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Vergewaltigungsklage US-Rapper Sean »Diddy« Combs und Ex-Freundin einigen sich auf Vergleich

Erst am Donnerstag hatte seine Ex-Freundin Cassie Klage wegen Vergewaltigung gegen den Rapper Combs eingereicht. Schon einen Tag später erklären beide, dass sie die »Angelegenheit gütlich« lösen wollen.
Diddy und Cassie im Jahr 2016 in Los Angeles

Diddy und Cassie im Jahr 2016 in Los Angeles

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CHRIS DELMAS / AFP

US-Rapper Sean »Diddy« Combs und seine Ex-Freundin, die Sängerin Cassie, haben sich auf einen Vergleich geeinigt. Nur einen Tag, nachdem Cassie die Zivilklage wegen Vergewaltigung, Missbrauch und Körperverletzung bei einem Bundesgericht in New York eingereicht hatte, gaben beide Parteien am Freitagabend Medienberichten zufolge  bekannt, sich gütlich auf eine Beilegung des Falls geeinigt zu haben. Einzelheiten über die Bedingungen des Vergleichs gaben sie aber nicht bekannt. Combs hatte zuvor die Vorwürfe über seinen Anwalt zurückgewiesen.

Die 37-jährige Cassie, mit bürgerlichem Namen Casandra Ventura, teilte in einer Erklärung mit, sie habe beschlossen, diese Angelegenheit gütlich zu lösen, »und zwar zu Bedingungen, die mir ein gewisses Maß an Kontrolle ermöglichen«. Sie wolle sich bei ihrer Familie, ihren Fans und Anwälten für deren unerschütterliche Unterstützung bedanken. Auch Combs teilte mit: »Wir haben beschlossen, diese Angelegenheit gütlich zu lösen. Ich wünsche Cassie und ihrer Familie nur das Beste. In Liebe.«

Combs, der sich früher Puff Daddy oder P. Diddy nannte, bleibt damit ein möglicherweise langer, unangenehmer Prozess mit der Veröffentlichung zahlreicher Beweise erspart. Ventura, deren Anschuldigungen nun öffentlich sind, vermeidet ein Kreuzverhör durch Combs’ Anwälte.

Combs und Cassie auf der Met Gala 2018 in New York City, im selben Jahr trennten sie sich

Combs und Cassie auf der Met Gala 2018 in New York City, im selben Jahr trennten sie sich

Foto: ANGELA WEISS / AFP

Die Klägerin hatte in der 35 Seiten langen Anklageschrift gegen Combs zahlreiche schwere Vorwürfe erhoben: So habe der Rapper Ventura zu Sex mit anderen Männern gezwungen, während er sich selbst befriedigt und sie gefilmt habe, heißt es in der Klage. Combs habe sie auch immer wieder geschlagen und getreten und schließlich 2018 vergewaltigt, als sie sich von ihm habe trennen wollen. Während ihrer langjährigen Beziehung habe er sie unter anderem mit Drogen, Misshandlungen und Androhung von Gewalt kontrolliert.

»Nach Jahren von Schweigen und Dunkelheit bin ich endlich so weit, meine Geschichte zu erzählen«, heißt es in einer Mitteilung der Klägerin, aus der die Nachrichtenagentur dpa zitiert. Sie wolle über das erlebte Trauma sprechen, auch um damit anderen Opfern von Gewalt und Missbrauch in Partnerschaften zu helfen.

Combs ließ Vorwürfe zurückweisen

Combs weise diese »widerlichen und ungeheuerlichen« Vorwürfe entschieden zurück, teilte sein Anwalt Ben Brafman mit. Ventura habe damit gedroht, ein Buch über ihre Beziehung zu schreiben und 30 Millionen Dollar von Combs verlangt. Der Rapper habe dies als »offensichtliche Erpressung« abgelehnt, schreibt Brafman. Venturas Anwalt, Douglas Wigdor, entgegnete in einer Mitteilung, dass Combs der Sängerin Geld geboten habe, um die Klage zu verhindern. Ventura habe dies abgewiesen.

Laut der Klageschrift lernte Ventura als 19-Jährige im Jahr 2005 den damals 37 Jahre alten Musiker kennen. Combs habe sie bei seinem Label Bad Boy Records unter Vertrag genommen. Während ihrer langjährigen Beziehung, die 2018 endete, habe er sie unter anderem mit Drogen, Misshandlungen und Androhung von Gewalt kontrolliert. Im Rahmen ihrer Klage verlangt Ventura Entschädigungszahlungen in nicht genannter Höhe.

Rapper Combs (»Bad Boy for Life«, »I'll Be Missing You«), der auch als Plattenproduzent, Schauspieler und Geschäftsmann tätig ist, zählt zu den erfolgreichsten Vertretern der Hip-Hop-Branche. Bei der Vergabe der MTV Video Music Awards im September wurde Combs als Pionier und für seine einflussreiche Karriere mit dem »Global Icon Award« ausgezeichnet.

oka/dpa