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Seit Juli 2022 ausgedünnt

Warum der 10-Minuten-Takt bei den Obussen noch in weiter Ferne ist

Kritik an Öffi-Struktur in der Stadt Salzburg wird immer lauter

Symbolbild Obus SALZBURG24/Wurzer
Seit Juli 2022 fahren die Obusse in der Stadt Salzburg in einem ausgedünnten Fahrplan – eine Rückkehr zum 10-Minuten-Takt scheint noch länger nicht möglich zu sein. 

Schon vergangenen Sommer wurde der Obus-Fahrplan in der Stadt Salzburg mächtig ausgedünnt. Der Grund seien damals die Pandemie und damit einhergehende Krankenstände gewesen. Nun wäre eine Rückkehr zum ursprünglichen 10-Minuten-Takt angedacht – das Personal dafür fehlt allerdings.

Salzburg

Bis Juli vorigen Jahres waren die Obusse in der Stadt Salzburg im 10-Minuten-Takt unterwegs, der ohnehin schon abgespeckte Sommerfahrplan wurde dann aber nochmals ausgedünnt.

 

Viele Krankenstände und andere Herausforderungen durch die Pandemie machten den dichteren Fahrplan nicht länger umsetzbar, hieß es damals von der Salzburg AG. Monate später scheint die Rückkehr zum 10-Minuten-Takt aber nach wie vor in weiter Ferne zu sein.

Salzburg AG fehlen 30 Obuslenker:innen

Das drängendste, aber nicht das einzige Problem der Salzburg AG sei Personalmangel: 30 Buslenker:innen würden zu den bestehenden 264 gebraucht, um den 10-Minuten-Takt realisierbar zu machen. Es werde intensiv daran gearbeitet, den massiven Personalmangel dauerhaft abzubauen, betont Sprecher der Verkehrssparte Harald Haidenberger auf SALZBURG24-Anfrage am Mittwoch. „Es ist unser Ziel, den 10-Minuten-Takt so bald wie möglich wieder anbieten zu können. Wann genau das gelingt, können wir derzeit noch nicht sagen.“

 

Erst im März wurde durch einen vernichtenden Prüfbericht außerdem offenbart, dass die Salzburg AG seit 2018 nicht mehr in den Obus-Verkehr investiert hat. „Der öffentliche Verkehr ist verwahrlost und wurde von der Salzburg AG sukzessive kaputt gespart – sowohl im Personalbereich als auch was die Infrastruktur anbelangt“, fasst etwa SPÖ-Sprecher Tarik Mete die Erkenntnisse zusammen.

Eine Strategie, um zumindest den Personalmangel zu bekämpfen, werde bei der Salzburg AG schon seit längerer Zeit verfolgt, so Haidenberger. „Der Bewerbungsprozess wurde vereinfacht, wir übernehmen die Kosten für Deutschkurse und es gibt eine Prämie für Mitarbeitende, die erfolgreich Neueinsteiger:innen empfehlen.“ Zudem würden die Dienstpläne laufend überarbeitet und längere, unbezahlte Pausen mit Zulagen abgegolten.

 

„Zudem findet am 23. und 24. Juni zum zweiten Mal ein Obuslenker:innen-Qualifying am Salzburgring statt. Dabei haben Interessierte die Chance, probeweise einen Obus zu lenken und sich an Ort und Stelle für einen Job am Steuer zu bewerben“, erklärt Haidenberger.

Stadt nimmt Öffi-Lage „mit Bedauern zur Kenntnis“

Den öffentlichen Verkehr in der Stadt Salzburg zu optimieren und auch den 10-Minuten-Takt bei den Obussen wieder umzusetzen, sei auch Bestreben der Stadtregierung, heißt es aus dem Büro von Bürgermeister Harald Preuner (ÖVP). „Wir nehmen die aktuelle Lage mit Bedauern zur Kenntnis“, betont Sprecher Bernd Huber.

Stau-Chaos Stadt Salzburg FMT-Pictures/MW
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Eingreifen könne die Stadt in diesem Fall nicht. „Wir drängen aber weiterhin darauf, den öffentlichen Verkehr und das Umsteigen auf diesen so attraktiv wie möglich für die Salzburgerinnen und Salzburger zu machen.“

10-Minuten-Takt für Salzburg AG nicht verpflichtend

Mit der Auslagerung des öffentlichen Verkehrs an die Salzburg AG seien zwischen dem Unternehmen und der Stadt Anforderungen festgelegt worden. „Die Stadt besteht natürlich darauf, dass diese erfüllt werden, aber dass Fahrer:innen fehlen, ist nun mal ein Fakt", schildert Preuners Büroleiter. Der 10-Minuten-Takt per se sei vertraglich aber nicht verpflichtend.

Auslagerung von Salzburger Öffis in Arbeit

Nun wird außerdem daran gearbeitet, den Verkehr erneut auszulagern – von der Salzburg AG in eine Tochtergesellschaft. Dadurch würden Stadt und Land alleine die Öffis finanzieren. Grünes Licht für das Vorhaben gab es bereits Ende vergangenen Jahres. Die Verhandlungen dazu laufen, einen Einblick könne Huber aber aktuell nicht geben. „Ich kann nur sagen, es sind komplizierte Gespräche.“ Fixiert werden soll die neue Struktur bis 30. Juni, mit der Hoffnung, dass der öffentliche Verkehr dadurch neu aufgestellt und Missstände beseitigt werden. Fest steht jedenfalls, dass das letzte Wort in der langwierigen Diskussion um den Öffi-Verkehr in Salzburg noch nicht gesprochen wurde.

(Quelle: SALZBURG24)

Aufgerufen am 03.05.2024 um 07:46 auf https://www.salzburg24.at/news/salzburg/stadt/warum-der-10-minuten-takt-bei-den-obussen-noch-in-weiter-ferne-ist-139250428

Kommentare

AlexSchwarz

Mein Favorit ist die Linie 3 von 15:00 bis 19:00 von der Alpenstraße zum Bahnhof. Würde man Vieh so transportieren wie hier Menschen, säße man wegen dem Tierschutzgesetz vor Gericht sitzen. Da macht es sicher Herr Preuner leicht mit der Aussage: "Naja da kann man jetzt nichts machen". Da hat sich die Salzburg AG einfach aus der Verantwortung gezogen, die müssten eigentlich Strafe zahlen für das was diese ihren Fahrgästen zumuten. Nicht vollziehbar ich weiß, aber Mitarbeitern vom Land Salzburg, Magistrat Salzburg sowie der Salzburg AG einfach mal die Dienstwagen weggnehmen und mit dem Bus oder der antiken Lokalbahn fahren lassen und dann würde sich das Problem vermutlich in Wochen lösen.

Mandi1

Elf Stunden Tag und Acht Stunden Bezahlung da läßt die Begeisterung schnell nach.

blubbblubb

Für eine (touristische) Stadt sehr sehr blamabel...

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