber Molekularsieb (4 ) aufbewahrt werden.
Xn

Ethylenglycoldimethylether

C4H10O2 90.12 g/mol (DME, 1,2-Dimethoxyethan, Monoglyme, Dimethylcellosolve)

20 Schmp. -69 C; Sdp. 84 C; d = 0.87 g/ml; n D =1.3813; DK = 7.25 (20 C). Dampfdruck: 67 hPa (20 C); Flammpunkt: -6 C; Zndtemperatur: 245 C; Explosionsgrenzen: 1.6 - 10.4 Vol.-%.

R 60-61-11-19-E20; S 53-16-24/25-37-45. Ethylenglycoldimethylether ist unbegrenzt mit Wasser mischbar; Azeotrop mit Wasser (10.5 %), Sdp. 76 C. Handelsblicher Wassergehalt: ca. 0.2 %. Ethylenglycoldimethylether bildet beim lngeren Stehen an der Luft unter Lichteinwirkung Peroxide, die sich im Destillationsrckstand konzentrieren und sich unter Umstnden explosionsartig zersetzen knnen. Deshalb Ethylenglycoldimethylether niemals vollstndig bis zur Trockne destillieren! Ethylenglycoldimethylether wird dreimal mit je 100 ml/l 50-%iger wssriger KOH ausgeschttelt, danach wird 24 Stunden ber ca. 20 g/l gepulvertem KOH und ca. 5 - 10 g/l CuCl gerhrt. Nach dem Abdekantieren und Filtrieren wird mit 5 g/l Natriumdraht oder Natriumhydrid 12 - 24 Stunden refluxiert und abdestilliert. Falls sich der Natriumdraht weitgehend umgesetzt hat, sollte nochmals ber der gleichen Menge Natrium refluxiert und abdestilliert werden. Fr metallorganische Arbeiten empfiehlt sich, die Trocknung mit Natrium solange fortzusetzen, bis sich bei der Zugabe von Benzophenon die typische Blaufrbung zeigt. Aufbewahrung siehe THF!

Diethylenglycoldimethylether C6H14O3
(Diglyme, Bis(2-Methoxyethyl)-ether)

134.18 g/mol
T

20 Schmp. -68 C; Sdp. 162 C; d = 0.95 g/ml; n D =1.4097; DK = 7.0 (20 C). Dampfdruck: 7 hPa (20 C); Flammpunkt: 53 C; Zndtemperatur: 190 C.

R 60-61-10-19; S 53-37-45. MAK: 5 ml/m3 (ppm), 28 mg/m3. Diethylenglycoldimethylether ist unbegrenzt mit Wasser mischbar; Azeotrop mit Wasser (75 %), Sdp. 99.8 C. Handelsblicher Wassergehalt: ca. 0.2 %. Auch Diethylenglycoldimethylether bildet Peroxide, auerdem ist in handelsblichen Qualitten Dimethoxyethan als Verunreinigung enthalten. Reinigung und Trocknung wie bei THF, Verunreinigungen von Dimethoxyethan werden durch Destillation ber eine Kolonne abgetrennt. Aufbewahrung siehe THF!

Ester
Ameisensureethylester
(Ethylformiat)
20 Schmp. -80 C; Sdp. 54 C; d = 0.92 g/ml; n D =1.3597; DK = 9.1 (20 C). Dampfdruck: 256 hPa (20 C); Flammpunkt: -34 C; Zndtemperatur: 440 C; Explosionsgrenzen: 2.7 - 16.5 Vol.-%.

C3H6O2

74.08 g/mol
F

Xn

R 11-20/22-36/37; S 9-16-24-26-33; MAK 100 ml/m3 (ppm), 310 mg/m3. Lslichkeit von Wasser in Ameisensureethylester 17 % (20 C); Azeotrop mit Wasser (5 %), Sdp. 52.6 C. Handelsblicher Wassergehalt: ca. 1 %. Ameisensureethylester kann mit Ameisensure und Ethanol infolge einer Esterspaltung verunreinigt sein. Ameisensureethylester wird 24 h ber MgSO4 oder K2CO3 vorgetrocknet, abdekantiert und anschlieend ber ca. 10 g/l P2O5 abdestilliert. CaCl2 ist zum Vortrocknen ungeeignet, da es eine Additionsverbindung mit Ameisensureethylester eingeht.

Essigsuremethylester
(Methylacetat)

C3H6O2

74.08 g/mol

20 Schmp. -98 C; Sdp. 56 C; d = 0.93 g/ml; n D =1.3614; DK = 6.6 (20 C); Dampfdruck: 217 hPa (20 C); Flammpunkt: -13 C; Zndtemperatur: 475 C; Explosionsgrenzen: 3.1 - 16 Vol.-%.

Xi

R 11-36-66-67; S 16-26-29-33; MAK 200 ml/m3 (ppm), 610 mg/m3. Lslichkeit von Wasser in Essigsuremethylester 8 % (20 C); Azeotrop mit Wasser (3.2 - 3.7 %), Sdp. 56.4 C. Handelsblicher Wassergehalt :ca. 0.1 % Essigsuremethylester wird 24 h ber K2CO3 sicc. vorgetrocknet, abdekantiert und anschlieend ber ca. 10 g/l P2O5 abdestilliert. CaCl2 ist zum Vortrocknen ungeeignet, da es mit Methylacetat ebenso wie mit Ameisensureethylester eine Additionsverbindung eingeht.

Essigsureethylester
(Ethylacetat)

C4H8O2

88.10 g/mol

20 Schmp. -83 C; Sdp. 77 C; d = 0.90 g/ml; n D =1.3723; DK = 6.0 (25 C). Dampfdruck: 103 hPa (20 C); Flammpunkt: -4 C; Zndtemperatur: 460 C; Explosionsgrenzen: 2.1 - 11.5 Vol.-%.

Xi

R 11-36-66-67; S 16-26-33; MAK: 400 ml/m3 (ppm), 1500 mg/m3. Lslichkeit von Wasser in Essigsureethylester 2.9 % (25 C); Azeotrop mit Wasser (8.5 %), Sdp. 70.4 C. Handelsblicher Wassergehalt ca. 0.1 % Die Reinigung und Trocknung erfolgt wie bei Essigsuremethylester.

Aprotische, dipolare Lsungsmittel

Aceton

C3H6O

MG: 58.08 g/mol

20 Schmp. -95 C; Sdp. 56 C; d = 0.79 g/ml; n D =1.3588; DK = 20.7 (25 C). Dampfdruck: 233 hPa (20 C); Flammpunkt: -20 C; Zndtemperatur: 540 C; Explosionsgrenzen: 2.2 - 12.8 Vol.-%.

Xi

R 11-36-66-67; S 9-16-26; MAK 500 ml/m3 (ppm), 1200 mg/m3. Aceton ist mit Wasser unbegrenzt mischbar, handelsblicher Wassergehalt ca. 0.4 %. Organische Verunreinigungen < 1 % (Methanol, Aldehyde). Alle blichen Trocknungsmittel bewirken aldolartige Kondensationsreaktionen, die eine sorgfltige fraktionierende Destillation erfordern. Bei Beachtung dieser Tatsache kann Aceton mit K2CO3, P2O5 oder auch mit CaCl2 (Trockenzeit max. 6 h) getrocknet werden. Am besten geeignet ist die Trocknung ber Molekularsieb 3 (bei statischer Trocknung: 100g Molekularsieb auf 1 l Aceton, bei dynamischer Trocknung 100 g Molekularsieb auf 5 l). Aceton wird ber Molekularsieb 3 aufbewahrt.

Acetonitril

C2H3N

MG: 41.05 g/mol

20 Schmp. -46 C; Sdp. 81 C; d = 0.78 g/ml; n D =1.3442; DK = 37.5 (20 C). Dampfdruck: 97 hPa (20 C); Flammpunkt: 5 C; Zndtemperatur: 525 C; Explosionsgrenzen: 4.4 - 16 Vol.-%.

R 11-23/24/25; S 16-27-45; MAK: 40 ml/m3 (ppm), 68 mg/m3. Acetonitril ist mit Wasser unbegrenzt mischbar. Azeotrop bei 15.9 %, Sdp. 76.7 C. Handelsblicher Wassergehalt ca. 0.3 %. Verunreinigungen in Acetonitril: Acrylnitril, Amine. Acetonitril wird mit 1 g/l Natriumhydrid-Dispersion 10 Minuten refluxiert und danach rasch abdestilliert. Das Destillat wird mit 2 g/l P2O5 versetzt, nochmals 10 Minuten refluxiert und wieder rasch abdestilliert. Mit dieser Prozedur ist ein Wassergehalt von etwa 10-3 % erreichbar. Acetonitril wird in dunklen Flaschen ber Molekularsieb 3 aufbewahrt.

N,N-Dimethylformamid
(DMF)

C3H7NO

73.10 g/mol

20 Schmp. -60 C; Sdp. 153 C; d = 0.95 g/ml; n D =1.4305; DK = 36.7 (20 C). Dampfdruck: 4 hPa (20 C); Flammpunkt: 59 C; Zndtemperatur: 440 C; Explosionsgrenzen: 2.2 - 16 Vol.-%.

R 61-E20/21-36; S 53-45; MAK: 10 ml/m3 (ppm), 30 mg/m3. DMF ist mit Wasser unbegrenzt mischbar, es bildet kein Azeotrop mit Wasser. Handelsblicher Wassergehalt ca. 0.15 %. Verunreinigungen: Dimethylamin, Ammoniak und Wasser. 100 ml DMF werden mit ca. 13 ml Benzol und 4 ml Wasser versetzt und fraktionierend destilliert. Wenn im Vorlauf das Azeotrop Benzol-Wasser zusammen mit den Amin-Verunreinigungen bergegangen ist, wird das DMF anschlieend durch Destillation im Wasserstrahlvakuum rein erhalten. DMF wird ber ca. 20 g/l P2O5 im Wasserstrahlvakuum destilliert. Aufbewahrung in dunklen Flaschen ber Molekularsieb 3 (DMF wird durch sichtbares und UV-Licht photochemisch zersetzt!).

N-Methylpyrrolidon

C5H9NO (NMP, 1-Methyl-2-pyrrolidon))

99.13 g/mol

Xi

20 Schmp. -24 C; Sdp. 202 C; d = 1.03 g/ml; n D =1.4684; DK = 33 (25 C). Dampfdruck: 0.32 hPa (20 C); Flammpunkt: 95 C; Zndtemperatur: 245 C; Explosionsgrenzen: 1.3 - 9.5 Vol.-%.

R 36/38; S 41; MAK: 19 ml/m3 (ppm), 80 mg/m3. NMP ist mit Wasser unbegrenzt mischbar, handelsblicher Wassergehalt ca. 1 %. Verunreinigungen: Methylamin, Butyrolacton. Kufliches NMP wird zunchst mit 50 g/l P2O5, besser noch mit 10 g/l CaH2 versetzt und etwa 6 Stunden mit einem KPG-Rhrer heftig gerhrt. Nach dem Abdekantieren wird im Wasserstrahlvakuum destilliert. Das kufliche NMP wird mit etwa 1.5 Gewichts-% CH3ONa versetzt und ber Nacht stehen gelassen. Anschlieend wird im Wasserstrahlvakuum destilliert (zunchst langsam, um Methylamin zu entfernen!). NMP wird in einer dunklen Flasche ber Molekularsieb 4 und unter Schutzgas (N2) aufbewahrt.

Dimethylsulfoxid
(DMSO)

C2H6OS

78.13 g/mol

Xi

Schmp. 18 C; Sdp. 189 C; d = 1.10 g/ml; n 20 =1.4783; DK = 48.9 (20 C). Dampfdruck: 0.6 hPa (20 C); Flammpunkt: 95 C; Explosionsgrenzen: 1.8 - 63 Vol.-%. R 36/38; S 26. DMSO ist hygroskopisch und mit Wasser unbegrenzt mischbar, kein Azeotrop mit Wasser. Handelsblicher Wassergehalt ca. 0.5 %. Organische Verunreinigungen < 1 % (Methanol, Aldehyde). Zur Reinigung und Trocknung gengt in den meisten Fllen die fraktionierende Destillation im Wasserstrahlvakuum. Davor kann mit 50 g/l Calciumsulfatsemihydrat (SIKKON) oder 25 g/l Calciumhydrid vorgetrocknet werden. Aufbewahrung in dunklen Flaschen ber Molekularsieb 3

Nitromethan

CH 3NO2

61.0 g/mol

Xn

Schmp. -28 C; Sdp. 101 C; d = 1.14 g/ml; n 20 =1.3818; DK = 38.6 (20 C). Dampfdruck: 36 hPa (20 C); Flammpunkt: 44 C; Zndtemperatur 415 C; Explosionsgrenzen: 7.3 - 63 Vol.-%. R 5-10-22; S 41; MAK: 100 ml/m3 (ppm), 250 mg/m3. Lslichkeit von Wasser in Nitromethan 8.3 % bei 20 C. Azeotrop mit Wasser (23.6 %), Sdp. 83 C. Handelsblicher Wassergehalt ca. 1 %. Organische Verunreinigungen in Nitromethan sind Spuren von Formaldehyd, Acetaldehyd, Methanol und Ethanol. Nitromethan wird durch eine fraktionierende Destillation ber ca. 10 g/l P2O5 gereinigt und getrocknet. In vielen Fllen ist bereits eine sorgfltige Destillation ausreichend.

Amine
Vor allem wasserlsliche Amine sind schwer zu trocknen und berdies stark hygroskopisch. Es hat sich gezeigt, da nach geeigneter Vortrocknung die Aufbewahrung ber Molekularsieb am wirksamsten ist (vgl. D. R. Burfield, R. H. Smithers und A. S. Ch. Tan, J. Org. Chem. 43, 3967 (1978)).

Diisopropylamin
(DIPA)

C6H15N

101.2 g/mol
F

20 Schmp. -96 C; Sdp. 84 C; d = 0.71 g/ml; n D =1.3915. Dampfdruck: 100 hPa (20 C); Flammpunkt: -17 C; Zndtemperatur: 285 C; Explosionsgrenzen: 1.5 - 8.5 Vol.-%.

R 11-20/22-34; S 16-26-36/37/39-45. Lslichkeit von DIPA in Wasser 11 % bei 30 C; Lslichkeit von Wasser in DIPA 40 % bei 30 C; Azeotrop mit Wasser (9.2 %), Sdp. 74.1 C. Handelsblicher Wassergehalt ca. 0.4 %. Handelsbliches DIPA enthlt ca. 0.5 % andere Basen. Zur Trocknung wird DIPA eine Woche ber ca. 10 g/l gepulvertem CaH2 refluxiert und anschlieend direkt abdestilliert. DIPA wird in dunklen Flaschen ber Molekularsieb 4 und unter Inertgas (N2) aufbewahrt.

N-Ethyl-diisopropylamin

C8H19N

129.3 g/mol

20 Schmp. 10 C; Sdp. 127 C; d = 0.76 g/ml; n D =1.4133. Flammpunkt: 3 C.

R 11-22-34-52/53; S 16-26-36/37/39-45-61. Handelsblicher Wassergehalt ca. 0.1 %. Handelsbliches Ethyldiisopropylamin enthlt bis zu 2 % andere Basen. Reinigung und Trocknung wie Triethylamin. Aufbewahrung in dunklen Flaschen ber Molekularsieb 4 und unter Inertgas (N2).

Triethylamin

C6H15N

101.2 g/mol

20 Schmp. -115 C; Sdp. 89 C; d = 0.73 g/ml; n D =1.4000; DK = 2.4 (20 C). Dampfdruck: 70 hPa (20 C); Flammpunkt: -17 C; Zndtemperatur: 215 C; Explosionsgrenzen: 1.2 - 8 Vol.-%.

R 11-20/21/22-35; S 3-16-26-29-36/37/39-45; MAK 1 ml/m3 (ppm), 4.2 mg/m3.

Lslichkeit von Wasser in Triethylamin 4.6 % bei 20 C; Lslichkeit von Triethylamin in Wasser 5.5 % bei 20 C; Azeotrop mit Wasser (10 %), Sdp. 75 C. Handelsblicher Wassergehalt ca. 0.2 %. Handelsbliches Triethylamin wird solange mit KOH-Pltzchen versetzt, bis sich auch beim Rckflukochen kein weiteres KOH mehr lst. Dann lt man abkhlen, dekantiert ab, gibt 50 g/l frische KOH-Pltzchen zu und refluxiert erneut eine Stunde, dekantiert erneut ab und destilliert anschlieend. Das Destillat wird nun 2 - 3 Stunden ber frischem CaH2 refluxiert und erneut abdestilliert. Fr hhere Ansprche ist es empfehlenswert, das so gereinigte Triethylamin unmittelbar vor Gebrauch erneut ber LiAlH4 oder NaH-Dispersion abzudestillieren. Aufbewahrung in dunklen Flaschen ber Molekularsieb 4 und unter Inertgas (N2).

Tetramethylethylendiamin
(TMEDA)

C6H16N2

116.2 g/mol

Schmp. -55 C; Sdp. 120-122 C; d = 0.78 g/ml; n 20 =1.4179; DK = 2.7 (20 C). Flammpunkt: 17 C. R 11-20/22-34; S 16-26-36/37/39-45. Handelsbliches TMEDA kann bis zu 50% Wasser enthalten! TMEDA ist sehr schwierig zu trocknen und uerst hygroskopisch. Das kufliche TMEDA wird solange mit gepulverter KOH gesttigt, bis sich keine zwei Phasen mehr bilden. Danach wird das TMEDA mit 10 g/l NaH oder Na versetzt und ber Nacht refluxiert, anschlieend abdestilliert. Dieses Verfahren wird nun solange wiederholt, bis ein scharfer Siedepunkt von 120 122 C erreicht ist. Aufbewahrung in dunklen Flaschen ber Molekularsieb 4 und unter Inertgas (N2).

Pyridin

C5H5N

79.10 g/mol

20 Schmp. -41 C; Sdp. 115 C; d = 0.98 g/ml; n D =1.5029; DK = 12.3 (25 C). Dampfdruck: 20 hPa (20 C); Flammpunkt: 17 C; Zndtemperatur: 550 C; Explosionsgrenzen: 1.7 - 10.6 Vol.-%.

Xn

R 11-20/21/22; S 26-28; MAK: 5 ml/m3 (ppm), 16 mg/m3. Pyridin ist mit Wasser unbegrenzt mischbar und hygroskopisch; Azeotrop mit Wasser (43 %), Sdp. 94 C. Handelsblicher Wassergehalt ca. 0.3 %. Pyridin enthlt oft Verunreinigungen homologer Pyridine, Anilin und Phenol. In den meisten Fllen reicht es aus, Pyridin zur Trocknung mehrere Tage ber ca. 20 g/l festem KOH stehen zu lassen. Falls Spuren von gelstem KOH stren, wird zustzlich ber KOH oder besser noch ber NaH-Dispersion abdestilliert. Aufbewahrung ber Molekularsieb 4 .

Alkohole
Methanol
CH4O
20 D

32.04 g/mol
F

Schmp. -98 C; Sdp. 65 C; d = 0.79 g/ml; n =1.3288; DK = 32.6 (20 C). Dampfdruck: 128 hPa (20 C); Flammpunkt: 11 C; Zndtemperatur: 455 C; Explosionsgrenzen: 5.5 - 44 Vol.-%. R 11-23/24/25-39/23/24/25; S 7-16-36/37-45; MAK :200 ml/m3 (ppm), 270 mg/m3; Gefahr der Hautresorption! Methanol ist mit Wasser unbegrenzt mischbar und hygroskopisch. Es bildet kein Azeotrop mit Wasser. Handelsblicher Wassergehalt < 1%. Grere Wassermengen lassen sich durch fraktionierende Destillation ber eine Kolonne abtrennen, das so destillierte Methanol ist etwa 99.8-%ig. Absolutierung mit Magnesiumspnen (der Wassergehalt mu dafr bereits < 1 % sein!): In einem 1-l-Rundkolben mit Rckflukhler werden etwa 8 g Magnesiumspne und 0.5 g Jod vorgelegt. 100 ml Methanol werden durch den Rckflusskhler zugegeben und solange erwrmt, bis eine strmische Reaktion unter Wasserstoffentwicklung einsetzt (die Jodfarbe verschwindet). Falls ntig wird nochmals mit der gleichen Menge Jod versetzt und erwrmt, bis alles Magnesium umgesetzt ist. Danach werden etwa 600 ml Methanol durch den Rckflusskhler zugegeben, 2 Stunden refluxiert und danach abdestilliert. Aufbewahrung ber Molekularsieb 3 .
T

Ethanol

C2H6O
20 D

46.07 g/mol
F

Schmp. -117 C; Sdp. 78 C; d = 0.79 g/ml; n =1.3614; DK = 24.3 (20 C). Dampfdruck: 59 hPa (20 C); Flammpunkt: 9 C; Zndtemperatur: 425 C; Explosionsgrenzen: 3.5 - 15 Vol.-%. R 11; S 7-16; MAK 500 ml/m3 (ppm), 960 mg/m3. Ethanol ist mit Wasser unbegrenzt mischbar, Azeotrop mit Wasser (4 %), Sdp. 78.2 C; ternres Azeotrop mit Wasser und Benzol (18.5 % EtOH, 74.1 % Benzol und 7.4 % Wasser). Handelsblicher Wassergehalt entweder 1 oder 4 %. In industriell hergestelltem Ethanol kann Isoamylalkohol, Acetaldehyd und Aceton enthalten sein, in Grungsalkohol zustzlich hhere Alkohole (Fuselle). Zur Reinigung und Trocknung wird in einer Apparatur mit 3-Halskolben, KPGRhrer und Rckflukhler (mit Metallwendel!) wird das Ethanol (mindestens 99 %) vorgelegt und ca. 7 - 10 g Natriumschnitzel pro Liter portionsweise zugegeben. Anschlieend wird solange erhitzt, bis alles Natrium unter Bildung von Natriumethanolat in Lsung gegangen ist. Nun wird ca. 30 g/l Phthalsurediethylester zugegeben, nochmals 3 Stunden refluxiert und danach abdestilliert. Aufbewahrung ber Molekularsieb 3 .

1-Propanol
(n-Propanol)

C3H8O

60.10 g/mol

Schmp. -126 C; Sdp. 97 C; d = 0.80 g/ml; n 20 =1.3853; DK = 20.1 (25 C). Dampfdruck: 19 hPa (20 C); Flammpunkt: 15 C; Zndtemperatur: 405 C; Explosionsgrenzen: 2.1 - 13.5 Vol.-%. R 11-41-67; S 7-16-24-26-29. 1-Propanol ist mit Wasser unbegrenzt mischbar, Azeotrop mit Wasser (28.3 %), Sdp. 87.6 C. Handelsblicher Wassergehalt ca. 0.2 %. Grere Mengen Wasser werden durch azeotrope Destillation entfernt. Die Trocknung erfolgt wie bei Ethanol, jedoch unter Zusatz von Phthalsure- oder Benzoesure-n-propylester. Aufbewahrung ber Molekularsieb 3 .

Xi

2-Propanol
(Isopropanol)

C3H8O

60.10 g/mol

20 Schmp. -89 C; Sdp. 82 C; d = 0.78 g/ml; n D =1.3776; DK = 18.3 (25 C), Dampfdruck: 43 hPa (20 C); Flammpunkt: 12 C; Zndtemperatur: 485 C; Explosionsgrenzen: 2 - 12 Vol.-%. R 11-36-67; S 7-16-24/25-26; MAK: 200 ml/m3 (ppm), 500 mg/m3.

Xi

2-Propanol ist mit Wasser unbegrenzt mischbar, Azeotrop mit Wasser (12 %), Sdp. 80.1 C. Handelsblicher Wassergehalt ca. 0.2 %. Nach 12 Stunden Vortrocknen mit etwa 200 g/l Calciumsulfat-semihydrat (SIKKON) wird vom Trockenmittel abdekantiert. In einer Apparatur mit 3Halskolben, KPG-Rhrer und Rckflusskhler (mit Metallwendel!) wird das vorgetrocknete 2-Propanol vorgelegt und ca. 7 - 10 g Natriumschnitzel pro Liter por-tionsweise zugegeben. Anschlieend wird solange erhitzt, bis alles Natrium unter Bildung von Natriumpropanolat in Lsung gegangen ist. Nun wird mit ca. 35 ml/l Benzoesureisopropylester versetzt, nochmals 3 Stunden refluxiert und danach abdestilliert. Aufbewahrung ber Molekularsieb 3 .

1-Butanol
(n-Butanol)

C4H10O

74.12 g/mol

Xn

Schmp. -89 C; Sdp. 117 C; d = 0.81 g/ml; n 20 =1.3993; DK = 17.8 (20 C). Dampfdruck: 6.7 hPa (20 C); Flammpunkt: 30 C; Zndtemperatur: 340 C; Explosionsgrenzen: 1.4 - 11.3 Vol.-%. R 10-22-37/38-41-67; S 7/9-13-26-37/39-46; MAK: 100 ml/m3 (ppm), 310 mg/m3. Lslichkeit von Wasser in 1-Butanol 20.5 % bei 25 C; Azeotrop mit Wasser (42.5 %), Sdp. 92.7 C. Handelsblicher Wassergehalt 0.1 %. 1-Butanol wird mit Natrium und Phthalsuredibutylester - analog wie bei Ethanol beschrieben - getrocknet. Aufbewahrung ber Molekularsieb 3 .

tert-Butanol
(2-Methyl-2-propanol)

C4H10O

74.12 g/mol

20 Schmp. 24 C; Sdp. 82 C; d = 0.78 g/ml; n D =1.3838; DK = 10.9 (30 C). Dampfdruck: 40 hPa (20 C); Flammpunkt: 11 C; Zndtemperatur: 470 C; Explosionsgrenzen: 2.3 - 8 Vol.-%.

Xn

R 11-20; S 9-16; MAK: 20 ml/m3 (ppm), 62 mg/m3.

Tert-Butanol ist mit Wasser unbegrenzt mischbar, Azeotrop mit Wasser (11.8 %), Sdp. 79.9 C. Handelsblicher Wassergehalt ca. 0.1 %. Zur Trocknung wird tert-Butanol mit ca. 100 g/l Calciumhydrid 24 Stunden zum Sieden erhitzt (Vorsicht, das Trockenmittel kann heftiges 'Stoen' verursachen, Apparatur gut sichern!) und danach abdestilliert. Das Destillat wird dann mit ca. 8 - 10 g Natriumschnitzel solange erhitzt, bis sich alles Natrium umgesetzt hat, hierauf wird abdestilliert. Reines tert-Butanol kristallisiert bei Raumtemperatur aus! Deshalb mu das Khlwasser bei der Destillation auf 26 - 30 C gehalten werden!

Ethylenglycolmonomethylether C3H8O2

76.10 g/mol (Methylglycol, 2-Methoxyethanol, Methylcellosolve)

20 Schmp. -85 C; Sdp. 124 C; d = 0.96 g/ml; n D =1.4021; DK = 15.4 (20 C). Dampfdruck: 11 hPa (20 C); Flammpunkt: 46 C; Zndtemperatur 285 C; Explosionsgrenzen: 2.5 - 20 Vol.-%.

R 60-61-10-E20/21/22; S 53-45; MAK: 5 mg/m3 (ppm), 16 mg/m3. Ethylenglycolmonomethylether ist mit Wasser unbegrenzt mischbar; Azeotrop mit Wasser (84.7 %), Sdp. 99.9 C. Handelsblicher Wassergehalt 0.2 %. Ethylenglycolmonomethylether kann neben verschiedenen Carbonsuren und Aldehyden auch Peroxide enthalten! Zur Reinigung und Trocknung gibt es folgende Methoden: Fraktionierende Destillation ber eine 1 m-Fllkrperkolonne, Rcklaufverhltnis 25:1. Mit ca. 2 g/l CaH2 zwei Stunden refluxieren, anschlieend fraktionierend destillieren. Diese Methode zerstrt auch Peroxide.

Carbonsuren und Derivate


Organische Suren tzen sehr stark, insbesondere wenn sie hei sind. Unbedingt Schutzhandschuhe tragen!

Ameisensure

CH2O2
20

46.03 g/mol
C

Schmp. 8 C; Sdp. 100 C; d = 1.22 g/ml; n =1.3714; DK = 58.5 (16 C). Dampfdruck: 43 hPa (20 C); Zndtemperatur: 520 C; Explosionsgrenzen: 14 - 33 Vol.-%. R 35; S 23-26-45; MAK: 5 mg/m3 (ppm), 9.5 mg/m3. Ameisensure ist mit Wasser unbegrenzt mischbar und sehr hygroskopisch; Azeotrop mit Wasser (23.5 %), Sdp. 107.6 C. Handelsblicher Wassergehalt ca. 2 %. Neben Wasser kann Ameisensure Natriumformiat und Essigsure enthalten. Bei Raumtemperatur zersetzt sich Ameisensure langsam zu CO und Wasser. Die Behlter knnen dadurch unter hohen Druck stehen, deshalb vorsichtig ffnen! Zur Reinigung wird Destillation ber Borsureanhydrid oder wasserfreiem CuSO4 vorgeschlagen.

Essigsure

C2H4O2 (100 %ige Essigsure = Eisessig)

60.05 g/mol

20 Schmp. 17 C; Sdp. 118 C; d = 1.05 g/ml; n D =1.3714; DK = 6.1 (20 C). Dampfdruck: 16 hPa (20 C); Flammpunkt: 40 C; Zndtemperatur: 485 C; Explosionsgrenzen: 4 - 17 Vol.-%.

R 10-35; S 23-26-45; MAK: 10 ml/m3 (ppm), 25 mg/m3. Essigsure ist mit Wasser unbegrenzt mischbar, kein Azeotrop mit Wasser. Handelsblicher Wassergehalt 1-4 %. Zur Reinigung und Trocknung wird Eisessig mit ca. 20 g/l wasserfreiem CuSO4 oder P2O5 zwei Stunden refluxiert, danach fraktionierend destilliert (Acetanhydrid: Sdp. 140 C). Eisessig wird ber Molekularsieb 4 aufbewahrt.

Essigsureanhydrid
(Acetanhydrid)

C4H6O3

102.09 g/mol
C

Schmp. -73 C; Sdp. 140 C; d = 1.08 g/ml; n 20 =1.3903; DK = 20.7 (20 C). Dampfdruck: 5 hPa (20 C); Flammpunkt 49 C; Zndtemperatur: 389 C; Explosionsgrenzen: 2 - 10.2 Vol.-%. R 10-20/22-34; S 26-36/37/39-45; MAK: 5 ml/m3 (ppm), 21 mg/m3. Essigsureanhydrid zersetzt sich mit Wasser, als Verunreinigung ist deshalb Essigsure zu erwarten. Zur Reinigung Trocknung wird Essigsureanhydrid mit ca. 20 g/l P2O5 zwei Stunden refluxiert, danach fraktionierend destilliert.

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