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Schmalrumpf-Handfisch Ein Meeresbewohner, der scheinbar auf Händen läuft: Seltener Fisch erstmals seit 1996 wieder gesichtet

Schmalrumpf-Handfisch
Der extrem seltene Schmalrumpf-Handfisch
© Australian National Fish Collection
Der Schmalrumpf-Handfisch wurde bisher nur extrem selten gesichtet. Jetzt haben Forschende vor Tasmanien wieder ein Exemplar gefunden – das erste seit 27 Jahren.

Durch den Klimawandel und die rücksichtslose Lebensweise der Menschen sind immer mehr Arten vom Aussterben bedroht. Doch ab und zu gibt es auch gute Nachrichten aus dem Tierreich. Der Schmalrumpf-Handfisch (Pezichthys compressus) beispielsweise wurde jahrzehntelang nicht mehr gesehen – jetzt gab es endlich wieder eine Sichtung.

Wissenschaftler:innen haben ein Exemplar vor der Küste des australischen Bundesstaats Tasmanien entdeckt. Die staatliche Behörde Australiens für wissenschaftliche und industrielle Forschung CSIRO teilte mit, dass im Rahmen einer Forschungsreise eine Tiefseekamera bereits im Juli Bilder von dem Tier gemacht habe. Die Meeresbiologin Candice Untiedt identifizierte es schließlich anhand der Aufnahmen – nach ihrer Auffassung handelt es sich tatsächlich um einen Schmalrumpf-Handfisch, der sich da in 292 Metern Tiefe bewegte.

Fische wurden erst 1986 entdeckt

Das ist eine Überraschung, denn ein Tier dieser Art wurde seit 27 Jahren nicht mehr gesehen. Die letzte Sichtung datiert aus dem Jahr 1996, berichtet CSIRO. Weil sie so tief auf dem Meeresgrund leben, seien die Fische extrem schwer ausfindig zu machen. Entdeckt wurden sie erst 1986. In der staatlichen australischen Fischsammlung sind lediglich zwei Exemplare dokumentiert. Die Fische haben eine auffällige Fortbewegungsweise, die aussieht, als würden sie auf Händen über den Meeresboden laufen.

"Ich war ziemlich begeistert davon, den Handfisch zu finden. Ich weiß, dass dies ein seltener und besonderer Fisch ist. Und dass die Chancen, einen in dieser Umgebung zu sehen und mit der Tiefschleppkamera einzufangen, sehr gering sind. Es ist eine wichtige Entdeckung", schwärmte Candice Untiedt, die sich an Bord dersForschungsschiffs "RV Investigator" befand. Aufgrund der "sehr charakteristische Form und Merkmale" sei sie sich schnell sicher gewesen, dass es sich um einen der seltenen Fische handelte.

Hundertprozentig sicher sind sich aber auch die Expert:innen nicht – der gesichtete Fisch ist größer als die bisher bekannten und tauchte 100 Kilometer von seinen Artgenossen entfernt auf. Den Wissenschaftler:innen fehlt es an Vergleichsmaterial. Insgesamt gibt es 14 Handfisch-Arten. Dazu gehört auch der Gefleckte Handfisch. 20 Exemplare dieser Art konnten die Forschenden bei ihrer Mission fangen und hoffen nun, dass sich diese in Gefangenschaft vermehren, um die Population der gefährdeten Art zu vergrößern.

Quelle:  Commonwealth Scientific and Industrial Research Organisation

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