Nissan Leaf mit großer Batterie

Wir müssen es auch hier wieder betonen: Der Leaf ist das meistverkaufte Elektroauto der Welt, und das hat gute Gründe. Er ist vom Karosserieschnitt her ein Kompaktwagen im Vollformat, das heißt, seine Alltagstauglichkeit ist wie ein Rundumschlag: Platz für vier Erwachsene und Gepäck. Dieses Auto ist in erster Linie ein ganz normales Auto, dem allgmeinen Trend und den Forderungen des Publikus folgend jetzt aber auch noch mit größerer Batterie mit 62 kWh Energieinhalt und folglich größerer Reichweite. Im Zuge dessen wurde auch noch die Motorleistung auf 217 PS erhöht, was den Charakter des Wagens allerdings nicht wesentlich verändert. Was zählt für die Versicherung ist die maximale Dauerleistung, und die steht nur im Zulassungsschein, wird mit 90 kW (122 PS) angegeben.

Nissan Leaf mit großer Batterie
Die Reichweite von weit jenseit von 300 km lässt sich durh vernünftige Fahrweise noch weiter dehnen – oder auch durch Abschalten der Klimaananlge. © laggers.at

Die erhöhte Reichweite ist natürlich eine wunderbare Sache, vor allem auch, weil der Leaf dadurch mit der Konkurrenz mitzieht, die ja auch in die 60-kWh-Größenordnung aufgerüstet hat. Das heißt, an die 400 km Reichweite im wahren Leben, zumindest im Sommer.

Batteriekühlung: Keine Panik

Einen breitgetretenen Kritikpunkt am Leaf haben wir uns auch angesehen: Die Batterie kommt ohne Flüssigkeitskühlung aus, was sich in vielfach kritisierter erheblich verringerter Ladeleistung mit auf der Autobahn heißgefahrener Batterie äußert. Wir sind hart am Rande des Erlaubten über die Autobahn geschnürt und haben bei über 30 Grad Außentemperatur und mehr als 100 km noch keinen signifikanten Abfall bemerkt. Schnellladen bleibt Schnellladen. Ist wohl eher nur ein Thema für deutsche Autobahn.

Nissan Leaf mit großer Batterie
Schnellladen per Chademo-Anschluss: Einen signifiknantn Abfall der Ladeleistung haben wir auh nach rasanter Autobahnfahrt nicht festgestellt. © laggers.at

Gleiten statt Rekuperieren

Die Rückgewinnung der Bewegungsenergie erfolgt idealerweise bei leichtem Druck aufs Bremspedal durch Rekuperieren. Es gibt aber auch das so genannte One-Pedal-Driving. Dabei entsteht schon eine gewisse Bremsleistung wenn man bloß vom Gaspedal geht. Diesen e-Pedal-Modus kann man per Knopfdruck an der Mittelkonsole wählen. Das ergibt ein sehr gutes Fahrgefühl auf kurvigen Bergstraßen. Energiesparender ist aber alleweil, möglichst zu segeln und bei Bedarf nur mit leichtem Druck auf Bremspedal zu verzögern. Auf der praktischen Seite gibt es noch zwei wichtige Punkte: Der Leaf erlaubt wie viele andere Elektroautos keinen Anhängerbetrieb, immerhin gibt es dafür so genannte Anhängerkupplungen ohne Zugfunktion. Außerdem ist der Kofferraum so tief, dass sich sogar ein Reserverad darin versenken lässt.

Rudolf Skarics

Daten Nissan Leaf e+ Tekna

Preis: € 46.500,–
Basispreis: (40 kWh)) € 36.800,-
Antrieb Elektromotor 160 kW (217 PS)/340 Nm, Nenndauerleisung 90 kW (122 PS), Frontantrieb.
Batterien Lithium-Ionen 62 kWh,
Laden Wechselstrom 230 V bis 6,6 kW einphasig, Gleichstrom-Schnellladen bis 50 kW (Systgem CHAdeMO).
Dimensionen L/B/H 4490/1788/1540 mm, Kofferraum 420 l
Gewicht 1712 kg, Zuladung 428 kg, Anhängelast 0 kg.
Fahrleistungen 0–100 km/h 6,9 sec, Spitze 157 km/h, Normverbrauch 18,5 kWh/100 km, Normreichweite: 385 km (WLTP). Reichweite im Test 390 km.
Ausstattung: Ladekabel für Steckdose und Wallbox, 8-Zoll-Farbdisplay mit Sprachgesteuertem Navi und Ladstationenplaner, Connect-App zu Handy-Steuerung von Ladevorgang und Klimaanlage, el. Parkbremse, Berganfahr-Assistent, adaptiver Gschwidikgeits und Abstandsassistnt, Totwinkel-Assistent.Bose-Soundsystem, LED-Scheinwerfer, intelligenter Fernlichtassistent, Winterpaket, Arround-View-Monitor.
Extras Metallic-Lack € 540,–, Zweifarbenlackierung € 1050,-, Pro Pilot Einparkautomatik € 1.200,- Reserverad € 120,-.

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