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Premer Erfolgsautorin Nicola Förg lässt Wälder flüstern

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Nicola Förg posiert – passend zum neuen Buchtitel „Flüsternde Wälder“ – im nebeligen Wald.
Nicola Förg posiert – passend zum neuen Buchtitel „Flüsternde Wälder“ – im nebeligen Wald. © Florian Deventer

Zum elften Mal lässt Schriftstellerin Nicola Förg Kommissarin Irmi Mangold im neuen Alpen-Krimi ermitteln. „Flüsternde Wälder“ heißt der neue Roman der Premer Erfolgs-Autorin, der auch dieses mal wieder genau das liefert, was Förg-Fans lieben: Skurrile Morde und häppchenweise Gesellschaftskritik.

Prem – Schon das Cover des neuen Werkes lässt erahnen, dass es hier nicht ums Holzfällen geht: Eine Axt steckt im Baumstumpf, dahinter düsterer Wald. Grausig-düster beginnt das neue Förg-Abenteuer dann auch gleich für den Leser. Eine Frau liegt tot im Wald. Die Ohren sind mit Stöpseln verpfropft. Wie sich herausstellt, handelt es sich um eine „Waldbademeisterin“ – und hier ist sie schon: Die erste kleine Gesellschaftskritik, die Nicola Förg geschickt in ihrem perfekt konstruierten Roman versteckt.

„Braucht es den Namen Waldbaden? Früher ist man einfach spazieren gegangen“, befindet Förg im Gespräch über ihr neuestes Werk. Zwischen mehren Morden werden nicht nur Leichen beim Obduzieren angeschnitten, sondern immer wieder auch Themen, die nachdenklich machen. Es geht um Geochacher, um Mountain-Biker die den Wald rücksichtslos für sich in Anspruch nehmen, ja gar als Eigentum betrachten. Es geht um überbordenden Tourismus, den Menschen, der auf der Suche nach Freizeit-Abenteuer eine Schneise der Zerstörung hinterlässt. Und dann ist da auch noch die verarmte Senioren-WG auf dem Pflegebauernhof, deren Rente man als bessere Almosen bezeichnen könnte. Und übrigens: Die zweite Leiche ist ein Detox-Berater, der von einer Statue erschlagen wird.

Die Geschichte steht schon vor dem Schreiben

Warum packt Förg so viele Themen in ein einziges Buch? „Nur die Esoterik-Szene zu beleuchten oder nur die Altersarmut: Das wäre ja zu einfach“, meint Förg, die gerne verstrickt, aber auch geschickt konstruiert. Die Geschichte steht schon vor dem Schreiben. Die letzten Zeilen des Werks sind oft die ersten, die die Erfolgsautorin tippt. Das Ende: Es ist bei Förg also quasi der Anfang. Wie eben im echten Leben auch.

Und der Leser: Kommt der bei so viel hartem Tobak überhaupt noch zum Verschnaufen? Garantiert nicht. Das liegt aber nicht etwa an schwerer Kost, sondern an den spannenden Wendungen, die den Alpen-Krimi „Flüsternde Wälder“ zu einem Roman machen, der in keinem Bücherregal von Krimi-Fans fehlen sollte.

Figur zum Leben erweckt, die der Leser über Jahre begleiten möchte

Tatsächlich ist Nicola Förg mit der Krimi-Reihe etwas gelungen, was viele andere Autoren oft erfolglos versuchen: Sie hat mit der Ermittlerin Irmi Mangold eine Figur zum Leben erweckt, die der treue Leser über Jahre begleiten möchte. „Irmi Mangold haben viele ins Herz geschlossen, das sagen mir die Leute auch“, erzählt Förg über ihre vielen Begegnungen mit Fans, die sie bei vielen Lesungen gerne mitnimmt auf die Lebensreise der Kommissarin, die nicht nur mit kniffligen Fällen kämpft, sondern auch mit Männer-Geschichten und dem Älterwerden.

Reihe läuft inzwischen seit elf Jahren

Tatsächlich ist nicht nur das Konstruieren eines spannenden Falles die Kunst des Autors. „Es ist auch nicht ganz einfach, dass eine Krimi-Reihe auf so hohem Niveau über so einen langen Zeitraum läuft“, sagt Förg selbst. Jedes Jahr gibt es einen neuen Alpen-Krimi. Seit elf Jahren läuft die Reihe inzwischen. Weder Förg, noch Kommissarin Mangold und schon gar nicht der Leser sind müde, sich immer wieder gemeinsam an spannende neue Fälle zu machen.

30 Lesungen pro Jahr und „Krimi-Festivals“ 

Doch neben dem Schreiben wartet auf Nicola Förg viel andere Arbeit, die nötig ist, um eine Buchreihe so erfolgreich zu machen: An die 30 Lesungen hält sie pro Jahr. Hinzu kommen Gastspiele auf Messen oder sogenannten „Krimi-Festivals“, bei denen der Leser auf einen Schlag viele Autoren hautnah erleben darf.

Das neue Buch.
Das neue Buch. © Piper

Zum neuen Werk flüsternde Wälder gibt sie dann auch gerne etwas Persönliches preis: „Rein schreiberisch ist es eines meiner erwachsensten Bücher“, sagt sie mit Blick auf philosophische Gedanken übers Älterwerden. Ein Stück Nicola steckt eben auch in Kommissarin Irmi – und umgekehrt. Beide sind ständig irgendwie mit allen Themen befasst, über die sich ein Mensch Gedanken machen kann. „Ich denke ständig nach, meine Synapsen arbeiten andauernd.“ Und so schafft es Förg auch über ihren neuen Roman, den Menschen einen Impuls zu geben und die Dinge mal aus einer ganz neuen Perspektive zu betrachten. Die neueste Zahl belegt, dass Nicola Förg damit genau den Nerv des Lesers trifft: „Flüsternde Wälder“ ist gleich auf Platz 7 der Paperback-Bestseller-Liste eingestiegen.

Roman und Lesungen:

Der Alpen-Krimi „Flüsternde Wälder“ ist im Piper-Verlag erschienen und ab sofort im Handel erhältlich. Wer Nicola Förg bei einer Lesung live erleben möchte, hat dazu unter anderem hier Gelegenheit: 19. März: Murnau, Tagungszentrum, 20 Uhr; 21. März: Schloss Blumenthal, 19 Uhr; 31. März: München, Krimifestival, Hugendubel Marienplatz, 20 Uhr; 2. April: Peißenberg Tiefstollenhalle, 19 Uhr; 14. Mai: Garmisch, Spielbank, 20 Uhr; 23. Mai: Fischen, Allgäuer Literaturtage, Fiskina, 20 Uhr.

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