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Mündener Ärzte untersuchten Kinder aus Tschernobyl

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Kostenlose Untersuchungen im medizinschen Versorgungszentrum am Vogelsang in Hann. Münden: 26 Kinder aus Tschernobyl nahmen daran teil. Zum Abschluss wurde gesungen und eine Patientin spendierte den Kindern Eis.  
Kostenlose Untersuchungen im medizinschen Versorgungszentrum am Vogelsang in Hann. Münden: 26 Kinder aus Tschernobyl nahmen daran teil. Zum Abschluss wurde gesungen und eine Patientin spendierte den Kindern Eis. © Margarete Leissa

Hann. Münden/Speele. 26 Kinder aus Tschernobyl, die derzeit einen Erholungsurlaub in Speele und in der Region verbringen, wurden nun medizinisch im Davita-Versorgungszentrum in Hann. Münden untersucht.

Die gute Nachricht: Bei den Kindern, die in unmittelbarer Nähe des noch immer stark strahlenbelastenden Tschernobyls leben, wurde keine gesundheitlichen Auffälligkeiten festgestellt. Dass das nicht immer so ist, weiß Ingrid Rathgeber, Vorsitzende des Vereins „Hilfe für Kinder in Not nach Tschernobyl“, der seit Jahrzehnten jedes Jahr circa 35 Kindern einen Aufenthalt in Staufenberg-Speele ermöglicht. Eigentlich, so Rathgeber, hätten es in diesem Jahr 36 Kinder sein sollen, doch bei einem Jungen wurde kurz vor der Abreise nach Deutschland Schilddrüsenkrebs festgestellt.

Krebserkrankungen treten nach Angaben von Dr. Volker Kliem, Facharzt für Innere Medizin und Nephrologie, auch nach über 30 Jahren seit dem Nuklearunglück am Kernkraftwerk Tschernobyl 1986 im Norden der Ukraine häufig auf. Viele Menschen seien Selbstversorger, die Lebensmittel seien ebenfalls strahlenbelastet, erklärt Rathgeber.

Die Bewohner des Gebiets an der ukrainisch-weissrussischen Grenze hätten also viel mit Erkrankungen wie Schilddrüsen und Knochenkrebs, aber auch mir Herzproblemen und körperlichen Missbildungen zu kämpfen. Seit Jahren bieten Ärzte im Davita-Versorgungszentrum den Kindern daher medizinische Check-Ups an. Als Dank sang die diesjährige Gruppe den Ärzten Dr. Kliem, Dr. Christian Clemens, Volker Müller und Ulf Nagorsnik sowie dem medizinischen Personal Lieder in ihrer Muttersprache und auf Deutsch mit einem ausdrücklichem „Danke-Spasiba.“

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