O-Bus, Gelbe Elektrische und Lokalbahn in Salzburg
· 5 KommentareSeit 1940 ist in Salzburg der O-Bus das wichtigste Verkehrsmittel. Im selben Jahr wurde die Straßenbahn, die ‘Gelbe Elektrische’, stillgelegt. Im Jahr 2015 steht das Salzburger O-Bus-Netz an fünfter Stelle in der Weltrangliste. Auf elf Linien verkehren knapp 100 Gelenkbusse. In den letzten Jahren wurde das Netz um einige Strecken erweitert und bietet mit fünf verschiedenen Typen einen abwechslungsreichen Fahrzeugpark.
Zusätzlich zur städtischen Straßenbahn fuhr bis 1953 durch die Innenstadt auch die Lokalbahn. Sie verband das nördlich von Salzburg gelegene Lamprechtshausen mit der Stadt und führte im Süden weiter bis Grödig und bis 1938 sogar bis ins bayrische Berchtesgaden. In Salzburg selbst war die, den Fahrzeugfarben entsprechende, ‘Rote Elektrische’ als Straßenbahn trassiert und benützte die selben Schienen wie das städtische Verkehrsmittel. Heute beginnt die Salzburger Lokalbahn, als Linie S1 bezeichnet, am Hauptbahnhof in einer modernen unterirdischen Haltestelle und führt nur mehr auf dem Nordast bis Lamprechtshausen. Am Bahnhof Bürmoos zweigt seit 1994 ein Seitenast der Lokalbahn nach Trimmelkam ab. Zuvor wurde diese Nebenbahn von ‘Stern & Hafferl‘ bedient, welche in Oberösterreich verschiedene Lokalbahnen und auch die Gmundener Straßenbahn betreiben. Erst im Dezember 2014 wurde diese Stichstrecke, im Netz der S-Bahn Salzburg als S11 bezeichnet, um drei Kilometer nach Ostermiething verlängert. Eingesetzt werden 18 Gelenktriebwagen von SGP/Siemens, welche weitgehend baugleich zu den U3-Stadtbahnwagen der Frankfurter U-Bahn sind. Ab 2012 wurden neun dieser Triebwagen in Tschechien modernisiert und auch mit einem Niederflurmittelteil ausgerüstet. Seit Jahrzehnten immer wieder im Gespräch und in Planung ist eine Verlängerung der Lokalbahn mit Tunnelbahnhöfen unter der Salzburger Innenstadt und weiter bis Hallein.
Neben den Fahrzeugen für den Fahrgastbetrieb befinden sich auch zahlreiche Museumswagen und Güterfahrzeuge im Bestand der Salzburger Lokalbahn. Im Oktober 2009 fuhr der historische Triebwagen ET33 für Fotofreunde eine Sonderfahrt über das Netz der Lokalbahn. Übrigens fährt dieser schnittige Wagen von 1951 noch bis heute hin und wieder im Verstärkerverkehr im Fahrgasteinsatz mit. Während der Modernisierung der SGP-Gelenkwagen kam er sogar regelmäßig zum Einsatz.
Ab den frühen 1930er Jahren begann weltweit die Blütezeit des Oberleitungsbusses. Während die ‘rumpelnde’ Straßenbahn in vielen Städten auf alten verschlissenen Schienen fuhr und damit den sich immer weiter ausbreitenden Individualverkehr ‘behinderte’, konnte sich der O-Bus im Zeitgeist der autogerechten Stadt gut einfügen. Während genau dieser Gedanke des ‘Autos für jedermann’ nur wenige Jahrzehnte später, ab den 1960er Jahren auch diesem umweltschonenden Verkehrsmittel in den meisten Städten Westeuropas und in den USA den Strom aus der Leitung nahm, konnte sich der Oberleitungsbus in den kommunistischen Ländern in Osteuropa behaupten. Noch bis heute verfügen die großen Städte im Osten meist nicht nur über eine Straßenbahn, sondern auch über ein umfangreiches O-Bus-System. Einer der wenigen Betriebe in Westeuropa, welcher die große Stilllegungswelle der 1960er Jahre überlebt hat, ist der O-Bus in Salzburg.
Anlässlich des Jubiläums „120 Jahre elektrischer Nahverkehr in Salzburg“ verlegte die Salzburg AG im Oktober 2009 provisorisch Schienen am Mirabellplatz. Der Wagen 4 der Salzurger Stadtbahn, welcher von 2004 bis 2009 restauriert wurde, wurde auf diesem kurzen Gleisstück für Publikumsfahrten eingesetzt. Der Strom wurde aus der O-Bus-Fahrleitung abgezapft.
Das Fahrzeug ist nun bei der Museumstramway Mariazell im Einsatz.
wieder mal ein interessanter bericht und aufnahmen!! jaja in salzburg fahren fahrzeuge noch mit 1 million km und sind gut in schuß! wir sondern die fahrzeuge aus!!!
wie gewohnt tolle Bilder – und prima, dass auch der O-Bus gewürdigt wurde ;-)
Danke für für diesen spannenden Beitrag :-)
Danke für den Beitrag.
Ich nutze allerdings die Busse öfters. Kann nur positive die hohe Beschleunigung erwähnen.
Aufgrund der Kapazitätsengpässe wäre allerdings eine Straßenbahn angebrachter. So weit ich weiß soll aber die Reichsbrücke nicht tragfähig genug sein.
Dazu ist der Spätverkehr dort auch ziemlich spärlich. Busse, die bis 0:45 fahren als Nachtlinien zu bezeichnen ist schon ein Graus…
Ja der Sound der Salzburger Obusse sind einmalig, und wenn jemand in München auch
fast den gleich Sound erleben möchte : Bitte auf der Linie den 132 den MAN Hybridbus
mitfahren.
Kollegen, in Salzburg kann man auch alte Obusse mieten.
Der Henschel 123 Baujahr 1956 wäre zu empfehlen.
Einfach im Internet OBUSLB (Salzburger Obus) rein klicken.
Rechtzeitig buchen.
(Je mehr mitfahren umso günstiger natürlich.)
Mit dem günstigen Gruppen-Bayerntiket nach Salzburg.
Gruß M.Ac.