Arschloch, das
Bedeutungsübersicht
- [vulgär] ...
- a) Synonym zu After
- b) [übertragen, Schimpfwort] Person, deren Charakter oder Verhalten man ablehnt, verabscheut
DWDS-Vollartikel
Bedeutung
vulgär
a)
Synonym zu After
Beispiele:
Ich würde diesen Arschlöchern[,] die [in der Silvesternacht] schon Stunden vor 0 Uhr rumschießen[,] mal gerne einen richtig fetten Kanonenschlag ins Arschloch stecken und anzünden!! [»Die Furcht und quälende Angst der Tiere«, 2019, aufgerufen am 14.06.2023]
Dank »Kopernikus« kannst a Kamel trotz Sandsturm und Qualmwolken auf 300 Kilometer mit ’nem Marschflugkörper direkt ins Arschloch treffen. [Süddeutsche Zeitung, 18.10.2014]
Eine ganz andere Entkleidung erlebte sie im Gefängnis: Dass diese Wärterin einem anderen Wesen ins Arschloch schaut, wie erniedrigend für sie. [Aachener Zeitung, 19.03.2011]
Dabei verkrampfe ich mich so sehr und bekomme Hämorrhoiden, im Moment habe ich eine lange dicke Hämorrhoide außen am Arschloch hängen. [Der Spiegel, 15.11.1976]
b)
übertragen, Schimpfwort Person, deren Charakter oder Verhalten man ablehnt, verabscheut
Kollokationen:
mit Adjektivattribut: ein arrogantes, blödes, hinterfotziges, kleines, mieses, totales Arschloch
in vergleichender Wort-/Nominalgruppe: sich wie ein Arschloch aufführen, benehmen
Beispiele:
Ich war früher auch ein krasser Choleriker und ein Arschloch als Chef. [Süddeutsche Zeitung, 04.08.2023]
Meine Mutter hatte nicht die Kraft, um sich gegen so ein Arschloch wehren zu können. [Neue Osnabrücker Zeitung, 15.08.2023]
Lasst mich in Ruhe, ihr Arschlöcher. [Basler Zeitung, 24.06.2023]
Wenn schon Elfjährige zum Schiedsrichter »Du Arschloch« sagen, dann stimmt etwas ganz und gar nicht. [Leipziger Volkszeitung, 17.06.2023]
Hohe Würdenträger werden als Arschlöcher und Schweine, Banditen und Drecksäcke bezeichnet … [Der Spiegel, 16.05.1966]
letzte Änderung:
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Arsch · Arschloch · Arschkriecher · Arschlecker · arschklar · verarschen
Arsch m. ‘Hintern, Gesäß’, ahd. (um 1000), mhd. asächs. ars, mnd. ārs, ērs, mnl. aers, eers, ers, nl. aars, naars, aengl. ærs, ears, engl. arse, anord. ars, rass führen mit griech. órrhos (ὄρρος, aus *órsos) ‘Hintern, Steiß’, air. err (aus *ersā) ‘Schwanz, Ende’ auf ie. *ers-, *ors- ‘Hintern, Schwanz’, das als s-Erweiterung zur Wurzel ie. *er- ‘sich bewegen, emporstehen’ gestellt wird. Ob dabei von einer Grundvorstellung ‘sich bewegender Schwanz’ () oder ‘Erhebung, vorstehender Körperteil’ ( Nl. 6) auszugehen ist, bleibt ungewiß. – 2, 427 Arschloch n. ‘After’, ahd. arsloh (11. Jh.), mhd. arsloch, mnd. ārslok. Arschkriecher m. Arschlecker m. ‘unterwürfiger, widerlicher Schmeichler’, beide 1839 lexikalisch verzeichnet, doch vermutlich älter, vgl. in den Arsch kriechen (um 1800), am (im) Arsch lecken (16. Jh.). arschklar Adj. ‘völlig einleuchtend’ (Ende 19. Jh.); zweifelhaft, ob entstellend aus arg klar ‘ganz klar’, obwohl eine derartige Zersprechung aus dem Reiz, etw. vermeintlich Anstößiges bedenkenlos aussprechen zu dürfen, erklärbar wäre. verarschen Vb. ‘veralbern, zum Narren halten’ (Anfang 20. Jh.); wohl spontane Bildung der Soldatensprache.
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Anatomie
After ·
Darmausgang ●
Anus fachspr. ·
Arschloch derb ·
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Weidloch fachspr., Jägersprache
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Hundesohn ●
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