Das Wasser in unserer Erde bewegt sich in einem Wasserkreislauf aus mehreren Schritten, die sich ständig wiederholen. Die Sonne erwärmt Wasser- und Landmassen, wodurch Wasser verdunstet und Wasserdampf aufsteigt. Dieser kühlt in höheren Luftschichten ab und kondensiert: Es entstehen kleine Wassertropfen, welche sich sammeln und Wolken bilden. Durch Winde werden diese Wolken transportiert und das Wasser fällt als Regen, Schnee oder Hagel schließlich über Land und Meer wieder ab.
Der Niederschlag bewässert so unsere Vegetation. Große Teile des Niederschlags versickern und bilden das Grundwasser. Dieses gelangt unterirdisch zum Meer zurück. Außerdem gibt es noch das aus geschmolzenem Eis und Schnee entstandene Schmelzwasser. Es fließt über Flüsse und Bäche in Seen und Meere, wo Wasser erneut durch Sonneneinstrahlung verdunstet – und der Wasserkreislauf beginnt von vorn.
Schon gewusst?
Durch die Folgen des Klimawandels wird die Erde zunehmend wärmer und trockener. Gleichzeitig führt der Temperaturanstieg zu Extremwetter wie Stürmen, Starkregen aber auch Dürren. Die Klimakrise ist deswegen auch Wasserkrise, denn Regen bleibt oft aus und wenn er fällt, dann oft so stark, dass das Wasser nicht allmählich versickert und das Grundwasser auffüllt. Dabei wird oft fruchtbarer Boden weg geschwemmt.
Insbesondere für die Ernährung der Menschen ist das herausfordernd: Bäuerinnen und Bauern können sich nicht auf die natürliche Bewässerung ihrer Pflanzen verlassen. Oft fehlen kleinbäuerlichen Betrieben die finanziellen und technischen Mittel, um künstlich zu bewässern. Ihre Ernten bleiben aus, was immense Folgen hat: Mangelernährung und Hunger, Armut, Ungleichheit und damit Konflikte.
Bereits heute sind weltweit etliche Regionen von akutem Wasserstress betroffen, ein Zustand, der sich über die nächsten Jahre und Jahrzehnte noch verschärfen wird. Laut dem World Water Report der Vereinten Nationen wird im Jahr 2030 fast die Hälfte der Weltbevölkerung in Regionen leben, die kaum Zugang zu Trinkwasser haben[1].
Wassermangel kann zu regionalen Konflikten und kriegerischen Auseinandersetzung führen, wie beispielsweise bei den Verteilungskriegen um Wasser im Nahen Osten. Laut dem Internal Displacement Monitoring Centre (IDMC), so der UNHCR, haben 2021 rund 24 Millionen Menschen ihre Heimat aufgrund von Naturereignissen, wie Dauerregen, langanhaltenden Dürren, Hitzewellen und Stürmen sowohl kurz- als auch langfristig verlassen müssen[2]. Das sind so viele Menschen, wie in Berlin, Hamburg und Nordrheinwestfalen leben.
Die Herstellung aller Lebensmittel und Güter braucht Wasser. Dieses Wasser nennen wir virtuelles Wasser. Wir können es zwar nicht sehen, doch es steckt in unseren Produkten.
In wasserreichen Gebieten kommt das Wasser für unsere Produkte überwiegend aus Niederschlägen. Das ist erstmal unproblematisch. In trockenen Gebieten allerdings ist die natürliche Bewässerung für den landwirtschaftlichen Anbau zu gering. Daher wird Grundwasser oder Wasser aus Flüssen und Seen entnommen – und das passiert besonders häufig für den Anbau von Exportprodukten.
Das ist ein starker Eingriff ins Ökosystem: Es wird entwässert und trocknet langfristig aus! Somit fehlt der lokalen Bevölkerung Zugang zu Wasser und damit ihre Existenzgrundlage. Der Konsum von Produkten aus wasserarmen Regionen führt zu Wassermangel, Armut, Hunger und Konflikten. Doch wir alle können uns dagegen einsetzen!
Informieren Sie sich über die Herkunft Ihrer Produkte. Konsumieren Sie möglichst wenige Produkte aus Regionen mit Wasserknappheit. Das heißt konkret:
Mit unserem Saisonkalender kaufen Sie nachhaltiger ein – für eine Zukunft mit gerecht verteilten Ressourcen.
In Simbabwe stärken zwei unserer Partnerorganisationen kleinbäuerliche Familien, sich selbst zu ernähren.
Zusammen wirken: Gemeinsam mit lokalen Partnern unterstützen wir Menschen, ihre Lebensumstände aus eigener Kraft zu verbessern. Als gemeinnützige Organisation der Entwicklungszusammenarbeit sind wir in mehr als 20 Ländern rund um den Globus aktiv.