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KONSUMENT<br />

Das österreichische Testmagazin 7/<strong>2018</strong><br />

Verein für <strong>Konsument</strong>eninformation I € 5,–<br />

TEST SONNENSCHUTZ<br />

Bräune zum Diskontpreis<br />

TEST STAUBSAUGER<br />

Gut ab 160 Euro<br />

TEST MATRATZEN<br />

Bequem gebettet<br />

SPRACHASSISTENTEN<br />

Alexa, Google, Siri<br />

TEST SONNENBRILLEN<br />

Schutz für Kinderaugen<br />

TEST SPAGHETTI<br />

Die Sieger – Mamma mia!<br />

NEUERSCHEINUNG<br />

100 Smartphone-Tipps


VKI Online<br />

VKI in Zahlen<br />

Unsere Websites<br />

www.vki.at<br />

Kurzmeldungen, Aktionen, Wir über uns<br />

www.konsument.at<br />

Tests, Tabellen und Reports für Abonnenten.<br />

Ihr Abo enthält den Online-Zugang – wer<br />

sich registriert, kann auch Kommentare<br />

und Forenbeiträge schreiben<br />

www.verbraucherrecht.at<br />

Klagen, Urteile, Sammelaktionen<br />

www.europakonsument.at<br />

Ärger im Ausland? Hilfe zu Hause!<br />

www.energiekosten-stop.at<br />

Mit uns wechseln, mit uns sparen<br />

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Von Mensch zu Mensch im sozialen Netz<br />

www.facebook.com/vki.recht<br />

Recht haben, recht bekommen<br />

www.facebook.com/lebensmittelcheck.at<br />

Für Nase und Kopf, für Zunge und Topf<br />

www.facebook.com/europakonsument.at<br />

Grenzen überschreiten, Ihre Rechte bewahren<br />

www.facebook.com/energiekostenstop<br />

Sparen mit der Community<br />

Unser Blog<br />

www.blog.vki.at<br />

VKI-Mitarbeiter schreiben, was sie bewegt<br />

Katrin Mittl<br />

Selbstgemachte Spaghetti<br />

www.blog.vki.at/nudeln<br />

Markus Stingl<br />

Hauptsache der Rubel rollt<br />

www.blog.vki.at/wm18<br />

Daniela Brindlmayer<br />

Lärm: deine Rechte am Arbeitsplatz<br />

www.blog.vki.at/laerm3<br />

Foto: smolaw/Shutterstock.com<br />

10.000 TEILNEHMER. So viele Fahrzeughalter haben sich unserer<br />

Sammelklage gegen VW angeschlossen. Bisher lehnte der Konzern jegliche außergerichtliche<br />

Vergleichsgespräche mit dem VKI ab. Trotz Aufforderung war der deutsche Autohersteller<br />

auch zu keinem Verjährungsverzicht bereit: Er verweigert<br />

Entschädigungszahlungen an Fahrzeughalter in<br />

Österreich, deren Pkw von der Abgasmanipulation betroffen<br />

ist. Wir werden nun Ansprüche betroffener Verbraucher<br />

im Wege von zivilrechtlichen Sammelklagen gebündelt<br />

gegen die Volkswagen AG geltend machen. Aktionen<br />

dieser Größenordnung brauchen viel zusätzliches Personal.<br />

An die 30 Mitarbeiter unterstützen unsere Rechtsabteilung<br />

inzwischen bei den dafür notwendigen organisatorischen<br />

Tätigkeiten. Alle uns übermittelten Dokumente müssen auf Vollständigkeit<br />

überprüft werden. Um diese Aufgaben zu erfüllen, braucht es auch die passende Hard-<br />

und Software. Seit Wochen ist unsere IT-Abteilung damit beschäftigt, weitere PC-Arbeitsplätze<br />

einzurichten.<br />

100 MEDIKAMENTE. Bei einer<br />

Erkältung, Kopfschmerzen oder anderen kleineren Beschwerden<br />

greifen viele <strong>Konsument</strong>en zu rezeptfreien<br />

Medikamenten. Entsprechend gehen diese Mittel millionenfach<br />

über den Ladentisch, manche sind echte Bestseller.<br />

Doch wie verträglich diese Mittel sind und ob sie<br />

die Symptome überhaupt wie versprochen lindern, steht<br />

auf einen anderen Blatt. Diesen Fragen gingen wir vom<br />

VKI nach. Die Ergebnisse sind im Buch „100 Medikamente<br />

im Test“ zusammengefasst. Der breiten Öffentlichkeit<br />

stellten wir das Buch Ende Mai bei einer Pressekonferenz<br />

bei uns im Haus vor. Dass das Thema relevant<br />

ist und auf Resonanz stoßen wird, war uns bewusst. Wie<br />

stark der Andrang von Journalisten letztendlich war –<br />

insgesamt 15 verschiedene Medien waren vertreten –,<br />

überraschte und freute uns umso mehr. Weitere Informationen<br />

zum Buch finden Sie in unserem Webshop<br />

unter www.konsument.at/100medikamente.<br />

14 KLAUSELN. Im Rechtsstreit mit der easybank AG konnten wir einen<br />

Etappensieg erringen. Der VKI führt im Auftrag des Sozialministeriums eine Klage gegen<br />

das Finanzinstitut. Grund sind dessen Bedingungen für das Basiskonto. Sie lassen unter<br />

anderem zu, dass die Kontokosten durch zusätzliche Gebühren die gesetzlichen Höchstgrenzen<br />

überschreiten können. Hintergrund:<br />

Seit dem Jahr 2016 gibt es in der EU das Recht<br />

auf ein sogenanntes Basiskonto, das ist ein Zahlungskonto<br />

mit grundlegenden Funktionen. In<br />

Österreich dürfen dafür maximal 80 Euro pro<br />

Jahr verrechnet werden, bei besonders schutzwürdigen<br />

Personen (z.B. Pensionisten) nur 40 Euro. Das Oberlandesgericht Wien hat nun<br />

bestätigt, dass 14 von 15 eingeklagten Klauseln nicht dem Gesetz entsprechen. Das Urteil<br />

ist nicht rechtskräftig.


Editorial<br />

Inhalt<br />

Spaghetti Eigenmarken am besten 10<br />

Grillen Tipps und Tricks 16<br />

Sonnenschutzmittel Die meisten sind gut 18<br />

Matratzen Kaltschaummatratzen im Test 22<br />

Das Beste für Ihr Kind 26<br />

Sonnenbrillen, Hochstühle und Autokindersitze im Test<br />

Gibt es einen Grund, sich vor uns zu fürchten? Folgendes<br />

Erlebnis hat uns irritiert: Eine Journalistin wollte<br />

mit einem Vertreter eines internationalen Konzerns<br />

sprechen. So weit, so gut, bis sich herausstellte, dass<br />

sie in unserem Auftrag unterwegs war und unter anderem<br />

Fragen zum Thema Datenschutz hatte. Die Folge:<br />

Der avisierte Termin wurde verschoben, eine zweite<br />

Person aus dem Unternehmen wurde hinzugezogen,<br />

kurz darauf eine dritte, die gleichfalls bei dem Gespräch<br />

anwesend sein sollte. Dann wurden die Fragen vorab<br />

eingefordert, bis der Termin überhaupt abgesagt wurde.<br />

Optimistischerweise gehen wir davon aus, dass Ihre<br />

Antwort auf die einleitende Frage „nein“ lautet. Als<br />

treue KONSUMENT-Leser wissen Sie, dass wir auf Ihrer<br />

Seite stehen, aber auch, dass wir bestrebt sind, ein<br />

gutes Einvernehmen mit der „anderen Seite“ herzustellen.<br />

Die meisten Unternehmen halten Kritik locker<br />

aus, ja reagieren positiv darauf und bemühen sich<br />

um Verbesserungen im Sinne der <strong>Konsument</strong>en. Eine<br />

Win-win-Situation, wie man auf gut Neudeutsch sagt,<br />

und eine Bestätigung, dass unsere Arbeit Wirkung zeigt.<br />

Wenn sich diese Wirkung auf andere Art äußert, nehmen<br />

wir es zur Kenntnis. Gesprächsverweigerung, Klagsdrohungen,<br />

persönliche Beschimpfungen – wir haben<br />

schon einiges erlebt, worauf wir gerne verzichtet hätten.<br />

Es ist nicht unsere Absicht,<br />

so etwas zu provozieren,<br />

und wir glauben auch nicht,<br />

dass sich Unternehmen vor<br />

uns fürchten. Sie haben wohl<br />

eher andere Probleme wie<br />

Wir werden auch<br />

weiterhin kritische<br />

Fragen stellen.<br />

eine fragwürdige Unternehmenskultur. Die Optik eines<br />

solchen Verhaltens ist jedenfalls ungünstig und läuft<br />

auf eine Geringschätzung der <strong>Konsument</strong>en und der<br />

ihre Interessen vertretenden Institutionen hinaus.<br />

Man kann uns zwar Antworten verweigern, aber man<br />

kann uns nicht davon abhalten, weiterhin Fragen zu<br />

stellen. Das ist jetzt keine Drohung, sondern einfach<br />

nur eine Tatsache.<br />

Ihre Meinung ist mir wichtig!<br />

Gernot Schönfeldinger | Chef vom Dienst<br />

E-Mail: gschoenfeldinger@konsument.at<br />

Testmagazin KONSUMENT<br />

Linke Wienzeile 18, 1060 Wien<br />

Apotheken Schlechte Beratung 28<br />

Staubsauger Modelle mit Staubbeutel und Staubbox gleichauf31<br />

Pauschalreisen Geld zurück bei geändertem Reiseverlauf 34<br />

Sprachassistenten Die Schwächen von Alexa, Siri & Co 35<br />

Datenhandel Der wahre Wert unserer privaten Daten 38<br />

Versicherungsprämien Verschenktes Geld 40<br />

Pflege daheim Angehörige berichten 42<br />

Medikamente Dismenol 46<br />

Leserbriefe 4<br />

Sie fragen – wir antworten 7<br />

Kurz & Knapp 8<br />

Gefährliche Produkte 9<br />

Aufgespießt: Vöslauer Balance zuckerreduziert 13<br />

Unsere Buchempfehlungen 15<br />

Lebensmittel-News 16<br />

Lebensmittel-Check: dm Matcha & Kräuter Tee 17<br />

Abo-Scheck des Monats 44<br />

Bits & Bytes: Aus der digitalen Welt 45<br />

Patientenrechte: Operation nicht nach Plan verlaufen 46<br />

Fakten-Check Medizin: Stoßwellentherapie 47<br />

Ein Fall für den VKI 48<br />

Plus | Minus: Erfahrungen unserer Leser 49<br />

Cartoon: Leszek rät zum Schäfchenzählen 50<br />

Impressum 50<br />

KONSUMENT 7/<strong>2018</strong> 3


Leserbriefe<br />

Foto: SodaStream<br />

Sodastream-Rückgabesystem MINUS 5/<strong>2018</strong><br />

Firmenstellungnahme. Bei keinem von SodaStream (oder auch Soda-Club) in Umlauf<br />

gebrachten Kohlensäure-Zylinder gibt es ein „Verbraucher-Pfandsystem“ – dies geht auch<br />

aus dem auf jedem Zylinder gut sichtbar angebrachten Vermerk „Kein Pfand“ klar hervor.<br />

In der Praxis bedeutet dies, dass die 425-g-Kohlensäure-Zylinder der Marke SodaStream<br />

im Eigentum von SodaStream sind und dem Verbraucher zur Nutzung gegen eine nicht<br />

erstattungsfähige Gebühr überlassen werden.<br />

Der <strong>Konsument</strong> bekommt beim Kauf eines Trinkwassersprudlers einen CO 2 -Zylinder zur<br />

Verfügung gestellt, der dann immer wieder leer gegen voll zum Preis einer Füllung im<br />

Handel getauscht wird. Die Nutzung des Zylinders ist<br />

daher bereits im Gesamtpreis des Wassersprudlers<br />

mitkalkuliert. Im Kaufpreis (Neugerät mit Zylinder und<br />

Reservezylinder) sind die Kosten für die regelmäßige<br />

Wartung, Überprüfung, Reinigung und die TÜV-<br />

Abnahme sowie ein eventuell notwendiger Austausch<br />

defekter Gebrauchs zylinder/Ventile usw.<br />

durch unser Unternehmen enthalten. So hat der<br />

Endverbraucher die Sicherheit, einen stets optimal<br />

gewarteten und überprüften Kohlensäurezylinder für<br />

die komplette Zeit der Nutzung zu erhalten. Diesen<br />

speziellen Service stellen wir dadurch sicher, dass wir uns das Eigentumsrecht an den<br />

Zylindern vorbehalten.<br />

Zusätzlich können unsere Kunden auf Wunsch einen Reserve-Zylinder gegen eine Gebühr<br />

zzgl. Preis einer Füllung beziehen. Auch dieser Zylinder kann zum Preis einer Füllung im<br />

Handel getauscht werden.<br />

Das jedem Gebrauchs-Zylinder beiliegende Benutzerzertifikat beschreibt präzise die endgültige<br />

Rückgabe des Zylinders an SodaStream. Der Zylinder wird kostenfrei via DPD beim<br />

Kunden abgeholt. Dafür erstatten wir unseren Kunden eine Kulanzzahlung von 3,50 € pro<br />

Zylinder, um sicher zu stellen, dass unsere Zylinder im Sinne unserer umwelt-orientierten<br />

Firmenpolitik zurück in den Verwendungskreislauf gelangen und wieder befüllt werden.<br />

Christian Wirfler, Leiter Kundenservice-Center Deutschland & Österreich<br />

Das richtige Signal Aufgespießt 5/<strong>2018</strong><br />

Sensibilisierung. Herzlichen Dank für Ihre Kolumne „Aufgespießt“, in der Sie eine Art<br />

Boykott von Neuwagen aufgrund der Gefahr von Datenmissbrauch durch die Autokonzerne<br />

vorschlagen. Bitte leiten Sie auch dem Autor des Artikels „Big Brother an Bord“ bzw. dem<br />

VKI allgemein meinen Dank weiter für die Untersuchung dieses Themas.<br />

Wie schon beim Thema Bargeldverbot in <strong>Konsument</strong> 10/2017 freut es mich, daß der VKI<br />

offenbar versucht, auf die Gefahren der<br />

schleichend schwindenden Anonymität<br />

der Bürger durch zunehmende Überwachung<br />

in allen Lebenslagen aufmerksam<br />

zu machen. Was als Beitrag zu Sicherheit<br />

und Bequemlichkeit beginnt (und<br />

auch so verkauft wird), kann nämlich eines<br />

Tages in einer Dystopie orwellschen Ausmaßes<br />

enden!<br />

Es freut mich auch, dass Sie hier mehr auf<br />

eine Sensibilisierung und Reaktion der<br />

Marktteilnehmer als auf den sonst so beliebten<br />

Ruf nach der Politik setzen. Von<br />

letzterer wird nämlich – Ihr Beispiel von<br />

der Rede von Frau Merkel bestätigt das –<br />

keine Lösung im Sinne der Bürgerfreiheit<br />

zu erwarten sein.<br />

Christian Eppler, E-Mail<br />

Foto: Jirsak/Shutterstock.com<br />

Fair-Trade-Bananen<br />

Suchrätsel. Habe immer versucht, Fair<br />

Trade Bananen zu kaufen. Manchmal<br />

schwerer zu bekommen, seit einiger Zeit<br />

bei Spar und M-Preis deutlich räumlich<br />

getrennt, sodass man immer zuerst die<br />

„normalen“ Sorten erblickt. Jetzt kommt<br />

noch dazu, dass immer öfter 2 verschiedene<br />

Stellen mit Bananen vorhanden sind, oft einmal<br />

verpackt und einmal nicht in Plastik –<br />

aber beide nicht Fair Trade.<br />

Und die fair gehandelten<br />

Bananen muss<br />

man fast suchen! (Wenn<br />

ich Familienmitglieder<br />

zum Einkauf schicke,<br />

kommen fast sicher die<br />

falschen in den Einkaufskorb).<br />

Dr. Eva Maria Kummer,<br />

E-Mail<br />

„Just in case“-Schutzpaket<br />

Leserbrief 5/<strong>2018</strong><br />

Praxistipps. Das Online-Banking meiner<br />

Bank bietet die Möglichkeit, den Zugangscode<br />

selber zu verändern. Das mache ich<br />

auch zwei bis drei Mal im Monat. Die<br />

Durchführung der Änderung lasse ich mir<br />

per automatischer E-Mail bestätigen (Einstellung<br />

in meiner Konto-Admin) und hebe<br />

sie auf. Das beweist die Sorgfalt meinerseits<br />

im Fall eines elektronischen Diebstahls.<br />

Die Codes (zB 5 Ziffern und dann<br />

2 Buchstaben) lasse ich mir im Excel generieren:<br />

ZUFALLSBEREICH (11111;99999)<br />

ergibt eine fünfstellige zufällige Zahl und<br />

UNIZEICHEN(ZUFALLSBEREICH (65;90))<br />

erzeugt einen zufällig ausgewählten Großbuchstaben<br />

von A – Z. WICHTIG: Vor dem<br />

Ändern gut auswendig lernen oder gesichert<br />

notieren … Klappt bei mir seit Jahren<br />

problemlos!<br />

Dazu noch ein Sicherheitstipp bei E-Mails:<br />

Betrügerische Spam-Mails samt Schadsoftware<br />

in Attachments oder präparierten<br />

Web-Seiten sind heute noch ärgere Seuchen<br />

als Pest und Cholera im Mittelalter.<br />

Auch die besten Spam-Filter können gar<br />

nicht alles erkennen. Bei mir kommen die<br />

erst gar nicht auf meinen Rechner, da ich<br />

die Möglichkeit meines Mail-Providers<br />

nutze, mir die Mails zuerst per Web-Mail<br />

auf dem Server des Providers anzusehen.<br />

Hartlieb Wild, Sistrans<br />

Foto: steiluc/Shutterstock.com<br />

4 KONSUMENT 7/<strong>2018</strong>


KONSUMENT, Linke Wienzeile 18, 1060 Wien, Fax 01 588 77-74, E-Mail: leserbriefe@konsument.at<br />

Als Abonnent können Sie KONSUMENT-Beiträge auf www.konsument.at auch online kommentieren und unsere Foren nutzen!<br />

Test Raps- und Sonnenblumenöl 5/<strong>2018</strong><br />

Lücke geschlossen. Ich möchte mich bei Ihnen für den<br />

interessanten Artikel „Glänzendes Ergebnis“ bei Rapsund<br />

Sonnenblumenöl herzlich bedanken. Damit wurde<br />

eine wesentliche Lücke hinsichtlich der Beschaffenheit<br />

von in unseren Breiten häufig verwendeten Speiseölen<br />

geschlossen. Besonders erfreulich dabei ist auch das positive<br />

Abschneiden fast aller getesteten Öle.<br />

Dr. Wolfgang Zerbs, E-Mail<br />

Pestizide und Herbizide. Ich habe Ihren Artikel mit Interesse gelesen. Wie sieht es denn<br />

bei Bio-Ölen mit Neonicotinoiden und Glyphosatbelastung aus? Es ist ja bekannt, dass<br />

diese Pesti- u. Herbizide tonnenweise auf unsere Felder aufgebracht werden.<br />

Gert Fränzl, Purkersdorf<br />

Da wir nur ein begrenztes Untersuchungsbudget zur Verfügung haben, wurden Pestizide<br />

und Herbizide in den Ölen nicht untersucht. Im Zuge unserer Recherche zu Beginn des Tests<br />

haben wir aber mit einigen Experten gesprochen, die uns die Auskunft gegeben haben,<br />

dass in letzter Zeit selten bis nie hohe Gehalte an den von Ihnen genannten Schadstoffen in<br />

Ölen nachgewiesen werden konnten.<br />

Die Redaktion<br />

Asfinag<br />

Vignette vergessen. Das ordnungsgemäß mit einer Vignette<br />

ausgestattete Auto meiner Frau hatte einen Motorschaden. Sie<br />

kaufte sich einen günstigen Gebrauchtwagen. Dabei übersah<br />

sie, dass keine Vignette geklebt war. Wöchentlich mindestens<br />

einmal fuhr sie nach Wien. So auch am 17.4.<strong>2018</strong>. Am 8.5., also<br />

3 Wochen später, flatterte eine Zahlungsaufforderung der ASFI-<br />

NAG ins Haus, die Ersatzmaut in der Höhe von 120 € zu überweisen, weil keine gültige Vignette<br />

geklebt war. Sofort wurde die Vignette gekauft und geklebt, die Ersatzmaut von 120 € überwiesen.<br />

Am 18.5. kam die nächste Rechnung über ein Delikt vom 26.4.<strong>2018</strong>. Ein Anruf bei der AS-<br />

FINAG brachte nichts; die Dame erklärte uns den Gesetzestext, meine Frau hätte keinen Anspruch,<br />

von ihrem Delikt früher verständigt zu werden. Sollten mehr als 3 Rechnungen einlangen,<br />

sollte sie sich melden. Uns blieb nur die Bezahlung der nächsten 120 €. Am 28.5. kam tatsächlich<br />

die dritte unliebsame Überraschung über eine nicht geklebte Vignette vom 4.5.<strong>2018</strong>.<br />

Wäre die Verständigung innerhalb von 14 Tagen erfolgt, hätte meine Frau sich 240 € erspart.<br />

Die nicht geklebte Vignette geht auf unsere Kappe. Aber muss das gleich so eine Abzocke<br />

seitens der ASFINAG sein? 360 € plus eine neue Vignette für ein vergleichsweise harmloses<br />

Delikt? Gesetz ist Gesetz – dahinter kann man sich bequem verstecken!<br />

Franz Wolf, Hadres<br />

Foto: Diyana Dimitrova/Shutterstock.com<br />

Bahntarife Sparschiene<br />

Leserbrief 6/<strong>2018</strong><br />

Keine Vorteile der DB. Die angeblichen<br />

Vorteile der Deutschen Bahn sind Marginalien<br />

gegenüber den dauernden<br />

Verspä tungen und Ausfällen der<br />

DB. Wann immer ich in Linz am<br />

Abend auf den gebuchten ICE<br />

eine halbe bis eine Stunde(!)<br />

warten muss, dann liegt der<br />

Fehler bei der DB, das wird<br />

auch im Laut sprecher durchgesagt,<br />

denn das lässt sich<br />

die im Prinzip sehr pünktliche<br />

ÖBB nicht gefallen.<br />

Wenn man Sparschiene<br />

bucht – ich mache das<br />

immer online, brauche<br />

auch keine gedruckte<br />

Fahrkarte, denn die ist auf<br />

dem Mobiltelefon – wird<br />

genau gewarnt, ob man<br />

umtauschen kann,<br />

oder nicht. Da muss<br />

man halt ein wenig<br />

überlegen. Und die<br />

Freundlichkeit der<br />

Schalter beamt*-<br />

innen? Siehe den<br />

Leserbrief von<br />

Monkieee in KON-<br />

SUMENT 6/<strong>2018</strong><br />

zur Sitzplatzreservierung.<br />

Die Bahn ist<br />

schneller und sicherer als<br />

das Auto, aber ich schaue eigens, ob es ein<br />

Railjet (ÖBB) oder ein ICE (DB) ist, wenn ich<br />

mir die Zeiten aussuchen kann. Das Internet<br />

funktioniert in den ICE auch nicht klaglos.<br />

Ich kann über die ÖBB nicht klagen. Die<br />

Pünktlichkeit ist mir wichtiger, als eine ausgedruckte<br />

Fahrkarte.<br />

Mag. Ditta Rudle, E-Mail<br />

Foto: Stiftung Warentest<br />

Test Rasenroboter 6/<strong>2018</strong><br />

Fragwürdiges Ergebnis. Dieser Test hat mich irgendwie sprachlos gemacht. Seit wann sind Rasen roboter Spielzeug?<br />

Außerdem: Wenn Ihr „Testsieger“ Gardena in allen Punkten außer der von mir in Frage gestellten Sicherheit (10 % der<br />

Gesamtpunkte) ein Plus aufweist und dann als Endergebnis nur ein „Durchschnittlich“ herausschaut, habe ich den<br />

Eindruck, dass hier ein Produkt einfach schlecht dargestellt werden soll. Ich bin jedenfalls froh, dass in meiner<br />

Umgebung so viele Rasenroboter ihren Dienst tun, dass der ständige Motorenlärm am Abend und Samstagnachmittag,<br />

wenn man es sich im Garten gemütlich machen will, Geschichte ist.<br />

Mag. Elmar Buda, Bludenz<br />

Keiner der getesteten Rasenroboter wurde besser als durchschnittlich bewertet.<br />

Der Grund: Es bleibt ein gewisses Sicherheitsrisiko, wenn die Geräte losfahren.<br />

Die Redaktion<br />

KONSUMENT 7/<strong>2018</strong> 5


Leserbriefe<br />

Medikamentenverpackung<br />

Neue Posttarife<br />

Noch mehr Leerraum. Als treuer Leser Ihrer Zeitschrift möchte ich Ihnen einen neuen<br />

Fall von Verpackungsirrsinn senden. Auf den Fotos ist links die alte Ausführung und<br />

rechts die neue zu sehen. War die bisherige<br />

Verpackung bereits ein Musterbeispiel für<br />

sehr viel Leerraum, wodurch die bisherige<br />

Verpackung höher war als die neue, so<br />

kommt nun die neue Verpackung auch noch<br />

mit nahezu der doppelten Menge Kunststoff<br />

und Karton daher. Alt 4 x 4 x 8,5 cm,<br />

neu 2,5 x 6,5 x 9 cm. Da die Tabletten selbst<br />

keine Änderung erfahren haben, kann dies<br />

nicht mit verbesserter Handhabung begründet<br />

werden.<br />

Manfred Ecker, Mauer b. Amstetten<br />

Test E-Trekkingräder 6/<strong>2018</strong><br />

Damenmodelle. Der E-Trekkingbiketest ist ja recht interessant – allerdings wird‘s ja wohl<br />

die meisten Modelle auch für Damen geben. Wie schaut‘s denn da mit der Rahmenfestigkeit<br />

etc. aus? Es wäre schön, wenn Sie diesem Bereich auch Beachtung schenkten.<br />

P. M. Stepnitzka, E-Mail<br />

Ein Rad in beiden Ausführungen zu testen, würde die ohnehin hohen Testkosten abermals<br />

in die Höhe treiben und den Test letztlich unerschwinglich machen. Wir hatten aber schon<br />

mehrfach Damenmodelle im Test. Aufgrund dieser bisherigen Tests ist davon auszugehen,<br />

dass es KEINE signifikanten Unterschiede gibt. Ganz im Gegenteil – wir haben anhand einiger<br />

Modelle festgestellt, dass Rahmen von Damenmodellen sogar stabiler sein können.<br />

Die Redaktion<br />

Trinkwasser im öffentlichen Raum 5/<strong>2018</strong><br />

Foto: Privat<br />

Briefmarken. Mit den neuen Brieftarifen<br />

der Post wird mir bei den „Eco“-Tarifen (das<br />

sind immerhin 2 von 3) nicht mehr erlaubt,<br />

die über die Jahre im Abo erworbenen<br />

Briefmarken zu verwenden. Will ich die<br />

Briefmarken verwenden, muss ich den<br />

höchsten Tarif (80 Cent statt vorher 68)<br />

kleben und bekomme dieselbe Leistung<br />

wie vorher. Stellen Sie sich vor, Sie haben<br />

sich vor kurzem mit Billa Gutscheinen eingedeckt<br />

(verwendbar für das ganze Warenangebot)<br />

und jetzt erfahren Sie in der Zeitung,<br />

dass diese Gutscheine ab 1. Juli nur<br />

mehr für das jeweils teuerste Produkt einer<br />

Warengruppe zulässig sind. Das kann nicht<br />

sein! Der VKI würde sofort verlangen,<br />

dass die Gutscheine gegen Bargeld retourniert<br />

werden können. Bitte verlangen Sie<br />

das selbe bei Briefmarken bzw. verhindern<br />

Sie das „nicht verwenden dürfen“. Es ist<br />

augen scheinlich so, dass es hier nur um die<br />

„Optimierung“ der <strong>2018</strong>er-Bilanz geht, und<br />

da kann man mit bereits früher verbuchten<br />

Briefmarken<br />

nichts verdienen.<br />

Für die Bilanz der<br />

Post ist es besser,<br />

die Marken verrotten<br />

in Ihrer Lade, oder ganze Markenblöcke<br />

werden als Klopapier verwendet.<br />

Aber das geht auch nicht, weil sie perforiert<br />

sind!<br />

Andreas Nagl, Neuhofen an der Ybbs<br />

Foto: Scott Biales/Shutterstock.com<br />

Freier Zugang. Wir haben in Österreich derzeit noch sehr gutes Trinkwasser. Und solange<br />

es das gibt, sollte es auch im sogenannten öffentlichen Raum kostenfrei verfügbar sein. Es<br />

ist bekannt, dass die meisten Menschen zuwenig trinken. Gesundheitlich am besten bzw.<br />

am besten verträglich ist das normale klare Wasser ohne irgendwelche Zusätze. Wer einige<br />

Stunden unterwegs ist, wird seine Trinkwasserflasche vielleicht auffüllen wollen. Und dann<br />

hat man immer öfter ein Problem. Beispielsweise an den Bahnhöfen, Flughäfen. Wenn nur<br />

noch warmes Wasser aus den Wasserhähnen kommt – man die Temperatur nicht verstellen<br />

kann –, dann ist es nicht als Trinkwasser geeignet. Wenn Wasserhahn und Waschbecken so<br />

nah beinander sind (stylish schön?), kann man keine Flasche drunter halten. Ich fände deshalb<br />

eigene Trinkwasserbrunnen eine gute Lösung.<br />

Ärgerlich finde ich es auch, dass man sich auf vielen der<br />

neuen oder neu renovierten Bahnhöfe die Hände nur<br />

waschen kann, wenn man Toilettengeld bezahlt. Viele<br />

Bahnhöfe wurden in Einkaufszentren umgebaut –<br />

somit haben nicht nur Reisende das Bedürfnis, sich<br />

die Hände waschen zu wollen. Das hat auch oft<br />

hygienische Gründe, wenn man einkaufen war<br />

und sich dann einen Imbiss genehmigen möchte.<br />

User: Patsy<br />

Wir haben diesbezüglich eine Anfrage<br />

an die Österreichische Post AG gestellt und<br />

folgende Stellungnahme erhalten: „Gleichzeitig<br />

mit der Einführung eines neuen Produktes<br />

– dem ECO-Brief – im Universaldienst<br />

wurden die Preise auch den aktuellen<br />

Marktbedingungen angepasst. Trotzdem<br />

liegen wir mit dieser neuen Preisstruktur ab<br />

1. Juli im europäischen Vergleich im unteren<br />

Drittel. Die Frankierung mit Briefmarken ist<br />

nur bei PRIO-Sendungen vorgesehen und<br />

dafür wird es auch die entsprechenden<br />

Ergänzungswerte in unseren Geschäftsstellen<br />

geben. Für die ECO-Briefe besteht<br />

die Möglichkeit der Aufgabe in einer unserer<br />

Filialen oder der Erwerb von Kuverts in<br />

10er-Packs, welche dann auch in den Briefkasten<br />

geworfen werden können.“<br />

Die Redaktion<br />

Wir bitten um Verständnis, dass wir nicht alle Zuschriften veröffentlichen können und uns Kürzungen vorbehalten. Im Heft abgedruckte Leserbriefe erscheinen auch<br />

in unserer Online-Ausgabe www.konsument.at und werden daher in Suchmaschinen über Jahre hinaus erfasst.<br />

6 KONSUMENT 7/<strong>2018</strong>


Unsere Expertinnen und Experten beantworten Leserfragen<br />

Mehr Beiträge finden Sie unter www.konsument.at/leserfragen<br />

Sie fragen – wir antworten<br />

Digitale Vignette und neues Auto<br />

Ich habe mir heuer die digitale Vignette gekauft. Nun höre ich, dass die Vignette<br />

ihre Gültigkeit verliert, wenn ich mein Auto abmelde und nicht gleich eine Ummeldung<br />

auf ein neues Auto vornehme.<br />

Mag. Maria Ecker MA. Die digitale<br />

Vignette ist an das Autokennzeichen<br />

gebunden. Nach Beginn der Gültigkeit<br />

ist eine Änderung nur bei einem Umzug in einen anderen Bezirk<br />

(Wohnsitzwechsel), Bezirkszusammenlegung, Diebstahl des Fahrzeuges,<br />

Kennzeichendiebstahl oder -verlust und Totalschaden möglich.<br />

Besitzer der digitalen Vignette, die anlässlich eines Fahrzeugwechsels<br />

nicht gleich eine Ummeldung des Kennzeichens auf das<br />

neue Fahrzeug vornehmen, gehen daher der Gültigkeit der bezahlten<br />

digitalen Vignette verlustig. Dies kann jedoch verhindert werden,<br />

wenn das bisherige Kennzeichen bei der Abmeldung freigehalten<br />

und in der Folge dem neuen Fahrzeug zugewiesen wird. Gemäß § 43<br />

Abs 3 KFG ist nämlich auf Antrag des Zulassungsbesitzers das Kennzeichen<br />

bis sechs Monate ab dem Tag der Abmeldung freizuhalten.<br />

Wer also sein altes Auto verkauft und nicht gleich ein neues erwirbt,<br />

sollte einen Antrag auf Freihaltung des Kennzeichens stellen. Damit<br />

ist gesichert, dass das Kennzeichen zumindest für sechs Monate<br />

„reserviert“ ist und damit die Gültigkeit der Vignette aufrecht bleibt.<br />

Neonicotinoide in Balkonpflanzen<br />

Ich habe gelesen, dass gekaufte Balkon- und Gartenpflanzen wahre Neonicotinoid-<br />

Bomben sind. Stimmt das?<br />

DI Dr. Birgit Schiller. Großgärtnereien<br />

verwenden Dünger, Pestizide<br />

und Insektizide, um möglichst viele<br />

Pflanzen in „gutem Zustand“ auf den<br />

Markt bringen zu können. Es kann davon ausgegangen werden,<br />

dass die Betriebe den rechtlichen Rahmen ausschöpfen und alle<br />

erlaubten Mittel einsetzen. Neonicotinoide, die laut Studien einen<br />

negativen Einfluss auf Bienenpopulationen haben, sind bis dato<br />

erlaubt und somit werden sie auch verwendet. Ein Verbot von<br />

Neonicotinoiden im Freiland-Einsatz, aber auch für Balkon- und<br />

Gartenpflanzen, die von Gärtnereien im Gewächshaus gezogen<br />

wurden, jedoch für eine Outdoor-Verwendung vorgesehen sind,<br />

wurde Ende April von der EU auf den Weg gebracht. Es soll bis<br />

Jahresende in Kraft treten. Wenn Sie Pflanzen kaufen wollen,<br />

die ohne synthetische Mittel gezogen wurden, sollten Sie auf<br />

das BIO-Zeichen achten. Die Umweltberatung hat dazu eine<br />

gute Übersicht zusammengestellt: www.umweltberatung.at/<br />

bio- saatgut-und-jungpflanzen.<br />

Energieausweis verlängern<br />

Ist es korrekt, dass der Energieausweis meiner Eigentumswohnung nur zehn Jahre<br />

gültig ist?<br />

DI Christian Kornherr. Das ist korrekt.<br />

In Umsetzung einer EU-Richtlinie<br />

wurde in Österreich 2006 das<br />

Energieausweisvorlagegesetz beschlossen.<br />

Hier wird geregelt, dass bei jedem Verkauf einer Immobilie<br />

ein Energieausweis des Gebäudes bzw. der Wohnung vorzulegen<br />

ist – und für den Fall, dass der Kauf zustande kommt, dem<br />

Käufer zu übergeben ist. Dasselbe gilt auch für die Vermietung<br />

eines Hauses oder einer Wohnung. Der Ausweis darf bei der Übergabe<br />

nicht älter als zehn Jahre sein. Andernfalls drohen Verwaltungsstrafen<br />

von bis zu 1.450 Euro. Wenn der Energieausweis<br />

Ihrer Eigentumswohnung also schon älter als zehn Jahre ist und<br />

Sie vorhaben, die Wohnung demnächst neu zu vermieten oder<br />

zu verkaufen, dann müssen Sie einen neuen Energieausweis<br />

erstellen lassen. Energieausweis-Aussteller in Ihrer Nähe finden<br />

Sie unter www.energieausweis.at. Tipp: Die Preisunterschiede<br />

unter den Anbietern sind bisweilen groß, ein Preisvergleich lohnt<br />

sich allemal.<br />

VKI Beratung<br />

Tel. 01 588 77-0 | Mo – Fr 9 –15 Uhr | www.vki.at/vki-beratung<br />

VKI Europäisches Verbraucherzentrum<br />

Tel. 01 588 77 81 | Mo – Fr 9 –12.30 Uhr | www.europakonsument.at<br />

KONSUMENT 7/<strong>2018</strong> 7


Kurz & Knapp<br />

Einbruchstatistik<br />

Weniger angezeigte Fälle<br />

In Österreich sinkt seit 2014 die Zahl der<br />

angezeigten Wohnungseinbrüche. Im Vorjahr<br />

waren es laut Bundeskriminalamt<br />

11.802 (minus 9 % gegenüber 2016).<br />

Ebenfalls erfreulich: Bei 44 % aller Wohnraumeinbrüche<br />

(5.159 angezeigte Fälle)<br />

blieb es 2017 lediglich beim Versuch, der<br />

Täter zog unverrichteter Dinge von dannen.<br />

In Tirol und Wien liegt der Wert sogar<br />

bei über 46 Prozent.<br />

Anzugsreinigung<br />

Wien unter den teuersten 10<br />

Neben dem eher skurrilen Ziel, den Beitrag<br />

der Textilreinigungsbranche zur Weltwirtschaft<br />

zu beziffern, ging eine Studie<br />

im Auftrag des Online-Anbieters für Textilreinigungen<br />

Zipjet auch der handfesteren<br />

Frage nach, wie viel man international für<br />

eine Anzugsreinigung bezahlen muss.<br />

Am teuersten ist die chemische Reinigung<br />

demnach in Oslo (42,16 Euro), Wien liegt<br />

mit 19,33 Euro auf dem 9. Platz. Am<br />

günstigsten gibt’s diese Dienstleistung in<br />

Jakarta, Indonesien. Dort kostet die<br />

Anzugsreinigung nur 1,78 Euro.<br />

Holzeinschlag<br />

21 Prozent mehr Schadholz<br />

Im Jahr 2017 betrug die Holznutzung im<br />

österreichischen Wald 17,65 Millionen<br />

Erntefestmeter (ohne Rinde) – ein Plus<br />

von 5,27 % gegenüber dem Jahr davor.<br />

54 % des Einschlages entfielen auf Sägerundholz,<br />

28 % auf Holz zur energetischen<br />

Nutzung (Brennholz und Waldhackgut)<br />

und 18 % auf Industrierundholz. Ebenfalls<br />

gestiegen, und zwar deutlich, ist die<br />

Schadholzmenge: Sie legte um 21 % auf<br />

6,48 Millionen Erntefestmeter zu.<br />

Handy-Signatur<br />

Schon eine Million Nutzer<br />

Im Mai meldete sich der einmillionste<br />

Österreicher zur Handy-Signatur an. Das<br />

zuständige Bundesministerium für Digitalisierung<br />

und Wirtschaftsstandort jubiliert:<br />

„Der Vorteil, überall und zu jeder Zeit<br />

unter Einhaltung höchster Sicherheitsstandards<br />

elektronisch zu unterschreiben,<br />

hat sich bei den österreichischen Bürgerinnen<br />

und Bürgern etabliert.“<br />

Sony Cyber-shot DSC-RX0 Action über und unter Wasser<br />

Auf Sportbegeisterte zu Wasser, an Land und in der Luft üben Actioncams ihren Reiz aus.<br />

Getrübt wird die Freude meist durch die gegenüber herkömmlichen Kameras sichtbar<br />

schlechtere Bildqualität. Dass es auch anders geht, zeigt Sony mit seinem High-End-Modell<br />

Cyber-shot DSC RX0. Die würfelförmige Outdoorkamera (wasserdicht bis 10 m, sturzfest<br />

bis 2 m, Abmessungen 59 x 40 x 30 mm) hat einen Bildsensor im Ein-Zoll-Format, der somit<br />

fünfmal größer ist als bei den gängigen Actioncams von GoPro & Co. Die Fotoqualität<br />

der RX0 erreicht damit das Niveau hochwertiger Kompaktkameras. Die Speicherung<br />

im Rohdatenformat ist möglich. Ein interessantes Feature ist die Highspeed-Serienbildaufnahme<br />

mit bis zu 16 Bildern pro Sekunde. Bei der Videoqualität hingegen liegt die<br />

RX0 an nähernd gleichauf mit den besten Actioncams. Gespeichert werden die Videos in<br />

HD-Qualität (wird bei der Ausgabe in Full-HD hochgerechnet), 4k liefert die Kamera nur als<br />

Videostream über HDMI. Auch die Qualität des aufgezeichneten Tons ist gut. Highspeed-<br />

Videoaufnahmen mit bis zu 1.000 Bildern pro Sekunde sind (ohne Ton) möglich. Unterm<br />

Strich ist die RX0 perfekt für Sportfotos geeignet und die Videos sind immer noch gut.<br />

Was – wie bei Actioncams typisch – fehlt, sind Zoom und<br />

Blitz. Ein kleines Display ist vorhanden, ebenso ein<br />

Stativgewinde. Das alles hat freilich auch seinen Preis,<br />

nämlich von rund 600 Euro aufwärts.<br />

Falls Sie auf der Suche nach einer herkömmlichen<br />

Kamera sind, finden Sie aktuelle Testergebnisse unter<br />

www.konsument.at/digitalkameras07<strong>2018</strong>.<br />

Magped Magnetpedale fürs Mountainbike<br />

Mountainbiken ohne SPD-Klickpedal ist nur die halbe Gaudi. Einerseits kommt man beim Bergaufradeln<br />

nicht so recht voran und ermüdet rasch (es fehlt die Möglichkeit, zu „ziehen“) und<br />

andererseits mangelt es beim Runterfahren an Stabilität und Sicherheit. Doch fallen Stürze<br />

bisweilen umso heftiger aus, wenn man wegen der Klicks nicht von den Pedalen kommt.<br />

Eine probate Zwischenlösung versprechen die Tiroler Erfinder des magnetischen Pedals<br />

Magped. Das weckte unsere Aufmerksamkeit und wir haben uns das Pedal genauer angeschaut.<br />

Gleich vorweg: Wer das SPD-System gewohnt ist, benötigt einige Ausfahrten,<br />

um sich auf die Magnetpedale einzulassen. Doch nach dieser Eingewöhnungsphase überwiegen<br />

die positiven Eigenschaften.<br />

Die Pedale haben eine durchaus hochwertige Optik sowie Haptik und sind in zwei Magnetstärke-Versionen<br />

(10 bzw. 15 kg Zugkraft) im Onlineshop auf www.magped.com um 94<br />

bzw. 99 Euro erhältlich. Die Montage am Rad stellt kein nennenswertes Problem dar. Auch<br />

die Adaptierung gängiger Mountainbike-SPD-Schuhe geht klaglos von der Hand: Eine<br />

Platte aus Spezialstahl muss statt des Klick-Systems am Schuh befestigt werden. Im Lieferumfang<br />

enthalten sind die entsprechenden Schrauben und der passende Inbusschlüssel.<br />

Im Praxistest zeigte sich rasch der Vorteil gegenüber SPD-Pedalen: Der Fuß hat mehr<br />

Bewegungsfreiheit – was sich auf längere Sicht durchaus positiv auf die Gelenke auswirken<br />

kann. Schnelles seitliches Ablösen in heiklen Situationen ist recht einfach und intuitiv möglich<br />

– die Ziehkräfte wirken nämlich vor allem vertikal. Mit dem Magnetpedal hat man zudem<br />

einen schönen, runden Tritt, was insbesondere bei längeren Touren zum Tragen kommt.<br />

Ebenfalls positiv: Auf der Unterseite des Pedals gibt’s keine Magnet-Wirkung, somit ist auch<br />

ein Fahren gänzlich ohne Fixierung möglich. Beim Runterfahren vom Berg zeigt sich das einzige<br />

Manko des Magped: Bei Wurzelstrecken fehlt die wirklich sichere<br />

Fixierung. Summa summarum ist das Pedal aber eine gelungene<br />

Alternative zu SPD-Systemen und durchaus auch für<br />

normale (Trekking-)Fahrräder geeignet. Zusätzlicher<br />

Pluspunkt: Ersatzteile sind über die Website erhältlich.<br />

Wenn Sie sich nicht nur neue Pedale, sondern gleich<br />

ein komplettes neues E-Bike zulegen möchten, sei Ihnen<br />

unsere E-Mountainbike-Kaufhilfe ans Herz gelegt.<br />

Registrierte Abonnenten finden den Systemvergleich<br />

unter www.konsument.at/E-Mountain<br />

bike-Kaufhilfe05<strong>2018</strong>.<br />

Produktfoto: ICRT<br />

8 KONSUMENT 7/<strong>2018</strong>


Gefährliche Produkte<br />

Drucker-Netzteil Zebra<br />

Fotos: Tesla Motors/Alexis Georgeson<br />

Tesla Model 3 Schlechte Bremswerte<br />

Der „Mittelklasse-Tesla“ Model 3 fiel bei einem aktuellen Autotest des US-amerikanischen<br />

Verbrauchermagazins Consumer Reports durch. Kritisiert wurde, dass der zentrale Touchscreen<br />

kompliziert zu bedienen sei. Und, was noch schwerer wiegt, dass die Bremsleistung<br />

schwach sei. So kam das Model 3 beim Vollbremsungstest mit 100 km/h erst nach<br />

46 Metern zum Stehen. 40 Meter gelten bei modernen Fahrzeugen dieser Klasse als unterer<br />

Standard. Tesla selbst kritisierte den Test, gelobte aber zugleich auch Besserung. Ein<br />

Softwareupdate, twitterte Tesla-Chef Elon Musk, könnte Abhilfe schaffen.<br />

Mogelpackung mit Tee VKI gewinnt gegen Starbucks<br />

Starbucks verkaufte in Österreich Tee in einer Verpackung, die deutlich mehr Inhalt suggerierte,<br />

als tatsächlich vorhanden war. Die 12 Teebeutel füllten nicht einmal 50 Prozent des<br />

Packungsvolumens aus. Wir vom VKI haben die Starbucks Manufacturing EMEA B.V. geklagt<br />

und das Handelsgericht (HG) Wien gab uns recht. Laut HG Wien führt die Verpackung den<br />

Durchschnittskonsumenten in die Irre. <strong>Konsument</strong>en bekommen vom Produkt einen falschen<br />

Gesamteindruck. Ein auf der Packung angebrachter Hinweis, dass nur 12 Teebeutel enthalten<br />

sind, war dem Gericht nicht auf fällig genug. Das Urteil ist rechtskräftig. Starbucks muss es<br />

somit fortan in Österreich unterlassen, die vertriebenen Tees in Verpackungen anzubieten, die<br />

erheblich größer sind, als es die Menge des enthaltenen Tees erfordert.<br />

Avocadoschneider Schneiden, drehen, genießen<br />

Wenn Sommerabende zum Essen im Freien einladen, haben Salate und Dips Hochsaison.<br />

Oft dabei: Avocados – als Salat oder püriert als Guacamole. Ursprünglich in Mexiko und<br />

Zentral amerika beheimatet, zählen heute auch Australien, Südafrika, Kalifornien und Südspanien<br />

zu den Anbaugebieten. Von Hunderten erhältlichen Sorten sind hierzulande meist<br />

zwei vertreten: Fuerte, birnenförmig mit mittelgrüner Schale und hellgelbem, am Rand<br />

grünlichem Fruchtfleisch. Die kleinere Sorte, Hass, ist rundlich, ihre Schale dick und warzig.<br />

Ist sie reif, verfärbt die Schale sich dunkelviolett. Avocados schmecken gut und gelten als<br />

gesund. Die Kehrseite sind soziale und ökologische Spannungen in den Herkunfts ländern,<br />

über die wir in KONSUMENT 7/2017 berichteten. Mit Blick darauf sollten diese Früchte<br />

höchstens gelegentlich auf den Tisch kommen.<br />

Wir haben uns angeschaut, ob spezielle Schneider beim Bearbeiten helfen: OXO Good Grips<br />

3-in-1-Avocadoschneider, 11,50 Euro (Bild 1) und Chef'n Flexicado Avocado-Schneider mit<br />

Edelstahlklingen, 10,95 Euro (Bild 2). Mit dem Kunststoffmesser des OXO Good Grips die Frucht<br />

halbieren, die Edelstahldornen in den Kern drücken und diesen durch Drehen herauslösen.<br />

Der Chef'n Flexicado eignet sich nur zum Lösen des Fruchtfleisches und zum Schneiden. Zum<br />

Teilen der Avocado ist ein Messer nötig. Zum Spalten-Schneiden müssen Sie die Geräte jeweils<br />

mit den vorgesehenen Klingen an der breiteren Seite der Fruchthälften ansetzen und der Schale<br />

entlang durch das Fruchtfleisch ziehen. Fazit: Beide Geräte funktionieren gut. Der OXO Good<br />

Grips deckt im Gegensatz zum zweiten Prüfling alle Arbeitsschritte ab. Die Verletzungsgefahr<br />

ist gering, in Kinderhänden haben die Geräte aber nichts verloren.<br />

Wegen Überhitzungsgefahr von Drucker-<br />

Netzteilen weitet die Firma Zebra ihren<br />

Ende 2016 gestarteten Rückruf aus.<br />

Betroffen sind nun auch Netzteile der<br />

FSP-Gruppe, die zwischen 1.10.2006<br />

und 31.12.2012 hergestellt wurden.<br />

Details unter www.zebra.com/de/de/<br />

power-supply-recall.html.<br />

Nahrungsergänzungsmittel<br />

„BIO Chlorella“<br />

Das Nahrungsergänzungsmittel „BIO<br />

Chlorella“ des deutschen Herstellers GSE<br />

Vertriebs GmbH wurde von der AGES<br />

wegen einer Kontamination mit dem<br />

besonders hitzeresistenten Bakterium<br />

Bacillus cereus als gesundheitsschädlich<br />

beurteilt (Übelkeit, Erbrechen).<br />

Nusweet Nuss-Nougat-Creme<br />

Aufgrund von Verunreinigung mit Metallteilchen<br />

ruft die Firma Nusweet GmbH<br />

ihre Nuss-Nougat-Creme im 180-Gramm-<br />

Glas zurück (Mindesthaltbarkeitsdatum<br />

09. Oktober 2019). Der Kaufpreis wird<br />

erstattet.<br />

IKEA-Fahrrad<br />

IKEA ruft sein Citybike „Sladda“ zurück.<br />

Der Antriebsriemen kann plötzlich reißen,<br />

was Stürze zur Folge haben kann. Der<br />

Kaufpreis wird erstattet.<br />

Kfz-Rückrufaktionen<br />

VW I – Porsche. Unzureichende Abgasreinigung<br />

bei Diesel-Modellen SUV Macan<br />

und Cayenne. Rund 60.000 weltweit.<br />

(kba.de)<br />

VW II –VW Polo & Seat. Probleme mit<br />

der Gurtschloss-Halterung der Rückbank.<br />

219.000 VW Polo (aktuelles Modelljahr)<br />

und 191.000 Seat-Modelle (Ibiza und<br />

Arona) weltweit. (APA)<br />

Opel. Die Sicherheitsgurte auf der Rückbank<br />

sind an den falschen Verankerungspunkten<br />

montiert. Insignia-B Modelljahr<br />

<strong>2018</strong>. 1.831 Fahrzeuge in Österreich.<br />

(ÖAMTC)<br />

Ford. Fehlerhafter Bremskraftverstärkter.<br />

Fiesta, gefertigt im Kölner Ford-Werk,<br />

Dezember <strong>2018</strong>. (kfz-rueckrufe.de)<br />

Weitere Meldungen finden Sie auf vki.at und<br />

facebook.com/konsument.at<br />

1<br />

2<br />

KONSUMENT 7/<strong>2018</strong> 9


TEST<br />

Spaghetti<br />

Alles paletti?<br />

Die besten Nudeln liefern nicht große Marken wie De Cecco, Barilla und Buitoni, sondern<br />

die Eigenmarken von Penny, denn’s und Interspar, bei denen Schadstoffe kein Thema sind.<br />

Nicht nur die Italiener lieben Spaghetti.<br />

Auch bei uns stehen die langen Nudeln ganz<br />

oben auf der Beliebtheitsskala. Kein Wunder,<br />

dass jeder gut sortierte Supermarkt<br />

mehrere Marken im Verkaufsprogramm hat.<br />

Sie wünschen, wir testen!<br />

Unser letzter Spaghetti-Test ist ewig her<br />

(KONSUMENT 9/1996) und lieferte damals<br />

ein sensationelles Ergebnis: 17 Produkte,<br />

17 „sehr gut“! Höchste Zeit, wieder einmal<br />

nachzuschauen, wie es derzeit um die Qualität<br />

der dünnen Nudeln bestellt ist. Noch<br />

wichtiger – bei einer Umfrage unter unseren<br />

Abonnenten vor einigen Monaten stellte<br />

sich heraus: Sie, liebe Leserinnen und<br />

Leser, wünschen sich einen Test zu Teigwaren,<br />

und zwar pronto! Va bene, hier ist er!<br />

Lauter Einser wie anno dazumal gab es diesmal<br />

nicht. Aber die Hälfte der Produkte sind<br />

immerhin sehr gut oder gut. Die Bestnote<br />

schafften dennoch nur drei Testkandidaten,<br />

und hier haben bei den klassischen Spaghetti<br />

die Eigenmarken von Penny, denn’s und Spar<br />

Natur pur die Nase vorn.<br />

23 Produkte ließen wir im Labor untersuchen.<br />

Der Großteil davon sind klassische<br />

Spaghetti aus Hartweizengrieß ohne Ei.<br />

Außerdem im Test: zwei Produkte mit Ei.<br />

Österreich ist schließlich das Land der Eiernudeln,<br />

die bei uns meist als Bandnudeln,<br />

Suppennudeln und Fleckerln verspeist werden.<br />

Und wir hatten auch zwei glutenfreie<br />

Spaghetti-Varianten im Programm für all<br />

jene, die kein Klebereiweiß vertragen. Sie<br />

bestehen aus Mais- und Reismehl.<br />

Was den Unterschied macht<br />

Wodurch unterscheiden sich unsere Top-<br />

Produkte vom großen Rest? Durch die Ergebnisse<br />

bei der Analyse der enthaltenen<br />

Schadstoffe. Nur unsere drei Siegerprodukte<br />

sind absolut „sauber“. Trotzdem muss<br />

sich niemand fürchten. Wir haben zum<br />

Glück insgesamt nicht viel gefunden. Dennoch<br />

gibt es Unterschiede, die von ganz<br />

geringen Mengen an Schadstoffen bis zu<br />

Auffälligkeiten beim Gehalt an Mykotoxinen<br />

(Schimmelpilzgiften) wie bei Colavita oder<br />

Mineralölrückständen wie bei Basic, unserem<br />

Testverlierer, reichen.<br />

Was versteht man eigentlich unter Spaghetti<br />

und wie werden sie hergestellt?<br />

Auch wenn unsere südlichen Nachbarn sie<br />

gern für sich reklamieren: Möglicherweise<br />

wurden diese Nudeln ganz woanders erfunden,<br />

nämlich in China. Dafür geht die<br />

Bezeichnung Spaghetti immerhin auf das<br />

italienische Wort „Spago“ für Bindfaden<br />

zurück. Und ganz sicher wurde die erste<br />

komplette Nudelproduktionsanlage vor<br />

gut hundert Jahren von einem Italiener entwickelt,<br />

nämlich von Fereol Sandragne.<br />

Seitdem sind Spaghetti Massenware und<br />

Exportschlager in einem.<br />

Industriell<br />

Die langen, runden Nudeln werden inzwischen<br />

hoch standardisiert hergestellt. In riesigen<br />

Mischwannen werden Hartweizen grieß<br />

und Wasser vermengt. Der Teig, der daraus<br />

entsteht, wird anschließend unter hohem<br />

Katrin Mittl, MSc<br />

VKI-Ernährungsexpertin<br />

Auf manchen Spaghetti-Packungen finden sich Ziffern,<br />

die den Durchmesser der Nudeln angeben sollen. Doch<br />

diese Angaben sind nicht einheitlich geregelt und variieren<br />

auch noch von Marke zu Marke.<br />

Druck durch Formen, sogenannte Matrizen,<br />

gepresst. Der nächste Arbeitsschritt ist die<br />

Trocknung der Nudeln, die bei 60 bis 70 Grad<br />

C in speziellen Trocknern erfolgt.<br />

Manche Hersteller versehen ihre Spaghetti<br />

auf der Verpackung mit einer Nummer. Sie<br />

soll den Kunden einen Hinweis auf die<br />

Stärke, also den Durchmesser der Nudeln<br />

geben. Wir haben bei unseren Testprodukten<br />

entweder gar keine Zahlen oder Zahlen<br />

von 3 bis 72(!) gefunden. Tatsächlich ist diese<br />

Klassifizierung nicht einheitlich geregelt,<br />

sodass die Angaben von Marke zu Marke<br />

unterschiedlich sind oder überhaupt fehlen.<br />

Hat die Verpackung dann auch kein Sichtfenster,<br />

kaufen die Kunden die Katze im Sack.<br />

Bis die Spaghetti auf den Tisch kommen,<br />

dürfen alle Rätsel raten, ob sie zu dick, zu<br />

dünn oder für den höchstpersönlichen<br />

Geschmack gerade richtig sind. Ziemlich<br />

ärgerlich, finden wir.<br />

Mit Hartweizen<br />

Die wichtigste Zutat bei Spaghetti à la Italia<br />

ist der Grieß aus Hart- oder Durumweizen<br />

(Triticum durum). Diese Weizenart ist perfekt<br />

für die Nudelerzeugung geeignet,<br />

denn sie enthält viel Klebereiweiß (Gluten).<br />

Das sorgt in der Verarbeitung für einen stabilen<br />

Teig. Beim Kochen der Nudeln umhüllt<br />

der Kleber die im Getreide enthaltene<br />

Stärke und hindert sie daran, ins Wasser<br />

überzugehen. Hartweizen verleiht Teigwaren<br />

außerdem eine schöne gelbe Farbe,<br />

die auch beim Kochen erhalten bleibt. Gute<br />

Spaghetti schmecken nach Grieß und fühlen<br />

sich im Mund sehr glatt an.<br />

Klassische italienische Teigwaren werden<br />

ohne Ei hergestellt, nur aus Hartweizen und<br />

Wasser. Wir hatten aber auch Spaghetti mit<br />

Ei im Test, die von österreichischen Herstellern<br />

kommen. Eier machen Nudeln zart und<br />

locker und geben zusätzlich Farbe.<br />

Hartweizen wird auch in Österreich angebaut.<br />

Weil diese Sorte aber ein trockenes,<br />

warmes Klima braucht, gedeiht er bei uns<br />

nur in ganz wenigen Regionen. Dementsprechend<br />

gering sind die Erntemengen.<br />

Aber auch in anderen Ländern müssen<br />

Nudelproduzenten den benötigten Hartweizen<br />

oft importieren. Wir haben deshalb<br />

bei den Herstellern nachgefragt und woll-<br />

10 KONSUMENT 7 /<strong>2018</strong>


Foto: CK2 Connect Studio/Shutterstock.com<br />

ten nicht nur wissen, woher die Rohware<br />

bzw. das Mehl für ihre Spaghetti kommt,<br />

sondern auch, wo sie produziert werden.<br />

Nur Spar Natur pur, Zurück zum Ursprung<br />

und Recheis setzen ausschließlich auf Hartweizen<br />

aus Österreich. San Fabio verarbeitet<br />

ebenfalls österreichische Rohware,<br />

aber auch Hartweizen aus der Slowakei und<br />

Ungarn. Dasselbe gilt für Wolf.<br />

Alle anderen beziehen ihren Hartweizen<br />

überwiegend aus Italien. Aber auch die<br />

USA oder Australien und Kanada wurden<br />

uns als Importländer genannt.<br />

Zu dick aufgetragen<br />

Da in den Köpfen der Kunden Spaghetti<br />

untrennbar mit Italien verbunden sind,<br />

werben die meisten Hersteller genau damit.<br />

Selbst wir waren erstaunt, wie viele<br />

grün-weiß- rote Fahnen und italienische<br />

Bezeichnungen wir auf den Verpackungen<br />

fanden. Dabei erfolgt meist nur die Herstellung<br />

der Nudeln in Italien.<br />

Und noch eine Werbebotschaft ist uns aufgefallen:<br />

Billa wirbt für seine Nudeln damit,<br />

dass die Spaghetti „in traditioneller Art<br />

durch eine Bronze-Matrize“ gepresst werden,<br />

was zu einer „rauen Oberfläche“ führt,<br />

an der „das Sugo deutlich besser“ haftet.<br />

Wer’s glaubt. Unsere Kollegen vom Magazin<br />

Ökotest in Deutschland haben schon vor<br />

Längerem die Probe aufs Exempel gemacht.<br />

Sie überprüften, wie viel Sauce bei eher rauen<br />

Nudeln aus einer Bronze-Matrize im Gegensatz<br />

zu klassisch glatten Spaghetti aus<br />

einer Teflon-Matrize am Ende auf dem Teller<br />

bleibt. Ergebnis: Eine verbesserte Saucenhaftung<br />

konnten die Tester nicht bestätigen.<br />

MEHR ZUM THEMA<br />

Im Test: 23 Spaghetti-Sorten, darunter 2 mit Ei und 2 ohne Gluten. 7 Produkte<br />

kommen aus biologischer Landwirtschaft. Untersucht wurde auf Schadstoffe<br />

wie Mineralölrückstände und auf Schimmelpilzgifte wie Myko toxine und Aflatoxine.<br />

Bei allen Proben, ausgenommen die glutenfreien Spaghetti, wurde der<br />

Anteil an Weichweizen bestimmt. Die Zusammensetzung der Nudeln wurde<br />

ebenso überprüft wie ihre Kennzeichnung. Alle Hersteller wurden über die<br />

Herkunft ihrer Produkte befragt und ihre Angaben wurden mit jenen auf den Verpackungen<br />

verglichen. Die Verkostung der nach Anleitung gekochten Spaghetti<br />

war ebenfalls Teil des Prüfprogramms.<br />

Registrierte Abonnenten finden die Testkriterien unter www.konsument.at/<br />

spaghetti07<strong>2018</strong>.<br />

Von wegen Italien. Mit grün-weiß-roter Flagge<br />

und „Prodotto in Italia“ einen auf italienische Spaghetti<br />

machen – doch das Getreide für die Nudeln<br />

von Combino kommt aus Europa bzw. der restlichen<br />

Welt. Nur die Produktion findet in Italien statt.<br />

VKI-TIPPS<br />

Kochen. Nicht beim Wasser sparen!<br />

100 Gramm Nudeln brauchen 1 Liter Wasser<br />

– und einen Teelöffel Salz. Und bitte<br />

kein Öl ins Wasser, sonst „rutscht“ im<br />

wahrsten Sinn des Wortes später das Sugo<br />

von den Nudeln.<br />

Bissfest. Die Spaghetti sollten weich, aber<br />

noch bissfest sein. Nicht ausschließlich auf<br />

die Kochanleitungen der Hersteller verlassen.<br />

Immer wieder zwischendurch probieren.<br />

Abbrausen? Nudeln nur dann kalt ab -<br />

schrecken, wenn sie als Beilage gegessen<br />

werden. Sonst das Kochwasser abschütten<br />

und die Spaghetti gleich zur Sauce geben.<br />

Aufheben. Hartweizennudeln dunkel und<br />

abseits von Fremdgerüchen lagern. Laut<br />

Herstellern halten Spaghetti meist drei<br />

Jahre, praktisch oft noch länger. Bei Nudeln<br />

mit Ei, aber auch bei Vollkornnudeln das<br />

Mindesthaltbarkeitsdatum im Auge behalten,<br />

damit nichts verdirbt.<br />

KONSUMENT 7 /<strong>2018</strong> 11


1 2 3 4 5 6 7 8<br />

Abbildungsnummer<br />

Testergebnisse Spaghetti<br />

bei gleicher Punktezahl Reihung nach Preis/100 g in €<br />

Marke<br />

Bezeichnung<br />

Preis/100 g in €<br />

Erhältlich bei<br />

Eigenmarke<br />

Aus biologischer Landwirtschaft<br />

TESTURTEIL<br />

Erreichte von<br />

100 Prozentpunkten<br />

SCHADSTOFFE 1 ) 45 %<br />

Mineralölrückstände 1 )<br />

Mykotoxine 1 )<br />

Aflatoxine<br />

WEICHWEIZENANTEIL 20 %<br />

Weichweizenanteil in %<br />

ZUSAMMENSETZUNG 5 %<br />

HERKUNFT 10 %<br />

KENNZEICHNUNG 10 %<br />

LAIENVERKOSTUNG 10 %<br />

SPAGHETTI<br />

1 San Fabio Spaghetti 0,08 P sehr gut (90) + + + + + + + + + + < 3 + + + + + + +<br />

2 dennree Spaghetti 0,18 De sehr gut (90) + + + + + + + + + + < 3 + + + + + + +<br />

3 Spar Natur pur Spaghetti 0,20 I sehr gut (90) + + + + + + + + + + < 3 + + + + + + +<br />

4 De Cecco Spaghetti n°12 0,42 BI, Me gut (77) + + + + + + + + < 3 + + + + + + +<br />

5 Zurück zum Ursprung Spaghetti 0,30 H gut (73) + + + + + + + + < 3 + + + + + + +<br />

6 Ja! Natürlich Spaghetti 0,36 BI, Me gut (70) + + + + + + + + + 1 ) 5 + + + + + + +<br />

7 Spar Pasta Italiana Spaghetti n.5 0,16 I gut (69) + + + + + + + < 3 + + + + + + +<br />

8 Alnatura Spaghetti 0,26 BI, Me gut (67) + + + o + + + + < 3 + + + + + + + +<br />

9 Barilla Spaghetti n.5 0,33 BI, I, Me gut (67) + + + o + + + + < 3 + + + + + + + +<br />

10 Clever Spaghetti 0,08 BI, Me gut (64) + + o + + + + < 3 + + + + + + +<br />

11 Buitoni Spaghetti 72 0,24 BI, Me durchschnittlich (56) o o + + + + 1 ) 4 + + + + + + +<br />

12 S-Budget Spaghetti 0,08 I durchschnittlich (55) o o o + + + + < 3 + + + + + + + +<br />

13 DeSpar Spaghetti n°3 0,20 I durchschnittlich (54) o o o + + + + < 3 + + + + + + +<br />

14 Billa Spaghetti 2 ) 0,24 BI durchschnittlich (53) o + + o + + + + < 3 + + + + + + + +<br />

15 Combino Spaghetti 0,08 L durchschnittlich (43) o o + + + + + < 3 + + + + + + +<br />

16 Carloni Spaghetti n°5 0,08 H durchschnittlich (40) o o + + + + + < 3 + + + + – – 3 ) + +<br />

17 Colavita Spaghetti #3 0,20 I durchschnittlich (40) o + – + + + + 3 + + + + – – 3 ) +<br />

18 Garofalo Spaghetti n°9 0,38 Me durchschnittlich (40) + + + + + + + + < 3 + + + + – – 3 ) + +<br />

19 Basic Spaghetti 0,22 Ba wen. zufriedenst. (22) – – o + + + + < 3 + + + + + + +<br />

SPAGHETTI MIT EI<br />

20 Recheis Spaghetti n°5 0,40 BI, I, Me gut (67) + + + + + + + + 3 + + + + + + +<br />

21 Wolf Eigold-Spaghetti 0,39 BI, I, Me durchschnittlich (40) + + + + + + + + < 3 + + + + – – 3 ) + +<br />

GLUTENFREIE SPAGHETTI<br />

22 Barilla Spaghetti n.5 0,62 BI, Me gut (77) + + + + + + entf. entf. + + + + + + o<br />

23 Alnavit Bio Spaghetti 0,58 Me durchschnittlich (40) o o + + + entf. entf. + + + + – – 3 ) o<br />

Zeichenerklarung: Ba = Basic, Bl = Billa, De = denn‘s, H = Hofer, I = Interspar, L = Lidl, Me = Merkur, P = Penny<br />

= ja entf. = entfällt 1<br />

) führt zur Abwertung wenn nicht ++ 2<br />

) italienische 3<br />

) führt zur Abwertung<br />

Beurteilungsnoten: sehr gut (+ +), gut (+), durchschnittlich (o), weniger zufriedenstellend (–), nicht zufriedenstellend (– –)<br />

...für KENNZEICHNUNG: entspricht (+ +), Verbesserungsbedarf (o), entspricht nicht (– –) Prozentangaben = Anteil am Endurteil Preise: Mai <strong>2018</strong><br />

© I<br />

12 KONSUMENT 7 /<strong>2018</strong>


Aufgespießt<br />

9 10<br />

11<br />

12<br />

13<br />

14 15<br />

16<br />

17<br />

18<br />

19<br />

20<br />

21<br />

22 23<br />

Vöslauer Balance<br />

In KONSUMENT 6/<strong>2018</strong> berichteten<br />

wir über versteckten<br />

Zucker in Lebensmitteln. Selbst<br />

in einem Mineralwasser mit<br />

Geschmack wie dem Vöslauer<br />

Balance Wacholder Limette<br />

(750 ml) fanden wir gezählte<br />

8 Stück Würfelzucker.<br />

Das hat sich geändert. Vöslauer<br />

Balance mit Wacholder Limette<br />

enthält jetzt statt der bisherigen<br />

34 Gramm Zucker etwas über 20 Gramm.<br />

Umgerechnet sind das aktuell 5 Stück<br />

Würfelzucker und damit 3 Stück weniger<br />

als früher. Ausgelobt wird das auf der<br />

neu gestalteten Flasche<br />

mit einem grün-weißen<br />

Auf kleber und der Aufschrift:<br />

„Deutlich zuckerreduziert.<br />

30 % weniger.“<br />

Freut uns, dass sich in Sachen Zucker<br />

etwas bewegt. Aber ehrlich: So supertoll,<br />

wie Vöslauer tut, ist die Reduktion nun<br />

auch nicht ausgefallen. Da geht noch<br />

mehr! Abgesehen davon stellt sich nach<br />

wie vor die Frage: Was bitte hat Zucker in<br />

einem mit Zitrusfruchtkonzentrat und<br />

Gewürzextrakt aufgepeppten Mineralwasser<br />

verloren?<br />

Eine 750-ml-Flasche Vöslauer Balance ist<br />

schnell getrunken. An heißen Tagen<br />

ziemlich sicher auch zwei. Und damit rauschen<br />

so nebenbei 2 mal 5, also 10 Stück<br />

Würfelzucker einfach so die Kehle hinunter,<br />

ohne dass man es groß bemerkt.<br />

Die Wahrheit ist: Zucker sollte man überhaupt<br />

nicht trinken. Und wenn schon,<br />

dann nur ein kleines Glas Limo, Fruchtsaft<br />

& Co als Ersatz für andere Süßigkeiten.<br />

Das gilt auch für aufgezuckerte Wässerchen<br />

mit Geschmack.<br />

Auf Produkte mit KONSUMENT-Testplakette können Sie<br />

sich verlassen. www.konsument.at/testplakette<br />

Foto: Melica/Shutterstock.com<br />

Ihre Meinung ist mir wichtig!<br />

Elisabeth Spanlang<br />

Redakteurin<br />

espanlang@konsument.at<br />

KONSUMENT 7 /<strong>2018</strong> 13


Hausgemacht. Frische Spaghetti oder andere<br />

Nudeln machen Arbeit – und schmecken köstlich.<br />

Zutaten für 2 Personen<br />

• 350 g Hartweizengrieß oder Hartweizenmehl<br />

• ca. 150 ml lauwarmes Wasser<br />

• 1 TL Salz<br />

• 1 TL Olivenöl<br />

VKI-TIPPS<br />

Foto: angelo gilardelli/Shutterstock.com<br />

Das richtige Mehl. Am besten gelingen<br />

klassische Spaghetti mit Hartweizengrieß.<br />

Doch der in Italien Semola di grano duro<br />

genannte ist bei uns kaum er hältlich. Wer<br />

keinen großen Aufwand treiben will, weicht<br />

am besten auf griffiges Mehl aus.<br />

Sofort Hand anlegen. Der Teig kann<br />

auch gleich von Hand geknetet werden.<br />

Davon abgesehen gilt: Er ist fertig, wenn<br />

seine Oberfläche sich trocken anfühlt und<br />

er nicht mehr an den Fingern klebt.<br />

Maschine oder Holz. Nach dem Rasten<br />

den Teig entweder durch die Nudelmaschine<br />

schicken oder mit dem Nudelwalker ausrollen.<br />

Anschließend entweder maschinell<br />

oder mit einem scharfen Messer in Streifen<br />

schneiden. Das ergibt Bandnudeln statt Spaghetti,<br />

die schmecken aber genauso gut.<br />

Trocknen. Nudeln, die nicht gleich verarbeitet<br />

werden, auf ein mit Backpapier<br />

ausgelegtes Backblech oder ein mit Mehl<br />

bestäubtes Geschirrtuch legen. Wer mag,<br />

kann sie auch auf Kochlöffelstiele hängen.<br />

Teigwaren unbedingt komplett durchtrocknen<br />

lassen.<br />

1 2<br />

Mehl in die Rührschüssel geben.<br />

Wasser, Salz und Olivenöl zugeben.<br />

3 4<br />

Teig gründlich kneten. In Klarsichtfolie<br />

wickeln und 30 Minuten rasten lassen.<br />

Zutaten etwa 3 Minuten mit dem Knet -<br />

haken der Küchenmaschine vermischen.<br />

Teig mit Küchenmaschinen-Aufsatz<br />

oder einer Nudelmaschine verarbeiten.<br />

MEHR ZUM THEMA<br />

Wie man Nudeln selber macht, können sich registrierte<br />

Abonnenten auch in unserem Video unter<br />

www.konsument.at/spaghetti07<strong>2018</strong> ansehen.<br />

Weitere Anregungen finden sich im Blogbeitrag<br />

unserer Ernährungsexpertin Katrin Mittl unter<br />

www.blog.vki.at/nudeln.<br />

5 6<br />

Nudeln für 1 bis 2 Minuten in sprudelnd<br />

kochendes Wasser geben.<br />

Sobald die Teigwaren al dente sind,<br />

Wasser abgießen und sofort servieren.<br />

14 KONSUMENT 7 /<strong>2018</strong>


Unsere Buchempfehlungen<br />

Genossenschaftswohnungen, 2. Auflage. Wie geht man<br />

bei der Suche nach einer geförderten Wohnung am besten vor?<br />

Was ist beim Vertragsabschluss besonders wichtig? Wie sind<br />

die rechtlichen Grundlagen für Ablöse bzw. Investitionskostenersatz?<br />

Das Buch informiert umfassend über die Rahmenbedingungen<br />

von Wohnungsangeboten gemeinnütziger Bauvereinigungen.<br />

Rechte und Pflichten der Mieter, die Beendigung<br />

des Mietverhältnisses sowie die Möglichkeiten des käuflichen<br />

Erwerbs sind ebenfalls wichtige Aspekte, die in dem Buch<br />

behandelt werden.<br />

broschiert | 176 Seiten | € 16,90<br />

ISBN 978-3-99013-059-9<br />

www.konsument.at/genossenschaft<br />

Medikamente richtig anwenden. Irgendwann braucht<br />

jeder ein Medikament. Doch trotz ärztlicher Aufklärung über die<br />

richtige Anwendung sind viele Patienten verunsichert. In diesem<br />

Buch erfahren Sie alles über den richtigen Umgang mit Tabletten,<br />

Tropfen, Säften und Salben, aber auch, wie Sie Arzneien zum<br />

Inhalieren, Injizieren oder Aufkleben am besten anwenden. Ein<br />

eigenes Kapitel informiert darüber, wie Medikamente entstehen<br />

und warum trotz strenger Zulassungsbestimmungen längst<br />

nicht alle Wirkungen und Risiken eines Medikaments bekannt<br />

sind, wenn es auf den Markt kommt. Ein Arzneimittel richtig<br />

anzuwenden ist das eine. Das andere ist, zu wissen, was man<br />

als Patient selbst zur eigenen Sicherheit und zur erfolgreichen<br />

medikamentösen Therapie beitragen kann.<br />

Flexcover | 160 Seiten | € 14,90<br />

ISBN 978-3-99013-035-3<br />

www.konsument.at/medikamente-anwenden<br />

Bettenkauf, 3. Auflage. Ein Drittel unseres Lebens verschlafen<br />

wir. Trotzdem fristet das Bett in vielen Schlafzimmern<br />

ein Schattendasein. Doch wer die Wahl hat, hat die Qual: Bettgestelle<br />

und Lattenroste, so weit das Auge reicht. Dazu noch<br />

eine Unzahl von Matratzen in allen Preisklassen: Federkern,<br />

Latex, Schaumstoff – oder vielleicht doch die trendige Boxspring-Variante?<br />

Und womit sich zudecken? Mit Seide, Synthetik<br />

oder doch lieber mit Daunen? Dieses Buch hilft Ihnen beim<br />

Sondieren des Angebots. Es zeigt, welche Möglichkeiten es bei<br />

Lattenrosten gibt und worauf Sie beim Kauf einer Matratze<br />

achten müssen. Außerdem: Wie Sie Hausstaubmilben und damit<br />

Allergien in den Griff bekommen. Und was Sie tun können,<br />

um Elektrosmog in Ihrem Schlafzimmer auszuschalten.<br />

Flexcover | 148 Seiten | € 16,90<br />

ISBN 978-3-99013-051-3<br />

www.konsument.at/bettenkauf<br />

Bestellungen<br />

Tel. 01 588 774 | Fax 01 588 77-72 | E-Mail: kundenservice@konsument.at | www.konsument.at/shop<br />

Lieferung per Post mit Rechnung. Versand und Porto (Inland) bis 500 g 2,54 €, ab 500 g 4,36 €


Lebensmittel-News<br />

Grillen<br />

Foto: Angela Bragato/Shutterstock.com Foto: Gita Kulinitch Studio/Shutterstock.com<br />

Saftig<br />

Wer Wurst und<br />

Schinken liebt, muss<br />

dafür inzwischen mehr<br />

als 10 Euro pro Kilogramm<br />

hinlegen. Am liebsten, so zeigt<br />

eine kürzlich veröffentlichte Untersuchung<br />

der AMA (Agrarmarkt Austria), nehmen die<br />

Kunden Kochschinken mit nach Hause. Für<br />

ein saftiges Umsatzplus sorgte im Vorjahr<br />

vor allem der Toastschinken, von dem 4.437<br />

Tonnen verkauft wurden. Den Einkauf erledigen<br />

die meisten <strong>Konsument</strong>en im Supermarkt,<br />

wo sie das Produkt ihrer Wahl überwiegend<br />

aus dem Kühlregal und nicht von<br />

der Feinkosttheke nehmen. Gerade einmal<br />

3,6 Prozent der Kunden holen sich ihren<br />

Schinken vom Metzger ihres Vertrauens.<br />

Erfrischend<br />

Selbst Limonaden, Säfte und Sirupe kommen<br />

nicht mehr ohne Zusatznutzen aus –<br />

für jede Situation gibt es inzwischen das<br />

passende Getränk. Am Markt finden sich<br />

immer häufiger alkoholfreie Getränke, die<br />

nicht nur gut schmecken, sondern auch<br />

durch weniger Zucker oder zugesetzte<br />

Vitamine und Nährstoffe für Gesundheit<br />

und mehr Power sorgen sollen. Am umsatzstärksten<br />

sind nach wie vor kohlensäurehaltige<br />

Limonaden. Aber auch mit gekühlten<br />

Säften und Smoothies lassen sich gute<br />

Geschäfte machen. Eine erstaunlich hohe<br />

Bedeutung haben bei uns Energy-Drinks.<br />

Vier von zehn Österreichern kaufen zumindest<br />

einmal pro Jahr so ein Getränk.<br />

Hätten Sie´s gewusst?<br />

Ganzjahresbeschäftigung<br />

Auch wenn die Griller am häufigsten im<br />

Sommer rauchen: Gebrutzelt wird bei<br />

uns inzwischen fast das ganze Jahr. Der<br />

Großteil der Grillfans legt auch im Frühjahr<br />

und im Herbst auf. Nur fürs Wintergrillen<br />

können sich lediglich 21 Prozent<br />

der Befragten erwärmen.<br />

Wer grillt, braucht dafür übrigens keinen<br />

besonderen Anlass. Und auch wenn die<br />

meisten am liebsten bei Schönwetter den<br />

Rost glühen lassen – für satte 30 Prozent<br />

spielt das Wetter keine Rolle. Sie grillen<br />

auch dann, wenn die Sonne nicht vom<br />

Himmel lacht.<br />

Heiße Sache<br />

Kaum steigen die Temperaturen, rauchen auch<br />

schon die Griller. Worauf es beim Brutzeln von<br />

Fleisch & Co über offenem Feuer ankommt.<br />

Ganz klar: Grillen mit Familie und Freunden<br />

gehört zu den liebsten Freizeitbeschäftigungen<br />

der Österreicher. Bei den verwendeten<br />

Geräten liegt der klassische Holzkohlengrill<br />

seit Langem an erster Stelle. Und auf den<br />

heißen Rost kommen hauptsächlich Bratwürstel,<br />

Fleisch (vor allem vom Schwein),<br />

Fisch oder Gemüse. Die Fleischbranche freut<br />

sich inzwischen über einen „lebendigen<br />

Geschäftsgang beim Grillsortiment“. Immer<br />

öfter greifen die Kunden in den Geschäften<br />

übrigens zu vorbereitetem, fixfertig mariniertem<br />

Fleisch. Besonders an Wochenenden<br />

mit Aussicht auf schönes Wetter sind nicht<br />

nur die Regale in den Supermärkten, sondern<br />

ist auch der Gesamtmarkt an Schweinefleisch<br />

leer geräumt.<br />

Beim Grillen werden Lebensmittel bei Umgebungstemperaturen<br />

von etwa 250 Grad C<br />

gegart. Dadurch bräunt zum Beispiel die<br />

Oberfläche von Fleisch sehr schnell. Es bilden<br />

sich zahlreiche Röst- und Aromastoffe, die<br />

für viel Geschmack sorgen. Und man kann<br />

fast alles auf den heißen Rost legen.<br />

Worauf kommt es<br />

bei Fleisch für den Grill an?<br />

Gutes Fleisch fühlt sich fest an und lässt<br />

sich nicht stark eindrücken. Die Oberfläche<br />

muss einen frischen Glanz haben und darf<br />

nicht schmierig sein. Graue Stellen bei gut<br />

gekühltem, offen eingekauftem Fleisch sind<br />

kein Zeichen für schlechte Qualität. Sie<br />

bedeuten nur, dass die Ware schon länger<br />

an der Luft ist. Da Fett ein Geschmacksträger<br />

ist, schwören viele Grillfans auch auf<br />

durchzogenes Fleisch mit einer schönen<br />

Marmorierung.<br />

Kann man Fleisch selbst marinieren?<br />

Natürlich, und bei Marinaden ist alles erlaubt:<br />

Öl hält das Fleisch saftig, etwas Säure wie<br />

Essig oder Zitronensaft macht es zarter. Für<br />

mehr Geschmack sorgen Senf, Sojasauce,<br />

Joghurt und Ingwer. Natürlich kann man<br />

auch Kräuter, Pfeffer, Paprika, Honig oder<br />

Knoblauch in die Marinade mischen. Apropos<br />

Knoblauch: Er soll genauso wie Ros-<br />

marin, Salbei oder Thymian die Bildung<br />

von Schadstoffen (HAA) mindern. Gut Ding<br />

braucht Weile: das Fleisch 2 bis 4 Stunden<br />

vor dem Grillen oder am besten gleich über<br />

Nacht in die Marinade einlegen.<br />

Wer es lieber trocken mag, kann die Fleischstücke<br />

auch mit einer Zucker-Salz-Kräuter-<br />

Mischung einreiben (Dry Rub). Damit die<br />

Aromen gut einziehen können, muss das<br />

in Frischhaltefolie eingepackte Fleisch für<br />

mindestens eine Stunde in den Kühlschrank.<br />

Was ist mit Fisch?<br />

Viele Fische lassen sich einfach im Ganzen<br />

auf dem Grill zubereiten. Natürlich muss<br />

der Fisch entschuppt, ausgenommen und<br />

der Länge nach aufgeschnitten sein. Am<br />

besten in einen Fischkorb einklemmen, damit<br />

er beim Zubereiten nicht zerfällt. Den<br />

Fisch nur wenig würzen. Innen und außen<br />

salzen, den Bauch mit etwas Knoblauch<br />

und frischen Kräutern füllen. Die Haut sparsam<br />

mit Öl bestreichen und ab damit auf<br />

den Rost.<br />

Können auch Vegetarier grillen?<br />

Selbstverständlich! Alles, was eine eher<br />

feste Struktur hat, darf auf den Grill. Dazu<br />

gehören Maiskolben, Erdäpfel, Folien kartoffeln,<br />

viele andere Gemüsesorten, aber<br />

auch Grillkäse. Marinierte Champignons,<br />

Zucchini und Melanzani sind ebenfalls<br />

typische vegetarische Grillzutaten. Minikürbisse,<br />

große Paradeiser, Paprika und Gemüsezwiebeln<br />

lassen sich gut füllen.<br />

Auch vegetarische Würste und Produkte aus<br />

Tofu oder Pflanzeneiweiß schmecken gegrillt.<br />

Stimmt es, dass beim Grillen schädliche<br />

Substanzen entstehen können?<br />

Wenn Fett aus Fleisch oder Fisch bzw. Öl<br />

von der Marinade in die Glut (oder auf<br />

die Heizschlange beim Elektrogrill) tropft,<br />

können PAK (polyzyklische aromatische<br />

Kohlenwasserstoffe) entstehen. Diese Stoffe<br />

haben eine krebsauslösende Wirkung.<br />

Werden Fleisch und Wurstwaren zu lange<br />

16 KONSUMENT 12 /2017


Lebensmittel-Check<br />

dm Matcha & Kräuter Tee<br />

Mit Gewürzen<br />

und Früchten<br />

Matcha – ein Pulver aus getrockneten<br />

Grünteeblättern – wird traditionell in der<br />

japanischen Teezeremonie verwendet<br />

und hat in den letzten Jahren auch bei<br />

uns Furore gemacht.<br />

Die Herstellung des feinen<br />

Pulvers ist aufwendig,<br />

das Produkt daher<br />

entsprechend teuer.<br />

Foto: MaraZe/Shutterstock.com<br />

bei großer Hitze gegrillt, können sich weitere<br />

gesundheitlich bedenkliche Stoffe wie<br />

HAA (heterozyklische Amine) bilden.<br />

Worauf sollte man achten?<br />

Setzen Sie Fleisch und Wurstwaren nicht<br />

zu lange großer Hitze aus. Dann können<br />

Schadstoffe wie HAA erst gar nicht entstehen.<br />

Alles, was auf den Grill kommt, nur<br />

kurz scharf anbraten und dann langsam<br />

bei niedriger Hitze garen, also nicht direkt<br />

über der glühenden Kohle. Die Bildung von<br />

Schadstoffen lässt sich auch verringern,<br />

wenn Grillgut und Rost möglichst weit<br />

voneinander entfernt sind.<br />

Darf gepökeltes Fleisch auf den Grill?<br />

Gepökelte Fleisch- und Wurstwaren enthalten<br />

Nitritpökelsalz. Es wird zur Umrötung<br />

des Fleisches verwendet, dient als<br />

Konservierungsmittel und sorgt auch für<br />

einen besonderen Geschmack. Beim Grillen<br />

von gepökelten Lebensmitteln können<br />

sich Nitrosamine bilden. Da es sich dabei<br />

um krebserregende Stoffe handelt, sollte<br />

aufs Grillen verzichtet werden. Daher<br />

besser ein Steak statt ein Surschnitzel<br />

auflegen. Auch Rostbratwürstel sind unverdächtig.<br />

Bei ver packten Lebensmitteln<br />

muss die Verwen dung von Nitritpökelsalz<br />

in der Zutaten liste angegeben werden.<br />

Wenn Sie beim Einkauf unsicher sind,<br />

schauen Sie auf das Etikett.<br />

Was tun, wenn etwas verbrennt?<br />

Verkohlte Stellen immer großzügig wegschnei<br />

den. Das gilt nicht nur für Fleisch,<br />

sondern auch für Gemüse wie z.B. Paprika<br />

und Zucchini. Schadstoffe sitzen meist am<br />

Rand oder in der Kruste und weniger im<br />

Inneren.<br />

Geht Ablöschen mit Bier?<br />

Nein! Finger weg von Bier, um damit Fleisch<br />

zu bespritzen oder die Glut in Schach zu<br />

halten. Was dabei herauskommt, ist nicht<br />

mehr Geschmack, sondern mehr Schadstoffe.<br />

Das gilt übrigens auch für das gehypte<br />

Grillen eines Huhns auf einer halb vollen<br />

Bierdose (Beer-Can-Chicken). Die Experten<br />

des deutschen Bundesinstituts für Risikobewertung<br />

(BfR) raten dringend davon ab.<br />

Hier besteht die Gefahr, dass sich gesundheitsschädliche<br />

Druckfarben oder Dosenlack<br />

von der Außenseite der Dose lösen und<br />

ins Fleisch übergehen.<br />

Im Drogeriemarkt dm gibt es Matcha in<br />

Kombination mit Kräutertee im Aufgussbeutel<br />

zu kaufen. „Matcha & Kräuter Tee“<br />

steht groß auf der Packung, auf der auch<br />

diverse Pflanzen abgebildet sind. Wenn<br />

Matcha im Produktnamen an erster Stelle<br />

steht, wird er wohl die Hauptzutat des<br />

Tees sein, oder?<br />

Natürlich nicht. „Bio Kräuter- und Grünteemischung“<br />

heißt es bereits kleinlaut in<br />

der Sachbezeichnung auf der Packungsrückseite.<br />

Die Zutatenliste sorgt dann<br />

endgültig für Klarheit. Hier setzt sich der<br />

Tee aus Anis, 16 % Spearminze, Zimt,<br />

Orangenschalen, 13 % Eukalyptus, Pfefferminze,<br />

7 % Zitronenmyrthe, 5 % Matcha<br />

und Süßholz zusammen.<br />

Der dm Matcha & Kräuter Tee enthält<br />

also gerade einmal mickrige 5 % Matcha<br />

und besteht überraschenderweise auch<br />

aus Gewürzen wie Anis, Zimt, Orangenschalen<br />

und Süßholz. Gewürze sind aber<br />

weder Teil des Produktnamens noch sind<br />

sie vorne auf der Packung in Wort oder<br />

Bild als Zutaten angekündigt.<br />

Unter www.konsument.at/lebensmittelcheck<br />

können Sie anhand konkreter Beispiele nach lesen,<br />

was den <strong>Konsument</strong>en bei Lebensmitteln sonst<br />

noch alles zugemutet wird, was Werbe botschaften<br />

vollmundig ver sprechen und Ver packungen<br />

vortäuschen.<br />

KONSUMENT 75 /<strong>2018</strong> /2017 17


TEST<br />

Sonnenschutzmittel<br />

Drei günstige<br />

Testsieger<br />

Viele Sonnenschutzmittel erfüllen ihre Aufgabe sehr gut bis<br />

gut. Doch auch heuer fiel in unserem Test wieder ein Produkt<br />

durch, weil es beim Schutz vor UVA-Strahlung versagte.<br />

Die wichtigste Aufgabe von Sonnenschutzmitteln<br />

ist, dass sie uns vor UVA- und<br />

UVB-Strahlung schützen. Ultraviolettstrahlung<br />

ist zwar wichtig für unsere Gesundheit,<br />

weil sie die Vitamin-D-Synthese unserer<br />

Haut anregt, aber sie wird rasch zur Gefahr,<br />

wenn wir zu viel davon abbekommen. Die<br />

langwellige UVA-Strahlung dringt tief in die<br />

Epidermis ein, lässt die Haut altern, verursacht<br />

Hautirritationen und fördert die Entstehung<br />

von Hautkrebs. Ein Zuviel an UVB-<br />

Strahlung ist für den Sonnenbrand verantwortlich<br />

und fördert ebenfalls Hautkrebs.<br />

In unserem aktuellen Test, einer Koproduktion<br />

mit der Stiftung Warentest, haben wir<br />

17 Sonnenschutzmittel mit Lichtschutzfaktor<br />

30 bis 50 unter die Lupe genommen.<br />

Neben dem UV-Schutz haben wir auch<br />

überprüft, wie gut die Produkte die Haut<br />

mit Feuchtigkeit anreichern, ob sie sich gut<br />

anwenden lassen und ob Beschriftung und<br />

Verpackung in Ordnung sind. Wie üblich<br />

testeten wir auch, ob die Mittel so gut konserviert<br />

sind, dass sie nicht binnen kürzester<br />

Zeit nach dem Öffnen verderben. Darüber<br />

hinaus warfen wir erstmals auch ein kritisches<br />

Auge auf die synthetischen Duftstoffe,<br />

die manche Hersteller ihren Produkten<br />

zusetzen. Unter diesen Substanzen gibt es<br />

nämlich einige, die als gesundheitsschädlich<br />

gelten bzw. als Allergieauslöser berüchtigt<br />

sind.<br />

Vier Produkte sehr gut<br />

Mit vier Mitteln zeigten sich unsere Tester<br />

rundum zufrieden. Die Cien Sonnenmilch<br />

Classic von Lidl, die Sunkiss Sonnenmilch<br />

von Spar, die Today Sonnenmilch von<br />

Penny/ Rewe und der Sundance Sonnenspray<br />

von dm überzeugten sowohl den UV-<br />

Schutz als auch die Feuchtigkeitsanreicherung<br />

der Haut betreffend. Alle erhielten<br />

eine insgesamt sehr gute Bewertung. Zwölf<br />

weitere, meist hochpreisige Produkte schützen<br />

zwar auch sehr gut vor UV-Strahlung,<br />

schwächeln allerdings teilweise ein wenig<br />

bei der Feuchtigkeitsanreicherung der Haut.<br />

Lyral und Lilial<br />

Ein Sonderfall ist der Sun Beauty Oil-Free<br />

Spray von Lancaster. Dieses Produkt hätte<br />

an sich gar nicht so schlecht abgeschnitten,<br />

hätten wir nicht Lilial und Lyral darin gefunden.<br />

HICC (Hydroxyisohexyl 3-Cyclohexene<br />

UV-Strahlung<br />

Unter Ultraviolettstrahlung versteht man elektromagnetische Wellen mit einer Wellenlänge<br />

von bis zu 400 Nanometern (nm). Sie setzt sich aus UVA- (320 bis 400 nm), UVB- (280 bis 320 nm)<br />

und UVC-Strahlung (unter 280 nm) zusammen.<br />

UVA-Strahlung kann die Epidermis durchdringen und bis zur darunter befindlichen Lederhaut<br />

gelangen. Dort kann sie die Kollagene schädigen. Die Haut verliert an Spannkraft und<br />

altert frühzeitig. Durch die Bildung freier Radikale besteht zudem ein hohes Melanomrisiko.<br />

Die kürzeren UVB-Wellen (Wellenlänge 280 bis 320 nm) bewirken eine langfristige Bräunung<br />

der Oberhaut. Auch sie können in tiefere Hautschichten eindringen. UVB-Strahlung ist für die<br />

Bildung von Vitamin D notwendig. Zu viel UVB-Strahlung verursacht allerdings Sonnenbrand.<br />

UVC-Strahlung ist die energiereichste und gefährlichste UV-Strahlung. Sie dringt jedoch kaum<br />

auf die Erde, weil sie in der Ozonschicht der Atmosphäre fast vollständig herausgefiltert wird.<br />

Geeignete Sonnenschutzmittel enthalten UVA/UVB-Breitbandfilter, die die UV-Strahlung<br />

absorbieren, streuen oder reflektieren. Je länger wir uns in der Sonne aufhalten, desto höher<br />

sollten UVA- und UVB-Schutz und dementsprechend der verwendete Lichtschutzfaktor (LSF)<br />

sein. Ebenfalls eine Rolle spielt dabei der Hauttyp.<br />

Der UVA-Schutz sollte mindestens ein Drittel des Lichtschutzfaktors betragen. Nur Sonnenschutzprodukte,<br />

die diese Vorgabe erfüllen, dürfen das UVA-Symbol tragen. Der UVB-Filter im<br />

Sonnenschutzmittel schützt vor Sonnenbrand.<br />

Illustration: Stiftung Warentest<br />

Achtung Sonnenbrand. Ohren, Füße<br />

und Nacken werden beim Eincremen oft<br />

vernachlässigt.<br />

18 KONSUMENT 7 /<strong>2018</strong>


Foto: RobSimonART/Shutterstock.com<br />

Carboxaldehyde), auch Lyral genannt, löst<br />

vergleichsweise häufig Allergien aus. Produkte,<br />

die Lyral enthalten, dürfen deshalb<br />

nur noch bis Sommer 2021 verkauft werden.<br />

Wir bewerten es bereits jetzt als negativ,<br />

wenn ein Produkt noch HICC enthält.<br />

Der Duftstoff Lilial (Butylphenyl Methylpropional,<br />

BMHCA) kann laut dem wissenschaftlichen<br />

Ausschuss für Verbrauchersicherheit<br />

der EU (SCCS) derzeit nicht als<br />

sicher eingestuft werden. Im Lancaster-<br />

Produkt fanden wir eine Konzentration von<br />

117 Milligramm pro Kilogramm. Da kein<br />

sicherer Wert benannt werden kann, bewerten<br />

wir den Einsatz ebenfalls als negativ.<br />

Über Lilial und Lyral haben wir in unseren<br />

letzten Kosmetiktests bereits ausführlicher<br />

informiert (Körperlotionen in KONSUMENT<br />

6/<strong>2018</strong>, Haarshampoos 5/<strong>2018</strong>, Anti-<br />

Schuppen-Shampoos 12/2017).<br />

Kein UVA-Schutz<br />

Die Sunmilk Sensitive von Eco ist als Sonnenschutzmittel<br />

ungeeignet, da sie keinen<br />

Schutz gegen UVA-Strahlung bietet. Im Fall<br />

von Eco stellten wir das nicht zum ersten Mal<br />

fest. Bereits im Test 2015 fiel die Sonnenlotion<br />

für sensible Haut dieses Herstellers aufgrund<br />

des mangelhaften UVA-Schutzes durch. Eco<br />

hatte damals unsere Testmethode als „ungeeignet“<br />

und als „preis werten Massentest“<br />

zu diskreditieren versucht. Bemängelt wurde,<br />

Lush<br />

Der Sunblock Fester Sonnenschutz von Lush stellt<br />

eine Besonderheit dar. Er soll für UV-Schutz sorgen,<br />

wenn man ihn unter der Dusche anwendet. Mit den<br />

anderen Sonnenschutzmitteln lässt sich dieses Produkt<br />

nicht vergleichen. Getestet haben wir allerdings,<br />

inwieweit der Sunblock den ausgelobten UV-Schutz<br />

einhält. Leider kassierte das Produkt hier ein „nicht<br />

zufriedenstellend“. Besonders bitter ist, dass Lush<br />

auf seiner deutschsprachigen Homepage eine scheinbar begeisterte Nutzerin schwärmen<br />

lässt: „Super super! Das ist ein echt tolles Produkt! Verwende es auch für meine Kinder …“<br />

Wir können keineswegs dazu raten, den Sunblock als UV-Schutz zu verwenden, insbesondere<br />

nicht für sensible Kinderhaut. Im Produkt von Lush findet sich zudem der UV-Filter Ethylhexyl<br />

Methoxycinnamate. Er steht im Verdacht, durch seine hormonelle Wirksamkeit wichtige Entwicklungsprozesse<br />

zu stören (Informationen dazu finden Sie unter vki.at/hormoninfo).<br />

KONSUMENT 7 /<strong>2018</strong> 19


dass wir den UVA-Schutz auf Kunststoffplättchen<br />

statt auf menschlicher Haut ermittelt<br />

hatten. Dabei entspricht das von uns<br />

angewendete Verfahren seit Langem der<br />

international gültigen Norm.<br />

Das Eco-Produkt ist zudem nicht ausreichend<br />

konserviert. Hefe und Schimmelpilze,<br />

die nach dem Öffnen in die Tube gelangen,<br />

können in der Creme überleben und sich<br />

weiter vermehren. Damit könnte das Produkt<br />

auch seine Schutzwirkung einbüßen.<br />

Foto: ucubestudio/Shutterstock.com<br />

Duftstoffe<br />

Einige Produkte fielen uns auf, weil darin<br />

nicht mit dem Zusatz von Duftstoffen<br />

gespart wird. Im Spray Solaire Lacté von<br />

Biotherm haben wir nicht unbeträchtliche<br />

Konzentrationen von Linalool und Limonen<br />

gefunden. Linalool ist ein Alkohol und verströmt<br />

einen blumigen Duft. Die Substanz<br />

kann auf Haut und Augen reizend wirken<br />

sowie Allergien auslösen. Ähnliches gilt für<br />

den in einigen Pflanzen vorkommenden<br />

Duftstoff Limonen.<br />

Im Biotherm-Produkt wurde auch noch<br />

Citronellol zugesetzt. Citronellol wirkt reizend<br />

und ist umweltgefährdend, ein Zusatz<br />

muss deklariert werden. Auch Nivea und<br />

Penny/Rewe sowie der Naturkosmetikhersteller<br />

Weleda setzen die Duftstoffe<br />

Linalool und Limonen ein. Weleda verwendet<br />

zusätzlich Geraniol und Citral, beides ebenfalls<br />

allergene Substanzen. Dass es auch<br />

anders geht, zeigen Yves Rocher, Avène Eau<br />

Thermale, La Roche-Posay, Piz Buin, Vichy,<br />

Eucerin und Ladival. In diesen Produkten<br />

haben wir keine der deklarationspflichtigen<br />

Duftstoffe nachweisen können. Im Spar-<br />

Produkt Sunkiss fanden wir nur sehr geringe<br />

Konzentrationen von Citral.<br />

Nachcremen<br />

Fast alle Anbieter bewerben ihre Produkte<br />

als wasserfest. Beim Baden oder wenn man<br />

Sport betreibt und stark schwitzt, kann<br />

ein Teil des UV-Schutzes verloren gehen.<br />

„Wasser festigkeit“ ist laut internationaler<br />

Norm bereits dann gegeben, wenn nach<br />

dem Baden nur noch die Hälfte des Produktes<br />

auf der Haut verbleibt. Wir erachten es<br />

als zu riskant, sich darauf zu verlassen, dass<br />

der Schutz dann noch besteht. Aus Sicherheitsgründen<br />

raten wir deshalb dazu, sich<br />

nach dem Baden oder Duschen wieder einzucremen<br />

und auch über den Tag hinweg<br />

immer wieder nachzucremen.<br />

MEHR ZUM THEMA<br />

Die Testkriterien finden registrierte Abonnenten<br />

unter www.sonnenschutzmittel07<strong>2018</strong>.<br />

Abbildungsnummer<br />

1 2 3 4<br />

Testergebnisse Sonnenschutzmittel<br />

bei gleicher Punktezahl Reihung nach Preis/100 ml in €<br />

Anbieter<br />

Bezeichnung<br />

1 Lidl Cien Sun Sonnenmilch Classic 3 ) 250 1,52 3,79<br />

2 Spar Sunkiss Sonnenmilch 200 3,– 5,99<br />

3 Penny und Rewe Today Sonnenmilch 4 ) 300 3,20 9,59<br />

4 dm Sundance Sonnenspray 5 ) 200 2,98 5,95<br />

5 Yves Rocher Solaire Peau parfaite Sonnen-Milch-Spray 150 9,30 13,95<br />

6 Avène Eau Thermale Spray 200 10,95 21,90<br />

7 La Roche-Posay Anthelios XL Wet Skin Gel 250 11,18 27,95<br />

8 Nivea Sun Schutz & Pflege Sonnenmilch 200 6,50 13,–<br />

9 Garnier Ambre Solaire Sonnenschutz-Milch 6 ) 200 11,– 21,99<br />

10 Piz Buin Ultra Light Hydrating Sun Spray 200 5,98 11,95<br />

11 Vichy Idéal Soleil Sonnenspray mit Hyaluron 200 11,25 22,50<br />

12 Weleda Sun Edelweiß Sonnenmilch 7 ) 150 13,27 19,90<br />

13 Eucerin Sonnen Allergie Schutz Sun Creme-Gel 150 15,10 22,65<br />

14 Ladival Empfindliche Haut Sonnenschutz Lotion 200 7,95 15,90<br />

15 Biotherm Spray Solaire Lacté 200 11,– 21,99<br />

16 Lancaster Sun Beauty Oil-Free Milky Spray 150 22,66 33,99<br />

17 Eco Sunmilk Sensitive 5 ) 10 ) 75 15,95 21,27<br />

1<br />

) a = Titanium Dioxide, b = Butyl Methoxydibenzoylmethane, c = Octocrylene, d = Bis-Ethylhexyloxyphenol<br />

Methoxyphenyl Triazine, e = Ethylhexyl Salicylate, f = Homosalate, g = Diethylhexyl Butamido Triazone,<br />

h = Ethylhexyl Methoxycinnamate, i = Sodium Phenylbenzimidazole Sulfonate, j = Diethylamino Hydroxybenzoyl<br />

Hexyl Benzoate, k = Methylene Bis-Benzotriazolyl Tetramethylbutylphenol, l = Ethylhexyl Triazone,<br />

m = Drometrizole Trisiloxane, n = Terephthalylidene Dicamphor Sulfonic Acid, o = Phenylbenzimidazole Sulfonic<br />

Acid, p = Isoamyl p-Methoxycinnamate, q = Polysilicone-15, r = Zinc Oxide<br />

2<br />

) s = Phenoxyethanol, u = Benzoic Acid, x = Potassium Sorbate, z = Salicylic Acid 3<br />

) hergestellt von Win Cosmetic<br />

4<br />

) hergestellt von Emil Kiessling 5<br />

) laut Anbieter veganes Produkt 6<br />

) laut Anbieter inzwischen Verpackungslayout<br />

verändert 7<br />

) Naturkosmetiksiegel: NaTrue 8<br />

) führt zur Abwertung 9<br />

) Enthält HICC (Hydroxyisohexyl<br />

3-Cyclohexene Carboxaldehyde, auch Lyral genannt): Der Stoff löst vergleichsweise häufig Allergien aus.<br />

Produkte, die ihn enthalten, dürfen nur noch bis Sommer 2021 verkauft werden. Wir bewerten es als negativ, dass<br />

dieses Produkt noch HICC enthält.<br />

10<br />

) Naturkosmetiksiegel: Ecocert<br />

11<br />

) Konservierungsbelastungstest nicht<br />

bestanden<br />

Inhalt in ml<br />

Preis/100 ml in €<br />

Mittlerer Preis in €<br />

20 KONSUMENT 7 /<strong>2018</strong>


5 6 7 8 9 10<br />

Lichtschutzfaktor lt. Anbieter<br />

ANGABEN LT. ANBIETER<br />

(nicht bewertet)<br />

Art des Sonnenschutzfilters 1 )<br />

Konservierungsstoffe 2 )<br />

TESTURTEIL<br />

Erreichte von<br />

100 Prozentpunkten<br />

30 sehr gut (84) b, c, e, o + + + + + + + + + + +<br />

30 sehr gut (84) b, c, e, g, o + + + + + + + + + + +<br />

30 sehr gut (84) b, c, e, g, o + + + + + + + + + + +<br />

50 sehr gut (82) b, c, d, e, g, j, l, o + + + + + + + + + +<br />

30 gut (78) b, c, l, o x + + + + + + + + + +<br />

30 gut (78) b, d, g, k u + + + + + + + + +<br />

50+ gut (78) b, c, d, e, f, l, m s + + + + + + + + +<br />

50+ gut (76) a, b, d, e, f, i, l + + + + + + + + +<br />

30 gut (76) a, b, c, e, l, n s, x + + + + + + + + +<br />

30 gut (74) b, c, d, e, j, k s + + + + o + + + +<br />

30 gut (74) b, c, d, e, f, l, n, o s + + + + + o + + + +<br />

30 gut (74) a + + + + + + + + +<br />

50 gut (74) b, c, d, e, f, q + + o + + + + + +<br />

50 gut (72) b, c, d, e, g, j + + o + + + + + +<br />

30 gut (68) b, c, l, n + + o + + – + + + +<br />

30 durchschnittlich (40) b, c, d, k, p s, z + + + + o + + – 8 ) 9 )<br />

30 nicht zufriedenst. (10) a, r – – 8 ) + + – – 11 ) + +<br />

Farbstoffe<br />

Parfum<br />

EINHALTEN DES AUSGELOBTEN SCHUTZES 35 %<br />

FEUCHTIGKEITSANREICHERUNG 20 %<br />

ANWENDUNG 25 %<br />

BESCHRIFTUNG UND VERPACKUNG 20 %<br />

MIKROBIOLOGISCHE QUALITÄT 0 %<br />

KRITISCHE DUFTSTOFFE NACHGEWIESEN 0 %<br />

Produktfotos: Stiftung Warentest<br />

11 12<br />

13 14<br />

Zeichenerklärung: = ja<br />

Beurteilungsnoten: sehr gut (+ +), gut (+),<br />

durchschnittlich (o), weniger zufriedenstellend (–),<br />

nicht zufriedenstellend (– –)<br />

Prozentangaben = Anteil am Endurteil<br />

Preise: Juni <strong>2018</strong><br />

© I<br />

Auf Produkte mit KONSUMENT-Testplakette können Sie<br />

sich verlassen. www.konsument.at/testplakette<br />

15 16 17<br />

KONSUMENT 7 /<strong>2018</strong> 21


TEST<br />

Kaltschaummatratzen<br />

Gut gebettet<br />

Kaltschaummatratzen erfreuen sich großer Beliebtheit. Wir haben sieben Produkte,<br />

davon sechs aus österreichischer Fabrikation, unter die Lupe genommen.<br />

Kaltschaummatratzen zählen zu den bevorzugten<br />

Schlafunterlagen der Österreicherinnen<br />

und Österreicher. Ihren Namen verdanken<br />

Kaltschaummatratzen dem Herstellungsprozess.<br />

Das Schaummaterial wird<br />

ohne Erhitzen, also kalt, gewonnen. Im<br />

Gegensatz zu Federkernmatratzen besitzen<br />

Kaltschaummatratzen auch keinen aus<br />

anderen Materialien gefertigten Kern. Sie<br />

bestehen vollständig aus einer Schaumpolsterung.<br />

Diese ist meist in verschiedene,<br />

unterschiedlich harte Liegezonen unterteilt.<br />

Dies soll verhindern, dass während des<br />

Schlafes Verspannungen oder schmerzhafte<br />

Druckstellen auftreten. Außerdem soll die<br />

Wirbelsäule entlastet werden.<br />

Hochwertiges Produkt<br />

Kaltschaummatratzen sind hochwertige<br />

Produkte und nicht mit sogenannten Komfortschaummatratzen<br />

zu verwechseln.<br />

Letztere sind weniger langlebig und aus<br />

billigerem Material gefertigt. Eine gute<br />

Kaltschaummatratze hat deshalb ihren<br />

Preis. Die meisten Modelle kosten zwischen<br />

500 und 1.000 Euro.<br />

Wir haben überprüft, ob Kaltschaummatratzen<br />

ihren Preis auch wert sind. Im aktuellen<br />

Test traten sechs Modelle österreichischer<br />

Hersteller und eine in Deutschland gefertigte<br />

Matratze von Metzeler gegeneinander an.<br />

Unterm Strich ging unser Test positiv aus.<br />

Drei Produkte schnitten mit „gut“ ab, vier<br />

schafften immerhin noch ein „durchschnittlich“.<br />

Haupttestkriterium waren natürlich<br />

die Liegeeigenschaften. Eine Matratze soll<br />

gewährleisten, dass der Körper möglichst<br />

ergonomisch günstig gebettet wird. Sie<br />

sollte sich dem Körper anpassen, ihn aber<br />

nicht zu tief einsinken lassen und dabei<br />

sowohl in Seiten- als auch in Rückenlage<br />

stützend wirken. Auch für ein gutes Schlafklima<br />

sollte eine gute Matratze sorgen.<br />

Pro Nacht sondert ein gesunder Erwachsener<br />

ohne Weiteres über einen Liter<br />

Schweiß ab. Die Matratze muss also mit<br />

einem gewissen Quantum Feuchtigkeit<br />

fertigwerden. Vier Produkte schnitten beim<br />

Teilurteil „Liegeeigenschaften“ gut ab:<br />

AustroFlex, Elastica, Metzeler und Optimo.<br />

Dass es für das Modell von Optimo nicht<br />

für eine insgesamt gute Bewertung reichte,<br />

lag am mangelhaft verarbeiteten Bezug und<br />

am üblen Geruch, den die Matratze verströmte.<br />

Haltbarkeitstest<br />

Ebenfalls nicht unwichtig ist die Haltbarkeit<br />

einer Matratze. Eine hochwertige Schlafunterlage<br />

sollte mindestens zehn Jahre lang<br />

für guten Schlaf sorgen. Im Haltbarkeitstest<br />

simulierten wir eine Nutzungsdauer von<br />

mehreren Jahren. Getestet wurde dabei unter<br />

anderem auch, ob sich der Bezug gut abziehen<br />

und waschen lässt, ohne dass Farbveränderungen<br />

auftreten, und ob er wieder ohne<br />

Mühe auf die Matratze aufgezogen werden<br />

kann. Hier zeigten die Produkte von Metzeler,<br />

Optimo und Elastica Schwächen. Bei den<br />

ersten beiden Modellen gestaltete sich das<br />

Wiederbeziehen nicht gerade einfach, weil<br />

die Bezüge eingegangen waren. Bei der<br />

Elastica-Matratze hatte sich durchs Waschen<br />

der Reißverschluss gewellt. Beim Produkt von<br />

Sembella stellten wir Defizite bei der Verarbeitung<br />

fest. Auf der Außenseite des Bezuges<br />

wurden lose Fäden sichtbar und die Netzumrandung<br />

entlang des Reißverschlusses<br />

war ungleichmäßig auf den Bezug vernäht.<br />

Foto: Antonio Guillem/Shutterstock.com<br />

VKI-TIPPS<br />

Zeit nehmen. Eine Matratze ist kein Konsumgut.<br />

Sie werden sie jahrelang nutzen. Nehmen<br />

Sie sich also Zeit für den Matratzenkauf.<br />

Besuchen Sie mehrere Geschäfte. Prüfen Sie<br />

Angebote und Preise und probieren Sie verschiedene<br />

Matratzen beim Probeliegen im<br />

Geschäft aus. Auch wenn Ihnen ein Modell<br />

zusagt: Kaufen Sie nicht gleich, sondern<br />

probieren Sie es an einem der folgenden Tage<br />

nochmals aus.<br />

Probe liegen. Drehen und wenden Sie sich<br />

auf der Matratze hin und her, setzen Sie<br />

sich auf und legen Sie sich wieder hin. So<br />

erspüren Sie, ob Sie sich in allen Positionen<br />

wohlfühlen und wie stark die Matratze nachschwingt.<br />

Härte. In der Regel eignen sich harte Matratzen<br />

besser für schwerere Menschen und<br />

weiche Modelle eher für leichtere Personen.<br />

Das gilt aber nicht für jeden. Am wichtigsten<br />

ist aber, dass Sie sich wohlfühlen. Probieren<br />

Sie also unterschiedliche Härten aus. Achtung:<br />

Härtegrade sind keine objektive Vergleichsangabe,<br />

sie unterscheiden sich von<br />

Hersteller zu Hersteller bzw. von Modell zu<br />

Modell.<br />

Zwei Matratzen. Wenn Sie für Ihr Bett zwei<br />

Matratzen kaufen, sollten Sie auch unbedingt<br />

zu zweit zum Probeliegen gehen. Ihr Partner<br />

wird sich vielleicht auf einer ganz anderen<br />

Matratze wohlfühlen als Sie.<br />

Griffe. Auch wenn es Sie nicht um den Schlaf<br />

bringen wird: Damit Sie die Matratze einfach<br />

bewegen und vor allem wenden können, sollten<br />

Sie darauf achten, dass sie über stabile<br />

und ausreichend große Griffe verfügt.<br />

Bezüge. Matratzenbezüge sollten sich einfach<br />

abziehen, waschen und reinigen lassen.<br />

Sie sollten sich außerdem nicht verformen<br />

und sich nach dem Waschen wieder problemlos<br />

überziehen lassen. Für Milbenallergiker<br />

gibt es spezielle Bezüge.<br />

Umtauschen. Ob Sie die richtige Matratze<br />

ausgewählt haben, werden Sie trotz Probeliegen<br />

im Geschäft erst dann sicher wissen,<br />

wenn Sie einige Nächte darauf geschlafen<br />

haben. Vereinbaren Sie deshalb ein Rückgaberecht.<br />

Die meisten Händler setzen dafür<br />

eine Frist von 7 bis 30 Tagen. Ein gravierender<br />

Nachteil dabei ist allerdings, dass die Matratze<br />

nicht ausgepackt werden darf. Dennoch<br />

kann eine Rückgabe-Option insbesondere<br />

für Onlinekäufe attraktiv sein, da hier<br />

im Gegensatz zum Handel in der Regel keine<br />

Möglichkeit zum Probeliegen besteht.<br />

22 KONSUMENT 7 /<strong>2018</strong>


Matratzenschoner. Manche Hersteller<br />

empfehlen textile Unterlagen für die Matratze,<br />

damit sie nicht zu stark strapaziert<br />

wird. Matratzenschoner sind bei guten Lattenrosten<br />

jedoch nicht nötig.<br />

Auflagen. Ist die Matratze von einem<br />

Schoner und einer Auflage umgeben, kann<br />

sie aufgenommene Feuchtigkeit schlecht<br />

abgeben. Im schlimmsten Fall bildet sich<br />

Schimmel. Zudem verändern Auflagen die<br />

Liegeeigenschaften. Sinnvoll sind Auflagen<br />

nur für Personen, die unter Inkontinenz<br />

leiden.<br />

Lattenrost. Eine gute Matratze braucht<br />

keine federnde Unterlage. Ein einfacher,<br />

starrer Lattenrost reicht aus. Die Abstände<br />

der Latten sollten keinesfalls zu groß sein<br />

(maximal sechs Zentimeter), sonst drückt<br />

die Matratze durch. Lattenroste sind in der<br />

Regel sehr strapazierfähig. Sie können jahrzehntelang<br />

in Form bleiben. Wenn tatsächlich<br />

die stärker belasteten Latten im Beckenbereich<br />

weich werden, können sie gegen<br />

wenig belastete Latten aus dem Fußbereich<br />

getauscht werden. Komfortable, verstellbare<br />

Lattenroste mit variablem Kopf- und Fußteil<br />

funktionieren am besten mit flexiblen Matratzen<br />

aus Schaumstoff oder Latex, die aber<br />

nicht zu dick sein sollten.<br />

Schadstoffe. Neue Matratzen riechen oft<br />

unangenehm und können Lösungsmittel ausdünsten.<br />

In der Regel verfliegt der Geruch<br />

nach kurzer Zeit. Wenn Sie allerdings empfindlich<br />

darauf reagieren, können Sie ein<br />

Rückgaberecht vereinbaren. Reklamieren<br />

Sie, wenn der Geruch nach vier Wochen noch<br />

immer nicht nachgelassen hat.<br />

Mängel. Mängel wie Liegemulden oder<br />

gerissene Nähte können Sie bis zu zwei Jahre<br />

nach dem Kauf reklamieren. Achten Sie darauf,<br />

dass auch genau die Matratze geliefert<br />

wird, die Sie bestellt haben.<br />

Pflege. Wenden Sie die Matratze bei jedem<br />

Wechsel der Bettwäsche, spätestens jedoch<br />

alle drei Monate. Tauschen Sie dabei auch<br />

Kopf- und Fußende. Decken Sie die Matratze<br />

tagsüber nicht ab, lassen Sie sie auslüften.<br />

Belüftung. Damit sich Hausstaubmilben in<br />

der Matratze nicht zu stark vermehren, sollten<br />

Sie darauf achten, dass die Matratze auch von<br />

unten gut belüftet wird. So können Sie zudem<br />

Schimmelbefall vermeiden. Dafür eignen sich<br />

am besten Betten ohne Bettkasten. Nach acht<br />

bis zehn Jahren sollten Sie sich aus Hygienegründen<br />

eine neue Matratze anschaffen.<br />

KONSUMENT 7 /<strong>2018</strong> 23


Schadstofftest<br />

Im vergangenen Jahr sorgten mit Dichlorbenzol<br />

verunreinigte Schaumstoffmatratzen<br />

für einen Skandal. Verbraucherinnen und<br />

Verbraucher sind seither besonders sensibilisiert,<br />

was den Schadstoffgehalt in Matratzen<br />

angeht. Wir haben die Produkte also<br />

auch diesbezüglich unter die Lupe genommen.<br />

Erfreulich: Es waren weder flüchtige<br />

organische Verbindungen (VOC) und Weichmacher<br />

(Phthalate) noch Dichlorbenzol<br />

nachweisbar. Wir fanden lediglich eine<br />

schwache Kontamination mit Formaldehyd<br />

in allen Modellen. Da neue Matratzen einen<br />

eher unangenehmen Geruch verströmen, ist<br />

es jedenfalls ratsam, sie vor der Benutzung<br />

einige Tage an einem möglichst gut durchlüfteten<br />

Ort ausdünsten zu lassen.<br />

Schwer entflammbar<br />

Keine Beanstandungen gab es auch, was<br />

den Gehalt an gesundheits- und umweltschädlichen<br />

Flammschutzmitteln angeht.<br />

Alle Modelle erwiesen sich dennoch als<br />

relativ schwer entflammbar. Getestet<br />

wurde dies mit einer Standardmethode.<br />

Dazu wurde eine filterlose, bereits ein Stück<br />

weit abgebrannte Zigarette auf drei verschiedene<br />

Zonen an der Oberseite der<br />

Matratze gelegt und beobachtet, ob sich<br />

daraus ein Brand entwickelt.<br />

Testfotos: ICRT<br />

Vor dem Test wird die Form<br />

der Wirbelsäule ermittelt<br />

Sinken Becken und Schultern in Seitenlage zu wenig<br />

und bekommt einen leichten Knick<br />

Mit der Trommelwalze<br />

wird eine Nutzung<br />

der Matratze über mehrere<br />

Jahre simuliert<br />

Abbildungsnummer<br />

Testergebnisse Kaltschaummatratzen<br />

TESTURTEIL<br />

Erreichte von<br />

Marke<br />

Type<br />

100 Prozentpunkten<br />

1 AustroFlex AFX EMC 180 H3 1.008,– gut (66) + 1 ) + + o + + + + + + + + + + + + + + +<br />

2 Elastica Schlafsysteme Austria Vital H III 799,– gut (64) + 1 ) + + o + o + + + + o + + + + + +<br />

3 Metzeler AirLine Channel Delight H3 999,– gut (60) + 1 ) + o + + + + + + + + + + + + + + + + +<br />

4 Joka FlexiNet Sensitive 6525 934,– durchschn. (59) o 1 ) o + o + + + + + + + + + + + +<br />

5 Optimo Plus Royal 200 H3 819,– durchschn. (57) + + + + + + + + + + + + + + + + + + + +<br />

6 ADA Dr. Engelke Plus H2 728,– durchschn. (55) o 1 ) o + o + + + o + + + + + + + + + + +<br />

7 Sembella Triogel X9 H2 749,– durchschn. (49) o 1 ) o o o + + + + + + + + + + + + + + +<br />

Matratzengröße: 90 x 200 cm 1<br />

) führt zur Abwertung<br />

Beurteilungsnoten: sehr gut (+ +), gut (+), durchschnittlich (o), weniger zufriedenstellend (–), nicht zufriedenstellend (– –)<br />

Prozentangaben = Anteil am Endurteil Preise: Februar <strong>2018</strong><br />

Preis in €<br />

LIEGEEIGENSCHAFTEN 55 %<br />

Abstützeigenschaften<br />

Rückenlage<br />

Seitenlage<br />

Feuchteentwicklung<br />

Punktelastizität<br />

Stabilisierungseigenschaften<br />

HALTBARKEIT 25 %<br />

Dauerwalzprüfung<br />

Veränderung in Höhe und Festigkeit<br />

Veränderung der Abstützeigenschaften<br />

Rückenlage<br />

© I<br />

Seitenlage<br />

24 KONSUMENT 7 /<strong>2018</strong>


1<br />

Produktfotos: ICRT<br />

2<br />

ein, liegt die Wirbelsäule nicht gerade<br />

3<br />

Auf Produkte mit KONSUMENT-Testplakette können Sie<br />

sich verlassen. www.konsument.at/testplakette<br />

4<br />

BEZUG 10 %<br />

Geruch<br />

Waschbarkeit<br />

Abziehen des Bezugs<br />

Farbstabilität<br />

Maßbeständigkeit<br />

Wiederbeziehen der Matratze<br />

Verarbeitung<br />

ENTFLAMMBARKEIT 0 %<br />

SCHADSTOFFE 10 %<br />

5<br />

6<br />

+ o 1 ) + + + + + + + + + + + + +<br />

o o 1 ) + + + + + o o o + + +<br />

o o 1 ) o + + + + – 1 ) o + + + +<br />

+ o 1 ) + + + + + + + + + + + +<br />

– 1 ) – – 1 ) o + + + + – 1 ) o + + +<br />

+ o 1 ) + + + + + + + + + + + +<br />

o – 1 ) + + + + + + + + o + +<br />

7<br />

MEHR ZUM THEMA<br />

Registrierte Abonnenten finden die Testkriterien<br />

unter www.konsument.at/matratzen07<strong>2018</strong>.<br />

KONSUMENT 7 /<strong>2018</strong> 25


Foto: Stiftung Warentest<br />

TEST<br />

Kinderprodukte<br />

Gut und<br />

günstig sitzen<br />

Kinderhochstühle. Nur drei<br />

können wir empfehlen, einer<br />

davon schont auch die Börse.<br />

Wenn werdende Eltern eine Liste erstellen,<br />

was sie für ihr Kleines alles zu besorgen<br />

haben, steht ein Kinderhochstuhl weit oben.<br />

Klar, Mama und Papa wollen ihr Kind auch<br />

am Esstisch nah bei sich haben, und auch<br />

die Kleinen möchten beim gemeinsamen<br />

Abendessen hautnah dabei sein. Umso<br />

bedauerlicher, dass bei unserem aktuellen<br />

Test, den wir mit der Stiftung<br />

Warentest durchgeführt<br />

haben, nur 3 von 20<br />

Modellen „gut“ abschnitten.<br />

Optimal ist es, nur einmal<br />

einen Kinderhochstuhl<br />

anschaffen zu müssen<br />

– es gibt Modelle,<br />

die „mitwachsen“. Auf<br />

diesen Treppenhochstühlen<br />

sitzen Kinder<br />

noch im Schulalter<br />

ergonomisch korrekt.<br />

Freilich muss man dafür<br />

bisweilen tief in<br />

die Tasche greifen.<br />

Dass aber auch die Kombination gut und<br />

günstig möglich ist, zeigt der Timba von<br />

Safety 1st (Bild). Der Stuhl, geeignet für<br />

Kinder von 8 Monaten bis 8 Jahren, ist schon<br />

ab 85 Euro zu haben. Die anderen beiden<br />

Stühle, die wir empfehlen können, der Nomi<br />

von Evomove und der Tripp Trapp von Stokke,<br />

sind mit 308 bzw. 356 Euro deutlich teurer.<br />

Bei diesen Stühlen sind zusätzlich Babyschalen<br />

erhältlich, die es schon Neugeborenen<br />

ermöglichen sollen, auf Augenhöhe mit am<br />

Tisch zu sitzen. Empfehlenswert sind sie<br />

nicht: Beim Stokke sitzt das Baby zu aufrecht,<br />

der Evomove kippt zu leicht.<br />

Bei den anderen 17 getesteten Hochstühlen<br />

besteht zum Teil enormer Verbesserungsbedarf.<br />

7 enthalten große Mengen an<br />

Schadstoffen. In 4 sitzen die Kinder viel zu<br />

unsicher; beim Geuther Tamino kann das<br />

Kind nach unten durchrutschen – lebensgefährlich,<br />

wenn der Kopf dabei im Stuhl<br />

hängen bleibt! Diese 11 Modelle haben wir<br />

mit „nicht zufriedenstellend“ bewertet. Einen<br />

ausführlichen Bericht und die Testtabelle<br />

finden registrierte Abonnenten unter www.<br />

konsument.at/kinderhochstuehle07<strong>2018</strong>.<br />

Unverzichtbarer Schutz<br />

Kindersonnenbrillen. Alle getesteten Modelle verfügen über einen<br />

sehr guten UV-Filter. Dass dennoch fünf Modelle im Test durchfallen,<br />

liegt am ungenügenden Schutz vor seitlich einfallendem Licht.<br />

UV-Strahlung ist für das menschliche Auge<br />

höchst gefährlich. Schauen wir direkt in<br />

die Sonne, kann dies zur Erblindung führen.<br />

Unser Sehorgan verfügt zwar über einen<br />

natürlichen Schutz – Pigmente, die große<br />

Anteile von UV-Licht und kurzwelligem<br />

Licht absorbieren –, bei ungetrübtem<br />

Sonnenschein sollten wir dennoch tunlichst<br />

eine Sonnenbrille tragen, wenn wir<br />

uns im Freien aufhalten. Für Kinder gilt<br />

dies ganz besonders. Bei ihnen bilden sich<br />

Abbildungsnummer<br />

Testergebnisse Kindersonnenbrillen<br />

bei gleicher Punktezahl Reihung alphabetisch<br />

die schützenden Pigmente erst im Lauf der<br />

Jahre. Am besten geeignet sind Kindersonnenbrillen<br />

mit abgerundeten Gläsern<br />

und breiten Bügeln, die das Auge gegen<br />

seitlich einfallendes Sonnenlicht abschirmen.<br />

Letzteres ist wichtig, da sich die Pupillen<br />

automatisch erweitern, sobald man<br />

eine Sonnenbrille aufsetzt. Direkter Lichteinfall<br />

ist dann besonders problematisch.<br />

Wir haben 17 ver schiedene Modelle unter<br />

die Lupe genommen. Die günstigsten Bril-<br />

1 2 3<br />

Produktfotos: ICRT<br />

Marke<br />

Modell<br />

Gekauft bei ...<br />

1 Marvel Ultimate Spider-Man Sunglasses 4,99 TK Maxx<br />

2 Primetta Junior 9,98 Müller<br />

3 Sunset Kindersonnenbrille 18,95 Hartlauer<br />

4 Bipa/Disney Elsa & Anna 6,99 Bipa<br />

KiETLA Jokala 2–4 years 27,90 Herr und Frau Klein 1 )<br />

dm/Sundance Kids Kinder-Sonnenbrille 4,95 dm drogerie markt<br />

Intersport/Excape keine Angabe 9,99 Intersport<br />

C&A Star Wars 5,90 C&A<br />

Mango Kids Sonnenbrille Banana 9,99 Mango<br />

Claire‘s Club Kindersonnenbrille 7,99 Claire‘s<br />

Decathlon/Quechua MH K 520 Navy Boy 8,99 2 ) Decathlon.de<br />

Intersport/Excape keine Angabe 29,99 Intersport<br />

Flying Tiger/Zebra A/S Kids Sonnenbrille 4,– Tiger Stores<br />

dm/Sundance Kids Kinder-Sonnenbrille 4,95 dm drogerie markt<br />

H&M 240518 5,99 H&M<br />

H&M 203007 5,99 H&M<br />

Zara Kids Pilotensonnenbrille/Metall 9,95 2 ) Zara<br />

1<br />

) Kirchengasse 7, 1070 Wien, Tel.: 01 990 43 94 2<br />

) Onlinepreis ohne Versandkosten 3<br />

) führt zur Abwertung<br />

Beurteilungsnoten: sehr gut (+ +), gut (+), durchschnittlich (o), weniger zufriedenstellend (–),<br />

nicht zufriedenstellend (– –) Prozentangaben = Anteil am Endurteil Preise: März <strong>2018</strong><br />

Preis in €<br />

26 KONSUMENT 7/<strong>2018</strong>


len kosteten<br />

um die<br />

4 Euro, das<br />

teuerste Modell<br />

fast 30 Euro.<br />

Erfreulich ist, dass die „Gläser“ aller<br />

Modelle mit einem sehr guten UV-Schutz<br />

ausgestattet sind. Doch beim so wichtigen<br />

Schutz vor seitlich einfallendem Licht<br />

versagten einige Produkte, darunter die<br />

beiden H&M-Modelle sowie die Brillen<br />

4<br />

TESTURTEIL<br />

Erreichte von<br />

100 Prozentpunkten<br />

90 %<br />

SICHERHEIT UND<br />

HALTBARKEIT<br />

SCHADSTOFFE 10 %<br />

sehr gut (100) + + + +<br />

sehr gut (100) + + + +<br />

sehr gut (92) + + + +<br />

sehr gut (82) + + + +<br />

gut (64) + + +<br />

gut (62) o + +<br />

gut (62) o + +<br />

durchschnittlich (59) o + +<br />

durchschnittlich (59) o + +<br />

durchschnittlich (55) o + +<br />

durchschnittlich (55) o + +<br />

durchschnittlich (48) o + +<br />

weniger zufriedenstellend (26) – 3 ) + +<br />

weniger zufriedenstellend (20) – 3 ) +<br />

weniger zufriedenstellend (20) – 3 ) + +<br />

weniger zufriedenstellend (20) – 3 ) – 3 )<br />

weniger zufriedenstellend (20) – 3 ) +<br />

© I<br />

Foto: Tatyana Vyc/Shutterstock.com<br />

von Zara, Flying Tiger und eine Kindersonnenbrille<br />

von dm. Wie bei Produkten,<br />

die für Kinder bestimmt sind, üblich, haben<br />

wir auch überprüft, ob die Modelle frei<br />

von Schadstoffen sind. Neben diversen<br />

Schwermetallen und Metallen standen<br />

dabei auch polyzyklische aromatische<br />

Kohlenwasserstoffe (PAK), Weichmacher<br />

und PVC im Fokus. Als belastet erwies<br />

sich lediglich das Modell „203007“ von<br />

H&M. Hier fanden wir Chrom.<br />

Grundsätzlich empfehlen wir für Kinder<br />

leichte Sonnenbrillen mit Kunststoffrahmen.<br />

Diese sind stabiler als Brillen mit<br />

Metallrahmen und das Verletzungsrisiko<br />

ist geringer, wenn der Rahmen bricht. Die<br />

Sonnenbrille sollte einen hundertprozentigen<br />

UV-Schutz bis 400 Nanometer gewährleisten<br />

und 70 – 80 Prozent des<br />

sichtbaren Lichtes absorbieren. Wichtig<br />

ist, dass die Brille gut sitzt und nicht<br />

drückt. Besonders hinter den Ohren sollten<br />

keine Druckstellen entstehen. Die<br />

Brille muss das Auge komplett abschirmen<br />

und auch seitlichen Lichteinfall verhindern.<br />

Das Brillenglas darf das Auge<br />

nicht berühren. Blinzelt das Kind, wenn es<br />

sich im Freien aufhält, ist dies ein Hinweis,<br />

dass die Tönung zu hell ist. Das Glas<br />

sollte vorzugsweise braun oder grau<br />

gefärbt sein. Ebenfalls abzuraten ist von<br />

einer Verlaufstönung sowie von verspiegelten<br />

Gläsern, da diese leicht zerkratzt<br />

werden können. Die Brille sollte in einem<br />

Etui aufbewahrt werden. Lassen Sie die<br />

Brille nicht im Auto liegen, da sie durch<br />

die Hitze verformt werden kann.<br />

Auf Produkte mit KONSUMENT-Testplakette können<br />

Sie sich verlassen. www.konsument.at/testplakette<br />

MEHR ZUM THEMA<br />

Erstmals<br />

mit Airbag<br />

Autokindersitze. 15 von<br />

21 Modellen im aktuellen<br />

Test mit „gut“ bewertet.<br />

Im aktuellen Autokindersitz-Test untersuchten<br />

wir den ersten Kindersitz mit integrierten<br />

Airbags, den „Maxi-Cosi AxissFix<br />

Air“ (Foto). Er schnitt „gut“ ab. Ein im Sitz<br />

integrierter Sensor erkennt einen Aufprall<br />

und sorgt dafür, dass sich die Airbags füllen.<br />

Insbesondere im Vergleich zum<br />

AxissFix ohne<br />

Airbag, den<br />

wir 2015 getesten<br />

hatten,<br />

zeigte<br />

sich: Die Airbags<br />

reduzieren<br />

die<br />

beim Frontalaufpralltest<br />

gemessenen<br />

Belastungen<br />

für Kopf und<br />

Nacken und damit<br />

das Verletzungsrisiko des<br />

Kindes.<br />

Auch die zweite Test-Premiere brachte ein<br />

„gutes“ Ergebnis. Der Sitz „BeSafe iZi Flex<br />

FIX“ mit der ersten nach UN ECE R129<br />

(„i-Size“) zugelassenen Sitzerhöhung wusste<br />

zu überzeugen. Lediglich beim Frontalcrash<br />

war das Ergebnis nur „durchschnittlich“.<br />

Ideal sind solche Sitzerhöher mit Rückenlehne<br />

ab ca. vier Jahren, da Kinder bis zu<br />

diesem Alter noch unruhig sind und beim<br />

Einschlafen nach vorne zusammensacken.<br />

Insgesamt 15 Modelle konnten wir im Test<br />

mit „gut“ be werten, zwei mit „durchschnittlich“.<br />

Diese Kindersitze übertreffen<br />

die gesetzlichen Vorschriften zum Teil deutlich.<br />

Drei Sitze fielen durch, wir raten vom<br />

Kauf ab: „Concord Ultimax i-Size“ (beim<br />

Frontalcrash zerbrochen), „Jané Gravity“<br />

(Naphthalin im Bezug) und „Avionaut Ultralite<br />

mit IQ i-Size-Basis“ (zu hohe TCPP-<br />

Werte im Bezug). Ausführliche Bewertungen<br />

lesen registrierte Abonnenten unter www.<br />

konsument.at/autokindersitze.<br />

Die Testkriterien finden registrierte Abonnenten unter www.konsument.at/kindersonnenbrillen07<strong>2018</strong>,<br />

www.konsument.at/autokindersitze, www.konsument.at/kinderhochstuehle07<strong>2018</strong>.<br />

Foto: Stiftung Warentest<br />

KONSUMENT 7/<strong>2018</strong> 27


TEST<br />

Beratung in Apotheken bei Schlafstörungen<br />

Aufwachen!<br />

Schlafstörungen sind keine Lappalie und sollten behandelt werden.<br />

Medikamente gelten dabei allerdings als Ultima Ratio. Wir haben die<br />

Beratung zu Schlafstörungen in Apotheken unter die Lupe genommen.<br />

Kaum jemand, der nicht schon einmal mit<br />

Schlafstörungen zu kämpfen hatte. Für rund<br />

ein Viertel der österreichischen Bevölkerung<br />

gehören Ein- und Durchschlafprobleme sogar<br />

zum Alltag. Nicht einschlafen zu können, ist<br />

nicht einfach nur quälend. Die Lebensqualität<br />

leidet erheblich, die Leistungsfähigkeit ist<br />

vermindert. Zudem schlagen Schlafstörungen<br />

früher oder später auf die Gesundheit,<br />

möglicherweise haben sie auch gesundheitliche<br />

Ursachen. Man sollte also möglichst<br />

frühzeitig etwas gegen die Probleme unternehmen.<br />

Viele suchen ihr Heil in rezeptfreien<br />

Schlafmitteln aus der Apotheke. Zwar sind<br />

bestimmte Wirkstoffe geeignet, um Schlafstörungen<br />

zu beseitigen, doch die Einnahme<br />

der Präparate ist keineswegs unproblematisch.<br />

Wirksame Schlafmittel haben natürlich<br />

auch potenzielle unerwünschte Wirkungen<br />

und die Ursachen der Schlafstörung lassen<br />

sich damit nicht beseitigen. Setzt man das<br />

Medikament ab, können sich die Probleme<br />

rasch wieder bemerkbar machen. Manche<br />

rezeptpflichtige Schlafmittel gehören zudem<br />

zu jenen Medikamenten, bei denen ein<br />

hohes Abhängigkeitsrisiko besteht, weil<br />

der Körper sich allzu rasch daran gewöhnt.<br />

Unter bestimmten Voraussetzungen<br />

Schlafmittel sollten deshalb nur unter bestimmten<br />

Voraussetzungen eingenommen<br />

werden. Grundsätzlich ist eine Selbstmedikation<br />

vertretbar, wenn es sich um eine<br />

kurzzeitige Schlafstörung mit bekannter<br />

Ursache handelt, etwa aufgrund einer<br />

bestimmten Stress-Situation. Bevor man zu<br />

Schlafmitteln greift, sollte man versuchen,<br />

die Einschlafprobleme auf anderem Wege<br />

in den Griff zu bekommen, etwa durch<br />

Lebensstiländerungen oder nichtmedikamentöse<br />

Therapien. Erst wenn das nicht<br />

weiterhilft, sollten Medikamente zum Einsatz<br />

kommen. Dabei ist zu beachten, dass<br />

bestimmte rezeptfreie Mittel nur kurzzeitig<br />

eingenommen werden dürfen. Sind die<br />

Schlafstörungen nach etwa vier Wochen<br />

immer noch nicht verschwunden und ist die<br />

Leistungsfähigkeit tagsüber eingeschränkt,<br />

sollte man unbedingt zum Arzt gehen.<br />

19 Wiener Apotheken im Test<br />

Bevor man ein rezeptfreies Schlafmittel<br />

schluckt, sollte man über all dies Bescheid<br />

wissen. Einige Informationen sind zwar der<br />

Packungsbeilage zu entnehmen, doch weiter<br />

als bis zur Dosierangabe lesen wohl die<br />

wenigsten. Wir wollten wissen, ob Apotheken<br />

ihrem eigenen Anspruch nachkommen,<br />

Medikamente nicht einfach nur zu verkaufen,<br />

sondern Patienten vor allem eine gute<br />

Beratung zu bieten. Dazu schickten wir zwei<br />

Testpersonen (eine jüngere und eine ältere)<br />

in 19 Wiener Apotheken. Unsere Tester gaben<br />

lediglich an, in letzter Zeit schlecht zu schlafen.<br />

Foto: tommaso79/Shutterstock.com<br />

28 KONSUMENT 7/<strong>2018</strong>


Auf ihrer Homepage gibt die Apothekerkammer gute<br />

Tipps was man gegen Schlafstörungen unternehmen kann.<br />

In der Apotheke hört man allerdings wenig davon ...<br />

Foto: vipman/Shutterstock.com<br />

Schlafstörungen<br />

Von einer Schlafstörung sprechen Fachleute, wenn jemand mehr als einen Monat lang mindestens<br />

drei Mal pro Woche schlecht schläft und tagsüber nicht leistungsfähig ist. Tritt eine<br />

Schlafstörung auf, sollte ein Arzt aufgesucht werden, um die Ursachen für den Schlafmangel<br />

abzuklären und mögliche Therapien zu beginnen.<br />

Für einen guten Schlaf kann man zudem selber einiges tun.<br />

• Sportliche Aktivitäten. Diese können den Schlaf verbessern, wenn sie mit<br />

ausreichendem zeitlichen Abstand vor dem Schlafengehen erfolgen.<br />

• Verzicht auf einen Mittagsschlaf.<br />

• Stimulierende Getränke wie Kaffee, Cola, Schwarztee, Energydrinks und<br />

Alkohol nicht unmittelbar vor dem Schlafengehen konsumieren.<br />

• Vor dem Zubettgehen nicht zu viel trinken, um einen nächtlichen Toilettengang<br />

möglichst zu vermeiden.<br />

• Nicht zu viel essen, aber auch nicht hungrig ins Bett gehen. Die letzte Mahlzeit<br />

am besten etwa 3 bis 4 Stunden vor dem Zubettgehen einnehmen.<br />

• Das Schlafzimmer dunkel, kühl (16 bis 18 °C) und ruhig halten.<br />

• Im Bett nicht fernsehen, lesen oder im Internet surfen.<br />

• Möglichst täglich zur gleichen Zeit ins Bett gehen, aber immer nur,<br />

wenn man auch müde ist.<br />

• Entspannende Rituale vor dem Schlafengehen können helfen, den Körper<br />

auf Ruhe einzustellen.<br />

• Nicht auf die Uhr schauen, wenn man nachts aufwacht.<br />

• Aufstehen, wenn man nachts länger als eine halbe Stunde wach liegt, und erst<br />

wieder hinlegen, wenn man müde ist.


Apothekentest Schlafstörungen<br />

bei gleicher Punktezahl Reihung alphabetisch<br />

Anbieter<br />

Ort<br />

TESTURTEIL<br />

Erreichte von<br />

100 Prozentpunkten<br />

Apotheke in der Wiesen 1230 Wien weniger zufriedenstellend (29) – – – – – o – –<br />

Apotheke „Zum heiligen Rochus“ 1140 Wien weniger zufriedenstellend (22) – – – – – – – –<br />

Bartholomäus-Apotheke 1170 Wien weniger zufriedenstellend (21) – – – – – – – – –<br />

Alt-Hietzinger Apotheke „Zum Auge Gottes“ 1130 Wien nicht zufriedenstellend (17) – – – – – – – – – –<br />

Apotheke „Zur heiligen Johanna“ 1080 Wien nicht zufriedenstellend (14) – – – – – – – – – – –<br />

Alte Hofmühl-Apotheke 1060 Wien nicht zufriedenstellend (12) – – – – – – – – – –<br />

CITYGATE Apotheke 1210 Wien nicht zufriedenstellend (9) – – – – – – – – – – – –<br />

Klimt Apotheke 1120 Wien nicht zufriedenstellend (9) – – – – – – – – – – –<br />

Mathilden-Apotheke 1020 Wien nicht zufriedenstellend (9) – – – – – – – – – – – –<br />

Babenberger-Apotheke 1070 Wien nicht zufriedenstellend (7) – – – – – – – – – – –<br />

Brady-Apotheke „Zum roten Turm“ 1010 Wien nicht zufriedenstellend (7) – – – – – – – – – – – –<br />

Willkommens-Apotheke 1150 Wien nicht zufriedenstellend (7) – – – – – – – – – – – –<br />

Agnes-Apotheke 1190 Wien nicht zufriedenstellend (6) – – – – – – – – – – – –<br />

Apotheke am Reumannplatz 1100 Wien nicht zufriedenstellend (6) – – – – – – – – – – – –<br />

Markus-Apotheke 1220 Wien nicht zufriedenstellend (6) – – – – – – – – – – – –<br />

Radetzky-Apotheke 1030 Wien nicht zufriedenstellend (6) – – – – – – – – – – – –<br />

Apotheke „Zum heiligen Florian“ 1040 Wien nicht zufriedenstellend (3) – – – – – – – – – – – –<br />

Tiger-Apotheke 1090 Wien nicht zufriedenstellend (3) – – – – – – – – – – – –<br />

Apotheke Weinhaus 1180 Wien nicht zufriedenstellend (1) – – – – – – – – – – – –<br />

Beurteilungsnoten: sehr gut (+ +), gut (+), durchschnittlich (o), weniger zufriedenstellend (–), nicht zufriedenstellend (– –)<br />

Prozentangaben = Anteil am Endurteil Erhebung: Februar <strong>2018</strong> © I<br />

TESTER 1 50 %<br />

ANAMNESE<br />

EMPFEHLUNGEN FÜR GUTEN SCHLAF<br />

TESTER 2 50 %<br />

ANAMNESE<br />

EMPFEHLUNGEN FÜR GUTEN SCHLAF<br />

MEHR ZUM THEMA<br />

Reaktionen<br />

Wir haben alle 19 getesteten Apotheken angeschrieben und ihnen die Gelegenheit zu<br />

einer Stellungnahme angeboten. 11 Apothekerinnen und Apotheker haben von dieser<br />

Möglichkeit Gebrauch gemacht.<br />

Von folgenden Apotheken gingen Stellungnahmen bei uns ein: Apotheke in der<br />

Wiesen, Apotheke „Zum heiligen Rochus“, Bartholomäus-Apotheke, Alt-Hietzinger<br />

Apotheke „Zum Auge Gottes“, Apotheke „Zur heiligen Johanna“, Alte Hofmühl-<br />

Apotheke, Brady-Apotheke „Zum roten Turm“, W illkommens-Apotheke, Apotheke<br />

„Zum heiligen Florian“, Tiger-Apotheke.<br />

Registrierte Abonnenten finden die Stellungnahmen in voller Länge unter www.<br />

konsument.at/apothekentest07<strong>2018</strong>.<br />

Nicht geantwortet haben uns folgende Apotheken: CITYGATE Apotheke, Klimt<br />

Apotheke, Mathilden-Apotheke, Babenberger-Apotheke, Agnes-Apotheke, Apotheke<br />

am Reumannplatz, Markus-Apotheke, Radetzky-Apotheke, Apotheke Weinhaus.<br />

Testkriterien<br />

Die Testkriterien finden registrierte Abonnenten unter<br />

www.konsument.at/apothekentest06<strong>2018</strong>.<br />

16 Mal „nicht zufriedenstellend“<br />

Die Ergebnisse waren ernüchternd. Nur in wenigen Fällen wurde<br />

etwa nachgefragt, seit wann die Schlafstörungen bestehen, wie<br />

oft sie auftreten, ob Erkrankungen vorliegen oder ob bereits versucht<br />

wurde, dagegen etwas zu unternehmen. Tipps, was man<br />

sonst gegen die Schlafstörungen unternehmen könnte, außer<br />

Schlaftabletten einzunehmen, wurden so gut wie nicht gegeben.<br />

Lediglich bei drei Beratungsgesprächen wurde der Rat erteilt, einen<br />

Arzt zu konsultieren, wenn die Beschwerden weiter bestehen.<br />

In fast allen Apotheken wurden den Testern Medikamente bzw.<br />

Nahrungsergänzungsmittel abgegeben. Im Schnitt war der direkte<br />

Kundenkontakt binnen drei Minuten abgeschlossen. Dabei spielte<br />

es auch keine Rolle, ob sich noch andere Kunden in der Apotheke<br />

aufhielten oder nicht. 16 Apotheken machten ihre Sache so<br />

schlecht, dass wir dafür nur das Testurteil „nicht zufriedenstellend“<br />

vergeben konnten. In den drei restlichen Apotheken wurden<br />

unseren Testpersonen immerhin einige wenige Fragen gestellt.<br />

Diese Apotheken erhielten ein „weniger zufriedenstellend“.<br />

30 KONSUMENT 7/<strong>2018</strong>


Staubsauger<br />

TEST<br />

Haare gelassen<br />

Bodenstaubsauger sind die erste Wahl für die Groß -<br />

reinigung zu Hause. Zu den guten Geräten dieses Tests<br />

zählen auch einige mit Staubbox. Neu im Prüfszenario:<br />

Aufnahme von Tierhaaren und Grobgut.<br />

Zugegeben, als schnelle Reinigungshilfe<br />

zwischendurch haben kabellose Akku-<br />

Staubsauger durchaus ihre Vorteile, wie ein<br />

Test in der März-Ausgabe dieses Jahres gezeigt<br />

hat. Trotzdem, für einen gründlichen<br />

Wohnungs- oder Hausputz ist ein herkömmlicher<br />

Bodenstaubsauger empfehlenswert.<br />

Ob mit Beutel oder mit Staubbox,<br />

Bodenstaubsauger sind ihren kabellosen<br />

Kollegen insbesondere bei der Staubaufnahme<br />

von Teppich und Hartboden überlegen.<br />

Das stellte sich unter anderem bei<br />

einem Test unserer Kollegen von der deutschen<br />

Stiftung Warentest heraus.<br />

Diesmal standen 18 Modelle auf dem Prüfstand:<br />

10 mit Beutel und 8 mit Staubbox;<br />

4 Beutelgeräte und 3 mit Box liefern ein gutes<br />

Gesamtergebnis, zu Preisen ab 159 Euro. Die<br />

besten Akkusauger in KONSUMENT 3/<strong>2018</strong><br />

erreichten nur ein „durchschnittlich“ und<br />

waren mit 530 Euro (Bosch Athlet Ultimate)<br />

und 629 Euro (Dyson V8 Absolute) beide<br />

höherpreisig.<br />

Die Schlusslichter dieses Tests bilden<br />

Clatronic und Rowenta. Die Umwelteigenschaften<br />

des Clatronic sind nicht zufriedenstellend.<br />

Das liegt daran, dass er viel<br />

Feinstaub in die Raumluft befördert. Bei<br />

Rowenta traten Probleme mit der Haltbarkeit<br />

des Motors auf. Mehr dazu später.<br />

Neu im Prüfszenario:<br />

Tierhaare und Grobgut<br />

Tierbesitzer kennen das Problem. Vierbeiner<br />

verlieren ganz schön viele Haare. Erstmals<br />

prüften die Tester, wie gut Boden staubsauger<br />

mit der Aufnahme von Hunde- und<br />

Katzenhaaren klarkommen. Dafür wurden<br />

Haare verschiedener Rassen gereinigt und<br />

zu einem lockeren Flor verarbeitet. Mit<br />

Kamm und Walze arbeiteten die Tester auf<br />

einer Fläche von rund 20 mal 90 Zentimetern<br />

ca. ein halbes Gramm Haare in den<br />

Prüfteppich ein. Diese Menge entspricht<br />

etwa der Größe eines Tischtennisballs. Mit<br />

einer Stoppuhr maßen die Tester, wie lange<br />

das Aufnehmen der Tierhaare dauerte. Ein<br />

wenig enttäuschend das Ergebnis: Die Sauger<br />

werden bestenfalls durchschnittlich mit<br />

Tierhaaren fertig; die Leistung von Clatronic<br />

(mit Beutel), Hoover (mit Beutel und<br />

Box) sowie Dyson (mit Box) war nicht zufriedenstellend.<br />

Die Akkusauger der März-Ausgabe von<br />

KONSUMENT hatten ebenfalls Mühe mit<br />

dem Beseitigen von Tierhaaren. Bis auf<br />

zwei Ausnahmen waren alle Akku-Modelle<br />

fast machtlos dagegen. Nur die Sieger<br />

Bosch und Dyson saugten die Härchen gut<br />

weg. Der Grund ist vor allem die Elektrodüse<br />

samt rotierender Bürste. Über eine<br />

solche verfügen die getesteten Bodenstaubsauger<br />

nicht.<br />

Grobes Korn und feiner Staub<br />

Für diesen Prüfungsteil brachten die Tester<br />

eine Mischung aus Reis und Linsen auf<br />

Hartboden auf. Siemens mit Beutel und<br />

Philips mit Box schaffen das sehr gut,<br />

etliche Sauger schieben groben Schmutz<br />

jedoch vor sich her. Der Nutzer kann leicht<br />

Abhilfe schaffen: Düse etwas anheben, um<br />

den groben Schmutz aufzunehmen, oder<br />

die Düse abnehmen und nur<br />

mit dem Rohr saugen.<br />

Foto: Syda Productions/Shutterstock.com<br />

KONSUMENT 7 /<strong>2018</strong> 31


Abbildungsnummer<br />

Bodenstaubsauger – gute Geräte ab 159 Euro<br />

bei gleicher Punktezahl Reihung alphabetisch<br />

Richtpreis in €<br />

Preis Staubbeutel/Stück in €<br />

AUSSTATTUNG/TECHNISCHE<br />

MERKMALE<br />

TESTURTEIL<br />

Erreichte von<br />

Marke Type<br />

100 Prozentpunkten<br />

BODENSTAUBSAUGER MIT STAUBBEUTEL<br />

1 Siemens VSZ7442S 270,– 3,– gut (72) 827 2,2 A/A/B/A + + +<br />

2 Bosch BGL35MON13 200,– 3,– gut (70) 684 2,4 A/A/B/A + + +<br />

3 AEG VX9-2-Öko 290,– 3,20 gut (68) 845 2,3 A/A/A/A + + +<br />

4 Dirt Devil DD7276 159,– 2,99 gut (64) 764 1,6 A/A/B/A + + +<br />

Grundig VCC7750 A 189,– 2,70 durchschnittlich (54) 757 2,0 A/A/C/A o 1 ) o +<br />

Hoover TE80PET 011 229,– 3,30 durchschnittlich (54) 474 2,3 A+/A/A/A o 1 ) + +<br />

Philips FC8243/09 160,– 2,30 durchschnittlich (50) 742 2,2 A/A/D/A o 1 ) o +<br />

Fakir Prestige TS 2400 279,– 2,60 durchschnittlich (40) 577 3,2 A+/A/B/A + + +<br />

Clatronic BS 1301 N 80,– 1,50 weniger zufriedenstellend (28) 687 1,8 A/B/D/B o o o<br />

Rowenta RO3953 EA 105,– 2,80 nicht zufriedenstellend (16) 770 1,8 A/A/C/A + + + +<br />

BODENSTAUBSAUGER MIT STAUBBOX<br />

5 Bosch BGS5BL432 449,– entf. gut (70) 786 3,7 A/A/B/A + + +<br />

6 Miele SKCP3 Blizzard CX1 Excellence 319,– entf. gut (68) 598 2,6 A+/A/C/A + + +<br />

7 Severin MY 7116.142 165,– entf. gut (64) 776 1,9 A/A/C/A + + +<br />

Philips FC9745/09 211,– entf. durchschnittlich (58) 621 2,4 A+/A/C/A o 1 ) + o<br />

Rowenta RO7681 EA 340,– entf. durchschnittlich (58) 755 2,5 A/A/A/A o 1 ) + +<br />

Dirt Devil DD 2224 119,– entf. durchschnittlich (56) 717 2,0 A/A/D/A o + + +<br />

Hoover RC81_RC16011 229,– entf. durchschnittlich (54) 758 2,4 A/A/A/A o 1 ) + +<br />

Dyson CY27 Dyson Ball 5 ) 329,– entf. durchschnittlich (50) 633 2,0 6 ) A/A/C/B o 1 ) o +<br />

Leistung in W gemessen<br />

Nutzbares Volumen des Staubbehälters<br />

in l<br />

Universaldüse<br />

E-Label-Klassen Energieeffizienz/Staubemission/Teppichreinigung/Hartbodenreinigung<br />

Zeichenerklärung: = ja entf. = entfällt 1<br />

) führt zur Abwertung 2<br />

) Verriegelung Staubraum defekt 3<br />

) Schalter in der Parkhalterung nicht normgerecht isoliert<br />

4<br />

) Kohlebürsten des Motors frühzeitig verbraucht 5<br />

) laut Anbieter nicht mehr im Sortiment 6<br />

) Automatikdüse<br />

Beurteilungsnoten: sehr gut (+ +), gut (+), durchschnittlich (o), weniger zufriedenstellend (–), nicht zufriedenstellend (– –)<br />

SAUGEN 45 %<br />

Staubaufnahme Teppichboden<br />

Staubaufnahme Hartboden<br />

Gute Sauger<br />

mit Beutel<br />

Testsieger Siemens sowie Bosch,<br />

AEG und Dirt Devil saugen auf<br />

Teppich- und Hartboden gut.<br />

Der zweitplatzierte Bosch ist<br />

mit 6,2 Kilogramm der leichteste<br />

unter den Erstgereihten und<br />

rund 70 Euro günstiger als der<br />

Testsieger. Bosch und Siemens<br />

kommen mit Tierhaaren durchschnittlich<br />

zurecht, AEG und<br />

Dirt Devil schwächeln in diesem<br />

Punkt. Das Geräusch auf Teppich<br />

ist bei allen sehr gut oder<br />

zumindest gut, auf Hartboden<br />

etwas lauter, vor allem bei AEG.<br />

1 2 3<br />

4<br />

32 KONSUMENT 7 /<strong>2018</strong>


Grobgutaufnahme<br />

Tierhaaraufnahme vom Teppichboden<br />

HANDHABUNG 30 %<br />

UMWELTEIGENSCHAFTEN 15 %<br />

HALTBARKEIT 10 %<br />

SCHADSTOFFE 0 %<br />

SICHERHEIT 0 %<br />

Foto: Martin Jehnichen<br />

Aufbringen der Haare.<br />

Die Prüfer verteilten ein halbes<br />

Gramm Hunde- und Katzenhaare<br />

auf dem roten Teppich.<br />

Mit Kamm und Walze arbeiteten<br />

sie die Haare in den Teppich ein.<br />

+ + o + + + + + + + +<br />

+ o + + + + + + +<br />

o – + + + + + + +<br />

o – o + + + + + + +<br />

– – o o + + + + +<br />

o – – + + + + + + + +<br />

o – + o + + + + +<br />

– o + + – 2 ) + + – 1 ) 3 )<br />

o – – o – – 1 ) + + + +<br />

o – o o – – 1 ) 4 ) + + +<br />

+ – + + + + + + + +<br />

– – + + + + + + + +<br />

– o o + + + + +<br />

+ + o + + o + + +<br />

– – o + + + + + +<br />

o – o o + + + +<br />

– – – o + + + + + +<br />

o – – o + o + + +<br />

Prozentangaben = Anteil am Endurteil<br />

Preise: Mai <strong>2018</strong><br />

© I<br />

EU-Vorgaben<br />

Seit September 2017 gilt die zweite Stufe der<br />

EU-Ökodesign-Richtlinie. Staubsauger dürfen<br />

seither nur noch mit maximal 900 Watt<br />

ausgestattet sein. Das EU-Energielabel<br />

bietet Käufern wichtige Informationen zu<br />

den Energieeffizienzklassen von A (beste)<br />

bis G (schlechteste) und zum Stromverbrauch.<br />

Außerdem informiert das Label,<br />

wie gut die Sauger Staub von Teppich und<br />

Hartboden entfernen, und bietet Angaben<br />

zu Lautstärke und Staubemission.<br />

Die zweite Umsetzungsstufe der Richtlinie<br />

sieht vor, dass der Motor mindestens 500<br />

Stunden durchhält. Bei drei getesteten Geräten<br />

von Rowenta RO3953 EA war der Motor<br />

nach 450 Stunden kaputt. Das Gerät landete<br />

damit auf dem letzten Platz dieses Tests.<br />

Beim Philips-Beutelsauger ist im Zusammenhang<br />

mit dem EU-Label die Kennzeichnung<br />

aufgefallen. Auf seinem Werbeschild trägt<br />

er die Buchstaben des Energielabels: drei<br />

große A für beste Energieeffizienz, Staubemission<br />

und Hartbodenreinigung. Das D<br />

für die eher schlechte Teppichreinigung<br />

lässt Phillips unerwähnt.<br />

Gute Nachrichten zur Lautstärke: Alle Testkandidaten<br />

halten den maximalen Schallleistungspegel,<br />

den das Label vorsieht, ein.<br />

Im Gegensatz dazu sind die kabellosen<br />

Modelle als Krawallbrüder aufgefallen.<br />

Auf Produkte mit KONSUMENT-Testplakette können Sie<br />

sich verlassen. www.konsument.at/testplakette<br />

MEHR ZUM THEMA<br />

Registrierte Abonnenten finden die Testkriterien, die<br />

umfassende Testtabelle und Infos zum EU-Energielabel<br />

unter www.konsument.at/staubsauger07<strong>2018</strong>.<br />

Gute Sauger<br />

mit Staubbox<br />

Nie wieder Staubbeutel auf der Einkaufsliste<br />

– wer sich die Beutel künftig sparen<br />

will, kauft mit Severin um 165 Euro einen<br />

günstigeren guten Sauger. Er ist kaum<br />

schlechter als der fast doppelt so teure<br />

Miele und der noch um einiges kostspieligere<br />

Bosch. Mit Tierhaaren wird er sogar<br />

besser fertig als die anderen beiden. Allerdings<br />

ist er etwas schlechter zu handhaben<br />

und auf Hartboden lauter. Das Staubrückhaltevermögen<br />

ist bei allen drei Modellen<br />

gut bis sehr gut.<br />

5 6 7<br />

Produktfotos: Stiftung Warentest<br />

KONSUMENT 7 /<strong>2018</strong> 33


Pauschalreisen<br />

Geld zurück<br />

Kommt es bei einer Pauschalreise zu Änderungen im<br />

Programm, kann dies zum Reiserücktritt berechtigen.<br />

FLIGHT<br />

CANCELLED<br />

Foto: Andrey Armyagov/Shutterstock.com<br />

Das Ehepaar Müller (Namen der Redaktion<br />

bekannt) möchte sich mit einer Reise ans<br />

Nordkap einen alten Traum erfüllen. Billa<br />

Reisen hat ein vielversprechendes Angebot:<br />

sieben Nächte durch Schweden, Finnland<br />

und Norwegen inklusive Halbpension<br />

und diverse Ausflüge ab 1.099 Euro. Ausgangspunkt<br />

der Rundreise ist Stockholm.<br />

Danach steht eine Schiffspassage durch die<br />

Schärenlandschaft und weiter nach Turku<br />

mit Übernachtung an Bord auf dem Programm.<br />

Am zweiten Tag soll die Reise nach<br />

einer Stadtführung in Turku mit dem Bus<br />

Richtung Helsinki weitergehen, wo ebenfalls<br />

eine Stadtführung vorgesehen ist. Alle<br />

genannten Punkte werden im Reise prospekt<br />

als Highlights beschrieben.<br />

Flug storniert<br />

Als sich die beiden <strong>Konsument</strong>en am Morgen<br />

der Abreise gemeinsam mit den anderen<br />

Teilnehmern am Flughafen Wien einfinden,<br />

werden sie davon in Kenntnis gesetzt, dass<br />

der Flug storniert wurde. Der Gruppe wird<br />

angeboten, sich der Reise verspätet am<br />

Abend des zweiten Tages in Helsinki anzuschließen.<br />

Ein Teil der Reisenden nimmt das<br />

Angebot an, um nicht ganz leer aus zugehen.<br />

Das Ehepaar Müller ist mit dem Vorschlag<br />

nicht einverstanden und möchte die Reise<br />

34 KONSUMENT 7 /<strong>2018</strong><br />

in dieser Form gar nicht mehr antreten.<br />

Gerade von den Besichtigungen von Stockholm,<br />

Turku und Helsinki sowie von der<br />

Schiffspassage durch die einzigartige<br />

Schärenlandschaft hatten sie sich nämlich<br />

einiges versprochen.<br />

85 Prozent Stornoentgelt<br />

Aufgrund der um 1,5 Tage verkürzten Reise<br />

und der damit verbundenen Änderungen<br />

im Programm verlangen die Müllers den<br />

bereits bezahlten Reisepreis zurück. Der<br />

Reiseveranstalter verweigert dies mit der<br />

Begründung, dass der Charakter der Rundreise<br />

erhalten geblieben sei und daher<br />

kein Rücktrittsrecht bestehe. Allen, die die<br />

Reise nicht angetreten hatten, wurden<br />

85 Prozent Stornogebühren verrechnet.<br />

Somit würden also lediglich 15 Prozent der<br />

Reisekosten erstattet.<br />

Klage auf Rückzahlung<br />

Das Ehepaar wendet sich an den VKI, doch<br />

die Intervention unseres Beratungszentrums<br />

ist erfolglos. Deshalb klagten wir Billa<br />

Reisen im Auftrag des Sozialministeriums<br />

auf Rückzahlung der einbehaltenen Stornogebühren.<br />

„Bei der Kürzung der Reise um<br />

zumindest 1,5 Tage handelt es sich um eine<br />

Neues Pauschalreisegesetz<br />

Für alle Pauschalreisen, die ab dem<br />

1. Juli <strong>2018</strong> gebucht werden, gilt in Österreich<br />

das neue Pauschalreise gesetz (PRG).<br />

Alle wesentlichen Informationen rund um<br />

das neue Ge setz finden Sie auf www.verbraucherrecht.at<br />

sowie auf der Homepage<br />

des Euro päischen Verbrau cherzent rums<br />

(EVZ), www.europakonsument.at. Unser<br />

Be ratungszentrum (Tel. 01 588 77-0,<br />

www.vki.at/vki-beratung) berät und<br />

unterstützt Sie bei Problemen zu Pauschal<br />

reisen, die bei einem inländischen<br />

Anbieter gebucht wurden. Bei grenzüberschreitenden<br />

Buchungen helfen unsere<br />

Kolleginnen und Kollegen vom Europäischen<br />

Verbrau cherzent rum (EVZ) (Tel.<br />

01 588 77 81).<br />

erhebliche Änderung wesent licher Reisebestandteile.<br />

Dies berechtigt die Teilnehmer<br />

zum kostenlosen Rücktritt vom Reisevertrag“,<br />

sagt Laura Ruschitzka von der<br />

VKI-Rechtsabteilung. Der Reiseveranstalter<br />

habe verschuldensunabhängig dafür einzustehen,<br />

dass die Reise wie vereinbart<br />

durchgeführt werde. „Leistungsänderungen<br />

durch den Unternehmer setzen voraus, dass<br />

sie vertraglich vereinbart wurden und sich<br />

in gewissen Grenzen halten: Die Änderung<br />

muss dem <strong>Konsument</strong>en zumutbar sein,<br />

also insbesondere geringfügig und sachlich<br />

gerechtfertigt“, erläutert die Juristin.<br />

Reisekosten zurückerstattet<br />

Billa Reisen argumentiert, dass der Großteil<br />

der Reise wie vereinbart stattgefunden und<br />

die Änderung nur eine untergeordnete Rolle<br />

gespielt habe. Auf eine gerichtliche Entscheidung<br />

möchte es der Reiseveranstalter<br />

dann allerdings doch nicht ankommen lassen<br />

und erstattet den vollen Reisepreis zurück.<br />

In einem Parallelverfahren ist nämlich bereits<br />

ein erstinstanzliches Urteil ergangen.<br />

Andere Reisende, die über eine Rechtsschutzversicherung<br />

verfügen und die Reise<br />

ebenfalls nicht antraten, hatten den Reiseveranstalter<br />

geklagt und recht bekommen.<br />

„Das Gericht hatte klargestellt, dass eine<br />

Verkürzung um 1,5 Tage bei einer 7-tägigen<br />

Rundreise eine erhebliche Änderung darstellt,<br />

die zum Rücktritt berechtigt“, sagt<br />

Laura Ruschitzka.<br />

Ausgleichsleistungen<br />

Nach Ansicht der Reiserechtsexpertin besteht<br />

im konkreten Fall darüber hinaus<br />

auch ein Anspruch auf Ausgleichsleistungen<br />

gegenüber der Fluglinie, da die Annullierung<br />

nicht auf außergewöhnliche Umstände<br />

zurückging: „Alle, die von dieser Flugannullierung<br />

betroffen waren, also auch<br />

diejenigen, die einen Tag später doch<br />

gereist sind, können eine Entschädigung<br />

gegenüber der Fluglinie, in diesem Fall<br />

Austrian Airlines, geltend machen. Ausgleichsleistungen<br />

dienen der Entschädigung<br />

für die erlittenen Unannehmlichkeiten,<br />

da der Flug nicht wie geplant angetreten<br />

werden konnte.“


Sprachassistenten<br />

Unheimlich genial<br />

Die TV-Fernbedienung war jahrzehntelang Grundausstattung aller Couch-Potatoes.<br />

Nicht einmal die hätten sich träumen lassen, dass sie eines Tages noch übertroffen würde.<br />

Die intelligenten Helfer haben allerdings auch deutliche Schwächen und Schattenseiten.<br />

Foto: metamorworks/Shutterstock.com<br />

Sprachassistenten wie Alexa (Amazon),<br />

Google Assistant, Cortana (Microsoft) oder<br />

Siri (Apple) haben sich nicht nur auf unseren<br />

Computern und Smartphones eingenistet.<br />

Vorerst zwei von ihnen (Alexa und<br />

Google Assistant) finden sich als Wegbereiter<br />

des Internets der Dinge auch in<br />

unseren Wohnungen wieder, die dank<br />

ihnen zu „Smart Homes“ mutieren. Dort<br />

führen sie in Gestalt intelligenter Lautsprecher<br />

unsere Anordnungen aus, indem sie<br />

unsere Lieblingsmusik abspielen, einen<br />

Nachrichtenüberblick bringen, das Licht einschalten,<br />

die Heizung regeln, den Wetterbericht<br />

liefern, eine Internetsuche durchführen,<br />

eine Einkaufsliste erstellen, den<br />

Kalender verwalten und auf Wunsch Witze<br />

erzählen. Bei Amazon ist sogar der Online-<br />

Einkauf mittels Sprachbefehlen möglich.<br />

Für Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen<br />

können Sprachassistenten ein<br />

Segen sein. Wie sich zeigt, gibt es unter<br />

den Nutzern mittlerweile auch etliche ältere<br />

Semester, die sich davor den neuen Medien<br />

verschlossen hatten, nun aber in dieser<br />

Form die Vorteile für sich entdeckt haben.<br />

Dass ein Sprachassistent im Haushalt allerdings<br />

Voraussetzung ist, um das Familienglück<br />

perfekt zu machen, wie die Fernsehwerbung<br />

suggeriert, darf bezweifelt<br />

werden – auch wenn man in der Praxis fast<br />

automatisch dazu neigt, ihn ähnlich wie ein<br />

Haustier in den Familienverband mit aufzunehmen.<br />

Stiefkind Datenschutz<br />

Über all den positiven Aspekten schwebt<br />

nämlich als Damoklesschwert des digitalen<br />

Zeitalters die Datenschutzfrage. Eine der<br />

Bedingungen für die Nutzung und das<br />

erwartungsgemäße Funktionieren eines<br />

Sprachassistenten ist ein Konto bei einem<br />

der oben genannten Anbieter. Dazu kommt<br />

die Notwendigkeit, dass die gesprochenen<br />

Anfragen zwecks Verarbeitung online weitergeleitet<br />

werden (WLAN-Anbindung ist<br />

Pflicht!) – auf jeden Fall zum Anbieter selbst<br />

und bei Bedarf auch an einen mit ihm kooperierenden<br />

Dritten. Weder Amazon noch<br />

Google haben zum Beispiel einen eigenen<br />

Wetterdienst oder Radiosender, sondern sie<br />

lassen die benötigten Infor mationen von<br />

einem Partnerunternehmen liefern.<br />

Die gesamte Kommunikation mit dem<br />

Assis tenten wird protokolliert, um den Nutzer<br />

(als Person und als potenziellen Werbekunden)<br />

immer besser kennenzulernen.<br />

Darüber hinaus wird sie sprachlich analysiert,<br />

um die Spracherkennung weiter zu<br />

verfeinern. Dies kann auch unbeteiligte<br />

Dritte treffen, die sich im Hintergrund unterhalten.<br />

Was im ersten Moment unbedenklich<br />

erscheint, bereitet doch ein wenig<br />

Kopfzerbrechen, wenn man weiß, dass sich<br />

etwa Google das Recht einräumen lässt,<br />

Daten aus unterschiedlichen Quellen zusammenzuführen.<br />

Das Identifizieren von im Raum<br />

anwesenden Personen rückt so zumindest<br />

in den Bereich des Möglichen. Informationen<br />

wie die IP-Adresse, der Standort oder<br />

die verwendete Hard- und Software werden<br />

übrigens nebenbei „mitgenommen“.<br />

Angesichts dessen ist es eigentlich fast<br />

nicht relevant, ob die Assistenten tatsäch-<br />

KONSUMENT 7 /<strong>2018</strong> 35


Foto: Stiftung Warentest<br />

lich ständig mitlauschen oder nicht – was<br />

wahrscheinlicher ist. Auf jeden Fall wird<br />

dieses Thema selbst bei den Fans der<br />

smarten Helfer heiß diskutiert. Fest steht:<br />

Das Mikrofon muss ständig empfangsbereit<br />

sein, damit die Systeme ihr jeweiliges<br />

Aktivierungswort (z.B. Okay, Google!; Hey,<br />

Siri!) nicht verpassen. Im Ruhezustand lässt<br />

sich aber – wie u.a. die Stiftung Warentest<br />

festgestellt hat – kein Datenstrom nachweisen.<br />

Die Verbindung zum Anbieterserver<br />

wird erst aufgebaut, wenn man den<br />

Sprachassistenten durch Zuruf aufweckt.<br />

Was man nicht verhindern kann, sind allfällige<br />

irrtümliche Aktivierungen durch<br />

ähnlich klingende Wörter.<br />

Lückenhafte Informationen<br />

Wesentlich beunruhigender ist, dass sich<br />

nicht genau klären lässt, was mit all den<br />

Nutzerdaten sonst noch geschieht, wer sie<br />

in die Hände bekommt, wann und ob sie<br />

wieder gelöscht werden. Die Datenschutzerklärungen<br />

sind diesbezüglich wenig auf-<br />

Google Assistant<br />

Googles Sprachassistent ist seit 2012 auf Android-Smartphones vorinstalliert (damals noch<br />

unter dem Namen Google Now) und arbeitet dort sehr überzeugend (Tätigen von Anrufen,<br />

Verfassen von Nachrichten, Internetsuche etc.). Der Einstieg ins Geschäft mit den intelligenten<br />

Lautsprechern erfolgte allerdings mit Verzögerung. Nun hechelt man mit dem Google Home<br />

(mehrere Modelle, ab 45 Euro) dem Konkurrenten Amazon hinterher, ohne dass man bisher<br />

marktanteilsmäßig aufschließen hätte können. Für die Einrichtung des Google Home ist ein<br />

Smartphone oder Tablet notwendig.<br />

+ Kann (anders als Alexa) verschiedene Nutzer anhand<br />

ihrer Stimmen unterscheiden<br />

+ Kann Fragen beantworten, die an eine vorangegangene<br />

anknüpfen<br />

+ Ist bei der Beantwortung von Wissensfragen der Champion,<br />

orts- und kontext bezogene Informationen inklusive<br />

+/– Bietet an Kommunikationsmöglichkeiten auf<br />

dem Smartphone mehr, aber auf dem Lautsprecher<br />

weniger als Alexa<br />

– Die Sprachausgabe ist weniger natürlich als bei Alexa<br />

– Wirkt mitunter arrogant und humorlos<br />

– Verwaltet lediglich den Google-eigenen Kalender<br />

– Der Lautsprecher des Standardmodells klingt eher<br />

dumpf, der Klang des Modells Home Mini lässt<br />

überhaupt zu wünschen übrig<br />

Amazon Alexa<br />

Online-Händler Amazon hat mit der Markteinführung seines Lautsprechers Amazon Echo samt dazugehöriger Assistentin Alexa im Jahr 2015<br />

einen großen Erfolg gelandet. So groß, dass in den USA mittlerweile kaum noch jemand Alexa als Vornamen für sein Kind wählt. Das System ist<br />

zwar (mit Ausnahme der Prime-Music-App sowie der konzerneigenen Kindle Fire-Tablets) auf<br />

den stationären Betrieb ausgelegt. Es stellt aber nicht zuletzt für zahlende „Prime“-<br />

Kunden des Anbieters eine vielseitige Ergänzung dar, die sich gut in die Amazon-Welt<br />

einfügt. Mittlerweile stehen mehrere Echo-Modelle (ab 60 Euro) zur Auswahl, darunter<br />

auch der Echo Show mit Display und Kamera, was die Möglich keiten um<br />

Videotelefonie und die Wiedergabe von Videos erweitert. Achtung! Mit Ausnahme<br />

des Echo Show ist für das Einrichten der Lautsprecher und das<br />

Installieren von Zusatzsoftware ein Smartphone oder Tablet notwendig.<br />

+ Reagiert sehr zuverlässig auf das Signalwort „Alexa“<br />

+ Kommt gut mit unterschiedlichen Dialekten und Aussprachen<br />

zurecht<br />

+ Hat im direkten Vergleich die am natürlichsten klingende Stimme<br />

+ Hat Humor und wirkt sehr menschlich<br />

+ Ist mittels downloadbarer „Skills“ um Drittanbieter-Dienste<br />

erweiterbar<br />

+ Die Modelle Echo und Echo Show haben einen akzeptablen Klang<br />

bei der Musikwiedergabe<br />

+ Die Kalender von Apple, Google und Microsoft sind integrierbar<br />

+/– Der Passwortschutz gegen unerwünschte Einkäufe ist begrüßenswert,<br />

allerdings kann jeder, der das Passwort kennt, Bestellungen aufgeben<br />

+/– (Video-)Telefonie ist möglich, aber nur von Echo-Gerät zu Echo-Gerät bzw. zur Alexa-App auf Smartphone oder Tablet<br />

– Im Gegensatz zum Google Assistant ist Alexa beschränkt konversationsfähig, zusammenhängende Fragen werden nur bedingt erkannt<br />

– Das Einkaufen mittels reiner Sprachbefehle auf Echo-Geräten ohne Display ist unübersichtlich<br />

– Anders als die Echo-Lautsprecher sind die Kindle-Tablets bisher nicht zur Steuerung vernetzter Geräte oder zum Telefonieren geeignet<br />

Foto: Amazon Newsroom<br />

36 KONSUMENT 7 /<strong>2018</strong>


schlussreich, zum Testzeitpunkt oft nicht an<br />

die europäische Gesetzgebung angepasst,<br />

und die meist in den USA beheimateten<br />

Unternehmen selbst geben sich zugeknöpft.<br />

Eine konkrete Anfrage der Stiftung Warentest<br />

beantwortete Amazon am ausführlichsten<br />

– und das war schon alles andere als<br />

erschöpfend. Immerhin wurde aber angegeben,<br />

dass die Sprachaufzeichnungen auf<br />

Servern im EU-Raum gespeichert werden<br />

und von den Nutzern selbst online gelöscht<br />

werden können. Noch größer waren die<br />

Lücken bei Microsoft, während die übrigen<br />

Anbieter erst gar nicht rea gierten.<br />

Was (nicht nur hierzulande) bisher fehlt,<br />

sind spezifische gesetzliche Rahmenbedingungen<br />

für das Internet der Dinge. Schließlich<br />

bringen neue technische Möglichkeiten<br />

neue Risiken mit sich (man denke nur an<br />

die selbstfahrenden Autos). Das beinhaltet<br />

auch Fragen der Haftung und des Schadenersatzes<br />

bei Fehlfunktionen (z.B.: ein elektronisches<br />

Türschloss sperrt den Nutzer<br />

dauerhaft aus, sodass es aufgebrochen<br />

werden muss, oder der Heizungsthermostat<br />

dreht während des Urlaubs selbstständig<br />

auf und treibt die Energierechnung<br />

in die Höhe). Auf bestehende allgemeine<br />

Regelungen zurückzugreifen, wird im Einzelfall<br />

vermutlich zu wenig sein, um für alle<br />

Beteiligten Rechtssicherheit zu schaffen –<br />

und wir stehen erst am Beginn der Vernetzung<br />

unseres Alltags. In diesem Zusammenhang<br />

wirkt die Nachricht, dass es<br />

US-amerikanischen und chinesischen Forschern<br />

unter Laborbedingungen gelungen<br />

ist, über unhörbare Signale die Steuerung<br />

von intelligenten Lautsprechern zu übernehmen,<br />

auch nicht gerade beruhigend.<br />

Das könnte Hackern Tür und Tor öffnen,<br />

und das im wahrsten Sinn des Wortes. Hat<br />

man erst einmal die Steuerungszentrale<br />

übernommen, ist jedes smarte Türschloss<br />

leicht zu knacken.<br />

Was die smarten Helfer leisten<br />

Wir haben uns (so wie auch unsere Kollegen<br />

von der Stiftung Warentest) die aktuell<br />

verfügbaren Sprachassistenten hinsichtlich<br />

ihrer Alltagstauglichkeit angeschaut. Die<br />

Ergebnisse beider Praxistests mit den Vorund<br />

Nachteilen der einzelnen Assistenten<br />

finden Sie in den Kästen beschrieben. Ausgeklammert<br />

haben wir nur Bixby von<br />

Samsung, weil dieser lediglich auf den Top-<br />

Smartphones des Herstellers ab Galaxy S8<br />

und S8+ verfügbar ist und bisher nur Englisch<br />

und Koreanisch beherrscht.<br />

Apple Siri<br />

Siri auf dem iPhone gibt es bereits seit 2011. Der erste intelligente Lautsprecher namens<br />

HomePod kam allerdings erst <strong>2018</strong> heraus, ist mit rund 300 Euro ziemlich hochpreisig und<br />

bisher nur in Australien, Großbritannien, den USA und<br />

seit Juni in Deutschland verfügbar. In der Zwischenzeit<br />

wurde die Weiterentwicklung der Sprachassistentin<br />

(der man wahlweise auch eine männliche Stimme verpassen<br />

kann) offenbar verschlafen, denn die Spracherkennung<br />

ist deutlich schlechter als bei Alexa und<br />

Google Assistant. Mangels Verfügbarkeit des HomePod<br />

haben wir Siri nur auf einem iPhone 8 getestet.<br />

+ Hat eine angenehme, natürliche Stimme<br />

+ Personalisierte Ansprache des Nutzers<br />

+/– Interagiert aufgrund des geschlossenen Systems<br />

einwandfrei mit den iOS-Apps auf dem iPhone;<br />

zugleich sind Drittanbieter-Apps aber weitgehend<br />

ausgeschlossen<br />

– Der Sprecher darf weder zu weit entfernt sein<br />

noch in eine andere Richtung sprechen<br />

– Hat große Wissenslücken<br />

– Wirkt humorlos<br />

– Mangelndes Fremdsprachenverständnis<br />

– Ortsbezogene Informationen könnten besser sein<br />

Microsoft Cortana<br />

Als Bestandteil des Betriebssystems Windows 10 ist Cortana auf vielen Desktop-PCs,<br />

Laptops und Tablets vorinstalliert. Offiziell ist der Sprachassistent in Österreich jedoch noch<br />

gar nicht verfügbar. Möchten Sie ihn nutzen, müssen Sie unter >>Einstellungen/Zeit und<br />

Sprache/Region und Sprache


Wert von Daten<br />

Verkauft<br />

Facebook, Google & Co verdienen mit den Daten ihrer Nutzer Milliarden.<br />

Darüber, wie viel die Daten einer Einzelperson wert sind, lässt man uns aber im Dunkeln.<br />

Irgendwie ist es ja putzig. Wir haben in den<br />

vergangenen Jahren das Konzept Privatsphäre<br />

ad acta gelegt, unsere personenbezogenen<br />

Daten im Austausch gegen ein<br />

paar „Likes“ bereitwillig Facebook & Co<br />

überreicht und geglaubt, es geht eh alles<br />

gut. Unsere Daten sind sicher, bestimmt!<br />

Bei diesen Internetdienstleistern arbeiten<br />

doch vernünftige Menschen. Junge, integre<br />

Weltveränderer, denen man vertrauen kann!<br />

Allerdings häufen sich immer schwerer zu<br />

negierende Hinweise, dass alles anders<br />

läuft, als wir gutgläubig gehofft hatten.<br />

Insbesondere Facebook steht im medialen<br />

Rampenlicht. Es ist sogar durchaus en<br />

vogue, die Plattform zu kritisieren: „Was?<br />

Meine Daten werden ausgewertet, kategorisiert,<br />

verkauft? Eine Frechheit!“<br />

Aber ganz im Ernst: als ob das nicht schon<br />

lange klar gewesen wäre. Lange vor dem<br />

Cambridge-Analytica-Skandal rund um<br />

Millionen gestohlener Facebook-Account-<br />

Daten, die dann im US-Wahlkampf manipulativ<br />

verwendet wurden. Lange bevor<br />

wir wussten, was eine Filterblase ist.<br />

„Gratis“ als Trugbild<br />

Diese jungen, integren Weltveränderer: Ja,<br />

am Beginn ihrer Karrieren waren sie es vielleicht<br />

sogar. Aber sehr bald mutierten sie zu<br />

Geschäftsmännern. Beinharten, wie man<br />

so schön sagt. Und die Währung, mit der<br />

Facebook-Chef Mark Zuckerberg oder die<br />

Google-Gründer Larry Page und Sergey<br />

Brin zu Milliardären wurden? Unsere Daten.<br />

Denn gratis sind diese Internet-Anwendungen<br />

nur auf den ersten Klick. Laut Duden<br />

hat das Wort „gratis“ seinen Ursprung<br />

im lateinischen Wort „gratia“ und kann mit<br />

„um den bloßen Dank“ oder „um des bloßen<br />

Dankes willen“ übersetzt werden. Es<br />

sollte jedem an diesem Punkt schnell klar<br />

werden, dass solche Unternehmen sich<br />

nicht mit unserem bloßen Dank finanzieren<br />

lassen. Diese Dienste sind keineswegs<br />

gratis. Wir tauschen die Möglichkeit ihrer<br />

Nutzung gegen unsere Daten, aus denen<br />

die Unternehmen Profit schlagen. Und je<br />

genauer unsere Daten kategorisiert<br />

werden können, desto wertvoller werden<br />

diese Informationen zum Beispiel für<br />

Werbetreibende.<br />

38 KONSUMENT 7 /<strong>2018</strong><br />

Milliardengeschäft<br />

Viele Verbraucher unterschätzen diese Tatsache<br />

immer noch. Faktum ist leider: Der<br />

Wert unserer Daten ist enorm schwer zu<br />

beziffern. Seriöse Aussagen sind kaum zu<br />

treffen, denn es gibt noch keine anerkannte<br />

Berechnungsmethode. Aber Faktum ist<br />

auch: Unsere Daten müssen enorm viel<br />

wert sein. Sonst wären Zuckerberg & Co<br />

nicht zu Milliardären geworden. Je nachdem,<br />

wie umfangreich und aktuell die<br />

Datensätze sind und woher konkret sie<br />

stammen, kann der Daten-Preis einer Person<br />

zwischen Cent-Beträgen und Hunderten<br />

Euro liegen. Wenn man sich dann vor Augen<br />

führt, dass rund 3,5 Milliarden Menschen<br />

weltweit das Internet nutzen und die Daten<br />

einer Person klarerweise mehrfach, von<br />

unterschiedlichen Nachfragern, genutzt<br />

werden, sieht man das unglaubliche Potenzial<br />

dieses Geschäftsmodells.<br />

Allein wirklich quantifizieren können wir<br />

es nicht. Daran zeigt sich das eklatante<br />

Ungleichgewicht: Die Nutzer geben alles<br />

(oder zumindest viel) preis, sie sind gläsern.<br />

Die Unternehmen auf der anderen Seite sind<br />

intransparent und geben sich verschwiegen.<br />

Selbst wenn sie wie Mark Zuckerberg im<br />

April vom US-Senat und im Mai vom EU-<br />

Parlament „gegrillt“ (eher leicht ange braten)<br />

werden, schaffen sie es, Fragen zu pikanten<br />

Details zu umschiffen.<br />

Postprivates Zeitalter<br />

Wir leben in einem postprivaten Zeitalter,<br />

in dem viele sogar die Sinnhaftigkeit der<br />

Datenschutzgrundverordnung (DSGVO),<br />

die Ende Mai europaweit in Kraft getreten<br />

ist, anzweifeln. Unreflektiert ergeben sie<br />

sich mit dem Argument, dass das mit der<br />

laschen Handhabung der Privatsphäre<br />

„nun mal so ist heutzutage“. Ohne Facebook,<br />

WhatsApp und Instagram sei man<br />

ausgeschlossen vom modernen Leben,<br />

stehe man am sozialen Abstellgleis. Jene,<br />

die keine sozialen Medien nutzen, müssen<br />

sich geradezu rechtfertigen, warum sie das<br />

nicht machen wollen. Manchen gelten solche<br />

Menschen als suspekt: Was haben sie<br />

wohl zu verbergen? Doch auch diese Social-<br />

Media-Verweigerer hinterlassen einen digi-<br />

talen Fußabdruck. Denn die Aufzeichnung<br />

des Nutzungsverhaltens von Internet-<br />

Usern kann auch diskret im Verborgenen<br />

erfolgen, etwa über die IP-Adresse.<br />

IT-Diktatur in China<br />

Aber wohin führt dieser Weg? Was sind die<br />

gesellschaftlichen und politischen Implikationen?<br />

Werfen wir einen Blick nach China,<br />

wo in einigen Modellregionen ein beispielloses<br />

Sozialexperiment läuft: Ein „Sozialkredit-System“<br />

soll definieren, was ein Bürger<br />

wert ist – berechnet mithilfe von Algorithmen.<br />

Ab 2020, so der Plan, soll jeder Chinese<br />

(und auch jede Firma und Institution) einen<br />

öffentlich einsehbaren „Scorewert“ besitzen.<br />

In die Errechnung dieses Wertes fließen<br />

u.a. ein: Werden Rechnungen pünktlich<br />

gezahlt? Welche Webseiten werden aufgerufen?<br />

Wie äußert man sich auf sozialen<br />

Netzwerken? Ist man mit jemanden befreundet<br />

(oder im Familienverbund), der<br />

einen niedrigen Scorewert hat? Je höher<br />

dieser Punktewert ist, desto bessere Aussichten<br />

hat der Einzelne, einen Kredit zu<br />

erhalten, auf renommierte Schulen/Universitäten<br />

zu gehen, einen guten Job zu<br />

bekommen, Sozialleistungen zu beziehen,<br />

weniger Steuern zu bezahlen etc. Sogar die<br />

Reisemöglichkeiten sollen darüber definiert<br />

werden. In Städten, in denen dieses<br />

System bereits seit einigen Jahren erprobt<br />

wird, zeigt sich, dass das Rating zu einem<br />

zentralen Aspekt des täglichen Lebens<br />

geworden ist. Alles dreht sich darum, den<br />

Scorewert beizubehalten bzw. zu erhöhen.<br />

Und bei uns?<br />

Jetzt könnte man dieses Experiment achselzuckend<br />

mit einem „typisch China …“<br />

abtun. Doch dieses düstere Orwell´sche<br />

Szenario hält auch im Westen Einzug. Die<br />

massenhafte Speicherung personenbezogener<br />

Daten ist auch bei uns kein sonderlich<br />

neuer Trend, und auch (be)wertende Anwendungen<br />

mehren sich stetig.<br />

Im Versicherungsbereich gibt es erste Programme<br />

rund um eine „datenbasierte Individualisierung“<br />

der Angebote: Bei der Generali<br />

Vitality werden Kunden belohnt, die<br />

einen gesünderen Lebensstil pflegen. Auch


Schutz gegen Datenkraken<br />

Das Internet nicht zu nutzen, ist – so realistisch<br />

muss man sein – heutzutage<br />

praktisch unmöglich. Doch so gläsern,<br />

wie sich das die IT-Firmen wünschen,<br />

müssen wir <strong>Konsument</strong>en nicht sein.<br />

Geben Sie auf Social-Media-Plattformen<br />

nicht zu viel von sich preis. Denn einmal<br />

veröffentlichte Daten sind schwer oder<br />

gar nicht mehr zu löschen. Darüber hinaus<br />

muss es ja nicht unbedingt eine<br />

Anwendung aus dem Facebook-Imperium<br />

sein: Probieren Sie statt WhatsApp zum<br />

Beispiel Wire, Threema oder Signal aus.<br />

Auch die Datenkrake Google kann<br />

umschifft werden: Die Suchmaschinen<br />

DuckDuckGo oder StartPage achten<br />

deutlich mehr auf Datenschutz. Apps<br />

nur dann herunterladen, wenn man sie<br />

wirklich benötigt. Und nehmen Sie sich<br />

die Zeit, datensaugende App-Berechtigungen<br />

in den Einstellungen zu deaktivieren.<br />

Wer wirklich anonym recherchieren<br />

möchte und technisch einigermaßen versiert<br />

ist, kann VPN-Dienste nutzen, welche<br />

die digitale Identität des Nutzers verschleiern<br />

(z.B. gibt es im Opera-Browser<br />

eine integrierte VPN-Möglichkeit bzw. in<br />

den App-Stores die werbefinanzierte<br />

Smartphone-App CyberGhost VPN).<br />

hier werden Wohlverhaltens-Punkte vergeben,<br />

sogenannte „Vitality Punkte“. Dazu<br />

sammelt und bewertet der Versicherer im<br />

Hintergrund laufend sensible, personenbezogene<br />

Daten. Ein anderes Beispiel sind<br />

sogenannte Kfz-Telematiktarife, bei denen<br />

das Fahrverhalten aufgezeichnet und ebenfalls<br />

bewertet wird – und so die Prämien<br />

beeinflusst (z.B. Safe Line von Uniqa).<br />

Auch in Auskunfteien zur Bonität von Privatpersonen<br />

mehren sich die Anwendungen.<br />

Was in Deutschland bei der Wohnungssuche<br />

schon Usus ist: Vermieter verlangen von<br />

potenziellen Mietern einen Bonitätsnachweis<br />

(SCHUFA-Wert). Und auch in Österreich hat<br />

der KSV1870 so ein Produkt im Portfolio, den<br />

„KSV1870 InfoPass für Mieter“. Ferner gibt es<br />

Ansätze, die Bonität von Menschen auch von<br />

deren Internetnutzung sowie Social-Media-<br />

Daten abhängig zu machen (z.B. Kreditech).<br />

Und auch in Personalabteilungen von Unternehmen<br />

sind Social-Media- bzw. Online-<br />

Checks von Jobwerbern weit verbreitet.<br />

Digitale Bildung<br />

Naiv, wer denkt, es gäbe keine Überlegungen,<br />

ähnlich wie in China sämtliche Informationen<br />

von Bürgern aus unterschiedlichen Kanälen<br />

und Datenbanken zusammenzuführen und<br />

zu bewerten.<br />

Klingt nach Big Brother? Datenschutzexperten<br />

warnen, dass das alles nur der Anfang<br />

ist. Die Politik sei gefordert, nicht nur die<br />

Digitalisierung zu fördern, sondern auch<br />

die gesellschaftlichen und psychologischen<br />

Auswirkungen dieser Entwicklungen mitzudenken.<br />

Es geht um die Frage: Was macht<br />

die Technik mit den Menschen und der<br />

Demokratie? In einem ersten Ansatz muss<br />

wohl dringend in digitale Bildung (auch<br />

Erwachsenenbildung!) investiert werden.<br />

KONSUMENT 7 /<strong>2018</strong> 39


Unterjährigkeitszuschlag<br />

Kein Geld verschenken<br />

Durch die Umstellung auf jährliche Prämienzahlung bei Versicherungen lässt sich auf längere<br />

Sicht viel Geld sparen. Der VKI-Unterjährigkeitszuschlags-Rechner zeigt auf, wie viel genau.<br />

„Sie wollen auf Nummer sicher gehen? Für<br />

monatlich nur 50 Euro sind Sie geschützt!“<br />

Mit Sprüchen wie diesem werden in der<br />

Versicherungsbranche oft Polizzen angepriesen.<br />

Die monatlichen Beiträge klingen<br />

im Gegensatz zum Jahresbetrag leistbar,<br />

sind aber über die Jahre gesehen teuer erkauft.<br />

Denn Versicherungsprämien sind in<br />

den meisten Fällen einmal jährlich fällig,<br />

zu Beginn des neuen Versicherungsjahres.<br />

Wer die Prämien monatlich, viertel- oder<br />

halbjährlich abstottert, muss dann einen<br />

gewissen Aufschlag leisten, den Unterjährigkeitszuschlag.<br />

Manche Versicherer verzichten<br />

auf die Einhebung des Zuschlags für<br />

die Prämie, wenn sie monatlich über das<br />

Konto eingezogen wird. Bei der Mehrzahl der<br />

Anbieter erhöht sich die Prämie aber bei Monatszahlungen,<br />

und das um bis zu 6 Prozent.<br />

Das sieht auf den ersten Blick nicht nach<br />

viel aus, übers Jahr gesehen kommt hier<br />

aber einiges zusammen – und das nicht nur<br />

für eine Versicherung: In vielen Haushalten<br />

laufen mehrere Polizzen wie Kfz-Haftpflicht,<br />

Haushalts- und Eigenheim-, Lebensoder<br />

private Unfallversicherung, Rechtsschutz<br />

und so weiter. Das macht schnell<br />

einmal mehrere Hundert Euro pro Jahr nur<br />

für die unterjährige Prämienzahlung aus.<br />

Doppeleffekt bei Kfz<br />

Bei der Kfz-Haftpflichtversicherung wirken<br />

sich monatliche, viertel- oder halbjährliche<br />

Prämienzahlungen sogar doppelt negativ<br />

aus: Einerseits erhöht sich dadurch die an<br />

den Versicherer gezahlte Prämie, andererseits<br />

auch die motorbezogene Versicherungssteuer,<br />

welche die Versicherungsunternehmen<br />

mit den Kfz-Haftpflichtprämien<br />

für das Finanzamt einheben und<br />

gleich an den Fiskus weiterleiten (siehe<br />

Kasten „Motorbezogene Versicherungssteuer“).<br />

Beispiel: Für einen Golf mit einer<br />

Leistung von 90 kW, einer monatlichen Prämie<br />

von 145 Euro (100 Euro Versicherungsprämie<br />

+ 45 Euro motorbezogene Versicherungssteuer)<br />

und einem sechsprozentigen<br />

Unterjährigkeitszuschlag fallen bei monatlicher<br />

Zahlung um 67,92 Euro mehr Versicherungsprämie<br />

und um 49,10 Euro mehr<br />

motorbezogene Versicherungssteuer an.<br />

Durch die Umstellung auf jährliche Zahlweise<br />

ließen sich allein in einem Jahr und nur bei<br />

der Kfz-Versicherung 117 Euro ersparen.<br />

Innerhalb von fünf Jahren sind es also fast<br />

600 Euro, die allein in der Autoversicherung<br />

durch eine unterjährige Zahlungsweise anfallen.<br />

Insbesondere ist auch bei Lebensversicherungen<br />

dieser Zuschlag vielen Verbrauchern<br />

nicht bewusst – und schmälert so die<br />

Rendite. Würde vonseiten der Versiche-<br />

BEISPIEL KFZ-VERSICHERUNG. VW Golf mit 90 kW, versichert bei Allianz:<br />

Durch Umstellung auf jährliche Zahlungsweise (Gesamtprämie 1.623,12 €) spart man bis zu 117 Euro pro Jahr!<br />

monatliche Zahlung<br />

Gesamtjahresprämie<br />

inkl. Unterjährigkeitszuschlag<br />

1.740,14 €<br />

Ersparnis*<br />

Versicherungsprämie<br />

p.a.<br />

67,92 €<br />

Ersparnis* motorbezogene<br />

Kfz-Steuer<br />

p.a.<br />

49,10 €<br />

Ersparnis* p.a. 117,03 €<br />

*bei Umstellung auf jährliche Zahlungsweise<br />

vierteljährliche Zahlung<br />

Gesamtjahresprämie<br />

inkl. Unterjährigkeitszuschlag<br />

1.719,00 €<br />

Ersparnis*<br />

Versicherungsprämie<br />

p.a.<br />

56,60 €<br />

Ersparnis* motorbezogene<br />

Kfz-Steuer<br />

p.a.<br />

39,28 €<br />

Ersparnis* p.a. 95,89 €<br />

*bei Umstellung auf jährliche Zahlungsweise<br />

halbjährliche Zahlung<br />

Gesamtjahresprämie<br />

inkl. Unterjährigkeitszuschlag<br />

1.686,54 €<br />

Ersparnis*<br />

Versicherungsprämie<br />

p.a.<br />

33,96 €<br />

Ersparnis* motorbezogene<br />

Kfz-Steuer<br />

p.a.<br />

29,46 €<br />

Ersparnis* p.a. 63,42 €<br />

*bei Umstellung auf jährliche Zahlungsweise<br />

Illustrationen: Aphasara, owncham / Shutterstock.com Infografik: Caroline Müllner<br />

40 KONSUMENT 7 /<strong>2018</strong>


A<br />

rungsunternehmen dezidiert darauf hingewiesen,<br />

so würden wohl viele Verbraucher<br />

die günstigere Zahlungsweise wählen.<br />

Denn wer akzeptiert etwa bei einem<br />

Kreditvertrag einen Effektivzinssatz (also<br />

inklusive aller anfallenden Nebenkosten)<br />

von 10 oder gar 20 Prozent?<br />

A<br />

Republik Österreich<br />

Zulassungsbescheinigung<br />

Teil 1<br />

A 29301847<br />

Neuer VKI-Onlinerechner<br />

Wer sich nun für seine Polizze(n) vor Augen<br />

führen möchte, was ihn die unterjährige<br />

Zahlweise kostet und wie viel er sich bei<br />

einmal jährlicher Prämienzahlung sparen<br />

könnte, der kann das mit dem neuen<br />

VKI-Unterjährigkeitszuschlagsrechner<br />

tun: Unter www.vki.at/<br />

ujz.at finden Sie ein einfach zu<br />

bedienendes Online-Tool, das<br />

anhand einiger Angaben das<br />

jährliche Einsparpotenzial aufzeigt.<br />

Illustrationen: owncham, hvostik/Shutterstock.com Caroline Müllner<br />

Keine Angst vor Jahreszahlung<br />

Wer vor den großen Einmalbeträgen<br />

zurückschreckt, sollte sich zwei mögliche<br />

Wege überlegen. Der erste: ein Jahr lang<br />

monatlich oder vierteljährlich die doppelte<br />

Prämie einzahlen – und zwar den einen Teil<br />

auf das Konto des Versicherers, den anderen<br />

auf ein Sparkonto. Dann kann nach<br />

einem Jahr die gesamte Jahresprämie im<br />

Vorhinein beglichen werden (und theoretisch<br />

bleibt sogar noch etwas übrig, da die<br />

Jahresrate geringer ausfällt als die monatlichen<br />

Teilzahlungen). Danach wird die<br />

nächste Jahresprämie immer monatlich auf<br />

dem Sparkonto angespart und dann auf<br />

einmal beglichen.<br />

Der zweite Weg: bei mehreren Polizzen die<br />

Hauptfälligkeiten über das Jahr verteilen,<br />

möglichst auch abgestimmt auf andere<br />

größere Posten wie zum Beispiel die Öffi-<br />

Jahreskarte oder eine Jahrespachtgebühr.<br />

So wird nicht alles im Jänner fällig, sondern<br />

zunächst beispielsweise nur die Kfz-Haftpflicht,<br />

im März dann die Haushaltsversicherung,<br />

im Juli die private Unfallversicherung<br />

und so weiter.<br />

VKI-TIPPS<br />

Einmal im Jahr. Wer seine Versicherungsprämien<br />

für Kfz-Haftpflicht, Haushaltsversicherungs-<br />

und andere Polizzen<br />

halbjährlich, vierteljährlich oder gar<br />

monatlich begleicht, den kostet das einige<br />

Hundert Euro mehr als bei jährlicher<br />

Zahlung.<br />

Schwarz auf weiß. Errechnen Sie<br />

mit dem VKI-Unterjährigkeitszuschlags-<br />

Rechner für alle Ihre Polizzen, wie viel<br />

Sie sich bei jährlicher Zahlweise ersparen<br />

würden: www.vki.at/ujz.<br />

Problemlose Umstellung. Der<br />

Wechsel von monatlicher auf jährliche<br />

Zahlweise ist im Normalfall zur jeweiligen<br />

Hauptfälligkeit möglich, bei vielen<br />

Versicherern ist aber auch eine unterjährige<br />

Änderung der Zahlungsmodalitäten<br />

möglich. Am besten den Versicherungsberater<br />

kontaktieren und Änderungswünsche<br />

bekannt geben.<br />

Motorbezogene Versicherungssteuer<br />

Neben der Mineralölsteuer (MöSt) und der Normverbrauchsabgabe (NoVA) fällt bei<br />

Autos auch die motorbezogene Versicherungssteuer an. Während die NoVA beim Kauf<br />

und die MöSt je Liter Kraftstoff anfällt, wird die motorbezogene Versicherungssteuer für den<br />

Besitz eines zugelassenen Autos oder Motorrads verrechnet. Sie ging aus der als Kfz-Steuer<br />

bezeichneten Abgabe zur Bereitstellung<br />

der Straßeninfrastruktur hervor und richtet<br />

sich nach der Leistung (kW) des Verbrennungsmotors.<br />

Reine Elektroautos sind deshalb auch<br />

von der motorbezogenen Versicherungs steuer<br />

befreit, Autos mit Range-Extender und<br />

Hybrid-Pkw jedoch nicht. Bei Motorrädern<br />

errechnet sich die jährliche motorbezogene<br />

Versicherungssteuer nach dem Hubraum.<br />

Kosten pro Kilowatt<br />

1 bis 24 Kilowatt 0 Euro<br />

25 bis 90 Kilowatt 0,62 Euro<br />

91 bis 110 Kilowatt 0,66 Euro<br />

> 111 Kilowatt 0,75 Euro<br />

Daraus ergibt sich die jeweilige Steuerbelastung, die im Rahmen der Kfz-Haftpflichtversicherung<br />

von den Versicherungsunternehmen eingehoben und direkt an den Fiskus<br />

weitergeleitet wird. Wird die motorbezogene Versicherungssteuer nicht jährlich bezahlt,<br />

erhöht sie sich um 6 Prozent (halbjährlich), 8 Prozent (vierteljährlich) bzw. 10 Prozent<br />

(monatlich) – auch dann, wenn der Versicherer für seine Prämienzahlungen auf Aufschläge<br />

verzichtet.<br />

KONSUMENT 7 /<strong>2018</strong> 41


Pflegende Angehörige<br />

Allein gelassen<br />

Viele pflegebedürftige Menschen wollen lieber in den eigenen vier Wänden leben und<br />

nicht in eine Pflegeeinrichtung übersiedeln. Ohne die Unterstützung ihrer Angehörigen<br />

wäre dies meist nicht möglich. Wir haben zwei pflegende Angehörige besucht.<br />

Dr. Christa Koenne<br />

Christa Koenne machte bereits als Kind ihre<br />

ersten Erfahrungen, was die Pflege eines<br />

hilfsbedürftigen Angehörigen anbelangt.<br />

Durch eine lebensbedrohliche Herzmuskelentzündung<br />

während der Schwangerschaft,<br />

war ihre Mutter nach einem Kaiserschnitt<br />

physisch und psychisch in einem sehr schlechten<br />

Zustand. Weil ihr Vater sechs Wochen<br />

vorher verstorben war, war Christa mit ihren<br />

elf Jahren die Älteste im Haus, die sich um<br />

Mutter und Neugeborenes kümmern konnte.<br />

„Ich war völlig überfordert mit der Situation.<br />

Aber ich hatte keine Wahl. Es wurde von mir<br />

verlangt und ich habe die Erwartung erfüllt,<br />

auch wenn ich tief verunsichert war.“<br />

Dass Pflege und Betreuung auch etwas<br />

völlig anderes sein kann, erlebte Christa<br />

Koenne, als sie selbst Mutter wurde: „So<br />

selbstverständlich, wie ich als Kind für<br />

meine Mutter da war, war ich es natürlich<br />

für meine Kinder. Die Aufgabe war vergleichbar,<br />

die Erfahrung eine völlig andere.<br />

Als Kind war es belastend, die eigene<br />

Mutter zu pflegen. Als Mutter war es erfüllend,<br />

sich um die eigenen Kinder zu kümmern.“<br />

30 Jahre später ist es wieder ihre<br />

Mutter, die auf Christa Koennes Hilfe angewiesen<br />

ist. „Mein Bruder und ich haben<br />

ihr versprochen, dass sie einmal nicht ins<br />

Heim muss. So habe ich sie zu mir nach<br />

Hause geholt“, sagt sie. Zu dieser Zeit ist<br />

Dr. Christa Koenne als Direktorin eines<br />

großen Gymnasiums in Wien gefordert. Um<br />

die Pflege der Mutter bewältigen zu können,<br />

ist sie auf die Unterstützung durch eine<br />

24-Stunden-Hilfe angewiesen.<br />

In der Wahrnehmung ihrer Freunde und<br />

Bekannten ist es „das Beste, was ihrer<br />

Mutter passieren kann“, für die Pädagogin<br />

ist die Pflege der eigenen Mutter alles andere<br />

als unproblematisch. „Ich hatte nie eine<br />

unbelastete Beziehung zu meiner Mutter,<br />

und die Überforderung der 11-Jährigen<br />

wirkte immer noch nach. Ich hatte es ihr versprochen,<br />

sie zu pflegen, innerlich habe ich<br />

es abgelehnt. Nach der Arbeit habe ich das<br />

Heimgehen hinausgezögert, gut gefühlt<br />

habe ich mich damit nicht.“ Die Tochter<br />

spürt, dass die Mutter sich nach körperlicher<br />

Nähe sehnt, danach, in den Arm genommen<br />

und gestreichelt zu werden. Doch es ist<br />

Christa Koenne nicht möglich, ihrer Mutter<br />

das zu geben. Zweieinhalb Jahre dauert die<br />

Pflegezeit, dann stirbt die Mutter.<br />

Problem Emotionalität<br />

Die Pflege anderer Menschen begleitet<br />

Christa Koenne weiter. Vor zweieinhalb<br />

Jahren hatte ihr Lebensgefährte einen<br />

Schlaganfall und ist seither auf Hilfe angewiesen.<br />

Wieder macht sie die Erfahrung,<br />

dass die Wahrnehmung von außen und<br />

eigenes Empfinden auseinanderklaffen. „In<br />

Interessengemeinschaft pflegender Angehöriger<br />

Die Angehörigen von pflegebedürftigen Menschen leisten einen Großteil der Pflegearbeit in Österreich.<br />

Ohne sie würde das Pflegesystem nicht funktionieren. Anerkennung für ihre Arbeit, etwa in<br />

Form finanzieller Unterstützung durch den Staat, gibt es jedoch kaum. Bezeichnenderweise ist es<br />

ein privater Verein, die „Interessengemeinschaft pflegender Angehöriger“, der sich maßgeblich für<br />

ihre Belange einsetzt. Die Interessengemeinschaft pflegender Angehöriger wurde im Jahr 2010<br />

gegründet und wird bis heute ehrenamtlich geführt. Unterstützt wird der Verein vom Roten Kreuz,<br />

von AUVA, UNIQA, der Wiener Städtischen und der Donau Vienna Insurance Group. Zudem erhält die<br />

Interessengemeinschaft pflegender Angehöriger Fördermittel aus dem Bundesministerium für<br />

Arbeit, Soziales, Gesundheit und <strong>Konsument</strong>enschutz.<br />

Pflegende Angehörige, die Unterstützung benötigen, können sich unter der Rufnummer<br />

01 589 00-328 oder über die Mailadresse office@ig-pflege.at an die Interessengemeinschaft pflegender<br />

Angehöriger, Wiedner Hauptstraße 32, 1040 Wien, wenden. In Wien kann nach Anmeldung<br />

auch ein persönlicher Termin (Dienstag bis Donnerstag von 9 bis 14 Uhr) vereinbart werden.<br />

meinem sozialen Umfeld heißt es, was für<br />

ein Glück, dass er mich hat, doch ich spüre<br />

immer mehr, dass ich seinen Bedürfnissen<br />

nicht entsprechen kann“, sagt Christa<br />

Koenne. Und sie fügt hinzu: „Die Emotionalität<br />

ist für mich das größte Problem bei der<br />

Pflege von Angehörigen, denn die bereits<br />

vorhandenen Gefühle werden dadurch erheblich<br />

verstärkt.“ Die Kraft und Energie,<br />

um selbst mit der Situation fertigzuwerden,<br />

schöpft die mittlerweile 75-Jährige vor<br />

allem auch daraus, dass sie nach wie vor<br />

beruflich tätig ist. Derzeit arbeitet sie an<br />

einem Projekt für den Stadtschulrat Wien<br />

zu Urbanität und Bildung.<br />

Konstantin Prager<br />

Auch Konstantin Prager wird schon in<br />

jungen Jahren damit konfrontiert, was ein<br />

Pflegefall in der Familie bedeutet. Im Jahr<br />

2008 hatte seine Mutter einen Unfall. Seither<br />

betreuen der heute 24-Jährige und sein<br />

Vater die Querschnittgelähmte gemeinsam.<br />

„Ich war in einem Pfadfinderlager, als<br />

ich vom Unfall erfuhr. Es war natürlich ein<br />

Schock, aber für mich war sofort völlig klar,<br />

dass ich für meine Mutter da sein werde“,<br />

sagt Konstantin Prager. Das Leben des damals<br />

14-Jährigen ändert sich von Grund<br />

auf. Noch während seine Mutter im Spital<br />

liegt, übersiedeln er und sein Vater in eine<br />

barrierefreie Wohnung. Ein Jahr nach dem<br />

Unfall kommt die Patientin nach Hause.<br />

Die Betreuung der Mutter beeinflusst Konstantins<br />

Alltag bis heute. Der Tagesablauf<br />

folgt einem exakten Zeitplan. „Meine Kindheit<br />

war mit einem Schlag zu Ende. Ich hatte<br />

genug Konflikte mit mir selber auszumachen.<br />

Plötzlich waren meine Eltern, die<br />

für mich immer stark und unbesiegbar gewesen<br />

waren, verletzlich“, sagt Konstantin<br />

Prager. Der Jugendliche litt unter seinen<br />

Ängste und dem Gefühl, der Herausforderung<br />

nicht gewachsen zu sein. Nach außen<br />

versuchte er, Stärke zu zeigen. „Zum Glück<br />

erkannte mein Vater, in was für einer Situation<br />

ich mich befand, und ermöglichte mir<br />

eine Psychotherapie.“ Zwei Jahre lang war<br />

Konstantin Prager in Therapie. Dass er an<br />

Foto: BlurryMe/Shutterstock.com<br />

42 KONSUMENT 7 /<strong>2018</strong>


der Situation nicht zerbrach, schreibt er der<br />

Unterstützung zu, die er aus seiner Familie<br />

und seinem sozialen Umfeld erfuhr.<br />

Selbst erarbeiten<br />

Die Pflegetätigkeit ist anfangs mühsam und<br />

beschwerlich. „Wir hatten keine Ahnung. Wir<br />

wussten nicht einmal, wie man Wundverbände<br />

wechselt. Mein Vater und ich sind ins<br />

Spital gefahren und haben uns zeigen lassen,<br />

wie das geht. Auch was die Organisation von<br />

Pflege anbelangt und wie das Sozialsystem<br />

funktioniert, sagt einem niemand. Man muss<br />

sich das alles selber erarbeiten. Es wird einfach<br />

erwartet, dass die Angehörigen alles<br />

regeln und mit dem Pflegegeld, das vom<br />

Staat gezahlt wird, das Auskommen finden.<br />

Mit einem Betrag, der gelinde gesagt eine<br />

Frechheit ist“, kritisiert Konstantin Prager.<br />

Inzwischen lebt Konstantin Prager in einer<br />

eigenen Wohnung in unmittelbarer Nähe zu<br />

seinem Elternhaus. Er weiß, dass der Tag<br />

kommen wird, an dem die Familie den<br />

Pflegeaufwand nicht mehr alleine wird bewältigen<br />

können und er und sein mittlerweile<br />

72-jähriger Vater auf eine professionelle<br />

Pflegekraft angewiesen sein werden. Für die<br />

Zukunft wünscht sich Konstantin Prager vor<br />

allem, dass die Anerkennung für pflegende<br />

Angehörige nicht länger nur auf symbolische<br />

Gesten beschränkt bleibt. „Sie muss dort<br />

ansetzen, wo sie dringend gebraucht wird.<br />

Es bedarf endlich einer gebührenden finanziellen<br />

Unterstützung durch den Staat.“<br />

MEHR ZUM THEMA<br />

Der Pflege-Ratgeber<br />

2. Auflage, broschiert,<br />

316 Seiten, € 24,90<br />

www.konsument.at/<br />

pflege-ratgeber<br />

Bestellungen<br />

Tel. 01 588 774<br />

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Onlineshop www.konsument.at/shop<br />

Foto: Christian Anderl<br />

Wie kam es zur Gründung der IG?<br />

Im Jahr 2010 habe ich als ehemalige Angestellte<br />

des Österreichischen Roten Kreuzes<br />

an einer Veranstaltung der Allgemeinen<br />

Unfallversicherungsanstalt (AUVA) zum<br />

Thema Pflege und Gesundheit teilgenommen.<br />

Dort habe ich viele pflegende Angehörige<br />

kennengelernt. Fast alle sagten,<br />

dass sie sich alleine fühlen und nicht<br />

wissen, wie sie mit der Situation umgehen<br />

sollen. Ein Ergebnis der Veranstaltung war,<br />

dass dringender Bedarf für eine Vertretung<br />

der pflegenden Angehörigen besteht.<br />

Wie viele Menschen in Österreich<br />

sind in die Pflege ihrer Angehörigen<br />

involviert?<br />

Dazu gibt es nur Schätzungen. Wir haben<br />

rund 450.000 Bezieherinnen und Bezieher<br />

von Pflegegeld. Wenn man annimmt,<br />

dass auf jeden dieser Menschen zwei bis<br />

drei Familienangehörige kommen, die in<br />

irgendeiner Form unterstützend tätig sind,<br />

kann man wohl davon ausgehen, dass es<br />

bis zu eine Million pflegende Angehörige<br />

sind.<br />

Was für eine Unterstützung bietet die<br />

Interessengemeinschaft?<br />

Wir bieten die Möglichkeit zu einem<br />

Beratungsgespräch und liefern vor allem<br />

Informationen rund um die Pflege zu Hause:<br />

Wo bekomme ich welche Unterstützung,<br />

wie kann ich Vorsorge treffen, um im<br />

Fall eines Falles bestmöglich vorbereitet zu<br />

sein. Wir haben in jedem Bundesland eine<br />

Koordinatorin bzw. einen Koordinator und<br />

in Wien eine auf Teilzeitbasis angestellte<br />

Koordinatorin.<br />

Interview mit Birgit Meinhard-Schiebel<br />

Präsidentin der Interessengemeinschaft pflegender Angehöriger<br />

Das Gesundheitssystem profitiert enorm<br />

Wo wünschen Sie sich mehr staatliche<br />

Unterstützung?<br />

Wir bräuchten ein für die individuellen<br />

Bedürfnisse maßgeschneidertes Angebot.<br />

Derzeit kann man nur zwischen Besuchsdienst,<br />

Heimhilfe und 24-Stunden-Pflege<br />

wählen, dazwischen gibt es kaum etwas.<br />

Viele bräuchten aber nur stundenweise<br />

Unterstützung bzw. Unterstützung für bestimmte<br />

Tätigkeiten. Dringend erforderlich<br />

wäre eine jährliche Valorisierung des Pflegegeldes,<br />

und es fehlt in Österreich an einer<br />

flächendeckenden, kostenlosen Beratung.<br />

Ideal wäre, wenn es eine Person gäbe (eine<br />

Gemeindepflegerin bzw. einen Gemeindepfleger),<br />

die als Drehscheibe fungiert und<br />

mehrere Familien zugleich betreut – helfende<br />

Hand und Vertrauensperson in einem.<br />

Woran scheitert es?<br />

Es wird behauptet, die finanziellen Ressourcen<br />

seien nicht vorhanden. Das stimmt aber<br />

nicht. Das Gesundheitssystem profitiert<br />

enorm durch die Arbeit der pflegenden<br />

Angehörigen. Schätzungen zufolge macht<br />

die Wertschöpfung drei Milliarden Euro pro<br />

Jahr aus. 80 Prozent der pflegenden Angehörigen<br />

sind Frauen. Diejenigen, die noch im<br />

Erwerbsleben stehen, geben häufig ihre Erwerbstätigkeit<br />

teilweise oder ganz auf, um<br />

die Pflege bewältigen zu können. Für sie<br />

kann das beim eigenen Pensionsantritt nachteilige<br />

Folgen haben und sie in die Armutsfalle<br />

führen. Dazu kommt, dass viele durch die<br />

körperliche und psychische Belastung auch<br />

selbst öfter krank werden, wodurch wiederum<br />

Kosten für das Gesundheitssystem entstehen,<br />

anstatt es zu entlasten. Ein Teufelskreis,<br />

den es zu durchbrechen gilt.<br />

KONSUMENT 7 /<strong>2018</strong> 43


??????????? Abo-Scheck des Monats<br />

Gewusst wie<br />

Das Smartphone ist die elektronische Version der sprichwörtlichen<br />

eierlegenden Wollmilchsau. Doch wer alle<br />

Möglichkeiten nutzen möchte, muss sie auch kennen.<br />

100 Smartphone-Tipps<br />

208 Seiten<br />

Für Abonnenten zum Vorzugspreis<br />

von nur 15 € (statt 19,90 €) + Versand<br />

bis 25. Juli <strong>2018</strong> bestellbar<br />

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100smartphonetipps<br />

Das Smartphone ist aus unserem Alltag<br />

nicht mehr wegzudenken, der<br />

Umgang damit scheinbar selbstverständlich.<br />

Tatsache ist aber, dass die<br />

meisten Nutzer angesichts der Funktionsvielfalt<br />

der aktuellen Modelle<br />

deren Möglichkeiten bei weitem nicht<br />

ausschöpfen, sie oft auch nicht im<br />

Detail kennen. Natürlich sind nicht alle<br />

davon notwendig oder sinnvoll und<br />

manches ist aus Sicht des Datenschutzes<br />

sogar bedenklich. In unseren 100<br />

ausgewählten Smartphone-Tipps<br />

haben wir die wichtigsten Themenbereiche<br />

abgedeckt. Mithilfe dieses<br />

Buches lernen Sie Ihr Android-Smartphone<br />

besser kennen und nutzen. Sie<br />

bekommen Einblicke in die Vorgänge<br />

hinter dem bunten Bildschirm, um zu<br />

verstehen, was es mit bestimmten<br />

Funktionen, Einstellungen und Berechtigungen<br />

auf sich hat. Und Sie<br />

erhalten konkrete Anleitungen, was<br />

Sie tun können, um eine Spur anonymer<br />

und sicherer unterwegs zu sein.<br />

Bestellungen<br />

Tel. 01 588 774 | Fax 01 588 77-72<br />

E-Mail: kundenservice@konsument.at<br />

Onlineshop www.konsument.at/shop<br />

44 KONSUMENT 6/<strong>2018</strong> 7/<strong>2018</strong><br />

Hinsichtlich ihrer Leistungsdaten und ihres<br />

Funktionsumfangs machen die aktuellen<br />

Smartphone-Modelle in vieler Hinsicht<br />

dem Computer Konkurrenz. Das bedeutet<br />

aber auch, dass es nicht immer ganz einfach<br />

ist, alle Möglichkeiten zu finden.<br />

Nach dem bewährten Vorbild unserer<br />

Computer-Tipps haben wir in einem neuen<br />

Buch 100 Smartphone-Tipps für Android<br />

zusammengestellt. Darin geht es um Themen<br />

wie die WLAN-Nutzung, den E-Mail-<br />

Versand oder das Anordnen von Apps auf<br />

dem Display wie auch um den mobilen<br />

Medienkonsum (Musik, TV, Bücher) oder<br />

um Fragen des Datenschutzes, der Privatsphäre<br />

und der Sicherung der auf dem<br />

Gerät vorhandenen Daten. Hier zwei Beispiele<br />

aus dem Buch:<br />

Dateien lokal austauschen<br />

Unter >>Einstellungen/WLAN>WiFi<br />

Direct>WLAN DirectTeilen>SendenFrei gebenFertig


Aus der digitalen Welt<br />

Von Gernot Schönfeldinger<br />

Bits & Bytes<br />

Smartphone-Tipp<br />

In-App-Käufe verhindern<br />

In-App-Käufe sind eine potenzielle Kostenfalle.<br />

Sie können irrtümlich erfolgen oder<br />

wenn man dem Nachwuchs das Handy<br />

überlässt. Als Android-Nutzer sichern Sie<br />

sich ab, indem Sie im Google Play Store<br />

unter >>Einstellungen>Einstellungen/Allgemein>EinschränkungenPassworteinstellungen>Symbolleisten>AdresseAdresse


Patientenrechte<br />

TEST<br />

Medikamente<br />

Operationsfolgen<br />

In den meisten Fällen geht es Patienten nach einer Operation<br />

besser als davor. Doch manchmal läuft es leider nicht nach Plan.<br />

Das kann unterschiedliche Gründe und rechtliche Folgen haben.<br />

Dismenol<br />

Bei leichten bis mäßig<br />

starken Schmerzen<br />

und Fieber<br />

Foto: sebra/Shutterstock.com<br />

Unsere Kooperation<br />

mit der Patientenanwaltschaft<br />

In dieser Rubrik berichten wir über Fälle, mit denen österreichische<br />

Patientenanwältinnen und -anwälte befasst sind.<br />

Kärnten<br />

Patientenanwaltschaft Kärnten<br />

Völkermarkter Ring 31, 9020 Klagenfurt<br />

Tel. 0463 572 30<br />

Fax 0463 572 30-57100<br />

E-Mail: patientenanwalt@ktn.gv.at<br />

www.patientenanwalt-kaernten.at<br />

46 KONSUMENT 7/<strong>2018</strong><br />

Die Fälle. Frau A. hatte beim Gehen nie<br />

Probleme. Durch einen schweren Sturz erlitt<br />

sie einen Oberschenkelbruch und erhielt<br />

eine künstliche Hüfte. Danach war das<br />

operierte Bein um drei Zentimeter länger.<br />

Die Patientin kann seither nicht mehr ohne<br />

Spezialschuhe gehen.<br />

Herr B. hatte starke Abnützungserscheinungen<br />

im Hüftgelenk. Bei der Operation brach<br />

ein Stück seines Oberschenkelknochens ab<br />

und musste mit einer Platte fixiert werden.<br />

Dabei wurde ein Nerv verletzt. Herr P. braucht<br />

seither Krücken zum Gehen.<br />

Frau C. hatte nach mehreren Hüftoperationen<br />

bereits einen sehr dünnen Oberschenkelknochen.<br />

Obwohl ihr die Ärzte zu einer<br />

Versteifungsoperation rieten, wollte sie<br />

un bedingt ein Hüftimplantat. Bei der OP<br />

brach der Oberschenkelknochen. Das Hüftimplantat<br />

hielt nicht, eine Versteifung war<br />

nicht mehr möglich. Die Patientin kann sich<br />

seither nur noch mit Krücken vorwärtsbewegen<br />

und leidet unter ständigen Schmerzen.<br />

Intervention. Alle drei Personen suchten<br />

um Unterstützung bei der Patientenanwaltschaft<br />

Kärnten an. Bei Frau A. kam<br />

ein Gutachten zu dem Schluss, dass der<br />

Unterschied von drei Zentimetern bei den<br />

Beinlängen auf einen Operationsfehler<br />

zurückzuführen sei, der nicht im Rahmen<br />

des Akzeptablen liege. Frau A. erhielt von<br />

der Haftpflichtversicherung des Krankenhauses<br />

eine Schadenersatzzahlung.<br />

Bei Herrn B. stellte ein Gutachter fest, dass<br />

die Ärzte trotz der massiven Verletzung bei<br />

der Operation korrekt vorgegangen seien.<br />

Herr B. war vor der Operation ordnungsgemäß<br />

auf die möglichen Risiken hingewiesen<br />

worden und hatte dies auch schriftlich<br />

bestätigt. Die Haftpflichtversicherung des<br />

Krankenhauses lehnte daher eine Schadenszahlung<br />

ab. Die Patientenanwaltschaft<br />

konnte jedoch eine Leistung aus dem Entschädigungsfonds<br />

erwirken.<br />

Auch Frau C. war vor der Operation korrekt<br />

über das Risiko aufgeklärt worden, dass<br />

der Knochen bei der Operation leicht brechen<br />

könne. Dennoch hatte sie auf dem<br />

Hüftimplantat beharrt und die von den<br />

Ärzten empfohlene Versteifungsoperation<br />

abgelehnt. Für Frau C. konnte daher keine<br />

Entschädigung durchgesetzt werden.<br />

Fazit. Die überwiegende Zahl der Operationen<br />

bringt für Patienten eine erhebliche<br />

Verbesserung ihrer Lebensqualität. In seltenen<br />

Fällen kommt es allerdings zu einer<br />

Verschlechterung der Situation. Inwieweit<br />

die Patienten dann eine Entschädigung erhalten<br />

oder nicht, hängt vor allem davon<br />

ab, ob ein schuldhaftes Verhalten seitens<br />

des OP-Teams vorliegt und ob korrekt über<br />

die möglichen Operationsrisiken informiert<br />

wurde. Ebenfalls eine Rolle spielt, wie groß<br />

der eingetretene Schaden ist.<br />

Geeignet bei leichten bis mäßig starken<br />

Schmerzen und Fieber. Der Wirkstoff<br />

Ibuprofen gehört zu den nichtsteroidalen<br />

Antirheumatika (NSAR). Diese wirken<br />

entzündungshemmend und schmerzstillend.<br />

Mit steigender Dosierung und<br />

Dauer der Anwendung erhöht sich das<br />

Risiko für unerwünschte Wirkungen. Um<br />

die Gefahr von Nebenwirkungen an Herz,<br />

Magen und Nieren gering zu halten,<br />

sollen alle NSAR nur in geringstmöglicher<br />

Dosierung und nur so lange eingesetzt<br />

werden wie unbedingt erforderlich.<br />

Präparat: Dismenol Ibuprofen 200 mg<br />

Filmtabletten, Dismenol Ibuprofen<br />

400 mg Filmtabletten<br />

Wirkstoff: Ibuprofen<br />

Preis: 20 Stück 200 mg/400 mg 4,60/<br />

7,15 Euro<br />

Anwendung: Unzerkaut mit Wasser<br />

einnehmen. Auf nüchternen Magen wirkt<br />

das Mittel rascher. Die empfohlene<br />

Dosis für Erwachsene ist eine Tablette;<br />

mehr dämpft Schmerzen nicht wesentlich<br />

stärker und senkt Fieber nicht<br />

nennenswert schneller. Bis zur maximalen<br />

Tagesdosis (24 h) von 1.200 mg<br />

kann die Anwendung alle 6 Stunden<br />

(400 mg) bzw. 3 Stunden (200 mg) wiederholt<br />

werden. Ohne ärztlichen Rat<br />

nicht länger als 3 bis 4 Tage hintereinander<br />

bzw. nicht öfter als 10 Mal im Monat<br />

anwenden.<br />

Gegenanzeigen, Wechsel- und<br />

Nebenwirkungen: Nicht anwenden<br />

bei aktivem Magen-Darm-Geschwür,<br />

Blutungen im Magen-Darm-Trakt sowie<br />

Allergien auf Acetylsalicylsäure. Ärztliche<br />

Nutzen-Risiko-Abwägung bei<br />

erhöhtem Risiko für oder Behandlung<br />

von Magen-Darm-Geschwüren, Lebererkrankungen,<br />

erhöhtem Blutdruck,<br />

Herzinsuffizienz, Flüssigkeitsansammlung<br />

im Gewebe und Nierenerkrankungen.<br />

Müssen blutdrucksenkende Arzneimittel<br />

eingenommen werden, nimmt die


Fakten-Check Medizin<br />

Stoßwellentherapie<br />

Kann eine Stoßwellentherapie Schmerzen in der Ferse lindern,<br />

die durch eine Entzündung der Fußsohlen-Sehnenplatte (Plantarfaszitis)<br />

oder durch einen Fersensporn verursacht werden?<br />

Wirkung dieser Mittel ab. Bei Kombination<br />

mit cortisonhaltigen Präparaten,<br />

Acetylsalicylsäure oder anderen NSAR<br />

besteht ein erhöhtes Risiko von Magen-<br />

Darm-Schädigungen. In Kombination<br />

mit Mitteln zur Blutverdünnung besteht<br />

ein erhöhtes Risiko für innere Blutungen.<br />

Asthmatiker und Allergiker sollten<br />

Ibupro fen bei erstmaliger Anwendung<br />

unter ärztlicher Aufsicht einnehmen.<br />

Wenn heftige Magenbeschwerden auftreten,<br />

die Beine stark anschwellen,<br />

die Haut sich verstärkt rötet und juckt,<br />

Übelkeit, Erbrechen und/oder dunkel gefärbter<br />

Urin auftreten bzw. der Stuhl<br />

auffällig hell gefärbt ist, sollte unbedingt<br />

ein Arzt aufgesucht werden. Alkohol<br />

kann die schädliche Wirkung von<br />

NSAR auf Magen und Gehirn verstärken.<br />

Schwangerschaft, Kinder und ältere<br />

Menschen: Kinder unter 6 Jahren<br />

dürfen das Mittel nicht einnehmen.<br />

Kinder von 6 bis 12 Jahren und Jugendliche<br />

mit weniger als 40 kg Gewicht<br />

dürfen keine ganze Tablette einnehmen.<br />

Auch bei Jugendlichen ist die Dosis streng<br />

nach dem Beipackzettel dem Körpergewicht<br />

gemäß zu reduzieren. Wegen<br />

des Risikos von Fehlbildungen sollte das<br />

Präparat während des ersten und zweiten<br />

Schwangerschaftsdrittels nur eingenommen<br />

werden, wenn unbedingt<br />

nötig; keinesfalls jedoch im letzten<br />

Schwangerschaftsdrittel oder gar knapp<br />

vor der Geburt. Während der Stillzeit nur<br />

kurz zeitig anwenden. Da im Alter vermehrt<br />

unerwünschte Wirkungen auftreten<br />

können, sollten ältere Menschen auf<br />

die 200-mg-Filmtabletten zurückgreifen.<br />

Bewertung<br />

Die Bewertung erfolgte in Kooperation mit der<br />

deutschen Stiftung Warentest. Bewertungskriterien:<br />

Geeignet | Auch geeignet | Mit Einschränkung<br />

geeignet | Wenig geeignet<br />

Alle Artikel zum Thema unter<br />

www.konsument.at/medikamente<br />

Beweislage: mittel. Eine Stoßwellentherapie<br />

hilft wahrscheinlich, chronische<br />

Fersenschmerzen zu lindern.<br />

In vielen Fällen bessern sich die Beschwerden<br />

jedoch auch von alleine<br />

wieder.<br />

Morgens ist es am schlimmsten: Sobald<br />

Betroffene den Fuß aus dem Bett auf den<br />

Boden setzen, ist der stechende Schmerz in<br />

der Ferse da. Manchmal nehmen die Beschwerden<br />

über den Tag zu und begleiten<br />

Betroffene auf Schritt und Tritt. Im<br />

schlimms ten Fall lässt der Schmerz auch<br />

nachts nicht nach.<br />

Dahinter steckt oft eine entzündete Sehnenplatte<br />

der Fußsohle. Bei vielen verschwinden<br />

die Beschwerden nach einiger<br />

Zeit von selbst wieder. Andere haben dieses<br />

Glück jedoch nicht. Für sie gibt es mehrere<br />

Behandlungsmöglichkeiten, etwa Dehnungsübungen,<br />

physikalische Thera pien oder<br />

entzündungshemmende Medikamente.<br />

Doch nicht immer helfen diese Maßnahmen,<br />

die Schmerzen loszuwerden. Als letzte<br />

Möglichkeit bietet sich eine Operation an.<br />

Weil jede Operation auch Risiken und<br />

Nebenwirkungen hat, empfehlen manche<br />

Ärzte eine Stoßwellentherapie.<br />

Bei einer Stoßwellentherapie hält der behandelnde<br />

Arzt/die behandelnde Ärztin ein<br />

Gerät an die Fußsohle, das kurze und kraftvolle<br />

Druckimpulse abgibt. Sie fühlen sich<br />

wie Schläge mit einem kleinen Hammer an,<br />

die rasch aufeinander folgen. Viele empfinden<br />

die Behandlung als unangenehm bis<br />

schmerzhaft.<br />

In bisherigen Studien zur Stoßwellentherapie<br />

wurden Betroffene untersucht, die<br />

seit mindestens drei Monaten an Fersenschmerzen<br />

litten und bei denen andere Therapien<br />

erfolglos waren. Ein Forschungsteam<br />

des deutschen Instituts für Qualität und<br />

Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen<br />

(IQWIG) hat diese Studien analysiert und<br />

zusammengefasst. Demnach kann eine<br />

Stoßwellentherapie Schmerzen wahrscheinlich<br />

lindern. So besserten sich nach<br />

einer Stoßwellentherapie die morgendlichen<br />

Schmerzen bei 56 von 100 Personen<br />

dieser Gruppe. Allerdings trat dieser Effekt<br />

auch bei 41 von 100 Personen ein, nachdem<br />

sie eine Scheintherapie erhalten hatten.<br />

Da die Stoßwellentherapie oft als unangenehm<br />

bis schmerzhaft empfunden wird,<br />

verabreichen manche Ärzte vor der Behandlung<br />

eine örtliche Betäubung. Bei<br />

manchen Patienten treten Hautrötungen<br />

an der Fußsohle auf. Möglich sind auch<br />

blaue Flecken oder Schwellungen. In der<br />

Regel verschwinden diese unangenehmen<br />

Begleiterscheinungen nach wenigen Tagen<br />

aber wieder. Schwere unerwünschte Wirkungen<br />

treten nach einer Stoßwellentherapie<br />

nur sehr selten auf. Obwohl die vorhandenen<br />

Studien einen Vorteil der Stoßwellentherapie<br />

gegenüber einer Scheinbehandlung<br />

gezeigt haben, sind einige Fragen<br />

unbeantwortet. Unklar ist etwa, wie viele<br />

Behandlungen notwendig sind, um eine<br />

optimale Wirkung zu erzielen, und wie<br />

stark die Stoßwellen sein müssen, um die<br />

Schmerzen bestmöglich zu lindern und die<br />

Fußsohle dennoch zu schonen. Forschungsbedarf<br />

besteht auch dazu, ob es sinnvoll ist,<br />

eine Stoßwellentherapie mit anderen Behandlungsverfahren<br />

zu kombinieren. Ebenso<br />

unbekannt ist, wie lange die Schmerzlinderung<br />

anhält.<br />

Beweislage<br />

Die Bewertungen<br />

Unzureichend | Niedrig | Mittel | Hoch<br />

beziehen sich nur darauf, wie stark eine Behauptung<br />

wissenschaftlich untermauert ist und ob sie überhaupt<br />

einen Effekt hat, aber nicht darauf, wie groß<br />

dieser Effekt ist.<br />

In Kooperation mit<br />

www.medizin-transparent.at<br />

Ein Projekt der österreichischen Cochrane Zweigstelle<br />

medizin-transparent beantwortet Anfragen von<br />

<strong>Konsument</strong>en zur wissenschaftlichen Beweislage<br />

medizinischer Medienberichte. Gefördert durch<br />

die Bundesgesundheitsagentur.<br />

KONSUMENT 7/<strong>2018</strong> 47<br />

Foto: Elena Vasilchenko/Shutterstock.com


Ein Fall für den VKI<br />

<strong>Konsument</strong>enbeschwerden, die unser Beratungsteam erfolgreich erledigen konnte<br />

Meridiana<br />

Rückflug wortlos gecancelt<br />

Dr. Barbara Forster. Familie Berger war<br />

mit der italienischen Airline Meridiana nach<br />

Nosy Be (eine vor Madagaskar gelegene<br />

Insel) geflogen. Der Urlaub verging viel zu<br />

schnell. Am 25.7.2016 sollte es um 9.10 Uhr<br />

für die vierköpfige Familie von Nosy Be mit<br />

dem Flugzeug wieder zurück nach Mailand<br />

gehen.<br />

Doch es kam anders. Nachdem Familie Bergers<br />

Hotelier am 24.7. vergeblich auf Gäste aus Mailand gewartet hatte,<br />

teilte er Frau Berger mit, dass das Flugzeug in Mailand nicht gestartet<br />

war. Folglich würde wohl auch der Rückflug nach Mailand am<br />

Morgen des 25.7. ausfallen.<br />

Die Bergers versuchten sofort, telefonisch von Meridiana Genaueres<br />

über ihren Rückflug zu erfahren. Doch bei der Airline war<br />

niemand zu erreichen. Sicherheitshalber fuhr die Familie am 25.7. in<br />

der Früh also zum Flughafen. Der Check-in-Schalter von Meridiana<br />

war allerdings geschlossen, und es war niemand vor Ort, der ihnen<br />

weiterhelfen konnte.<br />

Vielleicht hatte die Airline online Informationen bereitgestellt?<br />

Fehlanzeige. Auf der Website von Meridiana waren keinerlei<br />

Hinweise darüber zu finden, wie die auf den ausgefallenen Flug<br />

gebuchten Passagiere nach Mailand kommen sollten. Familie<br />

Berger versuchte, sich bei der Airline, den Flughäfen Mailand und<br />

Nosi Be kundig zu machen, und nach zahlreichen Telefonaten<br />

war es schließlich so weit: Sie konnten noch am selben Tag, um<br />

23.10 Uhr, nach Mailand fliegen.<br />

Wieder daheim, beauftragte Frau Berger einen Rechtsanwalt. Er<br />

forderte von Meridiana pro Person 600 € als Ausgleichszahlung<br />

nach der Fluggastrechte-Verordnung sowie 65 € Telefonkostenersatz.<br />

Meridiana sagte zunächst zu, die Zahlung zu leisten, doch<br />

das Geld wurde nicht überwiesen.<br />

Nach einem Jahr vergeblichen Wartens wandte sich Frau Berger<br />

schließlich hilfesuchend an unser Europäisches Verbraucherzentrum<br />

(EVZ) Österreich. Wir intervenierten gemeinsam mit<br />

dem EVZ Italien kostenlos für Familie Berger bei der Fluglinie und<br />

hatten damit rasch Erfolg. Meridiana zahlte umgehend die geforderten<br />

2.465 €.<br />

Europa-Akademie Dr. Roland<br />

Entgegenkommend reagiert<br />

Mag. Elisabeth Barth. Herr Tanerer hatte<br />

mit der Europa-Akademie Dr. Roland einen<br />

Schulvertrag ab September 2017 abgeschlossen.<br />

Doch er konnte dem Unterricht wegen<br />

massiver Konzentrationsprobleme nicht folgen<br />

und brach den Schulbesuch im Dezember<br />

2017 ab. Seine Konzentrations- und Aufmerksamkeitsstörung<br />

wurde fachärztlich bestätigt.<br />

Wir ersuchten die Europa-Akademie<br />

Dr. Roland um eine kulante Lösung – genauer: um eine vorzeitige<br />

Vertragsauflösung, Rückerstattung der gezahlten Raten ab Jänner<br />

<strong>2018</strong> und Erlass der noch offenen Ratenzahlung. Das ärztliche Attest<br />

legten wir unserem Schreiben bei. Bei Dr. Roland reagierte man entgegenkommend:<br />

Auf die bis Vertragsende offenen Schulgeldbeiträge<br />

wurde verzichtet, und es wurde zugesichert, die bereits bezahlten<br />

und nicht konsumierten Schulgeldbeiträge jederzeit auf einen neuen<br />

Ausbildungsvertrag anzurechnen. Wir bedanken uns dafür!<br />

Wien Energie GmbH<br />

Rechnung storniert<br />

Mag. Irene Randa. Als Frau Kossuth ihre<br />

Wohnung mit 31.3.2016 kündigte, teilte ihr die<br />

Hausverwaltung mit, dass sie den Anschluss<br />

bei Wien Energie nicht abmelden solle. Die<br />

Haus verwaltung werde alles Nötige selbst<br />

erledigen. Mehr als eineinhalb Jahre später<br />

erhielt Frau Kossuth ein Schreiben eines<br />

Inkassobüros. Im Auftrag von Wien Energie<br />

wurde von ihr für den Zeitraum 16.5.2016 bis<br />

20.7.2017 ein Betrag von 401,68 € gefordert, der durch diverse<br />

Spesen bereits auf 593,34 € angewachsen war. Anders als vereinbart<br />

dürfte der Anschluss nach Frau Kossuths Auszug weder ab- noch<br />

umgemeldet und erst mit 13.7.2017 von einer neuen Mieterin übernommen<br />

worden sein. Bis dahin war die Wohnung leer gestanden.<br />

Nachdem wir uns eingeschaltet hatten, buchte Wien Energie bzw.<br />

das Inkassobüro die an Frau Kossuth gerichtete Forderung aus.<br />

Die Namen betroffener <strong>Konsument</strong>en wurden von der Redaktion geändert.<br />

Kontakt, Hilfe, Information<br />

VKI-Beratungszentrum<br />

Telefonische Erstberatung: Tel. 01 588 77-0, Mo–Fr 9 –15 Uhr<br />

Persönliche Rechtsberatung mit Terminvereinbarung:<br />

Wien Mariahilfer Straße 81<br />

Mo und Mi 9 –18 Uhr, Di, Do, Fr 9 –16 Uhr<br />

Innsbruck Maximilianstraße 9<br />

Tel. 0512 58 68 78, Mo – Do 8 –12 Uhr<br />

Gesamtes Beratungsangebot: www.vki.at/vki-beratung<br />

Europäisches<br />

Verbraucherzentrum<br />

Hotline für grenzüberschreitende<br />

Verbraucherprobleme<br />

Tel. 01 588 77 81<br />

Mo–Fr 9 –12.30 Uhr<br />

www.europakonsument.at<br />

48 KONSUMENT 7 /<strong>2018</strong>


Gute und weniger gute Erfahrungen unserer Leser<br />

Plus | Minus<br />

Meine Mutter (95 Jahre) verwendet seit<br />

Jahren zur vollsten Zufriedenheit zum<br />

Aufstehen vom und zum Hinsetzen auf<br />

den Sessel eine tragbare elektrische<br />

Aufstehhilfe der Marke Uplift. Aus Unachtsamkeit<br />

war ich beim Bedienhebel<br />

angestoßen, und dabei ist dieser abgebrochen.<br />

Weil es schon ein älteres<br />

Modell ist, konnte mir kein Fachgeschäft bei der Ersatzteilbeschaffung<br />

weiterhelfen. Nach längerer Suche im Internet fand ich den<br />

Importeur für Katapultsitze, die Firma rehastage. Auf kurze<br />

Mail-Anfrage kam sofort Antwort und einige Tage später völlig<br />

kostenlos ein Bedienhebel mit der Post. Danke für das vorzügliche<br />

Entgegenkommen. | Josef Fleischer, Leibnitz<br />

Vom Quadcopter meines Sohnes ging nach einem Crash ein umständlich<br />

zu wechselndes Antriebsteil kaputt. Die Firma Aigner<br />

Modellbau Amstetten veranlasste einen kostenlosen Austausch<br />

– innerhalb von fünf Tagen stellte die Firma Jamara einen komplett<br />

neuen Quadcopter versandkostenfrei zu. | DI (FH) Bernhard Witek,<br />

Lechaschau<br />

Bei unserem Umzug war ein kleiner Auflagewinkel verloren gegangen.<br />

Ohne diesen Winkel ist es nicht möglich, den Lattenrost ins Bett<br />

einzulegen. Wir fragten bei der Firma Thielemeyer Markenmöbel<br />

nach, ob ein solches Teil gegen Rechnung bestellt werden kann.<br />

Tags darauf wurde geantwortet, dass uns dieses Teil kostenfrei<br />

zugesendet wird, man nur die Adresse bräuchte. | Michael Hasler,<br />

E-Mail<br />

Ich besitze seit zirka 25 Jahren ein Taschenmesser der Firma Wenger<br />

mit speziellen Werkzeugen für das Fahrrad, welches mir schon<br />

oft bei kleinen Pannen geholfen hat. Durch Unachtsamkeit fiel es<br />

mir vor Kurzem auf den Boden, wobei eine Griffschale zerbrach.<br />

Nach kurzer Rücksprache mit Victorinox Deutschland (die inzwischen<br />

die Firma Wenger übernommen hat) wurde das Messer<br />

14 Tage nach Einsenden mit zwei neuen Griffschalen, gereinigt<br />

und geölt, kostenfrei an mich retourniert. Danke für diesen tollen<br />

Service. | Markus Hofer, Lans<br />

Ich hatte meine 20 Jahre alte Füllfeder, eine Kolbenfeder der<br />

Marke Cross, am Schreibtisch liegengelassen. Durch die Wärme des<br />

Radiators hinter dem Schreibtisch hatte sich das Griffstück verformt.<br />

Das Schreibwarengeschäft Abraham im Europark Salzburg<br />

versprach, sich bei der Herstellerfirma für mich einzusetzen. Nach<br />

einiger Zeit rief das Geschäft an, meine Füllfeder sei zum Abholen.<br />

Sie hatte ein neues Griffstück und eine neue Schreibspitze erhalten.<br />

Zu zahlen war lediglich der Versandkostenanteil in Höhe von<br />

7 Euro. | Michael Eichinger, MAS, E-Mail<br />

Meine Mutter leidet an Makuladegeneration. Zum Lesen verwendet<br />

sie seit Jahren einen Kobo Touch ebook Reader. Schon<br />

mehrmals konnte das Servicecenter weiterhelfen, wenn etwas<br />

nicht funktionierte. Beim letzten Mal ließ sich aber trotz vieler<br />

Tipps durch die Helpline das Gerät nicht wieder in Gang bringen.<br />

Obwohl es keine Rechnung mehr gab, ließ Firma Kobo das alte<br />

Kobo Touch von der Spedition TNT abholen und ein neues Gerät<br />

zustellen. | Brigitte Miklautsch, Greifenburg<br />

Alternate.at<br />

Erst blockiert, dann abserviert<br />

Herr Kosik wollte beim Online-<br />

Anbieter Alternate.at mehrere<br />

Grafikkarten kaufen. Dies scheiterte<br />

daran, dass das System die Bestellung<br />

automatisch stornierte, weil<br />

es vier indentische Aufträge hintereinander nicht akzeptierte.<br />

Trotzdem wurden in der Folge alle vier Buchungen der Kreditkarte<br />

von Herrn Kosik angelastet und erst vier Tage später<br />

wieder gutgeschrieben. Auch ein weiterer Bestellversuch<br />

scheiterte aufgrund einer automatischen Stornierung, und<br />

trotzdem war der nicht unwesentliche Betrag wieder vier Tage<br />

lang auf der Kreditkarte blockiert. Verärgert beschwerte sich<br />

Herr Kosik bei Alternate.at; nicht wegen der üblichen Banklaufzeiten,<br />

sondern weil nach den von ihm nicht veranlassten<br />

Stornierungen sein Kreditkartenlimit unnötigerweise je vier<br />

Tage lang deutlich eingeschränkt war. Insgesamt schickte er<br />

zwei Beschwerdemails – und das war offenbar um eine zu viel.<br />

Alternate.at antwortete nichtssagend mit einer Schilderung<br />

der ohnehin bekannten Abläufe bei Online-Käufen. Auf die<br />

Tatsache, dass die Stornierungen nicht vonseiten Herrn Kosiks<br />

erfolgt waren, ging man nicht ein. Lieber verpasste man ihm<br />

einen neuen Status, nämlich jenen eines Ex-Kunden. Wörtliches<br />

Zitat: „Wir haben Ihr Kundenkonto gesperrt und sind an einer<br />

weiteren Geschäftsbeziehung mit Ihnen nicht mehr interessiert.<br />

Aus diesem Grund möchten wir Sie bitten, von weiteren<br />

Anfragen beziehungsweise Bestellungen abzusehen.“<br />

Trivago/Booking.com<br />

Preislotterie<br />

Wer hat sich noch nicht die Frage gestellt, worauf man sich<br />

heutzutage überhaupt noch verlassen kann? Darauf zum<br />

Beispiel, dass man bei Online-Buchungsplattformen nicht<br />

zwingend schon beim ersten Mal den besten Preis angeboten<br />

bekommt. Ein KONSUMENT-Leser hat uns – mittels Screenshots<br />

belegt – seine aufschlussreichen Erfahrungen geschildert.<br />

Es handelte sich jeweils um dasselbe Hotel und den<br />

gleichen Zimmertyp, die drei Suchanfragen wurden innerhalb<br />

eines Zeitraums von nur wenigen Minuten durchgeführt. Über<br />

Trivago auf Booking.com weitergeleitet, aber ohne Anmeldung<br />

auf Booking.com: 174 Euro pro Nacht. Über Trivago auf<br />

Booking.com weitergeleitet, diesmal mit Anmeldung auf<br />

Booking.com: 157 Euro pro Nacht. Direkteinstieg über die<br />

Booking.com-App mit Anmeldung: 111 Euro pro Nacht! Zum<br />

Vergleich wäre noch der Preis bei Direktbuchung im Hotel<br />

interessant gewesen, aber auch ohne diesen erkennt man,<br />

wie viel Einsparung ein bisschen mehr Aufwand bei der Suche<br />

bringen kann und wie viel die von den diversen Anbietern<br />

beworbenen Online-Preisvorteile tatsächlich wert sind.<br />

Die Namen betroffener <strong>Konsument</strong>en wurden von der Redaktion geändert.<br />

KONSUMENT 7 /<strong>2018</strong> 49


„Gegen Schlafprobleme<br />

empfehle ich 100 Schafe.“ –<br />

Lesen Sie mehr in unserem<br />

Apothekentest: Beratung<br />

bei Schlafstörungen, S. 28<br />

Impressum<br />

Herausgeber und Medieninhaber Verein für <strong>Konsument</strong>eninformation<br />

Linke Wienzeile 18, 1060 Wien, ZVR-Zahl 389759993<br />

Geschäftsführung Dr. Josef Kubitschek, Mag. Dr. Rainer Spenger<br />

Kontakt Redaktion Tel. 01 588 77-0, Fax 01 588 77-74,<br />

konsument@vki.at, www.konsument.at, www.vki.at<br />

Redaktion Gerhard Früholz (Chefredakteur), Roswitha Dienstl, Günter Hoy,<br />

Margit Hüttinger, Dipl.Biol. Bernhard Matuschak, Mag. Gernot Schönfeldinger,<br />

Mag. Michaela Schreiner, Dr. Elisabeth Spanlang, Markus Stingl, Dr. Manfred Tacha,<br />

Doris Vajasdi<br />

An dieser Ausgabe haben mitgearbeitet Mag. Edith Geyer, Christine Mikovits<br />

Bakk.phil., Robert Scheifler, Mag. Susanne Spreitzer, Leszek Wisniewski<br />

Grafische Gestaltung VKI/Herstellung<br />

Titelbilder Ganna Martysheva, Africa Studio, VGstockstudio, Syda Productions,<br />

Maria Symchych, Zapp2Photo/Shutterstock.com<br />

Titelbild AK-Tirol Ganna Martysheva/Shutterstock.com<br />

Fotos Textteil VKI (wenn nicht anders angegeben)<br />

Druck Leykam Druck GmbH & Co KG, 7201 Neudörfl<br />

Verlags- und Herstellungsort Wien<br />

Grundlegende Richtung Objektive, firmenunabhängige <strong>Konsument</strong>eninformation<br />

Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil dieser Zeitschrift darf ohne schriftliche Genehmigung<br />

des Medieninhabers in irgendeiner Form reproduziert oder unter Verwendung<br />

elektronischer Systeme gespeichert, verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.<br />

Registriernummer gemäß Datenschutz gesetz 0042811<br />

Wir sind bemüht, so weit wie möglich geschlechtsneutrale Formulierungen zu verwenden.<br />

Wo uns dies nicht gelingt, gelten die entsprechenden Begriffe im Sinne der<br />

Gleichbehandlung grundsätzlich für beide Geschlechter.<br />

Einzelheftpreis 5 €, Jahresabo (12 Hefte) 52 € (Ausland 63 €)<br />

inkl. Gratis- Online-Zugang zu www.konsument.at<br />

Die Artikel, die in Kooperation mit dem Europäischen Verbraucherzentrum entstanden<br />

sind, wurden aus den Mitteln des Verbraucherprogramms der Europäischen<br />

Union (2014 – 2020) gefördert. Der Inhalt reflektiert lediglich die Ansichten des<br />

Autors/der Autorin und liegt in seiner/ihrer alleinigen Verantwortung; er reflektiert<br />

nicht die Ansichten der Europäischen Kommission und/oder der Exekutivagentur für<br />

Verbraucher, Gesundheit, Landwirtschaft und Lebensmittel (Chafea, Luxemburg)<br />

oder irgendeiner anderen Einrichtung der Europäischen Union. Die Europäische<br />

Kommission und die Agentur übernehmen keinerlei Verantwortung für eine mögliche<br />

Verwendung von Informationen, die diesen Artikeln zu entnehmen sind.<br />

Abo-Bedingungen. Das Abo läuft bis auf Widerruf. Sie können es jederzeit kün digen.<br />

Postkarte, Fax, E-Mail oder Anruf genügen. Die Zustellung erfolgt versand kostenfrei<br />

zum Vorteilspreis von 52 € für 12 Ausgaben pro Jahr statt 60 €/Jahr.<br />

Ihr Rücktrittsrecht. Sie können innerhalb von 14 Tagen ab Lieferung des bestellten<br />

Artikels (beim Abo: des ersten Heftes) von diesem Vertrag ohne Angabe von Gründen<br />

zurücktreten. Postkarte, E-Mail oder Anruf genügen. Ein Online formular dazu finden<br />

Sie auf www.konsument.at/ruecktritt. Bücher werden innerhalb von 3 Werktagen<br />

verschickt, Ihr erstes Abo-Heft erhalten Sie spätestens zum Monats ende des Folgemonats.<br />

Im Rücktrittsfall erhalten Sie Ihr Geld zurück, die Rücksendung der<br />

be stellten Ware erfolgt auf Ihre Kosten. Bei Fragen hilft unser Kundenservice weiter:<br />

Tel. 01 588 774, Fax 01 588 77-72, E-Mail: kundenservice@konsument.at<br />

50 KONSUMENT 7/<strong>2018</strong>


Aus unserem Shop<br />

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Den aktuellen Abo-Scheck<br />

100 Smartphone-Tipps<br />

Ein KONSUMENT-Abo<br />

+ Vor Einbruch schützen<br />

als Willkommensgeschenk<br />

100 Medizin-Mythen<br />

2., aktualisierte Auflage<br />

220 Seiten | 19,90 € + Versand<br />

www.konsument.at/medizinmythen<br />

Helfen probiotische Joghurts bei<br />

Depressionen und schützt Aspirin<br />

vor Krebs? Das Buch beantwortet<br />

jene Fragen, die nicht nur Aufsehen<br />

er regen, sondern auch Verunsicherung<br />

schaffen. Auf Basis aktueller<br />

wissenschaftlicher Erkenntnisse<br />

erfahren Sie, welche Versprechen<br />

einer strengen Prüfung standhalten.<br />

Wenn Nachbarn<br />

nerven<br />

3., aktualisierte Auflage<br />

196 Seiten | 16,90 € + Versand<br />

www.konsument.at/nachbarn<br />

Nachbarschaftskonflikte können die<br />

Lebensqualität erheblich einschränken.<br />

Ob Musik, Kinderlärm, Grillgeruch<br />

oder Tierhaltung: Was ist zumutbar<br />

– was nicht? Unser Buch<br />

erläutert anhand von zahlreichen<br />

Beispielen aus der Rechtsprechung,<br />

wogegen Sie sich wehren können,<br />

und gibt Tipps für den Streitfall.<br />

KONSUMENT<br />

Kundenservice<br />

Mariahilfer Straße 81<br />

1060 Wien<br />

Bitte frankieren<br />

oder<br />

GRATIS über<br />

www.konsument.at<br />

100 iPhone-Apps<br />

Umgang mit Ärzten<br />

220 Seiten | 19,90 € + Versand<br />

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Mehr als eine Million Anwendungen<br />

stehen im App Store bereit, etliche<br />

davon sogar kostenlos. Für bestmögliche<br />

Orientierung enthält dieses<br />

Buch eine Auswahl der nützlichsten<br />

mobilen Helfer und nimmt<br />

dabei auch den Datenschutz und<br />

allfällige versteckte Kosten unter<br />

die Lupe.<br />

132 Seiten | 14,90 € + Versand<br />

www.konsument.at/aerzte<br />

Der mündige Patient: Selbstständig<br />

und kompetent soll er sein. Doch<br />

auf welche Informationen kann der<br />

medizinische Laie vertrauen? Wie<br />

findet er überhaupt den richtigen<br />

Arzt? Unser Buch gibt Hilfestellung<br />

und zeigt, welche Möglichkeiten bestehen,<br />

die (Mit-)Verantwortung als<br />

Patient konstruktiv wahrzunehmen.<br />

Bestellungen<br />

Tel. 01 588 774 | Fax 01 588 77-72 | E-Mail: kundenservice@konsument.at<br />

Onlineshop www.konsument.at/shop<br />

Lieferung per Post mit Rechnung<br />

Versand und Porto (Inland) bis 500 g 2,54 €, ab 500 g 4,36 €<br />

Foto: guteksk7/Shutterstock.com<br />

100 Smartphone-Tipps<br />

208 Seiten, für Abonnenten zum Vorteilspreis<br />

von nur 15 € (statt 19,90 €) + Versand bis<br />

25. Juli <strong>2018</strong> bestellbar (Auslieferung ab<br />

26. Juli <strong>2018</strong>)<br />

www.konsument.at/100smartphonetipps<br />

Mithilfe dieses Buches lernt man Android-<br />

Smartphones besser kennen und nutzen. Es<br />

bietet Einblicke in bestimmte Funktionen, Einstellungen<br />

und Berechtigungen und enthält<br />

konkrete Anleitungen, was man tun kann, um<br />

zumindest eine Spur anonymer und sicherer<br />

unterwegs zu sein.


Absender<br />

Themen im August<br />

TEST Käsekrainer<br />

Die Würste mit dem Käse<br />

sind nicht nur am Würstelstand<br />

ein Hit, sondern auch<br />

auf vielen Grillern. Wir haben<br />

untersucht, was in ihnen<br />

steckt, und sie uns auch<br />

schmecken lassen.<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

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<br />

<br />

Hiermit bestelle ich folgende Artikel<br />

(Bitte Lieferadresse oben eintragen, falls nicht aufgedruckt)<br />

Anzahl Titel<br />

Wer wir sind<br />

Wenn Nachbarn nerven, 3. Auflage<br />

Bettenkauf, 3. Auflage<br />

100 iPhone-Apps<br />

100 Medizin-Mythen<br />

Umgang mit Ärzten<br />

Genossenschaftswohnungen, 2. Auflage<br />

Medikamente richtig anwenden<br />

M <strong>2018</strong>/7<br />

Objektiv und unabhängig<br />

KONSUMENT wird vom gemeinnützigen Verein für <strong>Konsument</strong>eninformation<br />

(VKI) herausgegeben, enthält keine Werbung und<br />

ist daher unabhängig von inserierenden Firmen. Der Nutzen für<br />

unsere Leser und alle <strong>Konsument</strong>en ist unser oberstes Ziel.<br />

Strenge Testkriterien<br />

Der VKI ist Mitglied einer internationalen Kooperation von<br />

Verbraucherschutzorganisa tionen, die Tests nach strengen<br />

Standards durchführen.<br />

Fotos: Africa Studio, manaemedia/Shutterstock.com<br />

TV-Geräte<br />

QLED, OLED & Co.<br />

Die aktuellen Technologien<br />

der Hersteller im Vergleich.<br />

Weitere Themen<br />

Klimageräte Wenn sonst nichts mehr geht<br />

Armaturen Qualitätsvergleich Baumarkt – Internet – Fachhandel<br />

Girokonten Kosten-Tendenz steigend<br />

Gelée Royale Produkte zum Trinken<br />

Beacons Elektronische Spione im Supermarkt<br />

Änderungen vorbehalten<br />

TEST Gefriergeräte<br />

Wer viel einfriert, braucht<br />

einen Gefrierschrank oder<br />

eine Gefriertruhe. Wir haben<br />

geprüft, wie gut die Einfrierleistung<br />

ist, ob die Geräte<br />

energieeffizient arbeiten und<br />

was es beim Aufstellen und<br />

im Betrieb zu beachten gilt.<br />

Die KONSUMENT-Testplakette<br />

Alle Informationen unter<br />

www. konsument.at/testplakette<br />

Rat und Hilfe für <strong>Konsument</strong>en<br />

Wir prangern Missstände an, die <strong>Konsument</strong>en betreffen, und<br />

helfen, die Rechte von Verbrauchern durchzusetzen. Dazu führt<br />

der VKI in einzelnen Fällen auch Gerichtsverfahren.<br />

Das Heft ist ab 26. Juli im Handel<br />

(Postaufgabe 23. Juli)<br />

Postaufgabe dieser Ausgabe 25. Juni <strong>2018</strong><br />

Die Post ist verpflichtet, Monatszeitschriften<br />

innerhalb von 5 Werktagen zuzustellen.<br />

Österreichische Post AG<br />

MZ 02Z031017 M<br />

VKI, Linke Wienzeile 18, 1060 Wien<br />

Retouren an PF 100, 1350 Wien

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