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Im neuen SPIEGEL Wollen wir die Liebespille? Putins Schicksalsinsel Krim; Kachelmann-Interview über den Sensationssommer; America's-Cup-Gewinner werden Rivalen

Frisch verliebtes Paar

Frisch verliebtes Paar

Foto: Juliane Werner/DER SPIEGEL

Ich lese den SPIEGEL immer dann besonders gern, wenn er es schafft, sich aus dem Grundrauschen des Nachrichtengeschehens herauszuheben, wenn er die großen Themen unserer Zeit erklärt. So wie in dieser Woche.

Die Titelgeschichte befasst sich mit dem vielleicht größten aller Menschheitsträume - der ewig währenden Liebe. Die Kollegen aus dem Wissenschaftsressort beschreiben, wie Forscher die Biochemie der Liebe erkundet haben, beispielsweise an Präriewühlmäusen. Wenn sie lieben, schütten die Tiere Botenstoffe wie Oxytocin und Vasopressin aus. Kann man das Zeug auch Menschen verabreichen? Kann ein Hormon-Nasenspray erkaltete Ehen wieder beleben? Wird die Liebe auf Rezept kommen? Und: Wollen wir das?

Foto: Bernhard Riedmann/ DER SPIEGEL

An dieser Stelle stellt Ihnen die SPIEGEL-Redaktion ihre Lieblingsgeschichten aus der neuen Ausgabe vor.
In dieser Woche: Jan Puhl, 46, seit 2002 beim SPIEGEL. Er arbeitet im Ressort Ausland.

Als Osteuropa-Spezialist beim SPIEGEL bin ich darüber erstaunt, welche Emotionen die Berichterstattung über die Krise in Osteuropa bei unseren Lesern weckt. Der Ton der Debatte um Putins Rolle in der Ukraine ist scharf. Dem SPIEGEL wurde Kreml-Feindlichkeit vorgeworfen. Umso mehr habe ich mich deshalb über den Ton gefreut, den Moskau-Korrespondent Matthias Schepp für seine Reisereportage von der annektierten Krim gefunden hat: Den glühenden Putin-Verehrern dort begegnet er ohne jede Spur von Herablassung.

Spaß gemacht hat mir auch das Interview mit Jörg Kachelmann. Es geht darin nicht um Frauen und Justiz, sondern: ums Wetter. Um den Sommer, der, bisher, ein ganz besonderer Sommer war. Um den Taupunkt, von dem ich zuvor nie etwas gehört hatte. Der Mann präsentiert sich als eine Art Scholl-Latour der Fernseh-Meteorologie: cool, nicht frei von Arroganz - aber sachkundig.

Selbst wenn ich mir bei Kollegen den Vorwurf der Anbiederung einhandeln sollte: Sehr gut gefallen hat mir auch das Stück unseres stellvertretenden Chefredakteurs Klaus Brinkbäumer. Es geht darin um Regattasegeln, genauer: Wie konnte ein hoffnungslos zurückliegendes Team beim America's Cup doch noch gewinnen? Brinkbäumer, der selbst segelt, hat mit dem Skipper James Spithill und seinem damaligen Taktiker Ben Ainslie ausführliche Interviews geführt - es tut dem Text gut, dass Brinkbäumer wenig Distanz hat zum Gegenstand seiner Berichterstattung. Er ist begeistert - und das überträgt sich auf den Leser.

Hier kommen Sie zur Digitalausgabe des neuen SPIEGEL.

Viel Spaß bei der SPIEGEL-Lektüre wünscht Ihnen

Jan Puhl

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