Bis heute "keinerlei Beweise" für St. Pöltner Bischof zum Foto des zurückgetretenen Subregens - Krenn: "Hatte mit diesen Dingen nichts zu tun"
Redaktion
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Wien - Der St. Pöltner Bischof Kurt Krenn hat am
Dienstagabend Verantwortung für die Geschehnisse im Priesterseminar
seiner Diözese übernommen. "Ich habe Verantwortung und nehme das auch
auf mich", sagte Krenn in der ORF-Sendung "Kreuz und Quer".
Gleichzeitig betonte der Bischof: "Ich hatte mit diesen Dingen,
obwohl sie natürlich in meine Zuständigkeit fallen, überhaupt nichts
zu tun." Im Übrigen hält Krenn die ganze Causa ohnehin für "ein
bisschen Übertreibung und Mache".
Krenn: Bis heute "keinerlei Beweise"
Für Homosexualität im Seminar gebe es bis heute "keinerlei
Beweis", betonte Krenn. Auch ein Foto, das den zurückgetretenen
Subregens beim Kuss mit einem Priesterschüler zeigt, ist für ihn kein
Beleg. Von einem Zungenkuss könne nämlich keine Rede sein. "Es war
eine Weihnachtsfeier und am Schluss haben sie sich den Weihnachtskuss
gegeben. Das hat überhaupt nichts mit Homosexualität zu tun."
Außerdem wäre auch für einen Zungenkuss keine Kirchenstrafe
vorgesehen, so Krenn.
Dass das St. Pöltner Seminar nicht am gemeinsamen
Vorbereitungsjahr (Propädeutikum) für österreichischen
Priesterseminaristen teilnimmt, ist laut Krenn auf Betreiben der
Seminarleitung geschehen. "Ich hab's nicht verlangt. Das haben die
sich selber ausgedacht", versicherte der Bischof. Und: "Ich habe auch
sehr für das Propädeutikum gesprochen, früher."
Die Psychotherapeutin Rotraud Perner bezeichnete die Kuss-Fotos
als "infantil" und "kindische Inszenierung". "Auf mich haben sie
gewirkt wie Blödelfotos", so Perner. Gleichzeitig müsse man aber
darauf hinweisen, dass ein Zungenkuss aus sexualwissenschaftlicher
Sicht als Geschlechtsverkehr zu werten sei: "Das ist etwas sehr
Intimes, das sollte nicht verblödelt werden." (APA)
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