Was Meischberger dem Masseverwalter erzählte

Was Meischberger dem Masseverwalter erzählte
Ex-Beratungsfirma Valora Solutions soll nur geringe Schulden haben.

Im Insolvenzverfahren der Valora Solutions Projektbegleitung GmbH, der früheren Beratungsfirma des blau-orangen Lobbyisten Walter Meischberger, liegen erste Fakten vor. „Bis dato gibt es eine Verbindlichkeit aus dem Insolvenzantrag der Finanzamt in einer Größenordnung von wahrscheinlich 10.000 Euro“, sagt Masseverwalter Norbert Abel zum KURIER. „Laut Auskunft des ehemaligen Geschäftsführers Meischberger gibt es keine weiteren Gläubiger außer möglicherweise die Steuerberatungskanzlei.“ Nachsatz: „Alles Weitere werden wir bei der Prüfungstagsatzung sehen.“ Aus einem aktuellen Bericht des Masseverwalters geht hervor, dass Meischberger ihm mitgeteilt hat, dass er die Geschäftsführung bei der Valora Solutions auf Rat eines Anwalts „erst nach Erhalt des Insolvenzeröffnungsantrages zugelegt hat“.

Grassers EU-Kontakte

„Laut Auskunft des Ex-Geschäftsführers war der Zweck der Gesellschaftsgründung im September 2006 der Start einer Beratungstätigkeit für strategische Kommunikation, wofür die Kontakte des ehemaligen Finanzministers Karl-Heinz Grasser im EU-Raum genutzt werden sollten“, heißt es im Bericht weiter. Unstimmigkeiten zwischen den Gesellschaftern Grasser und Peter Hochegger im Lauf des Jahres 2007 sollen dazu geführt haben, dass Grasser und Hochegger als Gesellschafter aus der Valora Solutions ausgeschieden sind. „Im Zeitraum 2006/07 wurden geringfügige Tätigkeiten durchgeführt, wie etwa wenige Vorträge von Grasser bzw. eine Beratungstätigkeit für Biodieselunternehmen“, erzählte Meischberger offenbar dem Insolvenzverwalter. „Des Weiteren wurden über die Valora Solutions zum damaligen Zeitpunkt die Beratungsleistungen von Walter Meischberger für die Novomatic AG fakturiert“. Weitere geschäftliche Aktivitäten soll die Consultingfirma, die nie Dienstnehmer angestellt hatte, damals nicht mehr getätigt haben.

Glaubt man Meischbergers Angaben, so wollte er die Valora Solutions Projektbegleitung GmbH eigentlich liquidieren, „weil die Gesellschaft durch die Ex-Gesellschafter und die Verwechslung mit der Valora AG „in Verruf geriet“. Zur Erinnerung: Die Valora AG, später Sicon, war die Beratungsfirma von Peter Hochegger, die vor allem für die Telekom Austria lobbyierte und heute selbst insolvent ist. Hochegger nutzte bei der Beratung unter anderem der Telekom auch das "Know-how" Meischbergers.

Zurück zu Meischbergers Angaben: Die Schulden der Valora Solutions bei der Raiffeisenlandesbank NÖ/Wien für die Anschaffung der Büroeinrichtung, deren Sitz war in den noblen Wiener Tuchlauben, hat er laut eigenen Angaben beglichen.

Betriebsprüfung der Finanz

Die Insolvenzursache liegt nach Ansicht Meischbergers darin, dass "im Zuge einer Betriebsprüfung bei Spesenabrechnungen in den Jahren 2007, 2008 und 2009 die Umsatzsteuerbeiträge nicht anerkannt wurden“, heißt es weiter. „Es kam daher für diesen Zeitraum zu einer geänderten Vorschreibung der Umsatzsteuer.“ Diese konnte aber „mangels liquider Mittel“ nicht bezahlt werden. Es soll sich um einen Umsatzsteuer-Nachforderung in Höhe rund 8700 Euro handeln. Auch in den Folgejahren soll es Steuer-Rückstände geben, die aber eher Peanuts sind: Im Jahr 2010 sollen 73,65 Euro bei der Steuer offen sein, im Jahr darauf nichts. Im Jahr 2012 sollen es nur knapp 40 Euro und im Jahr 2013 eine Mindest-Körperschaftssteuer von 437 Euro pro Quartal drehen. Und heuer gehe es lediglich um 144,56 Euro.

„Abgesehen von einer allfälligen Honorarforderung der Steuerberatungskanzlei kann mangels weiterer Gläubiger keine Gläubigerliste erstellet werden“, heißt es im Bericht. Spätestens bei der Prüfungstagsatzung am 2. Oktober werden wohl weitere Fakten auf dem Tisch liegen.

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