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Veilchen

Viola odorata - Duftveilchen
© Adobe Stock / Vera Kuttelvaserov

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Die bekanntesten der über 500 Veilchen-Arten sind die Stiefmütterchen, Hornveilchen und Duftveilchen. Entsprechend ihrer Größe und ihres Erscheinungsbildes ist auch die allgemein zugeschriebene Bedeutung des Veilchens: Mit den kleinen zarten, oft duftenden Blüten und der geringen Größe steht es für Demut, Jungfräulichkeit – und für die Liebe. Mit Bescheidenheit wird es ebenfalls oft in Verbindung gebracht. Zu Recht: Das Veilchen – ganz gleich welcher Art – gedeiht ohne großes Zutun an so gut wie jedem Standort, der ein bisschen Licht, Wasser und humosen Boden bietet. Am Gehölzrand oder Steinanlagen ist es häufig zu finden. Ob lichter Schatten oder leicht sonnig – solange die Erde immer leicht feucht ist, fühlt sich das Veilchen wohl.

Veilchen pflanzen

Die Veilchen-Blume wird im Frühjahr oder Herbst gepflanzt. Suchen Sie dem Veilchen einen Standort, der sich am besten in Gehölznähe befindet. Bäume, Büsche oder Sträucher bieten dem Veilchen lichten Schatten. Natürlich lässt sich das Veilchen auch wunderbar im Kübel oder Balkonkasten pflanzen. Setzen Sie in das Gefäß am besten eine höher wachsende Begleitpflanze wie ein Gras oder das Silberblatt. So wird es im Laufe des Tages auch mal beschattet und die Erde trocknet nicht zu schnell aus. Der Boden für das Veilchen sollte humos, nährstoffreich und stets frisch sein. Der Pflanzabstand beträgt 20 Zentimeter.

Veilchen pflegen

Das Veilchen bedarf kaum Pflege. In der Blütezeit zupfen Sie Ausgeblühtes stetig aus, dann treiben wieder neue Blüten aus. Veilchen versamen außerdem schnell. Wer keine eigenständige Aussaat wünscht, muss die Samenkapseln nach der Blüte entfernen. In ganz starken Wintern sollte das wintergrüne Veilchen mit Laub geschützt werden. Zum Düngen geben Sie im Frühjahr eine Schaufel gut verrotteten Kompost um die Staude.

Veilchen-Samen: So vermehren Sie Veilchen

Duftveilchen werden zwischen August und März direkt ins Beet ausgesät. Sie gehören zu den wenigen Pflanzen, die es auch gut im Halbschatten oder sogar Schatten aushalten. Sie sind Kaltkeimer und keimen bei Temperaturen um den Gefrierpunkt bis 15 Grad Celsius.

  1. Befeuchten Sie die Erde.
  2. Säen Sie die Samen oberflächlich ins Beet aus.
  3. Drücken Sie sie fest und warten Sie, dass sie im Frühling keimen.
  4. Wer mag, kann die Jungpflanzen noch vereinzeln. In der Natur wächst das Duftveilchen aber auch so, wie es sich selbst ausgesät hat.
  5. Mit etwas Glück blüht es schon im ersten Jahr, manchmal auch erst im darauffolgenden Jahr das erste Mal.

Das Hornveilchen wird zwischen Juni und Anfang August ausgesät. Es braucht einen sonnigen bis halbschattigen Standort und humosreiche Erde. Säen Sie es direkt ins Freiland oder den Balkonkasten aus und bedecken Sie die Samen mit Erde. Nach zwei Wochen keimt das Hornveilchen und kann pikiert werden, sobald zwei bis drei Laubblätter vorhanden sind.

Hornveilchen Viola cornuta 'Twix-Orange'
Hornveilchen sind unheimlich blühfreudig und es gibt sie in vielen Farben und Sorten.
© Schöner Wohnen / Vanessa Schmitt

Veilchen vermehren über Wurzelteilung

Wenn Sie Ihre Veilchen schon mehrere Jahre im Beet haben, können Sie sie im Frühjahr oder Herbst vorsichtig ausgraben und mit einem scharfen und sauberen Messer die Wurzeln durchteilen. Achten Sie darauf, dass die Wurzel am besten auch immer einen Trieb oder eine Triebknospe besitzt. Pflanzen Sie das geschnittene Wurzelstück in identischer Höhe wie am vorherigen Platz wieder in die Erde ein.

Veilchen - Arten und Sorten

Für jeden Standort, für jeden Garten und in verschiedenen Blütenfarben:

  • Duftveilchen (Viola odorata): zahlreiche Blüten, kräftiger Blütenduft, im Herbst mit zweitem Blütenflor.
  • Hornveilchen (Viola cornuta): sind eine Art Mini-Stiefmütterchen, die von Frühjahr bis zum Sommer üppig blühen. Sie sind mehrjährig und mit leichtem Schutz auch winterhart.
  • Pfingstveilchen (Viola sororia): blüht kissenartig und vermehrt sich über Rhizome. Toller Bodendecker.
  • Kanadisches Veilchen (Viola canadensis): seltenes, weißblühendes Veilchen aus Nordamerika, mehrjährig, winterhart.
  • Geteiltblättriges Veilchen (Viola palmata): wunderschönes, fast blaues Veilchen, mehrjährig, winterhart.

Auch wenn es so klingt, gehört das Afrikanische Alpenveilchen nicht zur Gattung Viola. Seine Pflanzengattung und Art heißt Streptocarpus saxorum. Es sieht mit seinen lila Blüten dem Echten Veilchen aber sehr ähnlich: Seine Blätter sind jedoch behaart und sitzen auf langen Stielen. Es stammt ursprünglich aus Afrika, seine Hauptblütezeit liegt daher auch im Sommer. Als Zimmerpflanzen sind diese Veilchen natürlich nicht winterhart und müssen bei etwa zwölf Grad Celsius überwintern. Dafür wachsen sie sehr schön in Ampeln und überhängend. Das Afrikanische Alpenveilchen kann bis zu 80 Zentimeter groß werden.

Verwendung von Veilchenwurzel

Wenn Säuglinge ihre ersten Zähne bekommen, wird ihnen zum Kauen und damit verbundener Schmerzlinderung gern ein Stück Veilchenwurzel gegeben. Diese stammt jedoch nicht vom Veilchen (Viola) ab, sondern von der Schwertlilie Iris pallida und wird auch Rhizoma iridis und somit korrekterweise Iriswurzel genannt.

Lindernde Veilchensalbe

Es gibt eine Salbe, die aus den gepressten Blüten der Veilchen hergestellt wird, und eine Entwicklung von der Heilkundlerin Hildegard von Bingen sein soll. Die Veilchensalbe soll zur Narbenheilung beitragen.

Ist das Veilchen giftig?

Veilchenblüten und -blätter sind nicht giftig. Sie sind sogar essbar und können naturheilkundlich verwendet werden. Der Verzehr der Veilchenwurzel hingegen kann zu Übelkeit und Erbrechen führen.

Wilde Veilchen

Es wächst unter Hecken, an Zäunen oder am Waldesrand: das Duftveilchen Viola odorata. Nicht nur an seinen intensiven kleinen Blüten in Violett ist es zu erkennen, sondern vor allem an seinem angenehm süßlichen Duft, den es verströmt. Sein häufiger Nachbar im Feld ist das Hundsveilchen (Viola canina), das Echte Veilchen, das auch wild in der Natur wächst. Im Gegensatz zum Duftveilchen duftet es nicht, ist aber ein wichtiger ökologischer Faktor, da es Schmetterlingen als Eiablageort dient.

Sind Veilchen winterhart?

Obwohl es so zart ist, ist das Veilchen sehr robust und winterhart. In milderen Wintern mit nur kurzzeitigen, schwachen Minusgraden blüht das Veilchen sogar bis zum darauffolgenden Jahr hindurch. Besonders blühfreudig in der kalten Jahreszeit sind die Winterveilchen (Viola x cornuta) 'Ice Babies', deren Blüten nur ganz starker Frost etwas anhaben kann. Der unterirdische Teil überlebt zumeist und die Pflanze treibt wieder fleißig aus, auch im Balkonkasten, Topf oder Kübel, wenn diese in Hauswandnähe stehen.

So macht man Veilcheneis

Veilcheneis ist eine österreichische, vegane Eisspezialität, die durch die Kaiserin Sissi berühmt geworden ist. Zur Herstellung von Veilcheneis benötigt man Sorbet und frische Veilchen oder getrocknete Blüten, die über das Sorbet gestreut werden.

SCHÖNER WOHNEN Tipp zum Veilchen

Besonders beliebt ist das Duftveilchen für die Vase. In Innenräumen verströmt es einen wunderbaren Duft. Schon vor Jahrhunderten wurden langstielige Veilchen-Sorten im Winter in Glashäusern getrieben, um daraus Schnittblumen zu gewinnen, die in damaligen Zeiten als kleine Bouquets gern verschenkt wurden. Für die Vase eignet sich beispielsweise gut das Duftveilchen 'Königin Charlotte'.

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