Wanderer entdecken riesigen Pilz – „Dann liegt da plötzlich so ein Monster“
Diese Entdeckung sorgt im Sauerland für Erstaunen. Ein Pilz ist so groß wie ein Medizinball. Sogar erfahrene Wanderer sagen: „So etwas haben wir hier noch nie zuvor entdeckt.“
Attendorn/Dünschede - „Wir haben wie ein Auto geguckt“, erinnert sich Reinhild Oberste an den Moment, als sie und ihre SGV-Gruppe vor der ungewöhnlichen weißen Kugel mitten auf einer Kyrill-Fläche in der Nähe des Wanderparkplatzes Auf dem Hölzchen in Dünschede im Sauerland stand. „Ist das..... ein Bovist?!“
Per Smartphone rief sich die Gruppe Vergleichsbilder auf den Bildschirm. Und tatsächlich: Es schien sich um einen Riesenbovist zu handeln - einer außergewöhnlichen, ungiftigen Pilzart aus der Familie der Champignons, die noch nicht viele Wanderer in ihrem Leben entdeckt haben.
SGV-Wanderer entdecken Riesenbovist im Sauerland
Reinhild Oberste, 79, und die anderen Wanderer des SGV Meggen jedenfalls sind zuvor noch nie auf einen Riesenbovist gestoßen. Im Grunde war die Wanderung auch schon fast beendet. Man hatte sich bei der Einkehr zuvor schon ein Pils getrunken, ehe man auf dem Rückweg den Pilz entdeckte. „Dann liegt da plötzlich so ein Monster - das war schon etwas Besonderes“, sagt Reinhild Oberste über den Pilz, der sie an eine Styroporkugel erinnerte - nur eben schwerer.
Die 79-Jährige war diejenige, die den Pilz mit nach Hause nahm. Fast 1,5 Kilogramm zeigte die Küchenwaage an, um genau zu sein waren es 1498 Gramm. Das Abendessen war gesichert - und noch mehr als das.
Zunächst einmal nahm Reinhild Oberste den Riesenbovist noch mit zu einem Nachbarschaftsfest - „um ein bisschen Gesprächsstoff zu liefern“, lachte sie. Das funktionierte: Insbesondere eine Gruppe von Kindern und Gäste aus Holland staunten über den Riesenpilz, der so groß wie ein Medizinball war.
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Am Abend wanderte eine fünf Zentimeter dicke Scheibe dann mit Speck und Zwiebeln in die Pfanne. Zwischenzeitlich verteilte Reinhild Oberste Pilzstücke auch an Freunde und Nachbarn. Die waren erst noch etwas skeptisch, ob der Riesenbovist wirklich ungiftig ist und meinten augenzwinkernd zu Reinhild Oberste: „Wir warten lieber mal ab, ob du die Nacht überstehst...“
Das Ehepaar Oberste überstand die Nacht - und aß zwei weitere Abende von dem Riesenpilz, bis nichts mehr von ihm übrig blieb.
Und wie hat der Riesenbovist nun geschmeckt? „Er war lecker“, sagt Reinhild Oberste, „aber er hatte nicht so viel Pfiff wie ein normaler Champignon.“ Aber das ließ sich angesichts des deutlich seltener auftretenden Fundes gut „verschmerzen“.
Über den Riesenbovist
Der Riesenbovist wird laut Wikipedia im Durchmesser etwa 10 bis 50 Zentimeter groß - mit rund 30 Zentimetern Durchmesser liegt der Bovist aus Dünschede damit also genau in der Mitte. Die Exemplare wachsen rundlich und ohne Stiel. Die Haut ist glatt und lederartig, heißt es auf Wikipedia. Vereinzelt seien Exemplare mit 60 Zentimetern Durchmesser und hohen Gewichten entdeckt worden. Während Wikipedia von 11,5 Kilogramm spricht, nennen andere Internetseite die Marke von bis zu 25 Kilogramm. Verarbeiten und essen sollte man den Pilz nur, wenn er von innen noch nicht verfärbt ist und/oder modrig riecht. Empfohlen wird als Rezept zum Beispiel eine Schnitzelvariante, bei der die Pilzscheiben das Fleisch ersetzen.