Kreatur, die
GrammatikSubstantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Kreatur · Nominativ Plural: Kreaturen
Aussprache
Worttrennung Kre-atur · Krea-tur
formal verwandt mitkreieren
Herkunft aus creātūrakirchenlat ‘Schöpfung, Geschöpf’ < creārelat ‘(er)schaffen, (er)zeugen’
Bedeutungsübersicht
- 1. Lebewesen, Geschöpf
- 2. [abwertend] verachtenswerter Mensch
eWDG
Bedeutungen
1.
2.
abwertend verachtenswerter Mensch
Beispiele:
eine armselige, bedenkenlose, gemeine, jämmerliche, nichtswürdige, undankbare, verkommene Kreatur
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Kreatur f. ‘Geschöpf, die geschaffene Natur’, in abschätzigem Sinne ‘gefügiger Mensch, willenloses Werkzeug in den Händen von Auftraggebern’, mhd. crēatūr(e) ‘Geschöpf’ ist eine direkte Entlehnung aus kirchenlat. creātūra ‘Schöpfung, Geschöpf’ (zu lat. creāre ‘(er)schaffen, (er)zeugen’), während mhd. crēatiure auf dem (ebenfalls aus dem lat. Substantiv entlehnten) afrz. creature ‘Geschöpf’ beruht. Unter dem Einfluß des Humanismus und der md. Form crēatur (wo u aus iu) setzt sich dem Lat. folgendes Kreatur durch. Die pejorative Verwendung entwickelt sich im 17. Jh.
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Kreatur ·
armes Wesen
Oberbegriffe |
Unterbegriffe |
|
Assoziationen |
|
Typische Verbindungen zu ›Kreatur‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Kreatur‹.
Leiden
Seufzer
Werden
Wächter
Würde
armselig
außerirdisch
bedauernswert
bedrängt
bemitleidenswert
blutgierig
bösartig
dämonisch
elend
erbärmlich
erschaffen
fantastisch
gedemütigt
gepeinigt
gequält
geschunden
leidend
menschenähnlich
monströs
mythisch
untot
vierbeinig
wehrlos
willenlos
übernatürlich
Verwendungsbeispiele für ›Kreatur‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Mit so einer Kreatur am Hals würde es sicher nicht einfacher sein, es im wirklichen Leben zu etwas zu bringen.
[Moers, Walter: Die 13 1/2 Leben des Käpt'n Blaubär, Frankfurt a. M.: Eichborn 1999, S. 177]
Es war ein sentimentalisches Erleben, ein Mitleiden mit der bedrückten menschlichen Kreatur.
[Beenken, Hermann: Das Neunzehnte Jahrhundert in der deutschen Kunst, München: Bruckmann 1944, S. 219]
Das Tun des Bösen ist, als durch die Kreatur geschehend, in Bewegung gehalten durch Gottes unmittelbares allmächtiges Wirken.
[Ebeling, G.: Luther. In: Die Religion in Geschichte und Gegenwart, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1960], S. 24032]
Aus ihnen entwickelt die Kreatur ihren Charakter, je nachdem, wie sie behandelt wird.
[Die Zeit, 16.12.1999, Nr. 51]
Es sollte unter der Würde eines großen Volkes sein, Kreaturen zu schützen, die vom eigenen Volke verachtet werden.
[Archiv der Gegenwart, 2001 [1961]]
selten | häufig | |||||
Wortverlaufskurve Was ist das?
Bitte beachten Sie, dass diese Karten nicht redaktionell, sondern automatisch erstellt sind. Klicken Sie auf die Karte, um in der vergrößerten Ansicht mehr Details zu sehen.
Weitere Wörterbücher
- Deutsches Wörterbuch (¹DWB)
- Deutsches Wörterbuch, Neubearbeitung (²DWB)
- Wörterbuch der deutschen Gegenwartssprache (WDG)
Belege in Korpora Was ist das?
Metakorpora
Referenzkorpora
Zeitungskorpora
Webkorpora
Spezialkorpora
- DTA-Erweiterungen (1465–1969)
- Archiv der Gegenwart (1931–2000)
- Polytechnisches Journal
- Filmuntertitel
- Gesprochene Sprache
- DDR
- Politische Reden (1982–2020)
- Bundestagskorpus (1949–2017)
- Soldatenbriefe (1745–1872)
- Korpus Patiententexte (1834–1957)
- A. v. Humboldts Publizistik (dt., 1790–1859)
- Nachrichten aus der Brüdergemeine (1819–1894)
- Der Neue Pitaval (1842–1890)
- Briefe von Jean Paul (1780–1825)
- Deutsche Kunst und Dekoration (1897–1932)
- Neuer Deutscher Novellenschatz (1884–1887)
- stimm-los – Wiedergefundene Perlen der Literatur
- Wikibooks-Korpus
- Wikipedia-Korpus
- Wikivoyage-Korpus
- Gesetze und Verordnungen (1897–2024)