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Dakar: Die Hauptstadt von Senegal

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Dakar mit Flughafen
Dakar mit Flughafen © JMQuinet/Reporters/IMAGO

Die Bevölkerung von Dakar besteht aus knapp 1,5 Millionen Einwohnern. Die Hauptstadt ist das Zentrum von Geschichte, Politik und Kultur Senegals.

Dakar – Die westlichste Stadt Afrikas hat eine bewegte Geschichte und wurde im 15. Jahrhundert von portugiesischen Seefahrern entdeckt. Heute hat die Stadt etwa eine Bevölkerung von 1,5 Millionen Einwohnern und ist damit die größte Stadt des Senegal.

Dakar: Geographie und wichtige Daten

Am westlichsten Rand Afrikas liegt die senegalesische Hauptstadt Dakar. Die Halbinsel, die sich in den Atlantik hinein streckt, nennt man Cap Vert. Durch die Form der Halbinsel, die eine Bucht bildet, liegt Dakar weitgehend geschützt vor Natureinflüssen wie Stürmen. Die 1,5 Millionen Einwohner starke Bevölkerung verteilt sich auf gerade einmal 83km². Für eine Hauptstadt dieser Einwohnerzahl, ist diese Fläche sehr klein. Die nordrhein-westfälische Stadt Bergisch Gladbach ist beispielsweise exakt gleich groß und beherbergt gerade einmal gut 100.000 Einwohner.

Die Lage auf der Halbinsel beschert Dakar ein deutlich milderes Klima als dem Rest Senegals. Durch den Wind vom Meer aus drei Himmelsrichtungen ist die Temperatur sowohl in der heißen Regenzeit mit 27 Grad Celsius, als auch in der kühleren Trockenzeit mit 24 Grad Celsius im Durchschnitt etwa 5-8 Grad Celsius kälter als in anderen Landesteilen.

Der Senegal hat eine koloniale Geschichte mit Frankreich, was sich noch heute in vielen Punkten widerspiegelt. Zum Beispiel ist Französisch noch heute die Amtssprache, obwohl ein großer Teil der Bevölkerung die Sprache nicht versteht. Umgangssprache ist Wolof.

International bekannt ist die Stadt unter anderem für die Sportveranstaltung Rallye Paris Dakar. Die Politik der Hauptstadt wird geführt von Bürgermeister Barthélémy Dias von der linken Partei ‚Parti socialiste‘.

Dakar: Geschichte

Wie in vielen anderen Gebieten Afrikas reichen die Belege für eine Besiedlung der Gebiete weit in prähistorische Zeiten hinein. Es ist gesichert, dass ab dem 7. Jahrhundert erste Königreiche auf senegalesischem Boden entstanden. Das bekannteste darunter das Jolof Empire im 13. bis 16. Jahrhundert, dessen Sprache Wolof bis heute in Senegal verwendet wird.  

Die ersten Europäer kamen im Jahr 1444 in Form des portugiesischen Seefahrers und Entdeckers Dinis Dias. Er schaffte es allerdings noch nicht Kontakt zur Bevölkerung herzustellen, die damals auf der Halbinsel Cap Vert zum Staat Kajoor, einem Staat im Wolof Königreich, gehörten. Dies gelang allerdings Diogo Gomes, der im Jahr 1456 wieder in die Bucht von Dakar segelte. Er schaffte es in zunächst friedliche Handelsbeziehungen zu treten und die Bucht von Dakar zu einem Zwischenstopp auf der Indienroute der portugiesischen Armada zu machen.

Im Jahr 1536 errichtete man eine Siedlung auf der Insel Gorée, die dem senegalesischen Festland vorgelagert ist. Die Insel nutzte man als Stützpunkt zur Versklavung der Bevölkerung, obwohl auf dem Festland nach wie vor die Jolof herrschten. Während in den Folgejahren die Vormacht auf der Insel Gorée zwischen Portugal und den Niederlanden oftmals wechselte, vollzog sich auch an Land ein Wechsel in der Politik. Das Jolof Königreich verlor an Einfluss und der Staat Kajoor wurde im Jahr 1549 unabhängig.

Gorée kam schließlich im Jahr 1677 in französische Hand und man nutzte die Insel weiterhin zum Export von Sklaven aus ganz Afrika. An Land wiederum vollzog sich der nächste große Machtwechsel im Jahr 1795, als die Bevölkerungsgruppe der Lebou, die in der Geschichte des Senegal immer auf Cap Vert gelebt hatten gegen den Staat Kajoor rebellierten und ihren eigenen Staat mit der Hauptstadt Ndakaaru ausriefen. Als die Franzosen im Jahr 1857 einen Militärposten an Land auf Boden der Republik Lebou errichteten, nannten sie den Ort Dakar. Man annektierte das Land und Dakar wurde 1895 zur Hauptstadt von Französisch-Westafrika. Die Verwaltungsstrukturen vor Ort blieben jedoch gleich.

Die Unabhängigkeit von Frankreich erlangte man im Jahr 1959. Zusammen mit Französisch-Sudan gründete man die Mali Föderation, die allerdings nur ein Jahr Bestand hatte. Im Jahr 1960 riefen beide Staaten die individuelle Unabhängigkeit aus.

Dakar: Politik

Die Politik der Stadt wird vom senegalesischen Politiker Barthélémy Toye Dias und einem von der Bevölkerung gewählten Stadtrat geführt. In französischer Tradition ist die Hauptstadt Dakar eine Gemeinde und ein Bundesland zugleich.

Das politische System im Senegal ist eine Präsidentielle Republik. Der Präsident ist das Staatsoberhaupt wird alle fünf Jahre direkt von der Bevölkerung gewählt. Als gesetzgebendes Organ gibt es eine Nationalversammlung mit 150 Sitzen. Die Gerichte sind unabhängig und die Richter vom Präsidenten eingesetzt. Obwohl die politischen Strukturen im Senegal nicht perfekt sind, wird der Senegal von der Geschichte als eine der erfolgreichsten postkolonialen Systeme Afrikas gewertet.

Dakar: Wirtschaft

Dakar profitiert noch heute von seiner Lage in Westafrika. So ist vor allem der Überseehafen der Stadt für die wirtschaftlichen Umsätze der Stadt verantwortlich. Die verschiedenen Industrien des Landes sind für den Warenexport zu einem großen Teil auf den Hafen angewiesen. Hauptsächlich wird in Dakar in der Nahrungsmittelbranche, der Ölindustrie, der Kunststoffindustrie, der Textilindustrie und der Möbelindustrie produziert. Von den zehn umsatzstärksten Industriebetrieben des Landes haben neun ihren Sitz in Dakar. Das prozentual größte Exportprodukt des Landes ist Öl und verarbeitete Ölprodukte.

Die Wirtschaft des Senegal leidet in ihrer Geschichte allerdings unter großer Korruption, langsamen und unzuverlässigen administrativen Vorgängen und einem schlechten Bildungsgrad der Bevölkerung.

Dakar: Rallye Dakar & Tourismus

Touristen sind in den letzten Jahren eine immer wichtigere Einnahmequelle für das Land geworden. Die meisten von ihnen kommen über den Blaise Diagne International Airport ins Land. Der Flughafen liegt gut 40 Kilometer entfernt von Dakar und hat 2017 knapp 2 Millionen Passagiere befördert. Viele internationale Airlines fliegen den Flughafen an, unter ihnen auch die deutsche Fluglinie TUI.

Seit 1979 wird das international bekannteste Sportereignis des Landes ausgetragen. Die Rallye Paris-Dakar. In der Tradition ein langes Wüstenrennen bei dem sowohl Profis, als auch Amateure teilnehmen dürfen. Die Idee war eine Strecke zwischen Paris und Dakar zu befahren und dabei verschiedene Wertungsprüfungen einzubauen. Heute wird die Rallye jedoch in verschiedenen Teilen der Welt ausgetragen. In früheren Zeiten war Dakar fast immer Start- oder Zielort der Rallye. Seit ernstzunehmenden Terrordrohungen gegen die Rallye, wurde die Fahrt zunächst in Südamerika und heute auf der arabischen Halbinsel ausgetragen.

Dakar: Traditionelle Küche

Senegal und vor allem Dakar lebt von den Nahrungsmitteln, die das Meer bietet. Aber auch andere Lebensmittel haben sich in der senegalesischen Küche etablieren können. Schweinefleisch wird durch den hohen Anteil von Muslimen an der Bevölkerung in der traditionellen senegalesischen Küche nicht verarbeitet. Ein paar der Lieblingsgerichte der Einwohner des Senegal sind:

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