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Wissenschaft Medizinisches Forschungsobjekt

Yogi isst und trinkt angeblich seit Jahren nichts

Untersuchungsobjekt: Der 83-jährige Yogi Prahlad Jani in einem Krankenhaus im westindischen Ahmedabad. Untersuchungsobjekt: Der 83-jährige Yogi Prahlad Jani in einem Krankenhaus im westindischen Ahmedabad.
Untersuchungsobjekt: Der 83-jährige Yogi Prahlad Jani in einem Krankenhaus im westindischen Ahmedabad.
Quelle: AFP/HO
Ein extrem asketisch lebender Hindu ist aufgrund seiner Fähigkeiten zum Studienobjekt indischer Ärzte geworden: Die Erkenntnisse sollen der Entwicklung neuer Überlebensstrategien dienen. Der 83-jährige Yogi Prahlad Jani hat nach eigenen Angaben seit mehr als 70 Jahren weder Nahrung noch Wasser zu sich genommen.

Indische Ärzte erforschen die übermenschlichen Fähigkeiten eines seit mehr als 70 Jahre vollkommen asketisch lebender Hindus. Der 83-jährige Yogi Prahlad Jani, der nach eigenen Angaben seit mehr als 70 Jahren weder Nahrung noch Wasser zu sich genommen hat, wurde in ein Krankenhaus im westindischen Ahmedabad eingewiesen. Dort unterziehe er sich einer Reihe von medizinischen Tests und werde rund um die Uhr beobachtet, sagte G. Ilavazahagan, Direktor des nationalen Verteidigungsinstituts.

Von der Untersuchung des Asketen erhofften sich die Forscher Hilfe bei der Ausarbeitung von „Überlebensstrategien bei Naturkatastrophen, unter extremen Stressbedingungen oder bei Raumfahrtmissionen auf den Mond oder den Mars“, sagte Ilavazahagan weiter.

Unter anderem ist geplant, Jani durch einen Scanner zu schieben, sein Gehirn und seine Herztätigkeit zu untersuchen und sein Blut zu testen. Der bärtige Hindu wurde den Angaben zufolge bereits vor einigen Tagen eingeliefert. Seitdem habe er keinen Tropfen Wasser getrunken, nichts gegessen und sei nicht zur Toilette gegangen, sagte Ilavazahagan.

Interessant sei unter anderem die Frage, woher Jani seine Energie gewinne. Der Yogi selbst habe angegeben, aus Meditation Kraft zu schöpfen. Zudem habe ihn eine Gottheit gesegnet, als er acht Jahre alt gewesen sei. Seitdem brauche er nichts mehr zu essen. Die Ergebnisse der umfangreichen Untersuchungen werden in zwei Monaten erwartet.

Zuvor hatten US-Forscher an der Universität Wisconsin in Madison mit neurologiesche Untersuchungen an 16 tibetischen Mönchen bereits gezeigt, dass die Aktivität in einem Gehirnbereich bei Menschen mit erheblicher Meditationserfahrung im Vergleich zu Menschen, die nicht meditieren, drastisch verändert war. Die tibetanischen Mönche übten mithilfe von Meditation jedoch nicht asketische Überlebensstrategien ein, sondern die Fähigkeit des Mitgefühls.

Die Studie war Teil einer größeren Untersuchung von Mönchen mit mindestens 10.000 Stunden Meditationspraxis. Zum Vergleich dienten 32 Menschen, die zwei Wochen zuvor in das Meditieren eingeführt worden waren.

„Liebevolle Güte und Mitgefühl sind zentral für die Philosophie und den Auftrag des Dalai Lamas“, sagte Studienleiter Richard Davidson, der viel mit dem geistlichen Oberhaupt der tibetischen Buddhisten zusammengearbeitet hat. Es gebe zahlreiche Techniken der tibetischen Meditation zum Aspekt des Mitgefühls.

Menschen, die zu Depressionen neigen, Kinder, die gemobbt werden, und die Gesellschaft insgesamt könnten möglicherweise von dieser Meditation profitieren. Die Ausbildung könne jedoch Jahre des Übens benötigen.

AFP/dpa/oc

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