Die meisten von ihnen stammen aus Vermehrerzuchten. Sie werden viel zu früh von den Elterntieren getrennt. So sind sie noch niedlicher und mitleiderregender, doch sind sie fast nie geimpft oder entwurmt und oft schwer krank. Viele werden – wenn überhaupt – mit gefälschten Papieren verkauft und sterben schon früh, weil Krankheiten nicht behandelt werden (können), nachdem sie bei Käufern landen, welche sie aus falsch verstandenem Mitleid „befreien“ wollten. Manche von ihnen werden von den überforderten Besitzern einfach ausgesetzt, andere finden sich bald in Tierheimen wieder, wenn sie nach einem unüberlegten Spontankauf doch nicht zur aktuellen Lebenssituation der Käufer passen oder schlicht zu viel Arbeit machen.
Ein großes Problem ist die Tierschutzgesetzgebung, die in Deutschland zwar strenger als in vielen anderen Ländern ist, aber selbst hierzulande oft an der Realität vorbeigeht oder durch geschäftstüchtige (oder gar kriminelle) Züchter einfach auszuhebeln ist. Dies gilt auch etwa für Polen: Zwar gibt es auch im Nachbarland mittlerweile den Versuch, den Verkauf von Hunden aus Hobbyzuchten einzudämmen. Offiziell ist dieser bereits seit Jahren verboten, nur lizensierte Züchter dürfen Welpen noch zum Kauf anbieten. Doch diese Vorschrift kann leicht umgangen werden, indem Hunde jetzt einfach verschenkt werden – in Verbindung mit dem Kauf eines unverhältnismäßig teuren Zubehörs wie etwa einer Leine oder einer Hundehütte, völlig legal. Wer auf ein solches Angebot stößt, sollte sich an die Polizei wenden, denn hier ist mit Sicherheit ein illegaler Händler am Werk. Tiermärkte gehören aber nicht nur in Osteuropa zum Straßenbild, auch in südlichen Ländern wie Italien sollen niedliche Tiere Besucher zum schnellen Kauf am Marktstand verleiten. Dabei werden sie wie vielerorts als Ware zur Schau gestellt. Ohne Rückzugsmöglichkeiten leiden die Tiere unter Marktlärm, Hitze und Stress. Ständig werden sie angefasst, oft haben sie nicht einmal Zugang zu Wasser. Auch hier wäre die Polizei ein guter Ansprechpartner, für direkte Hilfe ist das Forstamt zuständig. Ähnlich wie bei uns das Veterinäramt kontrolliert es die Einhaltung von Vorschriften und kann z.B. dafür sorgen, dass Tiere wenigstens mit Wasser versorgt werden.