Berlin. Berlin bereitet sich auf die EM 2024 vor. Am Brandenburger Tor ist eine große Fanmeile geplant, die mehr als Fußball bieten soll.

In knapp einem Jahr ist es soweit, dann startet die Fußball-Europameisterschaft in Deutschland. Am 14. Juni findet das Eröffnungsspiel in München statt (mit dem DFB-Team), Berlin will das Fußballfest aber schon zwei Tage vorher einläuten. Dann soll auf der geplanten Fanmeile am Brandenburger Tor ein großes Eröffnungskonzert stattfinden, wie Moritz van Dülmen, Geschäftsführer der landeseigenen Gesellschaft Kulturprojekte Berlin, bei einer Pressekonferenz am Montag sagte. Es soll der Auftakt sein für ein „großes Fußball-Kulturfestival“, das im kommenden Sommer zur EM in Berlin stattfinden soll. In der Zeit erwartet die Stadt laut Senat rund 2,5 Millionen Besucherinnen und Besucher.

Zentrum des Ganzen wird der Bereich ums Brandenburger Tor. Die klassische Fanmeile soll auf der Straße des 17. Juni aufgebaut werden, dazu ist ein „Football Village“ auf dem Platz der Republik geplant. Van Dülmen sprach dabei von einer „großen Stadt“, die vor dem Reichstag entstehen soll, mit einem umfangreichen Programm inklusive Workshops, Konzerten oder Sport- und Bewegungsangeboten.

Die Fanmeile bei der EM 2024 in Berlin von oben.
Die Fanmeile bei der EM 2024 in Berlin von oben. © Kulturprojekte Berlin/www.oln.at

Straße des 17. Juni wird für die EM 2024 mit Kunstrasen ausgelegt

Eine besondere Kulisse soll auch die Fanmeile darstellen. Für den Zeitraum während der EM, die mit dem Finale im Berliner Olympiastadion am 14. Juli 2024 endet, soll diese in ein großes Spielfeld verwandelt und dazu mit Kunstrasen ausgelegt werden. Auch an spielfreien Tagen, an denen also kein Fußball live auf der Fanmeile verfolgt werden kann, soll den Berlinerinnen und Berlinern sowie Touristen dort etwas geboten werden. Dann werde man „Kultur in einer parkähnlichen Atmosphäre“ erleben können. „Es wird jeden Tag Programm geben“, kündigte van Dülmen an. Eine Idee sei es auch, die Open-Air-Reihe „Staatsoper für alle“ im kommenden Jahr auf die Straße des 17. Juni zu verlegen und so noch mal ein anderes Publikum zu erreichen.

Die Fanmeile am Brandenburger Tor soll mit Kunstrasen ausgelegt werden.
Die Fanmeile am Brandenburger Tor soll mit Kunstrasen ausgelegt werden. © Kulturprojekte Berlin/www.oln.at

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Das Brandenburger Tor soll für die Zeit der EM als großes Fußballtor verkleidet werden. Aber auch an anderen Orten sind Veranstaltungen geplant, wie Fußballturniere in den Kiezen. Dort sollen auch internationale Street-Art-Künstler Fußballplätze gestalten, wie Sportsenatorin Iris Spranger (SPD) ankündigte. Ziel sei es, die Bereiche Jugend, Sport und Kultur miteinander zu verbinden. Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) gab den Anspruch vor, eine Europameisterschaft für alle Berlinerinnen und Berliner zu organisieren und für eine Stimmung zu sorgen, „die die Mannschaft mitreißt und motiviert“.

Volunteers für die EM 2024 in Berlin: Bereits 11.000 Bewerbungen

Für die Finanzierung hat Berlin gut 61 Millionen Euro eingeplant, wovon knapp 25 Millionen Euro in investive Maßnahmen fließen sollen, wie Spranger sagte. So soll etwa die Eingangssituation am Olympiastadion optimiert und die Barrierefreiheit verbessert werden. Weil im Mobilitätskonzept für die EM neben dem öffentlichen Nah- auch der Fahrradverkehr eine große Rolle spielen soll, seien am Olympiastadion außerdem etwa 2000 Abstellmöglichkeiten für Räder geplant. Im Sinne der Nachhaltigkeit will Berlin in der Fanzone auf Mehrweggeschirr setzen und kostenlos Wasser ausschenken.

Darum, dass es genügend freiwillige Helferinnen und Helfer gibt, muss sich die Stadt derweil nicht sorgen: Insgesamt sollen während des Turniers etwa 1600 Volunteers in Berlin eingesetzt werden. Wie Spranger sagte, gebe es bereits über 11.000 Bewerbungen, davon ungefähr 20 Prozent aus Berlin, 40 Prozent aus dem Bundesgebiet und 40 Prozent aus dem Ausland.