Ein Recherchenetzwerk mit ORF und Standard hat Dokumente zu mindestens zwei bisher unbekannten Firmen des ehemaligen Finanzministers Karl-Heinz Grasser (FPÖ/ÖVP) gesichtet. Zyprische Firmen spielten schon bei der Causa Buwog eine Rolle. Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft vermutet laut Bericht, dass über solche Firmenkonstrukte Bestechungsgelder geflossen sind – GrassersAnwalt Norbert Wess wies dies gegenüber der APA als “unrichtig und frei erfunden” zurück.

Grasser wurde im Buwog-Prozess erstinstanzlich zu acht Jahren Haft verurteilt. Das Urteil ist nicht rechtskräftig, Grasser bestreitet alle Vorwürfe.

Firma sei "nie operativ tätig" gewesen

Zu den zwei bisher unbekannten Firmen, die in der “Cyprus Confidential” genannten Datensammlung auftauchen, erklärte Grasser-Anwalt Wess gegenüber dem Recherchenetzwerk, eine der Firmen sei “einmal – kurz – ein Thema” gewesen, aber “nicht verwendet und nie operativ tätig” geworden. Die andere sei “gänzlich unbekannt”, wie Wess auch der APA bestätigte. Alle anderen Gesellschaften auf Zypern seien Teil einer von Grassers damaligem Steuerberater aufgesetzten “Stiftungskonstruktion” gewesen und der Finanz gegenüber offengelegt worden. Sie seien auch Teil des Finanzstrafverfahrens gegen Grasser gewesen, das mit einem Freispruch geendet hat.