Opel Corsa F

Es überrascht nicht, dass Opel sein neues Markengesicht nach und nach in allen Klassen einführen will. Als nächstes Modell steht nun der Corsa auf dem Plan, der aufgefrischt jetzt auch mit dem schicken Visier, also dem Vizor, um die Ecke kommt. Und das ist nicht alles, denn auch technisch läuft sich der Kleine warm für seine zweite Lebenshälfte.

Wer sich den gelifteten Corsa vor die Tür stellen möchte, muss mindestens 19.800 Euro auf den Tisch legen. Dafür bekommt man den 75 PS starken 1.2er-Motor mit einer Fünfgang-Handschaltung. Die Turbo-Variante kostet mindestens 21.680 Euro.

Darüber hinaus steht Kunden auch eine Mildhybrid-Variante mit 48-Volt-Bordnetzt zur Verfügung, die zu Preisen ab 26.100 Euro bei den Händlern steht. Und wer rein elektrisch fahren möchte, der kann auf den Corsa Electric zurückgreifen. Der ist mit einem Basis-Preis von 34.650 Euro allerdings recht teuer.

Klarer, schnörkelloser als bisher präsentiert sich der frische Corsa. Und Opel dreht den Spieß um: Statt wie bisher die Elektroversion einfach ans Verbrenner-Design anzupassen, lehnt sich das Facelift an der Steckervariante an. Der Vizor-Grill verbindet die Scheinwerfer miteinander, lässt das Auto breiter und stämmiger wirken.

Die Matrix-LED-Technik dahinter wurde überarbeitet, ist moderner. Schmalere seitliche Lufteinlässe kommen der Aerodynamik zugute, das Heck ziert ein über die gesamte Kofferraumklappe gezogener, neuer Corsa-Schriftzug, dahinter ist Platz für bis zu 1081 Liter, beim Corsa Electric sind es wegen des Akkus etwas weniger.

Der frische Corsa Electric verfügt jetzt über minimal mehr Akkukapazität und schafft bis zu 402 Kilometer Reichweite (WLTP) – also knapp 50 Kilometer mehr als bisher. Und die Leistung? Die steigt wie beim Konzernbruder Peugeot e-208 auf 156 PS, die an die Vorderräder gehen. Die 136-PS-Version mit 357 Kilometern Reichweite (WLTP) wird weiter angeboten.

Für Freunde der Verbrennerwelt wird's auch drei Benziner im Programm geben, wahlweise mit 75, 100 oder 136 PS, unterstützt von einem 48-Volt-Bordnetz.

Die Sitze tragen ein neues Muster, dazu gibt's zahlreiche kleine Änderungen wie den angedeuteten Vizor auf dem Lenkrad und eine neue Schaltkulisse. So wirkt der Corsa eigenständiger. Das Highlight dürfte das jetzt für alle Corsa verfügbare Infotainmentsystem mit 10-Zoll-Display sein, gab's bisher nur für die Top-Ausstattung.

Dazu kommt das neue Navi und die Spracherkennung, die auf "Hey Opel" reagiert, auch Over-the-air-Updates sind künftig möglich. Smartphones lassen sich über Apple CarPlay und Android Auto jetzt auch ohne Kabel koppeln.

Den Corsa Electric gibt es in zwei Varianten: wie bisher mit 136 PS und 50-kWh-Akku sowie mit 156 PS und 51-kWh-Akku. Das klingt nach keinem großen Unterschied – doch das ist ein veränderter, komplett neuer Akku mit neuer Zellchemie. Das soll eine höhere Effizienz und Vorteile beim Laden bringen und entspricht dem beim Astra eingesetzten System.

Geladen werden kann serienmäßig am Wechselstromlader mit 7,4 kW – 11 kW kosten 1190 Euro Aufpreis – und mit maximal 100 kW an der Gleichstromsäule. Als Reichweite nach WLTP gibt Opel 405 Kilometer an – was wir natürlich noch testen werden. Gefahren sind wir hier die 156-PS-Version, den Sprint von null auf hundert soll der Corsa damit in 8,1 Sekunden schaffen, die Spitze liegt bei 150 km/h, die Rekuperation arbeitet in zwei Stufen.

Das klappt alles reibungslos, der Corsa fährt sich zügig und lebhaft, bleibt dabei stets leise. Insgesamt angenehm unaufgeregt. Und die Lenkung vermittelt mehr Gefühl als etwa beim technisch baugleichen Fiat 600e.