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Panorama Schweizer Alpen

Wanderer erzürnt wegen Halbmond statt Gipfelkreuz

Halbmond in den Alpen Halbmond in den Alpen
Leuchtender Halbmond auf dem Gipfel: Das Werk des Appenzeller Künstlers Christian Meier sorgt für Diskussionen im Tal
Quelle: Christian Meier/@leichtgedacht/twitter.com/leichtgedacht
Eigentlich gelten Schweizer als friedliches Volk, doch ein leuchtender Halbmond auf einem Gipfel in den Alpen sorgt derzeit für Ärger. Ein Künstler will damit einen Kontrast gegen die Kreuze setzen.

Ein Schweizer Künstler hat den Zorn der Wanderer auf sich gezogen. Christian Meier hatte auf einem Gipfel in den Appenzeller Alpen in dem ostschweizerischen Kanton Appenzell Innerrhoden eigenmächtig einen drei Meter hohen Halbmond aufgestellt. Inklusive Solarpanels, die ihn nachts leuchten ließen.

Hintergrund der Aktion war, einen Gegenpol zu den ganzen katholischen Gipfelkreuzen zu setzen, die Meier bei eigenen Wanderungen immer sah. Als glühender Atheist empfinde er diese als absurd, erzählte Meier dem Schweizer Nachrichtenportal Fm1 Today. „Da kam mir die Idee, einen ebenso absurden Kontrast zu setzen.“ Sein Kunstwerk hatte der Künstler mit einem Helikopter auf den Gipfel bringen lassen.

Den auf 2140 Meter hohen Gipfel namens Freiheit habe er sich gezielt ausgesucht, erzählte er dem Sender weiter, um die Einheimischen zu ärgern. „Auf der Freiheit thront jetzt ein Halbmond“, so Meier.

„Wie kann man einen Berg derart entstellen?“

Die „muslimische Variante zum Gipfelkreuz“ stößt unten im Dorf allerdings auf wenig Begeisterung. „Das ist doch der Gipfel der Frechheit. Eine bodenlose Sauerei“, empörte sich ein Wanderer laut dem Schweizer Sender. „Ich begreife nicht, welchen Zweck dieser drei Meter hohe beleuchtbare Halbmond erfüllen soll, und ich verstehe auch nicht, wie man einen Berg derart entstellen kann“, regte sich ein anderer Wanderer auf der Wanderplattform „hikr.org“ auf. Erst habe er die Entdeckung für eine wissenschaftliche Messanlage gehalten.

Halbmond in den Alpen
Der Halbmond in 2140 Meter Höhe
Quelle: Christian Meier/@leichtgedacht/twitter.com/leichtgedacht

Wer den Halbmond bestaunen will, muss sich allerdings beeilen. Der Kantonsvorsitzende von Innerrhoden, Roland Inauen, wird zwar kein Bußgeld ausstellen lassen, aber: „Wir haben bereits das Gespräch mit dem Künstler gesucht.“ Meier habe zugesichert, die Installation innerhalb einer Woche wieder zu entfernen.

ott

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