7 Fisch-Fakten, die Ihr nicht glauben werdet

Dec 29, 2020 | 6 Minuten
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Fische gibt es in so vielen Formen und Größen, dass es kaum zu glauben ist. Und mit über 28.000 beschriebenen Arten muss man nicht lange suchen, um eine besondere zu finden. Von lustig über gruselig, bis hin zu geradezu seltsam sind manche Fischarten und ihr Verhalten so faszinierend wie man es sich nur vorstellen kann. Wir haben eine Liste der unglaublichsten Fischfakten für Euch zusammengestellt.

Ein Thunfisch, der neben einer Schule kleinerer Fische schwimmt.

Papageienfische schlafen in einer Decke aus Schleim

Wenn man ein Fisch ist, gibt es nichts nervigeres als einen blutsaugenden Parasiten, der einen daran hindert, gut zu schlafen. Genau deshalb haben manche Papageienfische besondere Maßnahmen entwickelt, um das zu verhindern.

Ein Papageienfisch.

Jede Nacht vor dem Einschlafen scheiden sie einen Schleimkokon aus, der ihren gesamten Körper mit einem schützenden Biopolymer umhüllt – ähnlich einem Moskitonetz. Das Geniale daran ist, dass dieser Kokon kleine Moleküle durchlässt, aber alles das größer ist (wie blutsaugende Parasiten) wird ausgesperrt.

Oh, und der gesamte Prozess verbraucht nur etwa 2,5% des täglichen Energiebudgets eines Papageienfisches. Nicht zu teuer für eine gute Nachtruhe!

Alle Fische haben eine von nur drei Mundformen

Von den mit Reißzähnen gefüllten Kiefern eines Barrakudas bis zum riesigen Schlund eines Riesenhais sind Fischmäuler so vielfältig wie es nur geht. Wie kann es dann sein, dass alle der Tausenden von Fischarten eine von nur drei Maularten haben? Die Antwort findet man dort, wo sie ihr Essen finden.

Je nachdem, wo in der Wassersäule ihre Besitzer jagen, können Fischmäuler nach oben (superior), nach unten (inferior) oder nach vorne (terminal) zeigen.

Ein Bild, das Forellenbarsch, einen Wels und einen Barrakuda zeigt. Die drei Fische repräsentieren die drei verschiedenen Arten von Fischmäulern - superior, inferior und endständig.

Barsche haben meist nach oben gerichtete Münder, weil sie es gewohnt sind, sich von unten an ihre Beute anzuschleichen. Welse hingegen fressen am Grund und ihr Maul zeigt nach unten. Fische mit nach vorne gerichtetem Maul jagen ihre Beute überall in der Wassersäule. Das sind meist pelagische Räuber wie Thunfisch, Barrakuda und so weiter.

Die Goldstriemenbrasse ist eine psychedelische Droge

Die Goldstriemenbrasse ist eine Meerbrassenart, die im Ostatlantik und in Teilen des Mittelmeers heimisch ist. Mit ihren goldblauen Streifen ist diese Art zwar hübsch, aber recht unauffällig. Aber die Art hat es in sich. Wenn es jemals einen Inbegriff für „der Schein trügt“ gab, dann ist es dieser Fisch.

Eine Goldstriemenbrasse, die auch als Traumfisch bekannt ist.

Die Goldstriemenbrasse wird im Arabischen als „Fisch, der Träume macht“ bezeichnet und kann lebhafte, LSD-ähnliche Halluzinationen hervorrufen. Schon die alten Römer wussten das und benutzten den Fisch tatsächlich als Freizeitdroge.

Zum Glück bedeutet die Tatsache, dass es der Kopf des Fisches ist, der die Vergiftung verursacht, dass die Wahrscheinlichkeit einer Vergiftung beim normalen Verzehr ziemlich gering ist. Es sei denn, man legt es drauf an. In diesem Fall können wir nur sagen, dass man sich damit auf eine völlig andere Art von „Angeltrip“ einlässt.

Plattfische werden nicht flach geboren

Wenn Ihr eine Flunder oder einen Heilbutt gesehen habt, wisst Ihr, wie sehr sie sich von den meisten anderen Fischen in ihrem Aussehen unterscheiden. Als Mitglieder der Plattfischfamilie haben diese Fische beide ihrer Augen auf einer Seite ihres flachen Körpers. Aber sie kamen nicht so auf die Welt.

Eine Flunder auf dem Meeresboden.

Plattfische schlüpfen klein und rund, wie alle anderen Fische, aus dem Ei. Erst ein oder zwei Monate später durchlaufen sie eine radikale Transformation.

Zuerst verformt sich der Schädel und zieht das eine Auge mit sich. Wenn sich der Körper abflacht, ändert sich auch die Hautfarbe. Die jungen Plattfische werden unten heller und oben dunkler. Wenn sie ihre Nahrung von Plankton zu anderen Fischen wechseln, beginnt sich auch ihr Magen-Darm-System anzupassen.

Ziemlich beeindruckend für einen Vorgang, der nur 3 Wochen dauert!

Alles an einem Seeteufel

Schon der erste Blick auf einen Seeteufel zeigt, dass er wahrscheinlich keine Schönheitswettbewerbe gewinnt. Außer „Unterwasserdämon“ wird irgendwann zu einer Kategorie.

Ein Seeteufel am Meeresboden.

Aber es ist nicht ihr Aussehen, das diese Fische besonders macht. Seeteufel sind einzigartig in der Art, wie sie jagen. Mit einem Teil ihrer Flosse und einem Stück baumelndem Fleisch (das ebenfalls Teil ihres Körpers ist), ködern Seeteufel ihre Beute wie ein Angler. Sie warten geduldig, bis ihre Beute nahe ist und dann – Zack! Blitzschnell schlagen sie zu, um ihr ahnungsloses Opfer zu verschlingen.

Könnt Ihr Euch vorstellen, was wäre, wenn diese Fische die Größe eines Hais hätten? Der halbe Ozean würde in die andere Richtung schwimmen.

Frontalansicht eines Seeteufels am Meeresgrund.

Eine andere faszinierende Eigenschaft von Seeteufeln ist die Art und Weise, wie sie sich fortpflanzen. Um Nachwuchs zu bekommen, verschmelzen die kleineren, männlichen Seeteufel mit dem größeren Weibchen und werden bis zum Rest ihrer Tage eins. Klingt das nicht romantisch?

Absolut! Nur verlieren die Männchen dabei Gehirn, Herz und Augen und lassen nur ein Paar Hoden übrig, die bei Bedarf verwendet werden können. Oh, und ein einzelnes Weibchen kann in ihrem Leben mit bis zu 6 Männern „verschmelzen“. Hollywood hat diese Liebesgeschichte definitiv abgelehnt.

Fische haben ein eingebautes Radar

Habt Ihr Euch jemals gefragt, wie Fische Dinge spüren können, die sie nicht sehen können? Ähnlich wie ein Geier einen entfernten Kadaver riechen kann, können Fische Bewegung im Wasser aus einiger Entfernung spüren. Wie? Mit ihrem Seitenlinienorgan.

Eine junge Regenbogenforelle mit markanter Seitenlinie.

Die Seitenlinie besteht im Grunde aus einer Reihe von Sinneszellen, die entlang der Seite des Fisches verlaufen. Mit diesen Zellen können Fische die geringsten Vibrationen im Wasser erkennen und in elektrische Impulse umwandeln. Sie sind tatsächlich so empfindlich, dass die Fische zwischen Raubtieren, Beutetieren und sogar potenziellen Partnern unterscheiden können.

Eine Theorie, warum sich so viele Fischarten in Schulen bewegen, ist, dass sie versuchen, das Radar zu stören. Wenn sich viele Fische zusammen bewegen, erzeugen sie Vibrationen, die für das Seitenlinienorgan ihrer Feinde schwer verständlich sind.

Lachs: Die Reise des Helden

Wer nach den „Eigenschaften von Lachs“ sucht, ist normalerweise dabei herauszufinden, wie gesund es ist, einen zu essen. Aber diese Fische haben viel mehr zu bieten als nur Omega-3 und Eiweiß. Lachse sind Raubtiere an der Spitze der Nahrungskette und gehören zweifellos zu den beeindruckendsten Kreaturen im Wasser.

Eine Nahaufnahme eines Atlantischen Lachses, der halb aus dem Wasser ragt.

Lachse sind sogenannte anadrome Wanderfische – Sie werden im Süßwasser geboren, verbringen aber den größten Teil ihres Lebens im Ozean. Um dorthin zu gelangen, begeben sie sich auf eine lange Reise und legen auf ihrem Weg oft mehrere tausend Kilometer zurück! Dort angekommen fressen Lachse jahrelang alles, was die Meere ihnen zu bieten haben und wachsen dabei massiv.

Aber hier endet das Abenteuer nicht. Um ihren Lebenskreislauf zu vollenden, machen sich Lachse auf den Weg zurück in ihre Geburtsgewässer, um zu laichen. Niemand weiß genau, wie sie das Gewässer so genau finden können. Aber es ist das, was mit den Lachsen auf dem Weg dorthin passiert, das wirklich beeindruckend ist.

Vier Lachse versuchen über einen kleinen Wasserfall zu springen.

Auf dem Weg in ihre Heimat beginnen Lachse eine radikale körperliche Transformation. Sie entwickeln spezielle Muskeln, mit denen sie Stromschnellen und sogar kleinere Wasserfälle überwinden. Einige Lachse können bis zu 3,5 Meter hoch springen!

Männliche Lachse durchlaufen auch eine dramatische Veränderung der Hautfarbe und verändern sogar Ihre Kopfform.

Ein männlicher Lachs, der von einem Angler gehalten wird.
Ein männlicher Lachs, der in sein Geburtswasser zurückkehrt, sieht aus wie ein ganz anderes Tier.

Wenn sie endlich ihre Laichgründe erreichen, verbrauchen Lachse ihre gesamte verbleibende Energie für die Fortpflanzung. Die Weibchen legen Eier und die Männchen bewachen sie mit ihren neu geformten Kiefern. Sobald die Fortpflanzungszeit vorbei ist, verschlechtert sich die körperliche Verfassung der Lachse bis zu einem Punkt, an dem fast alle von ihnen sterben. Das ist doch eine Geschichte, die Hollywood würdig ist.

Und so viele mehr…

Unsere Liste der unglaublichen Fischfakten könnte noch lange weitergehen. Diese Tiere sind eigenartig, rätselhaft, klug und beängstigend und alles dazwischen! Und es werden immer noch neue Fischarten entdeckt! Wer weiß, was uns im Meer sonst noch begegnen kann?

Eine Schule verschiedener Fische, die in der Nähe eines Korallenriffs schwimmen.

Das waren einige unserer Lieblingsfische, aber was sind Eure? Schreibt uns unten einen Kommentar. Wir freuen uns immer, von Euch zu hören!

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