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Hatschepsut-Tempel Archäologen entdecken goldene Wand

Hinter Staub und Gips sind Wissenschaftler im Tempel der Hatschepsut unvermutet auf eine geheimnisvolle Wanddekoration gestoßen. Möglicherweise sind in Deir el-Bahri noch weitere Geheimnisse verborgen.

Luxor/Kairo - Archäologen haben bei Restaurierungsarbeiten im berühmten Hatschepsut-Tempel in Deir el-Bahri eine bislang verborgene goldene Wanddekorationen entdeckt. Wie die Kairoer Tageszeitung "Al-Gumhurija" berichtete, geht der Generalsekretär der ägyptischen Antikenverwaltung, Gaballah Ali Gaballah, davon aus, dass der Pharao Thutmosis III. die mit Goldplättchen geschmückten Wände der Grabkammer von Königin Hatschepsut mit Staub und Gips verkleiden ließ, um ihren Namen auszulöschen.

Die Vermutung liegt nahe: Thutmosis III. hatte auch zahlreiche Bilder der Königin Hatschepsut durch Bilder seiner eigenen Vorfahren ersetzen lassen. Einige Archäologen vertreten die These, dass sich hinter dem Allerheiligsten im Tempel der Hatschepsut noch eine zweite verborgene Kammer befindet, die in den Fels gehauen wurde.

Königin Hatschepsut, die mit Thutmosis II. vermählt war, heiratete nach dessen Tod ihren Stiefsohn und Neffen Thutmosis III., hielt ihn jedoch vom Thron fern und regierte selbst - zusammen mit ihrem Wesir, dem Architekten Senenmut. Sie herrschte wie ein Pharao und ließ sich häufig als König darstellen.

Die Wanddekoration wurde von einem polnisch-ägyptischen Team bei Arbeiten im Allerheiligsten des Totentempels entdeckt. Das Herzstück des um 1490 vor Christus errichteten Tempels soll demnächst auch für Touristen zugänglich sein.