Obus Salzburg AG

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Van Hool AG 300 T (angekauft 2000 - 2005)
Solaris Trollino 18 (rechts, ab 2009)
Liniennetz in der Stadt Salzburg, Stand 2021

OBUS Salzburg AG ist seit Mitte 2016 die Bezeichnung für alle Salzburger Stadtbuslinien, auch der Buslinien der Stadt Salzburg (vorher Obus SLB) und gehören zur Salzburg Linien Verkehrsbetriebe GmbH.

Einleitung

Der unter der Marke "OBUS Salzburg AG" zusammengefasste Teil des früheren Verkehrsbereichs der Salzburg AG für Energie, Verkehr und Telekommunikation betreibt die Obus- und, gemeinsam mit den Firma Albus, Marazeck und Hogger die Autobuslinien in der Stadt Salzburg. Zwischen 2000 und 2012 verkehrten zuerst alle Busse und nach der Gründung der Gesellschaft "Albus Salzburg" nur noch die Obusse unter der Marke "StadtBus". Ursprünglich eingeführt, um die Angebote Obus und Dieselbus unter einem Dach zusammenzuführen, erschien es der Salzburg AG nach der Ausgliederung des Dieselbusbetriebs wieder sinnvoll, das Alleinstellungsmerkmal "Obus" erneut in die Marke aufzunehmen. Die Umbenennung in "Obus SLB" erfolgte im Mai 2012 mit der Vorstellung der neuen Solaris Trollino 18 Metrostyle. Mitte 2016 erfolgte eine weitere Umbenennung der Marke in "OBUS Salzburg AG". Ab 2023 gehört OBUS Salzburg AG zur neu gegründeten Salzburg Linien Verkehrsbetriebe GmbH.

Linien

Obusse
Nachtsternlinien

Verkehren an Freitagen, Samstagen und vor Feiertagen

Sonderlinie Festspielzeit

Verkehrt an verschiedenen Freitagen vor/nach und während der Festspielzeit

  • Obus 123: Polizeidirektion - jährlich wechselnde Routen/Linien[1] [2]

Anmerkung: Einzelfahrscheine des SVV haben keine Gültigkeit, Mitfahrt gegen eine Spende zur Erhaltung an jeder Station auf der jeweiligen Strecke möglich. Eingesetzt wird der Oldtimer-Obus 123 oder Ersatzfahrzeug 178 bzw 109, keine Betriebspflicht;

Lange Nacht der Mussen - Oldtimer

Wissenswertes

Die Obusse haben ihre Zentralgarage im Betriebshof an der Alpenstraße, der Albus sein Depot an der Julius-Welser-Straße. Auf einer Fläche von 32 000 m² finden sich in der Alpenstraße fünf Fahrzeughallen, die Werkstätte, eine Lackieranlage und das Verwaltungsgebäude, sowie die Leitstelle des StadtBus. Das Betriebsleitsystem ist rechnergesteuert, mit ihm kann jedes einzelne Fahrzeug überwacht werden. Erfasst werden dabei besonders die Haltestellenabstände und die Abweichungen vom Fahrplan. Das Betriebsleitsystem errechnet auch die Ankunftszeiten von Anschlussbussen und erteilt bei Bedarf den Befehl "Anschluss abwarten", erteilt bei großen Verspätungen und Störungen im Verkehrsfluss Wendebefehle an bestimmten Stellen in der Linie. So kann es auch mal vorkommen, dass z. B. die  2  auf einem Teilstück der  4  fährt .

Die Lautsprecherdurchsagen, die Fahrzielanzeige, die Haltestellendurchsagen in den Fahrzeugen und die elektronischen Haltestellensäulen werden ebenfalls aus der Leitstelle gesteuert.

Der Stadtbus fährt im Jahr zusammengerechnet sechs Millionen Kilometer. Die Dieselbusse werden in der Regel mit einem Tachostand von 700 000 km nach 15 Jahren, die Obusse bei einem Tachostand von mehr als einer Million Kilometer nach 20 bis 25 Jahren außer Dienst gestellt.

OBUS Salzburg AG betrieb Ende 2015 ein Obus-Netz von 113 km (1995: 135 km), elf Linien mit mehr als fünf Millionen zurückgelegter Kilometer und beförderte 41,5 Millionen Fahrgäste (2009: 63,9)[3]. Nach Inbetriebnahme der  9  als Ersatz für die 20 am 11. 12. 2016 beträgt die Netzgröße ca. 117 km mit zwölf Obuslinen.

Kontrollen

In den Obussen der Salzburg AG würden im Schnitt rund zehn Prozent der Fahrgäste kontrolliert. Von den kontrollierten Passagieren hätten 3,4 Prozent keinen Fahrschein. 34 Millionen Fahrgäste beförderte die Salzburg AG im Jahr 2023, davon 30 Millionen mit dem Obus. Laut diesen Angaben würde das heißen, dass drei Millionen Personen im Vorjahr kontrolliert wurden und dabei gut 100 000 Schwarzfahrer erwischt wurden.[4]

Geschichte

Das Liniennetz der Salzburger Stadtbuslinien mit Beginn des Jahres 1951.
Hauptartikel Chronik der Salzburger Dieselbuslinien
Hauptartikel Chronik der Salzburger Obuslinien

1927 fuhren zum ersten Mal Autobusse in der Stadt Salzburg als öffentliche Verkehrsmittel.

Am Sigmundsplatz - heute Herbert-von-Karajan-Platz - in der Salzburger Altstadt, begann 1940 die erste Obus-Fahrt durch das Neutor in Richtung Maxglan. Der Obus löste damals die Salzburger Stadtbahn ab, die "rasende Eierspeis", wie sie im Volksmund wegen ihrer gelben Farbe hieß. Das Netz wuchs von einer Linie 1940 auf elf Linien bis 2015, mit 41,7 Millionen Fahrgästen im Jahr.[5]

Am 24. Juli 1950 hatten die Salzburger Stadtwerke 64 000 Fahrgäste an einem Tag. Die von den Städtischen Verkehrsbetrieben auf sämtlichen Obus- und Kraftwagenlinien, beim Mönchsbergaufzug und der Salzachfähre Aigen - Josefiau durchgeführte Zählung der Fahrgäste ergab für den heutigen Tag: Obuslinien: 42 642, Autobuslinien: 16 272, Salzachfähre: 250, Mönchsbergaufzug: 4 876 Fahrgäste;

Nach einem sehr ereignisreichen Jahr 2012 mit der Eröffnung der Linie  12  und der Verlängerung der Linie  10  inklusive Anbindung der Neuen Mitte Lehen (inzwischen Linie  8 ), sowie der Anbindung der Karolingerstraße mit Pressezentrum und Hangar-7, sind die kommenden Jahre vor allem dem Ziel gewidmet den Fahrzeugpark zu 100 Prozent mit Niederflurbussen auszustatten. Dazu wurden im Herbst 2012 26 weitere Busse beim polnischen Hersteller Solaris geordert (Liefertermin bis 2017)[6], zusätzlich sollen vier gebrauchte Busse neuerer Generation aus der Schweiz noch 2013 die Flotte ergänzen[7].

Intensiv nachgedacht wurde auch über Streckenverlängerungen. So war zum Beispiel geplant, die Linie  4  nach Esch (was auch realisiert wurde), eventuell sogar nach Eugendorf zu verlängern (das kam jedenfalls bis 2021 noch nicht zustande). Dazu müsste aber die Marktgemeinde Eugendorf einen Teil der Kosten aufbringen.

Für den Fahrplanwechsel 2017 wurde die Linie  3  in der HVZ jeweils nach Landstraße unter der Wienerdammbrücke der Eisenbahn verlängert, gleichzeitig fuhr dafür in der HVZ die Linie  5  Itzling-Pflanzmann wieder an. In der sonstigen Zeit fuhr die Linie  3  abwechselnd Itzling-Pflanzmann bzw Landstraße an. Weiters wurde die Linie  1  ab Fasaneriestraße über den Streckenast der Linie  7  bis zur Kreuzung Bessarabierstraße umgelegt und von dort mit neuer Leitung zur Messe und der regulären Endstation geführt. Dafür übernahm die Linie  8  den Streckenteil der Linie  1 .

Für den Fahrplanwechsel 2018 war unter der Voraussetzung der Finanzierung, die Verlängerung der Linie  5  bis nach Grödig-Gemeindezentrum und weiter bis zur Untersbergbahn geplant. Ob komplett unter Leitung oder teilweise mit Batterie war zu jenem Zeitpunkt noch nicht abschließend geklärt. Wahrscheinlich dürfte dann die im Sommer stark überlastete Linie 25 zeitgleich bis nach Grödig Gemeindezentrum zurückgezogen werden. Auch diese Verbindung wurde realiisert. 2021 betrug die Fahrzeit vom Kommunalfriedhof bis zur Untersbergseilbahn 14 Minuten.

2019 wurde die Obusflotte durch die neuen eObusse der Firma HESS erweitert. Dieser Obustyp kann aufgrund seiner neuen Technik von der Oberleitung abdocken und nur mit Batterie fahren. Sein Energiemanagementsystem sammelt mittels GPS positionsbasierte Streckeninformationen, wie z. B. Geschwindigkeit, Steigungen, das Gewicht oder auch Wetterbedingungen. Mit diesen Daten steuert das Energiemanagementsystem das Ladeverhalten der Batterie und ermöglicht es, rund zehn Kilometer nach Grödig und zurück ohne Oberleitung zurückzulegen.

Die Geschwindigkeiten im Vergleich

Gegenüber den 1950er-Jahren hat sich das Tempo der Stadtbusse um 4 km/h reduziert. Angaben in km/h [8]

1949/50 1951/52 1954/55 1956 1964 1971 1984 1987 2004 2006
17,56 15,8 13,54 13,54 13,54 13,11 12,64 11,85 12,53 12,76

Literatur

Bilder

 Obus Salzburg AG – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im Salzburgwiki

Weblinks

Quellen

Einzelnachweise

  1. siehe www.proobus.at
  2. oder www.facebook.com/proobussalzburg
  3. Quelle Homepage Salzburg AG
  4. www.sn.at, 29. Juni 2023
  5. Quelle salzburg.orf.at, publiziert am 10. März 2015
  6. Solaris Pressemeldung
  7. Austria in Motion Artikel
  8. Quelle lebens.linien der Salzburg AG, Nr 49, August 2011