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Erster Christopher-Street-Day in Dachau: Ein politisches Zeichen setzen

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Organisieren den CSD in Dachau mit: Andy Apfel, Marcel Hobler, Jasmin Slivova und Aisha Rieckenberg (v.l.)
Organisieren den CSD in Dachau mit: Andy Apfel, Marcel Hobler, Jasmin Slivova und Aisha Rieckenberg (v.l.) © mik

Ein Team vom Freiraum organisiert den ersten Christopher-Street-Day in Dachau, der am Samstag, 1. Juli, stattfindet.

Dachau – Dachau ist bunt! Das soll der erste Christopher-Street-Day (CSD) in Dachau am Samstag, 1. Juli, zeigen. Neben einer Demo und einem Straßenfest wird es auch eine Afterparty im Freiraum geben. Aus dem selbstverwaltenden Jugend- und Kulturzentrum hat sich im Januar eine Gruppe Menschen zusammengetan, die seither an der ersten Veranstaltung dieser Art in Dachau feilen.

Marcel Hobler stellte Anfang des Jahres im Plenum des Freiraums die Frage, warum Dachau eigentlich keinen eigenen CSD hat, wo es doch Städte, die noch kleiner sind wie Eichstätt, auch hinbekommen. Es fand sich schnell ein Team, das den ersten CSD mitgestalten wollte. Das interne Netzwerk aus Einzelpersonen, Vereinen und Institutionen wurde genutzt, um in Dachau heuer den 1. Juli der queeren Gesellschaft zu widmen.

Demonstration des CSD zieht vom Rathausplatz zum Straßenfest am Max-Mannheimer-Platz

Die Rückmeldungen auf die Idee sei überwiegend positiv gewesen. Doch es gab auch negative Kommentare. „Warum braucht ihr in Dachau einen CSD? Reicht doch, dass in München gefeiert wird“, sei laut Jasmin Slivova einer der Aussagen, die verdeutlichen, dass es eben nicht genügt, dass nur die großen Städte auf die Rechte von queeren Menschen aufmerksam machen. Denn ums Feiern geht es beim CSD nur am Rande, vor allem soll er ein politisches Zeichen setzen. „Wir möchten aufmerksam machen, dass wir hier auch leben“, sagt Jona Ott. Schon viele Teilnehmende meldeten sich vorab für die Demonstration an, die um 13 Uhr am Rathausplatz startet. Hobler schätzt aktuell 150 Demonstrierende. Es wird verschiedene Redebeiträge geben, bevor sich der Zug zum Straßenfest am Max-Mannheimer-Platz aufmacht.

Afterparty im Freiraum mit queeren Künstlern

Dort wird von 12 bis 18 Uhr gefeiert, aber auch informiert. Informationsstände von verschiedenen Institutionen und Vereinen, ein Diskussionsstand der Parteien, Kunst und Verpflegung sorgen für einen schönen Nachmittag.

Ab 19 Uhr steigt die Afterparty im Freiraum mit Krafunkel, GrGr und DJ Embryonalstellung. Der Eintritt erfolgt gegen Spende.

Alle sind willkommen - nur Rechte nicht

„Alle, die nicht haten, dürfen kommen“, so Slivova und meint vor allem damit, dass rechtes Gedankengut nicht toleriert wird. Ott sagt: „Auch Personen, die nicht direkt betroffen sind, sind willkommen.“ Es sei wichtig, dass auch diese ihre Unterstützung zeigen. Denn mit Sorgen blicken sie auf die ihrer Meinung nach zunehmend queer- und vor allem transfeindliche Stimmung, die sich auch in Gewalt niederschlage.

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