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Kamelie

Kamelie, Camellia sasanqua
© Colourbox / shihina

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Mit dem Roman "Die Kameliendame" von Alexandre Dumas erlangte die Kamelie Weltberühmtheit. In dem literarischen Werk hatte die Protagonistin eine Vorliebe für Kamelien. Ganz zurecht, denn ihre außergewöhnlich schönen und sehr großen, duftenden Blüten machen die Kamelie zu einer begehrten Pflanze. Noch berühmter ist die Kamelie aber durch ihr Blattwerk. Es sind die zwei, drei obersten zartgrünen Blätter an den Triebspitzen der Chinesische Kamelie (Camellia sinensis), die die Pflanze seit Jahrtausenden zu einem begehrten Objekt machen. Die Rede ist von den Teeblättern des Grünen Tees. Kamelien gehören zu den Teestrauchgewächsen.

Die Japanische Kamelie andererseits ist nicht verzehrbar, dafür aber eine beliebte Garten- und Kübelpflanze, die beeindruckend große Blütenköpfe in Rot, Pink, Weiß oder Gelb hervorbringt. Sie ist immergrün und mit der Auswahl der richtigen Sorten wie zum Beispiel der Camellia japonica 'Nuccio's Pearl' auch in nordischen Breiten überwinterbar.

Kamelie pflanzen

Wenn Sie eine Kamelie in Ihren Garten pflanzen möchten, sollten Sie vorab prüfen, ob Sie den notwendigen, halbschattigenStandort für die Pflanze haben. Der Boden sollte eher waldig, also frisch-feucht sein und einen neutralen bis niedrigen pH-Wert haben, am besten ganz ähnlich den Verhältnissen in den chinesischen und japanischen Ursprungsgebieten der Kamelie, die in waldigen Höhenlagen vorzufinden sind.

Beachten Sie bei der Pflanzung ebenfalls, dass die Kamelie ein Flachwurzler ist. Konkurrenzstarke Pflanzen wie zum Beispiel Elefantengras (Miscanthus) sind als Nachbarbepflanzung nicht geeignet. Pflanzen Sie lieber Gewächse mit ähnlichen Bedürfnissen in die Nachbarschaft wie Magnolien oder Azaleen, die nicht zu raumeinnehmend sind. Neben der Pflanzung im Garten können Sie die Kamelie für Terrasse und Balkon natürlich auch in einen Topf oder Kübel pflanzen. Achten Sie dann vermehrt auf ausreichend Dünger und Wasser. Staunässe sollten Sie natürlich vermeiden.

Camellia japonica ‘Eleanor Martin Supreme‘
Der richtige Standort für Kamelien liegt im lichten Schatten und waldigem Boden.
© Schöner Wohnen / Vanessa Schmitt

Kamelie pflegen

Wenn der Standort und der Boden gut gewählt sind, dann sind Kamelien pflegeleichter als angenommen.

  • Besonders wohl fühlen sie sich in einer Umgebung mit hoher Luftfeuchtigkeit. Ein Teich in der Nähe oder eine Region mit hoher Luftfeuchtigkeit sind optimal.
  • Eine Kamelie im Kalthaus-Wintergarten als Winterquartier sollte regelmäßig mit Wasser besprüht werden.
  • Halten Sie die Erde stets feucht, aber nicht nass.
  • Am besten nutzen Sie kalkarmes Regenwasser zum Gießen.
  • Gedüngt wird während der Hauptvegetationszeit von Frühjahr bis Sommer. Am besten verwenden Sie einen Rhododendrondünger zur Düngung, da die Kamelie ein saures Milieu bevorzugt.

Kamelie vermehren

Kamelien lassen sich über Steckhölzer vermehren. Zu jeder Jahreszeit können Sie verholzte Stecklinge vom Strauch abschneiden:

• Nehmen Sie ca. 20 cm lange Triebe ohne Knospe mit einer scharfen Schere von der Pflanze ab.
• Entfernen Sie die unteren Blätter und kürzen Sie die oberen zur Hälfte ein.
• Verwenden Sie idealerweise Bewurzelungspulver, in das der Steckling gedippt wird.
• Nun stecken Sie die Steckhölzer in Tongranulat und wässern es.
• Die Bewurzelung findet bei max. 25 °C statt.
• Stellen Sie die Stecklinge hell, aber nicht sonnig.
• Das Bewurzeln dauert zwischen 8 und 12 Wochen.
• Im Anschluss werden die neuen Kamelien in Kamelien- oder Rhododendronerde umgetopft.
• Pflanzen Sie die Jungpflanzen erst nach drei bis vier Jahren ins Freiland.

Achtung: nicht alle Camellia japonica–Sorten lassen sich gleich gut vermehren. Manche müssen veredelt werden, was eher etwas für den Gärtner-Profi ist.

Kamelie mit Knospen
Die Kamelie ist ein Frühjahrsblüher. Je wärmer es ist, desto eher blüht sie – wie hier vor dem Bosco verticale, dem berühmten, grünen Hochhaus in Mailand. Kamelien öffnen ihre Knospen zwischen März und April.
© Schöner Wohnen / Vanessa Schmitt

Ist die Kamelie winterhart? So überwintern Sie Kamelien richtig!

Die meisten Kamelienarten und -sorten benötigen einen Winterschutz, weil sie nicht vollends winterhart sind. Es gibt aber Sorten wie die Japanische Kamelie 'Nuccio's Pearl', die ohne abzusterben Frost bis zu minus 15 Grad Celsius aushalten kann. In jedem Fall sollten Sie, wenn Sie in Regionen mit strengen Wintern leben, die Kamelie im Wurzelbereich mit einer dicken Schicht Laub und Reisig während der Überwinterung schützen. Damit die Verdunstung und Austrocknung über die Blätter nicht zu stark ist, sollten Sie diese mit grobgewebten Jutesäcken, Schilfmatten oder Vlies abdecken. Kontrollieren Sie auch regelmäßig die Feuchtigkeit des Wurzelballens – er darf in der Wintersonne nicht austrocknen.

Wann ist die Blütezeit der Kamelie?

Camellia japonica ‘Snowman‘
Kamelien lassen sich gut in Kübel pflanzen. Die winterharte Camellia japonica ‘Snowman‘ blüht ab April wunderschön in Weiß.
© Schöner Wohnen / Vanessa Schmitt

Kamelien öffnen ihre Blüten ab März und können bis Mai blühen. Im Herbst des Vorjahres werden die Knospen angelegt, bereits bei Temperaturen um zehn Grad Celsius öffnen sie ihre Knospen. Zu einem vorzeitigen Knospenfall kann es kommen, wenn die Temperaturen bereits früh im Jahr schnell steigen, der Wurzelballen austrocknet oder wenn die Kamelie prallen Sonnenschein ausgesetzt ist. Wenn Sie die Kamelie als Kübelpflanze im Wintergarten halten, darf es kein beheizter sein.

Kamelienöl und Teeöl

Aus den Samen der Kamelie kann ein wertvolles Öl gewonnen werden, das Kamelienöl oder auch Teeöl genannt. Die Samen stammen aus den ölreichen Arten Camellia oleifera und Camellia sasanqua, gelegentlich wird auch die Grüntee-Pflanze zur Samenölgewinnung verwendet. Das Öl findet hauptsächlich in China Verwendung und dient zur Herstellung von Cremes.

SCHÖNER WOHNEN-Tipp zur Kamelie

Wer einmal eine Kamelien-Ausstellung in Deutschland besuchen möchte, dem sei das Kamelienschloss in Pirna in Sachsen empfohlen. Dort findet jährlich im zeitigen Frühjahr eine sehr große Kamelien-Schau statt. Auf den sechs Hektar Gartenland und in den 1.800 Quadratmetern Gewächshaus lassen sich zu den Kamelien zusätzlich besondere Rhododendren- und Azaleen-Sorten sowie viele weitere Zierpflanzen bewundern.

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