Nach Ohrfeige bei Boxkampf : Fat Comedy muss Oliver Pocher 50.000 Euro zahlen
Das Landgericht Frankfurt hat Oliver Pocher eine Geldentschädigung in Höhe von 45.000 Euro und Schmerzensgeld in Höhe von 5000 Euro zugesprochen.
Der Moderator hatte sich gerichtlich gegen den Komiker Fat Comedy, bürgerlich Giuseppe Sumrain, gewehrt. Sumrain hatte Pocher im März 2022 am Rande eines Boxkampfs in Dortmund mit der flachen Hand ins Gesicht geschlagen und Aufnahmen des Vorfalls in den sozialen Medien verbreitet.
Auf dieses Video folgten noch weitere Montagen und Äußerungen im Netz, die Pocher diffamieren: zum Beispiel ein Video, dass Sumrain in einer angeblichen Haftzelle zeigte, in der Bilder des Angriffs und von Pochers Frau Amira in Bikini hingen. Auch postete er auf Instagram ein Foto seiner Hand und verlinkte Pocher darauf. Bis zuletzt, so sagten Pochers Anwältinnen vor Gericht, verbreitete der Beklagte diese Aufnahmen, um ihren Mandanten „in der Öffentlichkeit herabzuwürdigen, sich zu inszenieren und damit gegebenenfalls Aufträge zu generieren“.
Wesentlich mehr Entschädigung gefordert
Sumrain zeige „kein Unrechtsbewusstsein“ und gebe keine Unterlassungserklärungen ab, Pocher müsse sich „immer weiter bemühen, um der Sache Einhalt zu gebieten“. Sie forderten ein Schmerzensgeld von 10.000 Euro für den Schlag und eine Geldentschädigung von 90.000 Euro für die weiteren Äußerungen und die Verbreitung der Aufnahmen. Als angemessen bewertete das Landgericht nun jeweils die Hälfte. Die Anwälte von Sumrain waren nicht zur Verhandlung erschienen. Er kann binnen zwei Wochen Einspruch gegen das Urteil einlegen.
Der Komiker muss sich wegen des Vorfalls in mehreren Verfahren verantworten. Im Mai hatte das Oberlandesgericht Frankfurt ihm untersagt, ein Video von sich prügelnden Affen zu verbreiten, das auf den Vorfall anspielt. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vorsätzliche Körperverletzung vor. Der Strafprozess vor dem Amtsgericht Dortmund soll laut einem Sprecher im September beginnen.