Konsument 7_2018
Test
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KONSUMENT<br />
Das österreichische Testmagazin 7/<strong>2018</strong><br />
Verein für <strong>Konsument</strong>eninformation I € 5,–<br />
TEST SONNENSCHUTZ<br />
Bräune zum Diskontpreis<br />
TEST STAUBSAUGER<br />
Gut ab 160 Euro<br />
TEST MATRATZEN<br />
Bequem gebettet<br />
SPRACHASSISTENTEN<br />
Alexa, Google, Siri<br />
TEST SONNENBRILLEN<br />
Schutz für Kinderaugen<br />
TEST SPAGHETTI<br />
Die Sieger – Mamma mia!<br />
NEUERSCHEINUNG<br />
100 Smartphone-Tipps
VKI Online<br />
VKI in Zahlen<br />
Unsere Websites<br />
www.vki.at<br />
Kurzmeldungen, Aktionen, Wir über uns<br />
www.konsument.at<br />
Tests, Tabellen und Reports für Abonnenten.<br />
Ihr Abo enthält den Online-Zugang – wer<br />
sich registriert, kann auch Kommentare<br />
und Forenbeiträge schreiben<br />
www.verbraucherrecht.at<br />
Klagen, Urteile, Sammelaktionen<br />
www.europakonsument.at<br />
Ärger im Ausland? Hilfe zu Hause!<br />
www.energiekosten-stop.at<br />
Mit uns wechseln, mit uns sparen<br />
Wir auf Facebook<br />
www.facebook.com/konsument.at<br />
Von Mensch zu Mensch im sozialen Netz<br />
www.facebook.com/vki.recht<br />
Recht haben, recht bekommen<br />
www.facebook.com/lebensmittelcheck.at<br />
Für Nase und Kopf, für Zunge und Topf<br />
www.facebook.com/europakonsument.at<br />
Grenzen überschreiten, Ihre Rechte bewahren<br />
www.facebook.com/energiekostenstop<br />
Sparen mit der Community<br />
Unser Blog<br />
www.blog.vki.at<br />
VKI-Mitarbeiter schreiben, was sie bewegt<br />
Katrin Mittl<br />
Selbstgemachte Spaghetti<br />
www.blog.vki.at/nudeln<br />
Markus Stingl<br />
Hauptsache der Rubel rollt<br />
www.blog.vki.at/wm18<br />
Daniela Brindlmayer<br />
Lärm: deine Rechte am Arbeitsplatz<br />
www.blog.vki.at/laerm3<br />
Foto: smolaw/Shutterstock.com<br />
10.000 TEILNEHMER. So viele Fahrzeughalter haben sich unserer<br />
Sammelklage gegen VW angeschlossen. Bisher lehnte der Konzern jegliche außergerichtliche<br />
Vergleichsgespräche mit dem VKI ab. Trotz Aufforderung war der deutsche Autohersteller<br />
auch zu keinem Verjährungsverzicht bereit: Er verweigert<br />
Entschädigungszahlungen an Fahrzeughalter in<br />
Österreich, deren Pkw von der Abgasmanipulation betroffen<br />
ist. Wir werden nun Ansprüche betroffener Verbraucher<br />
im Wege von zivilrechtlichen Sammelklagen gebündelt<br />
gegen die Volkswagen AG geltend machen. Aktionen<br />
dieser Größenordnung brauchen viel zusätzliches Personal.<br />
An die 30 Mitarbeiter unterstützen unsere Rechtsabteilung<br />
inzwischen bei den dafür notwendigen organisatorischen<br />
Tätigkeiten. Alle uns übermittelten Dokumente müssen auf Vollständigkeit<br />
überprüft werden. Um diese Aufgaben zu erfüllen, braucht es auch die passende Hard-<br />
und Software. Seit Wochen ist unsere IT-Abteilung damit beschäftigt, weitere PC-Arbeitsplätze<br />
einzurichten.<br />
100 MEDIKAMENTE. Bei einer<br />
Erkältung, Kopfschmerzen oder anderen kleineren Beschwerden<br />
greifen viele <strong>Konsument</strong>en zu rezeptfreien<br />
Medikamenten. Entsprechend gehen diese Mittel millionenfach<br />
über den Ladentisch, manche sind echte Bestseller.<br />
Doch wie verträglich diese Mittel sind und ob sie<br />
die Symptome überhaupt wie versprochen lindern, steht<br />
auf einen anderen Blatt. Diesen Fragen gingen wir vom<br />
VKI nach. Die Ergebnisse sind im Buch „100 Medikamente<br />
im Test“ zusammengefasst. Der breiten Öffentlichkeit<br />
stellten wir das Buch Ende Mai bei einer Pressekonferenz<br />
bei uns im Haus vor. Dass das Thema relevant<br />
ist und auf Resonanz stoßen wird, war uns bewusst. Wie<br />
stark der Andrang von Journalisten letztendlich war –<br />
insgesamt 15 verschiedene Medien waren vertreten –,<br />
überraschte und freute uns umso mehr. Weitere Informationen<br />
zum Buch finden Sie in unserem Webshop<br />
unter www.konsument.at/100medikamente.<br />
14 KLAUSELN. Im Rechtsstreit mit der easybank AG konnten wir einen<br />
Etappensieg erringen. Der VKI führt im Auftrag des Sozialministeriums eine Klage gegen<br />
das Finanzinstitut. Grund sind dessen Bedingungen für das Basiskonto. Sie lassen unter<br />
anderem zu, dass die Kontokosten durch zusätzliche Gebühren die gesetzlichen Höchstgrenzen<br />
überschreiten können. Hintergrund:<br />
Seit dem Jahr 2016 gibt es in der EU das Recht<br />
auf ein sogenanntes Basiskonto, das ist ein Zahlungskonto<br />
mit grundlegenden Funktionen. In<br />
Österreich dürfen dafür maximal 80 Euro pro<br />
Jahr verrechnet werden, bei besonders schutzwürdigen<br />
Personen (z.B. Pensionisten) nur 40 Euro. Das Oberlandesgericht Wien hat nun<br />
bestätigt, dass 14 von 15 eingeklagten Klauseln nicht dem Gesetz entsprechen. Das Urteil<br />
ist nicht rechtskräftig.
Editorial<br />
Inhalt<br />
Spaghetti Eigenmarken am besten 10<br />
Grillen Tipps und Tricks 16<br />
Sonnenschutzmittel Die meisten sind gut 18<br />
Matratzen Kaltschaummatratzen im Test 22<br />
Das Beste für Ihr Kind 26<br />
Sonnenbrillen, Hochstühle und Autokindersitze im Test<br />
Gibt es einen Grund, sich vor uns zu fürchten? Folgendes<br />
Erlebnis hat uns irritiert: Eine Journalistin wollte<br />
mit einem Vertreter eines internationalen Konzerns<br />
sprechen. So weit, so gut, bis sich herausstellte, dass<br />
sie in unserem Auftrag unterwegs war und unter anderem<br />
Fragen zum Thema Datenschutz hatte. Die Folge:<br />
Der avisierte Termin wurde verschoben, eine zweite<br />
Person aus dem Unternehmen wurde hinzugezogen,<br />
kurz darauf eine dritte, die gleichfalls bei dem Gespräch<br />
anwesend sein sollte. Dann wurden die Fragen vorab<br />
eingefordert, bis der Termin überhaupt abgesagt wurde.<br />
Optimistischerweise gehen wir davon aus, dass Ihre<br />
Antwort auf die einleitende Frage „nein“ lautet. Als<br />
treue KONSUMENT-Leser wissen Sie, dass wir auf Ihrer<br />
Seite stehen, aber auch, dass wir bestrebt sind, ein<br />
gutes Einvernehmen mit der „anderen Seite“ herzustellen.<br />
Die meisten Unternehmen halten Kritik locker<br />
aus, ja reagieren positiv darauf und bemühen sich<br />
um Verbesserungen im Sinne der <strong>Konsument</strong>en. Eine<br />
Win-win-Situation, wie man auf gut Neudeutsch sagt,<br />
und eine Bestätigung, dass unsere Arbeit Wirkung zeigt.<br />
Wenn sich diese Wirkung auf andere Art äußert, nehmen<br />
wir es zur Kenntnis. Gesprächsverweigerung, Klagsdrohungen,<br />
persönliche Beschimpfungen – wir haben<br />
schon einiges erlebt, worauf wir gerne verzichtet hätten.<br />
Es ist nicht unsere Absicht,<br />
so etwas zu provozieren,<br />
und wir glauben auch nicht,<br />
dass sich Unternehmen vor<br />
uns fürchten. Sie haben wohl<br />
eher andere Probleme wie<br />
Wir werden auch<br />
weiterhin kritische<br />
Fragen stellen.<br />
eine fragwürdige Unternehmenskultur. Die Optik eines<br />
solchen Verhaltens ist jedenfalls ungünstig und läuft<br />
auf eine Geringschätzung der <strong>Konsument</strong>en und der<br />
ihre Interessen vertretenden Institutionen hinaus.<br />
Man kann uns zwar Antworten verweigern, aber man<br />
kann uns nicht davon abhalten, weiterhin Fragen zu<br />
stellen. Das ist jetzt keine Drohung, sondern einfach<br />
nur eine Tatsache.<br />
Ihre Meinung ist mir wichtig!<br />
Gernot Schönfeldinger | Chef vom Dienst<br />
E-Mail: gschoenfeldinger@konsument.at<br />
Testmagazin KONSUMENT<br />
Linke Wienzeile 18, 1060 Wien<br />
Apotheken Schlechte Beratung 28<br />
Staubsauger Modelle mit Staubbeutel und Staubbox gleichauf31<br />
Pauschalreisen Geld zurück bei geändertem Reiseverlauf 34<br />
Sprachassistenten Die Schwächen von Alexa, Siri & Co 35<br />
Datenhandel Der wahre Wert unserer privaten Daten 38<br />
Versicherungsprämien Verschenktes Geld 40<br />
Pflege daheim Angehörige berichten 42<br />
Medikamente Dismenol 46<br />
Leserbriefe 4<br />
Sie fragen – wir antworten 7<br />
Kurz & Knapp 8<br />
Gefährliche Produkte 9<br />
Aufgespießt: Vöslauer Balance zuckerreduziert 13<br />
Unsere Buchempfehlungen 15<br />
Lebensmittel-News 16<br />
Lebensmittel-Check: dm Matcha & Kräuter Tee 17<br />
Abo-Scheck des Monats 44<br />
Bits & Bytes: Aus der digitalen Welt 45<br />
Patientenrechte: Operation nicht nach Plan verlaufen 46<br />
Fakten-Check Medizin: Stoßwellentherapie 47<br />
Ein Fall für den VKI 48<br />
Plus | Minus: Erfahrungen unserer Leser 49<br />
Cartoon: Leszek rät zum Schäfchenzählen 50<br />
Impressum 50<br />
KONSUMENT 7/<strong>2018</strong> 3
Leserbriefe<br />
Foto: SodaStream<br />
Sodastream-Rückgabesystem MINUS 5/<strong>2018</strong><br />
Firmenstellungnahme. Bei keinem von SodaStream (oder auch Soda-Club) in Umlauf<br />
gebrachten Kohlensäure-Zylinder gibt es ein „Verbraucher-Pfandsystem“ – dies geht auch<br />
aus dem auf jedem Zylinder gut sichtbar angebrachten Vermerk „Kein Pfand“ klar hervor.<br />
In der Praxis bedeutet dies, dass die 425-g-Kohlensäure-Zylinder der Marke SodaStream<br />
im Eigentum von SodaStream sind und dem Verbraucher zur Nutzung gegen eine nicht<br />
erstattungsfähige Gebühr überlassen werden.<br />
Der <strong>Konsument</strong> bekommt beim Kauf eines Trinkwassersprudlers einen CO 2 -Zylinder zur<br />
Verfügung gestellt, der dann immer wieder leer gegen voll zum Preis einer Füllung im<br />
Handel getauscht wird. Die Nutzung des Zylinders ist<br />
daher bereits im Gesamtpreis des Wassersprudlers<br />
mitkalkuliert. Im Kaufpreis (Neugerät mit Zylinder und<br />
Reservezylinder) sind die Kosten für die regelmäßige<br />
Wartung, Überprüfung, Reinigung und die TÜV-<br />
Abnahme sowie ein eventuell notwendiger Austausch<br />
defekter Gebrauchs zylinder/Ventile usw.<br />
durch unser Unternehmen enthalten. So hat der<br />
Endverbraucher die Sicherheit, einen stets optimal<br />
gewarteten und überprüften Kohlensäurezylinder für<br />
die komplette Zeit der Nutzung zu erhalten. Diesen<br />
speziellen Service stellen wir dadurch sicher, dass wir uns das Eigentumsrecht an den<br />
Zylindern vorbehalten.<br />
Zusätzlich können unsere Kunden auf Wunsch einen Reserve-Zylinder gegen eine Gebühr<br />
zzgl. Preis einer Füllung beziehen. Auch dieser Zylinder kann zum Preis einer Füllung im<br />
Handel getauscht werden.<br />
Das jedem Gebrauchs-Zylinder beiliegende Benutzerzertifikat beschreibt präzise die endgültige<br />
Rückgabe des Zylinders an SodaStream. Der Zylinder wird kostenfrei via DPD beim<br />
Kunden abgeholt. Dafür erstatten wir unseren Kunden eine Kulanzzahlung von 3,50 € pro<br />
Zylinder, um sicher zu stellen, dass unsere Zylinder im Sinne unserer umwelt-orientierten<br />
Firmenpolitik zurück in den Verwendungskreislauf gelangen und wieder befüllt werden.<br />
Christian Wirfler, Leiter Kundenservice-Center Deutschland & Österreich<br />
Das richtige Signal Aufgespießt 5/<strong>2018</strong><br />
Sensibilisierung. Herzlichen Dank für Ihre Kolumne „Aufgespießt“, in der Sie eine Art<br />
Boykott von Neuwagen aufgrund der Gefahr von Datenmissbrauch durch die Autokonzerne<br />
vorschlagen. Bitte leiten Sie auch dem Autor des Artikels „Big Brother an Bord“ bzw. dem<br />
VKI allgemein meinen Dank weiter für die Untersuchung dieses Themas.<br />
Wie schon beim Thema Bargeldverbot in <strong>Konsument</strong> 10/2017 freut es mich, daß der VKI<br />
offenbar versucht, auf die Gefahren der<br />
schleichend schwindenden Anonymität<br />
der Bürger durch zunehmende Überwachung<br />
in allen Lebenslagen aufmerksam<br />
zu machen. Was als Beitrag zu Sicherheit<br />
und Bequemlichkeit beginnt (und<br />
auch so verkauft wird), kann nämlich eines<br />
Tages in einer Dystopie orwellschen Ausmaßes<br />
enden!<br />
Es freut mich auch, dass Sie hier mehr auf<br />
eine Sensibilisierung und Reaktion der<br />
Marktteilnehmer als auf den sonst so beliebten<br />
Ruf nach der Politik setzen. Von<br />
letzterer wird nämlich – Ihr Beispiel von<br />
der Rede von Frau Merkel bestätigt das –<br />
keine Lösung im Sinne der Bürgerfreiheit<br />
zu erwarten sein.<br />
Christian Eppler, E-Mail<br />
Foto: Jirsak/Shutterstock.com<br />
Fair-Trade-Bananen<br />
Suchrätsel. Habe immer versucht, Fair<br />
Trade Bananen zu kaufen. Manchmal<br />
schwerer zu bekommen, seit einiger Zeit<br />
bei Spar und M-Preis deutlich räumlich<br />
getrennt, sodass man immer zuerst die<br />
„normalen“ Sorten erblickt. Jetzt kommt<br />
noch dazu, dass immer öfter 2 verschiedene<br />
Stellen mit Bananen vorhanden sind, oft einmal<br />
verpackt und einmal nicht in Plastik –<br />
aber beide nicht Fair Trade.<br />
Und die fair gehandelten<br />
Bananen muss<br />
man fast suchen! (Wenn<br />
ich Familienmitglieder<br />
zum Einkauf schicke,<br />
kommen fast sicher die<br />
falschen in den Einkaufskorb).<br />
Dr. Eva Maria Kummer,<br />
E-Mail<br />
„Just in case“-Schutzpaket<br />
Leserbrief 5/<strong>2018</strong><br />
Praxistipps. Das Online-Banking meiner<br />
Bank bietet die Möglichkeit, den Zugangscode<br />
selber zu verändern. Das mache ich<br />
auch zwei bis drei Mal im Monat. Die<br />
Durchführung der Änderung lasse ich mir<br />
per automatischer E-Mail bestätigen (Einstellung<br />
in meiner Konto-Admin) und hebe<br />
sie auf. Das beweist die Sorgfalt meinerseits<br />
im Fall eines elektronischen Diebstahls.<br />
Die Codes (zB 5 Ziffern und dann<br />
2 Buchstaben) lasse ich mir im Excel generieren:<br />
ZUFALLSBEREICH (11111;99999)<br />
ergibt eine fünfstellige zufällige Zahl und<br />
UNIZEICHEN(ZUFALLSBEREICH (65;90))<br />
erzeugt einen zufällig ausgewählten Großbuchstaben<br />
von A – Z. WICHTIG: Vor dem<br />
Ändern gut auswendig lernen oder gesichert<br />
notieren … Klappt bei mir seit Jahren<br />
problemlos!<br />
Dazu noch ein Sicherheitstipp bei E-Mails:<br />
Betrügerische Spam-Mails samt Schadsoftware<br />
in Attachments oder präparierten<br />
Web-Seiten sind heute noch ärgere Seuchen<br />
als Pest und Cholera im Mittelalter.<br />
Auch die besten Spam-Filter können gar<br />
nicht alles erkennen. Bei mir kommen die<br />
erst gar nicht auf meinen Rechner, da ich<br />
die Möglichkeit meines Mail-Providers<br />
nutze, mir die Mails zuerst per Web-Mail<br />
auf dem Server des Providers anzusehen.<br />
Hartlieb Wild, Sistrans<br />
Foto: steiluc/Shutterstock.com<br />
4 KONSUMENT 7/<strong>2018</strong>
KONSUMENT, Linke Wienzeile 18, 1060 Wien, Fax 01 588 77-74, E-Mail: leserbriefe@konsument.at<br />
Als Abonnent können Sie KONSUMENT-Beiträge auf www.konsument.at auch online kommentieren und unsere Foren nutzen!<br />
Test Raps- und Sonnenblumenöl 5/<strong>2018</strong><br />
Lücke geschlossen. Ich möchte mich bei Ihnen für den<br />
interessanten Artikel „Glänzendes Ergebnis“ bei Rapsund<br />
Sonnenblumenöl herzlich bedanken. Damit wurde<br />
eine wesentliche Lücke hinsichtlich der Beschaffenheit<br />
von in unseren Breiten häufig verwendeten Speiseölen<br />
geschlossen. Besonders erfreulich dabei ist auch das positive<br />
Abschneiden fast aller getesteten Öle.<br />
Dr. Wolfgang Zerbs, E-Mail<br />
Pestizide und Herbizide. Ich habe Ihren Artikel mit Interesse gelesen. Wie sieht es denn<br />
bei Bio-Ölen mit Neonicotinoiden und Glyphosatbelastung aus? Es ist ja bekannt, dass<br />
diese Pesti- u. Herbizide tonnenweise auf unsere Felder aufgebracht werden.<br />
Gert Fränzl, Purkersdorf<br />
Da wir nur ein begrenztes Untersuchungsbudget zur Verfügung haben, wurden Pestizide<br />
und Herbizide in den Ölen nicht untersucht. Im Zuge unserer Recherche zu Beginn des Tests<br />
haben wir aber mit einigen Experten gesprochen, die uns die Auskunft gegeben haben,<br />
dass in letzter Zeit selten bis nie hohe Gehalte an den von Ihnen genannten Schadstoffen in<br />
Ölen nachgewiesen werden konnten.<br />
Die Redaktion<br />
Asfinag<br />
Vignette vergessen. Das ordnungsgemäß mit einer Vignette<br />
ausgestattete Auto meiner Frau hatte einen Motorschaden. Sie<br />
kaufte sich einen günstigen Gebrauchtwagen. Dabei übersah<br />
sie, dass keine Vignette geklebt war. Wöchentlich mindestens<br />
einmal fuhr sie nach Wien. So auch am 17.4.<strong>2018</strong>. Am 8.5., also<br />
3 Wochen später, flatterte eine Zahlungsaufforderung der ASFI-<br />
NAG ins Haus, die Ersatzmaut in der Höhe von 120 € zu überweisen, weil keine gültige Vignette<br />
geklebt war. Sofort wurde die Vignette gekauft und geklebt, die Ersatzmaut von 120 € überwiesen.<br />
Am 18.5. kam die nächste Rechnung über ein Delikt vom 26.4.<strong>2018</strong>. Ein Anruf bei der AS-<br />
FINAG brachte nichts; die Dame erklärte uns den Gesetzestext, meine Frau hätte keinen Anspruch,<br />
von ihrem Delikt früher verständigt zu werden. Sollten mehr als 3 Rechnungen einlangen,<br />
sollte sie sich melden. Uns blieb nur die Bezahlung der nächsten 120 €. Am 28.5. kam tatsächlich<br />
die dritte unliebsame Überraschung über eine nicht geklebte Vignette vom 4.5.<strong>2018</strong>.<br />
Wäre die Verständigung innerhalb von 14 Tagen erfolgt, hätte meine Frau sich 240 € erspart.<br />
Die nicht geklebte Vignette geht auf unsere Kappe. Aber muss das gleich so eine Abzocke<br />
seitens der ASFINAG sein? 360 € plus eine neue Vignette für ein vergleichsweise harmloses<br />
Delikt? Gesetz ist Gesetz – dahinter kann man sich bequem verstecken!<br />
Franz Wolf, Hadres<br />
Foto: Diyana Dimitrova/Shutterstock.com<br />
Bahntarife Sparschiene<br />
Leserbrief 6/<strong>2018</strong><br />
Keine Vorteile der DB. Die angeblichen<br />
Vorteile der Deutschen Bahn sind Marginalien<br />
gegenüber den dauernden<br />
Verspä tungen und Ausfällen der<br />
DB. Wann immer ich in Linz am<br />
Abend auf den gebuchten ICE<br />
eine halbe bis eine Stunde(!)<br />
warten muss, dann liegt der<br />
Fehler bei der DB, das wird<br />
auch im Laut sprecher durchgesagt,<br />
denn das lässt sich<br />
die im Prinzip sehr pünktliche<br />
ÖBB nicht gefallen.<br />
Wenn man Sparschiene<br />
bucht – ich mache das<br />
immer online, brauche<br />
auch keine gedruckte<br />
Fahrkarte, denn die ist auf<br />
dem Mobiltelefon – wird<br />
genau gewarnt, ob man<br />
umtauschen kann,<br />
oder nicht. Da muss<br />
man halt ein wenig<br />
überlegen. Und die<br />
Freundlichkeit der<br />
Schalter beamt*-<br />
innen? Siehe den<br />
Leserbrief von<br />
Monkieee in KON-<br />
SUMENT 6/<strong>2018</strong><br />
zur Sitzplatzreservierung.<br />
Die Bahn ist<br />
schneller und sicherer als<br />
das Auto, aber ich schaue eigens, ob es ein<br />
Railjet (ÖBB) oder ein ICE (DB) ist, wenn ich<br />
mir die Zeiten aussuchen kann. Das Internet<br />
funktioniert in den ICE auch nicht klaglos.<br />
Ich kann über die ÖBB nicht klagen. Die<br />
Pünktlichkeit ist mir wichtiger, als eine ausgedruckte<br />
Fahrkarte.<br />
Mag. Ditta Rudle, E-Mail<br />
Foto: Stiftung Warentest<br />
Test Rasenroboter 6/<strong>2018</strong><br />
Fragwürdiges Ergebnis. Dieser Test hat mich irgendwie sprachlos gemacht. Seit wann sind Rasen roboter Spielzeug?<br />
Außerdem: Wenn Ihr „Testsieger“ Gardena in allen Punkten außer der von mir in Frage gestellten Sicherheit (10 % der<br />
Gesamtpunkte) ein Plus aufweist und dann als Endergebnis nur ein „Durchschnittlich“ herausschaut, habe ich den<br />
Eindruck, dass hier ein Produkt einfach schlecht dargestellt werden soll. Ich bin jedenfalls froh, dass in meiner<br />
Umgebung so viele Rasenroboter ihren Dienst tun, dass der ständige Motorenlärm am Abend und Samstagnachmittag,<br />
wenn man es sich im Garten gemütlich machen will, Geschichte ist.<br />
Mag. Elmar Buda, Bludenz<br />
Keiner der getesteten Rasenroboter wurde besser als durchschnittlich bewertet.<br />
Der Grund: Es bleibt ein gewisses Sicherheitsrisiko, wenn die Geräte losfahren.<br />
Die Redaktion<br />
KONSUMENT 7/<strong>2018</strong> 5
Leserbriefe<br />
Medikamentenverpackung<br />
Neue Posttarife<br />
Noch mehr Leerraum. Als treuer Leser Ihrer Zeitschrift möchte ich Ihnen einen neuen<br />
Fall von Verpackungsirrsinn senden. Auf den Fotos ist links die alte Ausführung und<br />
rechts die neue zu sehen. War die bisherige<br />
Verpackung bereits ein Musterbeispiel für<br />
sehr viel Leerraum, wodurch die bisherige<br />
Verpackung höher war als die neue, so<br />
kommt nun die neue Verpackung auch noch<br />
mit nahezu der doppelten Menge Kunststoff<br />
und Karton daher. Alt 4 x 4 x 8,5 cm,<br />
neu 2,5 x 6,5 x 9 cm. Da die Tabletten selbst<br />
keine Änderung erfahren haben, kann dies<br />
nicht mit verbesserter Handhabung begründet<br />
werden.<br />
Manfred Ecker, Mauer b. Amstetten<br />
Test E-Trekkingräder 6/<strong>2018</strong><br />
Damenmodelle. Der E-Trekkingbiketest ist ja recht interessant – allerdings wird‘s ja wohl<br />
die meisten Modelle auch für Damen geben. Wie schaut‘s denn da mit der Rahmenfestigkeit<br />
etc. aus? Es wäre schön, wenn Sie diesem Bereich auch Beachtung schenkten.<br />
P. M. Stepnitzka, E-Mail<br />
Ein Rad in beiden Ausführungen zu testen, würde die ohnehin hohen Testkosten abermals<br />
in die Höhe treiben und den Test letztlich unerschwinglich machen. Wir hatten aber schon<br />
mehrfach Damenmodelle im Test. Aufgrund dieser bisherigen Tests ist davon auszugehen,<br />
dass es KEINE signifikanten Unterschiede gibt. Ganz im Gegenteil – wir haben anhand einiger<br />
Modelle festgestellt, dass Rahmen von Damenmodellen sogar stabiler sein können.<br />
Die Redaktion<br />
Trinkwasser im öffentlichen Raum 5/<strong>2018</strong><br />
Foto: Privat<br />
Briefmarken. Mit den neuen Brieftarifen<br />
der Post wird mir bei den „Eco“-Tarifen (das<br />
sind immerhin 2 von 3) nicht mehr erlaubt,<br />
die über die Jahre im Abo erworbenen<br />
Briefmarken zu verwenden. Will ich die<br />
Briefmarken verwenden, muss ich den<br />
höchsten Tarif (80 Cent statt vorher 68)<br />
kleben und bekomme dieselbe Leistung<br />
wie vorher. Stellen Sie sich vor, Sie haben<br />
sich vor kurzem mit Billa Gutscheinen eingedeckt<br />
(verwendbar für das ganze Warenangebot)<br />
und jetzt erfahren Sie in der Zeitung,<br />
dass diese Gutscheine ab 1. Juli nur<br />
mehr für das jeweils teuerste Produkt einer<br />
Warengruppe zulässig sind. Das kann nicht<br />
sein! Der VKI würde sofort verlangen,<br />
dass die Gutscheine gegen Bargeld retourniert<br />
werden können. Bitte verlangen Sie<br />
das selbe bei Briefmarken bzw. verhindern<br />
Sie das „nicht verwenden dürfen“. Es ist<br />
augen scheinlich so, dass es hier nur um die<br />
„Optimierung“ der <strong>2018</strong>er-Bilanz geht, und<br />
da kann man mit bereits früher verbuchten<br />
Briefmarken<br />
nichts verdienen.<br />
Für die Bilanz der<br />
Post ist es besser,<br />
die Marken verrotten<br />
in Ihrer Lade, oder ganze Markenblöcke<br />
werden als Klopapier verwendet.<br />
Aber das geht auch nicht, weil sie perforiert<br />
sind!<br />
Andreas Nagl, Neuhofen an der Ybbs<br />
Foto: Scott Biales/Shutterstock.com<br />
Freier Zugang. Wir haben in Österreich derzeit noch sehr gutes Trinkwasser. Und solange<br />
es das gibt, sollte es auch im sogenannten öffentlichen Raum kostenfrei verfügbar sein. Es<br />
ist bekannt, dass die meisten Menschen zuwenig trinken. Gesundheitlich am besten bzw.<br />
am besten verträglich ist das normale klare Wasser ohne irgendwelche Zusätze. Wer einige<br />
Stunden unterwegs ist, wird seine Trinkwasserflasche vielleicht auffüllen wollen. Und dann<br />
hat man immer öfter ein Problem. Beispielsweise an den Bahnhöfen, Flughäfen. Wenn nur<br />
noch warmes Wasser aus den Wasserhähnen kommt – man die Temperatur nicht verstellen<br />
kann –, dann ist es nicht als Trinkwasser geeignet. Wenn Wasserhahn und Waschbecken so<br />
nah beinander sind (stylish schön?), kann man keine Flasche drunter halten. Ich fände deshalb<br />
eigene Trinkwasserbrunnen eine gute Lösung.<br />
Ärgerlich finde ich es auch, dass man sich auf vielen der<br />
neuen oder neu renovierten Bahnhöfe die Hände nur<br />
waschen kann, wenn man Toilettengeld bezahlt. Viele<br />
Bahnhöfe wurden in Einkaufszentren umgebaut –<br />
somit haben nicht nur Reisende das Bedürfnis, sich<br />
die Hände waschen zu wollen. Das hat auch oft<br />
hygienische Gründe, wenn man einkaufen war<br />
und sich dann einen Imbiss genehmigen möchte.<br />
User: Patsy<br />
Wir haben diesbezüglich eine Anfrage<br />
an die Österreichische Post AG gestellt und<br />
folgende Stellungnahme erhalten: „Gleichzeitig<br />
mit der Einführung eines neuen Produktes<br />
– dem ECO-Brief – im Universaldienst<br />
wurden die Preise auch den aktuellen<br />
Marktbedingungen angepasst. Trotzdem<br />
liegen wir mit dieser neuen Preisstruktur ab<br />
1. Juli im europäischen Vergleich im unteren<br />
Drittel. Die Frankierung mit Briefmarken ist<br />
nur bei PRIO-Sendungen vorgesehen und<br />
dafür wird es auch die entsprechenden<br />
Ergänzungswerte in unseren Geschäftsstellen<br />
geben. Für die ECO-Briefe besteht<br />
die Möglichkeit der Aufgabe in einer unserer<br />
Filialen oder der Erwerb von Kuverts in<br />
10er-Packs, welche dann auch in den Briefkasten<br />
geworfen werden können.“<br />
Die Redaktion<br />
Wir bitten um Verständnis, dass wir nicht alle Zuschriften veröffentlichen können und uns Kürzungen vorbehalten. Im Heft abgedruckte Leserbriefe erscheinen auch<br />
in unserer Online-Ausgabe www.konsument.at und werden daher in Suchmaschinen über Jahre hinaus erfasst.<br />
6 KONSUMENT 7/<strong>2018</strong>
Unsere Expertinnen und Experten beantworten Leserfragen<br />
Mehr Beiträge finden Sie unter www.konsument.at/leserfragen<br />
Sie fragen – wir antworten<br />
Digitale Vignette und neues Auto<br />
Ich habe mir heuer die digitale Vignette gekauft. Nun höre ich, dass die Vignette<br />
ihre Gültigkeit verliert, wenn ich mein Auto abmelde und nicht gleich eine Ummeldung<br />
auf ein neues Auto vornehme.<br />
Mag. Maria Ecker MA. Die digitale<br />
Vignette ist an das Autokennzeichen<br />
gebunden. Nach Beginn der Gültigkeit<br />
ist eine Änderung nur bei einem Umzug in einen anderen Bezirk<br />
(Wohnsitzwechsel), Bezirkszusammenlegung, Diebstahl des Fahrzeuges,<br />
Kennzeichendiebstahl oder -verlust und Totalschaden möglich.<br />
Besitzer der digitalen Vignette, die anlässlich eines Fahrzeugwechsels<br />
nicht gleich eine Ummeldung des Kennzeichens auf das<br />
neue Fahrzeug vornehmen, gehen daher der Gültigkeit der bezahlten<br />
digitalen Vignette verlustig. Dies kann jedoch verhindert werden,<br />
wenn das bisherige Kennzeichen bei der Abmeldung freigehalten<br />
und in der Folge dem neuen Fahrzeug zugewiesen wird. Gemäß § 43<br />
Abs 3 KFG ist nämlich auf Antrag des Zulassungsbesitzers das Kennzeichen<br />
bis sechs Monate ab dem Tag der Abmeldung freizuhalten.<br />
Wer also sein altes Auto verkauft und nicht gleich ein neues erwirbt,<br />
sollte einen Antrag auf Freihaltung des Kennzeichens stellen. Damit<br />
ist gesichert, dass das Kennzeichen zumindest für sechs Monate<br />
„reserviert“ ist und damit die Gültigkeit der Vignette aufrecht bleibt.<br />
Neonicotinoide in Balkonpflanzen<br />
Ich habe gelesen, dass gekaufte Balkon- und Gartenpflanzen wahre Neonicotinoid-<br />
Bomben sind. Stimmt das?<br />
DI Dr. Birgit Schiller. Großgärtnereien<br />
verwenden Dünger, Pestizide<br />
und Insektizide, um möglichst viele<br />
Pflanzen in „gutem Zustand“ auf den<br />
Markt bringen zu können. Es kann davon ausgegangen werden,<br />
dass die Betriebe den rechtlichen Rahmen ausschöpfen und alle<br />
erlaubten Mittel einsetzen. Neonicotinoide, die laut Studien einen<br />
negativen Einfluss auf Bienenpopulationen haben, sind bis dato<br />
erlaubt und somit werden sie auch verwendet. Ein Verbot von<br />
Neonicotinoiden im Freiland-Einsatz, aber auch für Balkon- und<br />
Gartenpflanzen, die von Gärtnereien im Gewächshaus gezogen<br />
wurden, jedoch für eine Outdoor-Verwendung vorgesehen sind,<br />
wurde Ende April von der EU auf den Weg gebracht. Es soll bis<br />
Jahresende in Kraft treten. Wenn Sie Pflanzen kaufen wollen,<br />
die ohne synthetische Mittel gezogen wurden, sollten Sie auf<br />
das BIO-Zeichen achten. Die Umweltberatung hat dazu eine<br />
gute Übersicht zusammengestellt: www.umweltberatung.at/<br />
bio- saatgut-und-jungpflanzen.<br />
Energieausweis verlängern<br />
Ist es korrekt, dass der Energieausweis meiner Eigentumswohnung nur zehn Jahre<br />
gültig ist?<br />
DI Christian Kornherr. Das ist korrekt.<br />
In Umsetzung einer EU-Richtlinie<br />
wurde in Österreich 2006 das<br />
Energieausweisvorlagegesetz beschlossen.<br />
Hier wird geregelt, dass bei jedem Verkauf einer Immobilie<br />
ein Energieausweis des Gebäudes bzw. der Wohnung vorzulegen<br />
ist – und für den Fall, dass der Kauf zustande kommt, dem<br />
Käufer zu übergeben ist. Dasselbe gilt auch für die Vermietung<br />
eines Hauses oder einer Wohnung. Der Ausweis darf bei der Übergabe<br />
nicht älter als zehn Jahre sein. Andernfalls drohen Verwaltungsstrafen<br />
von bis zu 1.450 Euro. Wenn der Energieausweis<br />
Ihrer Eigentumswohnung also schon älter als zehn Jahre ist und<br />
Sie vorhaben, die Wohnung demnächst neu zu vermieten oder<br />
zu verkaufen, dann müssen Sie einen neuen Energieausweis<br />
erstellen lassen. Energieausweis-Aussteller in Ihrer Nähe finden<br />
Sie unter www.energieausweis.at. Tipp: Die Preisunterschiede<br />
unter den Anbietern sind bisweilen groß, ein Preisvergleich lohnt<br />
sich allemal.<br />
VKI Beratung<br />
Tel. 01 588 77-0 | Mo – Fr 9 –15 Uhr | www.vki.at/vki-beratung<br />
VKI Europäisches Verbraucherzentrum<br />
Tel. 01 588 77 81 | Mo – Fr 9 –12.30 Uhr | www.europakonsument.at<br />
KONSUMENT 7/<strong>2018</strong> 7
Kurz & Knapp<br />
Einbruchstatistik<br />
Weniger angezeigte Fälle<br />
In Österreich sinkt seit 2014 die Zahl der<br />
angezeigten Wohnungseinbrüche. Im Vorjahr<br />
waren es laut Bundeskriminalamt<br />
11.802 (minus 9 % gegenüber 2016).<br />
Ebenfalls erfreulich: Bei 44 % aller Wohnraumeinbrüche<br />
(5.159 angezeigte Fälle)<br />
blieb es 2017 lediglich beim Versuch, der<br />
Täter zog unverrichteter Dinge von dannen.<br />
In Tirol und Wien liegt der Wert sogar<br />
bei über 46 Prozent.<br />
Anzugsreinigung<br />
Wien unter den teuersten 10<br />
Neben dem eher skurrilen Ziel, den Beitrag<br />
der Textilreinigungsbranche zur Weltwirtschaft<br />
zu beziffern, ging eine Studie<br />
im Auftrag des Online-Anbieters für Textilreinigungen<br />
Zipjet auch der handfesteren<br />
Frage nach, wie viel man international für<br />
eine Anzugsreinigung bezahlen muss.<br />
Am teuersten ist die chemische Reinigung<br />
demnach in Oslo (42,16 Euro), Wien liegt<br />
mit 19,33 Euro auf dem 9. Platz. Am<br />
günstigsten gibt’s diese Dienstleistung in<br />
Jakarta, Indonesien. Dort kostet die<br />
Anzugsreinigung nur 1,78 Euro.<br />
Holzeinschlag<br />
21 Prozent mehr Schadholz<br />
Im Jahr 2017 betrug die Holznutzung im<br />
österreichischen Wald 17,65 Millionen<br />
Erntefestmeter (ohne Rinde) – ein Plus<br />
von 5,27 % gegenüber dem Jahr davor.<br />
54 % des Einschlages entfielen auf Sägerundholz,<br />
28 % auf Holz zur energetischen<br />
Nutzung (Brennholz und Waldhackgut)<br />
und 18 % auf Industrierundholz. Ebenfalls<br />
gestiegen, und zwar deutlich, ist die<br />
Schadholzmenge: Sie legte um 21 % auf<br />
6,48 Millionen Erntefestmeter zu.<br />
Handy-Signatur<br />
Schon eine Million Nutzer<br />
Im Mai meldete sich der einmillionste<br />
Österreicher zur Handy-Signatur an. Das<br />
zuständige Bundesministerium für Digitalisierung<br />
und Wirtschaftsstandort jubiliert:<br />
„Der Vorteil, überall und zu jeder Zeit<br />
unter Einhaltung höchster Sicherheitsstandards<br />
elektronisch zu unterschreiben,<br />
hat sich bei den österreichischen Bürgerinnen<br />
und Bürgern etabliert.“<br />
Sony Cyber-shot DSC-RX0 Action über und unter Wasser<br />
Auf Sportbegeisterte zu Wasser, an Land und in der Luft üben Actioncams ihren Reiz aus.<br />
Getrübt wird die Freude meist durch die gegenüber herkömmlichen Kameras sichtbar<br />
schlechtere Bildqualität. Dass es auch anders geht, zeigt Sony mit seinem High-End-Modell<br />
Cyber-shot DSC RX0. Die würfelförmige Outdoorkamera (wasserdicht bis 10 m, sturzfest<br />
bis 2 m, Abmessungen 59 x 40 x 30 mm) hat einen Bildsensor im Ein-Zoll-Format, der somit<br />
fünfmal größer ist als bei den gängigen Actioncams von GoPro & Co. Die Fotoqualität<br />
der RX0 erreicht damit das Niveau hochwertiger Kompaktkameras. Die Speicherung<br />
im Rohdatenformat ist möglich. Ein interessantes Feature ist die Highspeed-Serienbildaufnahme<br />
mit bis zu 16 Bildern pro Sekunde. Bei der Videoqualität hingegen liegt die<br />
RX0 an nähernd gleichauf mit den besten Actioncams. Gespeichert werden die Videos in<br />
HD-Qualität (wird bei der Ausgabe in Full-HD hochgerechnet), 4k liefert die Kamera nur als<br />
Videostream über HDMI. Auch die Qualität des aufgezeichneten Tons ist gut. Highspeed-<br />
Videoaufnahmen mit bis zu 1.000 Bildern pro Sekunde sind (ohne Ton) möglich. Unterm<br />
Strich ist die RX0 perfekt für Sportfotos geeignet und die Videos sind immer noch gut.<br />
Was – wie bei Actioncams typisch – fehlt, sind Zoom und<br />
Blitz. Ein kleines Display ist vorhanden, ebenso ein<br />
Stativgewinde. Das alles hat freilich auch seinen Preis,<br />
nämlich von rund 600 Euro aufwärts.<br />
Falls Sie auf der Suche nach einer herkömmlichen<br />
Kamera sind, finden Sie aktuelle Testergebnisse unter<br />
www.konsument.at/digitalkameras07<strong>2018</strong>.<br />
Magped Magnetpedale fürs Mountainbike<br />
Mountainbiken ohne SPD-Klickpedal ist nur die halbe Gaudi. Einerseits kommt man beim Bergaufradeln<br />
nicht so recht voran und ermüdet rasch (es fehlt die Möglichkeit, zu „ziehen“) und<br />
andererseits mangelt es beim Runterfahren an Stabilität und Sicherheit. Doch fallen Stürze<br />
bisweilen umso heftiger aus, wenn man wegen der Klicks nicht von den Pedalen kommt.<br />
Eine probate Zwischenlösung versprechen die Tiroler Erfinder des magnetischen Pedals<br />
Magped. Das weckte unsere Aufmerksamkeit und wir haben uns das Pedal genauer angeschaut.<br />
Gleich vorweg: Wer das SPD-System gewohnt ist, benötigt einige Ausfahrten,<br />
um sich auf die Magnetpedale einzulassen. Doch nach dieser Eingewöhnungsphase überwiegen<br />
die positiven Eigenschaften.<br />
Die Pedale haben eine durchaus hochwertige Optik sowie Haptik und sind in zwei Magnetstärke-Versionen<br />
(10 bzw. 15 kg Zugkraft) im Onlineshop auf www.magped.com um 94<br />
bzw. 99 Euro erhältlich. Die Montage am Rad stellt kein nennenswertes Problem dar. Auch<br />
die Adaptierung gängiger Mountainbike-SPD-Schuhe geht klaglos von der Hand: Eine<br />
Platte aus Spezialstahl muss statt des Klick-Systems am Schuh befestigt werden. Im Lieferumfang<br />
enthalten sind die entsprechenden Schrauben und der passende Inbusschlüssel.<br />
Im Praxistest zeigte sich rasch der Vorteil gegenüber SPD-Pedalen: Der Fuß hat mehr<br />
Bewegungsfreiheit – was sich auf längere Sicht durchaus positiv auf die Gelenke auswirken<br />
kann. Schnelles seitliches Ablösen in heiklen Situationen ist recht einfach und intuitiv möglich<br />
– die Ziehkräfte wirken nämlich vor allem vertikal. Mit dem Magnetpedal hat man zudem<br />
einen schönen, runden Tritt, was insbesondere bei längeren Touren zum Tragen kommt.<br />
Ebenfalls positiv: Auf der Unterseite des Pedals gibt’s keine Magnet-Wirkung, somit ist auch<br />
ein Fahren gänzlich ohne Fixierung möglich. Beim Runterfahren vom Berg zeigt sich das einzige<br />
Manko des Magped: Bei Wurzelstrecken fehlt die wirklich sichere<br />
Fixierung. Summa summarum ist das Pedal aber eine gelungene<br />
Alternative zu SPD-Systemen und durchaus auch für<br />
normale (Trekking-)Fahrräder geeignet. Zusätzlicher<br />
Pluspunkt: Ersatzteile sind über die Website erhältlich.<br />
Wenn Sie sich nicht nur neue Pedale, sondern gleich<br />
ein komplettes neues E-Bike zulegen möchten, sei Ihnen<br />
unsere E-Mountainbike-Kaufhilfe ans Herz gelegt.<br />
Registrierte Abonnenten finden den Systemvergleich<br />
unter www.konsument.at/E-Mountain<br />
bike-Kaufhilfe05<strong>2018</strong>.<br />
Produktfoto: ICRT<br />
8 KONSUMENT 7/<strong>2018</strong>
Gefährliche Produkte<br />
Drucker-Netzteil Zebra<br />
Fotos: Tesla Motors/Alexis Georgeson<br />
Tesla Model 3 Schlechte Bremswerte<br />
Der „Mittelklasse-Tesla“ Model 3 fiel bei einem aktuellen Autotest des US-amerikanischen<br />
Verbrauchermagazins Consumer Reports durch. Kritisiert wurde, dass der zentrale Touchscreen<br />
kompliziert zu bedienen sei. Und, was noch schwerer wiegt, dass die Bremsleistung<br />
schwach sei. So kam das Model 3 beim Vollbremsungstest mit 100 km/h erst nach<br />
46 Metern zum Stehen. 40 Meter gelten bei modernen Fahrzeugen dieser Klasse als unterer<br />
Standard. Tesla selbst kritisierte den Test, gelobte aber zugleich auch Besserung. Ein<br />
Softwareupdate, twitterte Tesla-Chef Elon Musk, könnte Abhilfe schaffen.<br />
Mogelpackung mit Tee VKI gewinnt gegen Starbucks<br />
Starbucks verkaufte in Österreich Tee in einer Verpackung, die deutlich mehr Inhalt suggerierte,<br />
als tatsächlich vorhanden war. Die 12 Teebeutel füllten nicht einmal 50 Prozent des<br />
Packungsvolumens aus. Wir vom VKI haben die Starbucks Manufacturing EMEA B.V. geklagt<br />
und das Handelsgericht (HG) Wien gab uns recht. Laut HG Wien führt die Verpackung den<br />
Durchschnittskonsumenten in die Irre. <strong>Konsument</strong>en bekommen vom Produkt einen falschen<br />
Gesamteindruck. Ein auf der Packung angebrachter Hinweis, dass nur 12 Teebeutel enthalten<br />
sind, war dem Gericht nicht auf fällig genug. Das Urteil ist rechtskräftig. Starbucks muss es<br />
somit fortan in Österreich unterlassen, die vertriebenen Tees in Verpackungen anzubieten, die<br />
erheblich größer sind, als es die Menge des enthaltenen Tees erfordert.<br />
Avocadoschneider Schneiden, drehen, genießen<br />
Wenn Sommerabende zum Essen im Freien einladen, haben Salate und Dips Hochsaison.<br />
Oft dabei: Avocados – als Salat oder püriert als Guacamole. Ursprünglich in Mexiko und<br />
Zentral amerika beheimatet, zählen heute auch Australien, Südafrika, Kalifornien und Südspanien<br />
zu den Anbaugebieten. Von Hunderten erhältlichen Sorten sind hierzulande meist<br />
zwei vertreten: Fuerte, birnenförmig mit mittelgrüner Schale und hellgelbem, am Rand<br />
grünlichem Fruchtfleisch. Die kleinere Sorte, Hass, ist rundlich, ihre Schale dick und warzig.<br />
Ist sie reif, verfärbt die Schale sich dunkelviolett. Avocados schmecken gut und gelten als<br />
gesund. Die Kehrseite sind soziale und ökologische Spannungen in den Herkunfts ländern,<br />
über die wir in KONSUMENT 7/2017 berichteten. Mit Blick darauf sollten diese Früchte<br />
höchstens gelegentlich auf den Tisch kommen.<br />
Wir haben uns angeschaut, ob spezielle Schneider beim Bearbeiten helfen: OXO Good Grips<br />
3-in-1-Avocadoschneider, 11,50 Euro (Bild 1) und Chef'n Flexicado Avocado-Schneider mit<br />
Edelstahlklingen, 10,95 Euro (Bild 2). Mit dem Kunststoffmesser des OXO Good Grips die Frucht<br />
halbieren, die Edelstahldornen in den Kern drücken und diesen durch Drehen herauslösen.<br />
Der Chef'n Flexicado eignet sich nur zum Lösen des Fruchtfleisches und zum Schneiden. Zum<br />
Teilen der Avocado ist ein Messer nötig. Zum Spalten-Schneiden müssen Sie die Geräte jeweils<br />
mit den vorgesehenen Klingen an der breiteren Seite der Fruchthälften ansetzen und der Schale<br />
entlang durch das Fruchtfleisch ziehen. Fazit: Beide Geräte funktionieren gut. Der OXO Good<br />
Grips deckt im Gegensatz zum zweiten Prüfling alle Arbeitsschritte ab. Die Verletzungsgefahr<br />
ist gering, in Kinderhänden haben die Geräte aber nichts verloren.<br />
Wegen Überhitzungsgefahr von Drucker-<br />
Netzteilen weitet die Firma Zebra ihren<br />
Ende 2016 gestarteten Rückruf aus.<br />
Betroffen sind nun auch Netzteile der<br />
FSP-Gruppe, die zwischen 1.10.2006<br />
und 31.12.2012 hergestellt wurden.<br />
Details unter www.zebra.com/de/de/<br />
power-supply-recall.html.<br />
Nahrungsergänzungsmittel<br />
„BIO Chlorella“<br />
Das Nahrungsergänzungsmittel „BIO<br />
Chlorella“ des deutschen Herstellers GSE<br />
Vertriebs GmbH wurde von der AGES<br />
wegen einer Kontamination mit dem<br />
besonders hitzeresistenten Bakterium<br />
Bacillus cereus als gesundheitsschädlich<br />
beurteilt (Übelkeit, Erbrechen).<br />
Nusweet Nuss-Nougat-Creme<br />
Aufgrund von Verunreinigung mit Metallteilchen<br />
ruft die Firma Nusweet GmbH<br />
ihre Nuss-Nougat-Creme im 180-Gramm-<br />
Glas zurück (Mindesthaltbarkeitsdatum<br />
09. Oktober 2019). Der Kaufpreis wird<br />
erstattet.<br />
IKEA-Fahrrad<br />
IKEA ruft sein Citybike „Sladda“ zurück.<br />
Der Antriebsriemen kann plötzlich reißen,<br />
was Stürze zur Folge haben kann. Der<br />
Kaufpreis wird erstattet.<br />
Kfz-Rückrufaktionen<br />
VW I – Porsche. Unzureichende Abgasreinigung<br />
bei Diesel-Modellen SUV Macan<br />
und Cayenne. Rund 60.000 weltweit.<br />
(kba.de)<br />
VW II –VW Polo & Seat. Probleme mit<br />
der Gurtschloss-Halterung der Rückbank.<br />
219.000 VW Polo (aktuelles Modelljahr)<br />
und 191.000 Seat-Modelle (Ibiza und<br />
Arona) weltweit. (APA)<br />
Opel. Die Sicherheitsgurte auf der Rückbank<br />
sind an den falschen Verankerungspunkten<br />
montiert. Insignia-B Modelljahr<br />
<strong>2018</strong>. 1.831 Fahrzeuge in Österreich.<br />
(ÖAMTC)<br />
Ford. Fehlerhafter Bremskraftverstärkter.<br />
Fiesta, gefertigt im Kölner Ford-Werk,<br />
Dezember <strong>2018</strong>. (kfz-rueckrufe.de)<br />
Weitere Meldungen finden Sie auf vki.at und<br />
facebook.com/konsument.at<br />
1<br />
2<br />
KONSUMENT 7/<strong>2018</strong> 9
TEST<br />
Spaghetti<br />
Alles paletti?<br />
Die besten Nudeln liefern nicht große Marken wie De Cecco, Barilla und Buitoni, sondern<br />
die Eigenmarken von Penny, denn’s und Interspar, bei denen Schadstoffe kein Thema sind.<br />
Nicht nur die Italiener lieben Spaghetti.<br />
Auch bei uns stehen die langen Nudeln ganz<br />
oben auf der Beliebtheitsskala. Kein Wunder,<br />
dass jeder gut sortierte Supermarkt<br />
mehrere Marken im Verkaufsprogramm hat.<br />
Sie wünschen, wir testen!<br />
Unser letzter Spaghetti-Test ist ewig her<br />
(KONSUMENT 9/1996) und lieferte damals<br />
ein sensationelles Ergebnis: 17 Produkte,<br />
17 „sehr gut“! Höchste Zeit, wieder einmal<br />
nachzuschauen, wie es derzeit um die Qualität<br />
der dünnen Nudeln bestellt ist. Noch<br />
wichtiger – bei einer Umfrage unter unseren<br />
Abonnenten vor einigen Monaten stellte<br />
sich heraus: Sie, liebe Leserinnen und<br />
Leser, wünschen sich einen Test zu Teigwaren,<br />
und zwar pronto! Va bene, hier ist er!<br />
Lauter Einser wie anno dazumal gab es diesmal<br />
nicht. Aber die Hälfte der Produkte sind<br />
immerhin sehr gut oder gut. Die Bestnote<br />
schafften dennoch nur drei Testkandidaten,<br />
und hier haben bei den klassischen Spaghetti<br />
die Eigenmarken von Penny, denn’s und Spar<br />
Natur pur die Nase vorn.<br />
23 Produkte ließen wir im Labor untersuchen.<br />
Der Großteil davon sind klassische<br />
Spaghetti aus Hartweizengrieß ohne Ei.<br />
Außerdem im Test: zwei Produkte mit Ei.<br />
Österreich ist schließlich das Land der Eiernudeln,<br />
die bei uns meist als Bandnudeln,<br />
Suppennudeln und Fleckerln verspeist werden.<br />
Und wir hatten auch zwei glutenfreie<br />
Spaghetti-Varianten im Programm für all<br />
jene, die kein Klebereiweiß vertragen. Sie<br />
bestehen aus Mais- und Reismehl.<br />
Was den Unterschied macht<br />
Wodurch unterscheiden sich unsere Top-<br />
Produkte vom großen Rest? Durch die Ergebnisse<br />
bei der Analyse der enthaltenen<br />
Schadstoffe. Nur unsere drei Siegerprodukte<br />
sind absolut „sauber“. Trotzdem muss<br />
sich niemand fürchten. Wir haben zum<br />
Glück insgesamt nicht viel gefunden. Dennoch<br />
gibt es Unterschiede, die von ganz<br />
geringen Mengen an Schadstoffen bis zu<br />
Auffälligkeiten beim Gehalt an Mykotoxinen<br />
(Schimmelpilzgiften) wie bei Colavita oder<br />
Mineralölrückständen wie bei Basic, unserem<br />
Testverlierer, reichen.<br />
Was versteht man eigentlich unter Spaghetti<br />
und wie werden sie hergestellt?<br />
Auch wenn unsere südlichen Nachbarn sie<br />
gern für sich reklamieren: Möglicherweise<br />
wurden diese Nudeln ganz woanders erfunden,<br />
nämlich in China. Dafür geht die<br />
Bezeichnung Spaghetti immerhin auf das<br />
italienische Wort „Spago“ für Bindfaden<br />
zurück. Und ganz sicher wurde die erste<br />
komplette Nudelproduktionsanlage vor<br />
gut hundert Jahren von einem Italiener entwickelt,<br />
nämlich von Fereol Sandragne.<br />
Seitdem sind Spaghetti Massenware und<br />
Exportschlager in einem.<br />
Industriell<br />
Die langen, runden Nudeln werden inzwischen<br />
hoch standardisiert hergestellt. In riesigen<br />
Mischwannen werden Hartweizen grieß<br />
und Wasser vermengt. Der Teig, der daraus<br />
entsteht, wird anschließend unter hohem<br />
Katrin Mittl, MSc<br />
VKI-Ernährungsexpertin<br />
Auf manchen Spaghetti-Packungen finden sich Ziffern,<br />
die den Durchmesser der Nudeln angeben sollen. Doch<br />
diese Angaben sind nicht einheitlich geregelt und variieren<br />
auch noch von Marke zu Marke.<br />
Druck durch Formen, sogenannte Matrizen,<br />
gepresst. Der nächste Arbeitsschritt ist die<br />
Trocknung der Nudeln, die bei 60 bis 70 Grad<br />
C in speziellen Trocknern erfolgt.<br />
Manche Hersteller versehen ihre Spaghetti<br />
auf der Verpackung mit einer Nummer. Sie<br />
soll den Kunden einen Hinweis auf die<br />
Stärke, also den Durchmesser der Nudeln<br />
geben. Wir haben bei unseren Testprodukten<br />
entweder gar keine Zahlen oder Zahlen<br />
von 3 bis 72(!) gefunden. Tatsächlich ist diese<br />
Klassifizierung nicht einheitlich geregelt,<br />
sodass die Angaben von Marke zu Marke<br />
unterschiedlich sind oder überhaupt fehlen.<br />
Hat die Verpackung dann auch kein Sichtfenster,<br />
kaufen die Kunden die Katze im Sack.<br />
Bis die Spaghetti auf den Tisch kommen,<br />
dürfen alle Rätsel raten, ob sie zu dick, zu<br />
dünn oder für den höchstpersönlichen<br />
Geschmack gerade richtig sind. Ziemlich<br />
ärgerlich, finden wir.<br />
Mit Hartweizen<br />
Die wichtigste Zutat bei Spaghetti à la Italia<br />
ist der Grieß aus Hart- oder Durumweizen<br />
(Triticum durum). Diese Weizenart ist perfekt<br />
für die Nudelerzeugung geeignet,<br />
denn sie enthält viel Klebereiweiß (Gluten).<br />
Das sorgt in der Verarbeitung für einen stabilen<br />
Teig. Beim Kochen der Nudeln umhüllt<br />
der Kleber die im Getreide enthaltene<br />
Stärke und hindert sie daran, ins Wasser<br />
überzugehen. Hartweizen verleiht Teigwaren<br />
außerdem eine schöne gelbe Farbe,<br />
die auch beim Kochen erhalten bleibt. Gute<br />
Spaghetti schmecken nach Grieß und fühlen<br />
sich im Mund sehr glatt an.<br />
Klassische italienische Teigwaren werden<br />
ohne Ei hergestellt, nur aus Hartweizen und<br />
Wasser. Wir hatten aber auch Spaghetti mit<br />
Ei im Test, die von österreichischen Herstellern<br />
kommen. Eier machen Nudeln zart und<br />
locker und geben zusätzlich Farbe.<br />
Hartweizen wird auch in Österreich angebaut.<br />
Weil diese Sorte aber ein trockenes,<br />
warmes Klima braucht, gedeiht er bei uns<br />
nur in ganz wenigen Regionen. Dementsprechend<br />
gering sind die Erntemengen.<br />
Aber auch in anderen Ländern müssen<br />
Nudelproduzenten den benötigten Hartweizen<br />
oft importieren. Wir haben deshalb<br />
bei den Herstellern nachgefragt und woll-<br />
10 KONSUMENT 7 /<strong>2018</strong>
Foto: CK2 Connect Studio/Shutterstock.com<br />
ten nicht nur wissen, woher die Rohware<br />
bzw. das Mehl für ihre Spaghetti kommt,<br />
sondern auch, wo sie produziert werden.<br />
Nur Spar Natur pur, Zurück zum Ursprung<br />
und Recheis setzen ausschließlich auf Hartweizen<br />
aus Österreich. San Fabio verarbeitet<br />
ebenfalls österreichische Rohware,<br />
aber auch Hartweizen aus der Slowakei und<br />
Ungarn. Dasselbe gilt für Wolf.<br />
Alle anderen beziehen ihren Hartweizen<br />
überwiegend aus Italien. Aber auch die<br />
USA oder Australien und Kanada wurden<br />
uns als Importländer genannt.<br />
Zu dick aufgetragen<br />
Da in den Köpfen der Kunden Spaghetti<br />
untrennbar mit Italien verbunden sind,<br />
werben die meisten Hersteller genau damit.<br />
Selbst wir waren erstaunt, wie viele<br />
grün-weiß- rote Fahnen und italienische<br />
Bezeichnungen wir auf den Verpackungen<br />
fanden. Dabei erfolgt meist nur die Herstellung<br />
der Nudeln in Italien.<br />
Und noch eine Werbebotschaft ist uns aufgefallen:<br />
Billa wirbt für seine Nudeln damit,<br />
dass die Spaghetti „in traditioneller Art<br />
durch eine Bronze-Matrize“ gepresst werden,<br />
was zu einer „rauen Oberfläche“ führt,<br />
an der „das Sugo deutlich besser“ haftet.<br />
Wer’s glaubt. Unsere Kollegen vom Magazin<br />
Ökotest in Deutschland haben schon vor<br />
Längerem die Probe aufs Exempel gemacht.<br />
Sie überprüften, wie viel Sauce bei eher rauen<br />
Nudeln aus einer Bronze-Matrize im Gegensatz<br />
zu klassisch glatten Spaghetti aus<br />
einer Teflon-Matrize am Ende auf dem Teller<br />
bleibt. Ergebnis: Eine verbesserte Saucenhaftung<br />
konnten die Tester nicht bestätigen.<br />
MEHR ZUM THEMA<br />
Im Test: 23 Spaghetti-Sorten, darunter 2 mit Ei und 2 ohne Gluten. 7 Produkte<br />
kommen aus biologischer Landwirtschaft. Untersucht wurde auf Schadstoffe<br />
wie Mineralölrückstände und auf Schimmelpilzgifte wie Myko toxine und Aflatoxine.<br />
Bei allen Proben, ausgenommen die glutenfreien Spaghetti, wurde der<br />
Anteil an Weichweizen bestimmt. Die Zusammensetzung der Nudeln wurde<br />
ebenso überprüft wie ihre Kennzeichnung. Alle Hersteller wurden über die<br />
Herkunft ihrer Produkte befragt und ihre Angaben wurden mit jenen auf den Verpackungen<br />
verglichen. Die Verkostung der nach Anleitung gekochten Spaghetti<br />
war ebenfalls Teil des Prüfprogramms.<br />
Registrierte Abonnenten finden die Testkriterien unter www.konsument.at/<br />
spaghetti07<strong>2018</strong>.<br />
Von wegen Italien. Mit grün-weiß-roter Flagge<br />
und „Prodotto in Italia“ einen auf italienische Spaghetti<br />
machen – doch das Getreide für die Nudeln<br />
von Combino kommt aus Europa bzw. der restlichen<br />
Welt. Nur die Produktion findet in Italien statt.<br />
VKI-TIPPS<br />
Kochen. Nicht beim Wasser sparen!<br />
100 Gramm Nudeln brauchen 1 Liter Wasser<br />
– und einen Teelöffel Salz. Und bitte<br />
kein Öl ins Wasser, sonst „rutscht“ im<br />
wahrsten Sinn des Wortes später das Sugo<br />
von den Nudeln.<br />
Bissfest. Die Spaghetti sollten weich, aber<br />
noch bissfest sein. Nicht ausschließlich auf<br />
die Kochanleitungen der Hersteller verlassen.<br />
Immer wieder zwischendurch probieren.<br />
Abbrausen? Nudeln nur dann kalt ab -<br />
schrecken, wenn sie als Beilage gegessen<br />
werden. Sonst das Kochwasser abschütten<br />
und die Spaghetti gleich zur Sauce geben.<br />
Aufheben. Hartweizennudeln dunkel und<br />
abseits von Fremdgerüchen lagern. Laut<br />
Herstellern halten Spaghetti meist drei<br />
Jahre, praktisch oft noch länger. Bei Nudeln<br />
mit Ei, aber auch bei Vollkornnudeln das<br />
Mindesthaltbarkeitsdatum im Auge behalten,<br />
damit nichts verdirbt.<br />
KONSUMENT 7 /<strong>2018</strong> 11
1 2 3 4 5 6 7 8<br />
Abbildungsnummer<br />
Testergebnisse Spaghetti<br />
bei gleicher Punktezahl Reihung nach Preis/100 g in €<br />
Marke<br />
Bezeichnung<br />
Preis/100 g in €<br />
Erhältlich bei<br />
Eigenmarke<br />
Aus biologischer Landwirtschaft<br />
TESTURTEIL<br />
Erreichte von<br />
100 Prozentpunkten<br />
SCHADSTOFFE 1 ) 45 %<br />
Mineralölrückstände 1 )<br />
Mykotoxine 1 )<br />
Aflatoxine<br />
WEICHWEIZENANTEIL 20 %<br />
Weichweizenanteil in %<br />
ZUSAMMENSETZUNG 5 %<br />
HERKUNFT 10 %<br />
KENNZEICHNUNG 10 %<br />
LAIENVERKOSTUNG 10 %<br />
SPAGHETTI<br />
1 San Fabio Spaghetti 0,08 P sehr gut (90) + + + + + + + + + + < 3 + + + + + + +<br />
2 dennree Spaghetti 0,18 De sehr gut (90) + + + + + + + + + + < 3 + + + + + + +<br />
3 Spar Natur pur Spaghetti 0,20 I sehr gut (90) + + + + + + + + + + < 3 + + + + + + +<br />
4 De Cecco Spaghetti n°12 0,42 BI, Me gut (77) + + + + + + + + < 3 + + + + + + +<br />
5 Zurück zum Ursprung Spaghetti 0,30 H gut (73) + + + + + + + + < 3 + + + + + + +<br />
6 Ja! Natürlich Spaghetti 0,36 BI, Me gut (70) + + + + + + + + + 1 ) 5 + + + + + + +<br />
7 Spar Pasta Italiana Spaghetti n.5 0,16 I gut (69) + + + + + + + < 3 + + + + + + +<br />
8 Alnatura Spaghetti 0,26 BI, Me gut (67) + + + o + + + + < 3 + + + + + + + +<br />
9 Barilla Spaghetti n.5 0,33 BI, I, Me gut (67) + + + o + + + + < 3 + + + + + + + +<br />
10 Clever Spaghetti 0,08 BI, Me gut (64) + + o + + + + < 3 + + + + + + +<br />
11 Buitoni Spaghetti 72 0,24 BI, Me durchschnittlich (56) o o + + + + 1 ) 4 + + + + + + +<br />
12 S-Budget Spaghetti 0,08 I durchschnittlich (55) o o o + + + + < 3 + + + + + + + +<br />
13 DeSpar Spaghetti n°3 0,20 I durchschnittlich (54) o o o + + + + < 3 + + + + + + +<br />
14 Billa Spaghetti 2 ) 0,24 BI durchschnittlich (53) o + + o + + + + < 3 + + + + + + + +<br />
15 Combino Spaghetti 0,08 L durchschnittlich (43) o o + + + + + < 3 + + + + + + +<br />
16 Carloni Spaghetti n°5 0,08 H durchschnittlich (40) o o + + + + + < 3 + + + + – – 3 ) + +<br />
17 Colavita Spaghetti #3 0,20 I durchschnittlich (40) o + – + + + + 3 + + + + – – 3 ) +<br />
18 Garofalo Spaghetti n°9 0,38 Me durchschnittlich (40) + + + + + + + + < 3 + + + + – – 3 ) + +<br />
19 Basic Spaghetti 0,22 Ba wen. zufriedenst. (22) – – o + + + + < 3 + + + + + + +<br />
SPAGHETTI MIT EI<br />
20 Recheis Spaghetti n°5 0,40 BI, I, Me gut (67) + + + + + + + + 3 + + + + + + +<br />
21 Wolf Eigold-Spaghetti 0,39 BI, I, Me durchschnittlich (40) + + + + + + + + < 3 + + + + – – 3 ) + +<br />
GLUTENFREIE SPAGHETTI<br />
22 Barilla Spaghetti n.5 0,62 BI, Me gut (77) + + + + + + entf. entf. + + + + + + o<br />
23 Alnavit Bio Spaghetti 0,58 Me durchschnittlich (40) o o + + + entf. entf. + + + + – – 3 ) o<br />
Zeichenerklarung: Ba = Basic, Bl = Billa, De = denn‘s, H = Hofer, I = Interspar, L = Lidl, Me = Merkur, P = Penny<br />
= ja entf. = entfällt 1<br />
) führt zur Abwertung wenn nicht ++ 2<br />
) italienische 3<br />
) führt zur Abwertung<br />
Beurteilungsnoten: sehr gut (+ +), gut (+), durchschnittlich (o), weniger zufriedenstellend (–), nicht zufriedenstellend (– –)<br />
...für KENNZEICHNUNG: entspricht (+ +), Verbesserungsbedarf (o), entspricht nicht (– –) Prozentangaben = Anteil am Endurteil Preise: Mai <strong>2018</strong><br />
© I<br />
12 KONSUMENT 7 /<strong>2018</strong>
Aufgespießt<br />
9 10<br />
11<br />
12<br />
13<br />
14 15<br />
16<br />
17<br />
18<br />
19<br />
20<br />
21<br />
22 23<br />
Vöslauer Balance<br />
In KONSUMENT 6/<strong>2018</strong> berichteten<br />
wir über versteckten<br />
Zucker in Lebensmitteln. Selbst<br />
in einem Mineralwasser mit<br />
Geschmack wie dem Vöslauer<br />
Balance Wacholder Limette<br />
(750 ml) fanden wir gezählte<br />
8 Stück Würfelzucker.<br />
Das hat sich geändert. Vöslauer<br />
Balance mit Wacholder Limette<br />
enthält jetzt statt der bisherigen<br />
34 Gramm Zucker etwas über 20 Gramm.<br />
Umgerechnet sind das aktuell 5 Stück<br />
Würfelzucker und damit 3 Stück weniger<br />
als früher. Ausgelobt wird das auf der<br />
neu gestalteten Flasche<br />
mit einem grün-weißen<br />
Auf kleber und der Aufschrift:<br />
„Deutlich zuckerreduziert.<br />
30 % weniger.“<br />
Freut uns, dass sich in Sachen Zucker<br />
etwas bewegt. Aber ehrlich: So supertoll,<br />
wie Vöslauer tut, ist die Reduktion nun<br />
auch nicht ausgefallen. Da geht noch<br />
mehr! Abgesehen davon stellt sich nach<br />
wie vor die Frage: Was bitte hat Zucker in<br />
einem mit Zitrusfruchtkonzentrat und<br />
Gewürzextrakt aufgepeppten Mineralwasser<br />
verloren?<br />
Eine 750-ml-Flasche Vöslauer Balance ist<br />
schnell getrunken. An heißen Tagen<br />
ziemlich sicher auch zwei. Und damit rauschen<br />
so nebenbei 2 mal 5, also 10 Stück<br />
Würfelzucker einfach so die Kehle hinunter,<br />
ohne dass man es groß bemerkt.<br />
Die Wahrheit ist: Zucker sollte man überhaupt<br />
nicht trinken. Und wenn schon,<br />
dann nur ein kleines Glas Limo, Fruchtsaft<br />
& Co als Ersatz für andere Süßigkeiten.<br />
Das gilt auch für aufgezuckerte Wässerchen<br />
mit Geschmack.<br />
Auf Produkte mit KONSUMENT-Testplakette können Sie<br />
sich verlassen. www.konsument.at/testplakette<br />
Foto: Melica/Shutterstock.com<br />
Ihre Meinung ist mir wichtig!<br />
Elisabeth Spanlang<br />
Redakteurin<br />
espanlang@konsument.at<br />
KONSUMENT 7 /<strong>2018</strong> 13
Hausgemacht. Frische Spaghetti oder andere<br />
Nudeln machen Arbeit – und schmecken köstlich.<br />
Zutaten für 2 Personen<br />
• 350 g Hartweizengrieß oder Hartweizenmehl<br />
• ca. 150 ml lauwarmes Wasser<br />
• 1 TL Salz<br />
• 1 TL Olivenöl<br />
VKI-TIPPS<br />
Foto: angelo gilardelli/Shutterstock.com<br />
Das richtige Mehl. Am besten gelingen<br />
klassische Spaghetti mit Hartweizengrieß.<br />
Doch der in Italien Semola di grano duro<br />
genannte ist bei uns kaum er hältlich. Wer<br />
keinen großen Aufwand treiben will, weicht<br />
am besten auf griffiges Mehl aus.<br />
Sofort Hand anlegen. Der Teig kann<br />
auch gleich von Hand geknetet werden.<br />
Davon abgesehen gilt: Er ist fertig, wenn<br />
seine Oberfläche sich trocken anfühlt und<br />
er nicht mehr an den Fingern klebt.<br />
Maschine oder Holz. Nach dem Rasten<br />
den Teig entweder durch die Nudelmaschine<br />
schicken oder mit dem Nudelwalker ausrollen.<br />
Anschließend entweder maschinell<br />
oder mit einem scharfen Messer in Streifen<br />
schneiden. Das ergibt Bandnudeln statt Spaghetti,<br />
die schmecken aber genauso gut.<br />
Trocknen. Nudeln, die nicht gleich verarbeitet<br />
werden, auf ein mit Backpapier<br />
ausgelegtes Backblech oder ein mit Mehl<br />
bestäubtes Geschirrtuch legen. Wer mag,<br />
kann sie auch auf Kochlöffelstiele hängen.<br />
Teigwaren unbedingt komplett durchtrocknen<br />
lassen.<br />
1 2<br />
Mehl in die Rührschüssel geben.<br />
Wasser, Salz und Olivenöl zugeben.<br />
3 4<br />
Teig gründlich kneten. In Klarsichtfolie<br />
wickeln und 30 Minuten rasten lassen.<br />
Zutaten etwa 3 Minuten mit dem Knet -<br />
haken der Küchenmaschine vermischen.<br />
Teig mit Küchenmaschinen-Aufsatz<br />
oder einer Nudelmaschine verarbeiten.<br />
MEHR ZUM THEMA<br />
Wie man Nudeln selber macht, können sich registrierte<br />
Abonnenten auch in unserem Video unter<br />
www.konsument.at/spaghetti07<strong>2018</strong> ansehen.<br />
Weitere Anregungen finden sich im Blogbeitrag<br />
unserer Ernährungsexpertin Katrin Mittl unter<br />
www.blog.vki.at/nudeln.<br />
5 6<br />
Nudeln für 1 bis 2 Minuten in sprudelnd<br />
kochendes Wasser geben.<br />
Sobald die Teigwaren al dente sind,<br />
Wasser abgießen und sofort servieren.<br />
14 KONSUMENT 7 /<strong>2018</strong>
Unsere Buchempfehlungen<br />
Genossenschaftswohnungen, 2. Auflage. Wie geht man<br />
bei der Suche nach einer geförderten Wohnung am besten vor?<br />
Was ist beim Vertragsabschluss besonders wichtig? Wie sind<br />
die rechtlichen Grundlagen für Ablöse bzw. Investitionskostenersatz?<br />
Das Buch informiert umfassend über die Rahmenbedingungen<br />
von Wohnungsangeboten gemeinnütziger Bauvereinigungen.<br />
Rechte und Pflichten der Mieter, die Beendigung<br />
des Mietverhältnisses sowie die Möglichkeiten des käuflichen<br />
Erwerbs sind ebenfalls wichtige Aspekte, die in dem Buch<br />
behandelt werden.<br />
broschiert | 176 Seiten | € 16,90<br />
ISBN 978-3-99013-059-9<br />
www.konsument.at/genossenschaft<br />
Medikamente richtig anwenden. Irgendwann braucht<br />
jeder ein Medikament. Doch trotz ärztlicher Aufklärung über die<br />
richtige Anwendung sind viele Patienten verunsichert. In diesem<br />
Buch erfahren Sie alles über den richtigen Umgang mit Tabletten,<br />
Tropfen, Säften und Salben, aber auch, wie Sie Arzneien zum<br />
Inhalieren, Injizieren oder Aufkleben am besten anwenden. Ein<br />
eigenes Kapitel informiert darüber, wie Medikamente entstehen<br />
und warum trotz strenger Zulassungsbestimmungen längst<br />
nicht alle Wirkungen und Risiken eines Medikaments bekannt<br />
sind, wenn es auf den Markt kommt. Ein Arzneimittel richtig<br />
anzuwenden ist das eine. Das andere ist, zu wissen, was man<br />
als Patient selbst zur eigenen Sicherheit und zur erfolgreichen<br />
medikamentösen Therapie beitragen kann.<br />
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Bettenkauf, 3. Auflage. Ein Drittel unseres Lebens verschlafen<br />
wir. Trotzdem fristet das Bett in vielen Schlafzimmern<br />
ein Schattendasein. Doch wer die Wahl hat, hat die Qual: Bettgestelle<br />
und Lattenroste, so weit das Auge reicht. Dazu noch<br />
eine Unzahl von Matratzen in allen Preisklassen: Federkern,<br />
Latex, Schaumstoff – oder vielleicht doch die trendige Boxspring-Variante?<br />
Und womit sich zudecken? Mit Seide, Synthetik<br />
oder doch lieber mit Daunen? Dieses Buch hilft Ihnen beim<br />
Sondieren des Angebots. Es zeigt, welche Möglichkeiten es bei<br />
Lattenrosten gibt und worauf Sie beim Kauf einer Matratze<br />
achten müssen. Außerdem: Wie Sie Hausstaubmilben und damit<br />
Allergien in den Griff bekommen. Und was Sie tun können,<br />
um Elektrosmog in Ihrem Schlafzimmer auszuschalten.<br />
Flexcover | 148 Seiten | € 16,90<br />
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Bestellungen<br />
Tel. 01 588 774 | Fax 01 588 77-72 | E-Mail: kundenservice@konsument.at | www.konsument.at/shop<br />
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Lebensmittel-News<br />
Grillen<br />
Foto: Angela Bragato/Shutterstock.com Foto: Gita Kulinitch Studio/Shutterstock.com<br />
Saftig<br />
Wer Wurst und<br />
Schinken liebt, muss<br />
dafür inzwischen mehr<br />
als 10 Euro pro Kilogramm<br />
hinlegen. Am liebsten, so zeigt<br />
eine kürzlich veröffentlichte Untersuchung<br />
der AMA (Agrarmarkt Austria), nehmen die<br />
Kunden Kochschinken mit nach Hause. Für<br />
ein saftiges Umsatzplus sorgte im Vorjahr<br />
vor allem der Toastschinken, von dem 4.437<br />
Tonnen verkauft wurden. Den Einkauf erledigen<br />
die meisten <strong>Konsument</strong>en im Supermarkt,<br />
wo sie das Produkt ihrer Wahl überwiegend<br />
aus dem Kühlregal und nicht von<br />
der Feinkosttheke nehmen. Gerade einmal<br />
3,6 Prozent der Kunden holen sich ihren<br />
Schinken vom Metzger ihres Vertrauens.<br />
Erfrischend<br />
Selbst Limonaden, Säfte und Sirupe kommen<br />
nicht mehr ohne Zusatznutzen aus –<br />
für jede Situation gibt es inzwischen das<br />
passende Getränk. Am Markt finden sich<br />
immer häufiger alkoholfreie Getränke, die<br />
nicht nur gut schmecken, sondern auch<br />
durch weniger Zucker oder zugesetzte<br />
Vitamine und Nährstoffe für Gesundheit<br />
und mehr Power sorgen sollen. Am umsatzstärksten<br />
sind nach wie vor kohlensäurehaltige<br />
Limonaden. Aber auch mit gekühlten<br />
Säften und Smoothies lassen sich gute<br />
Geschäfte machen. Eine erstaunlich hohe<br />
Bedeutung haben bei uns Energy-Drinks.<br />
Vier von zehn Österreichern kaufen zumindest<br />
einmal pro Jahr so ein Getränk.<br />
Hätten Sie´s gewusst?<br />
Ganzjahresbeschäftigung<br />
Auch wenn die Griller am häufigsten im<br />
Sommer rauchen: Gebrutzelt wird bei<br />
uns inzwischen fast das ganze Jahr. Der<br />
Großteil der Grillfans legt auch im Frühjahr<br />
und im Herbst auf. Nur fürs Wintergrillen<br />
können sich lediglich 21 Prozent<br />
der Befragten erwärmen.<br />
Wer grillt, braucht dafür übrigens keinen<br />
besonderen Anlass. Und auch wenn die<br />
meisten am liebsten bei Schönwetter den<br />
Rost glühen lassen – für satte 30 Prozent<br />
spielt das Wetter keine Rolle. Sie grillen<br />
auch dann, wenn die Sonne nicht vom<br />
Himmel lacht.<br />
Heiße Sache<br />
Kaum steigen die Temperaturen, rauchen auch<br />
schon die Griller. Worauf es beim Brutzeln von<br />
Fleisch & Co über offenem Feuer ankommt.<br />
Ganz klar: Grillen mit Familie und Freunden<br />
gehört zu den liebsten Freizeitbeschäftigungen<br />
der Österreicher. Bei den verwendeten<br />
Geräten liegt der klassische Holzkohlengrill<br />
seit Langem an erster Stelle. Und auf den<br />
heißen Rost kommen hauptsächlich Bratwürstel,<br />
Fleisch (vor allem vom Schwein),<br />
Fisch oder Gemüse. Die Fleischbranche freut<br />
sich inzwischen über einen „lebendigen<br />
Geschäftsgang beim Grillsortiment“. Immer<br />
öfter greifen die Kunden in den Geschäften<br />
übrigens zu vorbereitetem, fixfertig mariniertem<br />
Fleisch. Besonders an Wochenenden<br />
mit Aussicht auf schönes Wetter sind nicht<br />
nur die Regale in den Supermärkten, sondern<br />
ist auch der Gesamtmarkt an Schweinefleisch<br />
leer geräumt.<br />
Beim Grillen werden Lebensmittel bei Umgebungstemperaturen<br />
von etwa 250 Grad C<br />
gegart. Dadurch bräunt zum Beispiel die<br />
Oberfläche von Fleisch sehr schnell. Es bilden<br />
sich zahlreiche Röst- und Aromastoffe, die<br />
für viel Geschmack sorgen. Und man kann<br />
fast alles auf den heißen Rost legen.<br />
Worauf kommt es<br />
bei Fleisch für den Grill an?<br />
Gutes Fleisch fühlt sich fest an und lässt<br />
sich nicht stark eindrücken. Die Oberfläche<br />
muss einen frischen Glanz haben und darf<br />
nicht schmierig sein. Graue Stellen bei gut<br />
gekühltem, offen eingekauftem Fleisch sind<br />
kein Zeichen für schlechte Qualität. Sie<br />
bedeuten nur, dass die Ware schon länger<br />
an der Luft ist. Da Fett ein Geschmacksträger<br />
ist, schwören viele Grillfans auch auf<br />
durchzogenes Fleisch mit einer schönen<br />
Marmorierung.<br />
Kann man Fleisch selbst marinieren?<br />
Natürlich, und bei Marinaden ist alles erlaubt:<br />
Öl hält das Fleisch saftig, etwas Säure wie<br />
Essig oder Zitronensaft macht es zarter. Für<br />
mehr Geschmack sorgen Senf, Sojasauce,<br />
Joghurt und Ingwer. Natürlich kann man<br />
auch Kräuter, Pfeffer, Paprika, Honig oder<br />
Knoblauch in die Marinade mischen. Apropos<br />
Knoblauch: Er soll genauso wie Ros-<br />
marin, Salbei oder Thymian die Bildung<br />
von Schadstoffen (HAA) mindern. Gut Ding<br />
braucht Weile: das Fleisch 2 bis 4 Stunden<br />
vor dem Grillen oder am besten gleich über<br />
Nacht in die Marinade einlegen.<br />
Wer es lieber trocken mag, kann die Fleischstücke<br />
auch mit einer Zucker-Salz-Kräuter-<br />
Mischung einreiben (Dry Rub). Damit die<br />
Aromen gut einziehen können, muss das<br />
in Frischhaltefolie eingepackte Fleisch für<br />
mindestens eine Stunde in den Kühlschrank.<br />
Was ist mit Fisch?<br />
Viele Fische lassen sich einfach im Ganzen<br />
auf dem Grill zubereiten. Natürlich muss<br />
der Fisch entschuppt, ausgenommen und<br />
der Länge nach aufgeschnitten sein. Am<br />
besten in einen Fischkorb einklemmen, damit<br />
er beim Zubereiten nicht zerfällt. Den<br />
Fisch nur wenig würzen. Innen und außen<br />
salzen, den Bauch mit etwas Knoblauch<br />
und frischen Kräutern füllen. Die Haut sparsam<br />
mit Öl bestreichen und ab damit auf<br />
den Rost.<br />
Können auch Vegetarier grillen?<br />
Selbstverständlich! Alles, was eine eher<br />
feste Struktur hat, darf auf den Grill. Dazu<br />
gehören Maiskolben, Erdäpfel, Folien kartoffeln,<br />
viele andere Gemüsesorten, aber<br />
auch Grillkäse. Marinierte Champignons,<br />
Zucchini und Melanzani sind ebenfalls<br />
typische vegetarische Grillzutaten. Minikürbisse,<br />
große Paradeiser, Paprika und Gemüsezwiebeln<br />
lassen sich gut füllen.<br />
Auch vegetarische Würste und Produkte aus<br />
Tofu oder Pflanzeneiweiß schmecken gegrillt.<br />
Stimmt es, dass beim Grillen schädliche<br />
Substanzen entstehen können?<br />
Wenn Fett aus Fleisch oder Fisch bzw. Öl<br />
von der Marinade in die Glut (oder auf<br />
die Heizschlange beim Elektrogrill) tropft,<br />
können PAK (polyzyklische aromatische<br />
Kohlenwasserstoffe) entstehen. Diese Stoffe<br />
haben eine krebsauslösende Wirkung.<br />
Werden Fleisch und Wurstwaren zu lange<br />
16 KONSUMENT 12 /2017
Lebensmittel-Check<br />
dm Matcha & Kräuter Tee<br />
Mit Gewürzen<br />
und Früchten<br />
Matcha – ein Pulver aus getrockneten<br />
Grünteeblättern – wird traditionell in der<br />
japanischen Teezeremonie verwendet<br />
und hat in den letzten Jahren auch bei<br />
uns Furore gemacht.<br />
Die Herstellung des feinen<br />
Pulvers ist aufwendig,<br />
das Produkt daher<br />
entsprechend teuer.<br />
Foto: MaraZe/Shutterstock.com<br />
bei großer Hitze gegrillt, können sich weitere<br />
gesundheitlich bedenkliche Stoffe wie<br />
HAA (heterozyklische Amine) bilden.<br />
Worauf sollte man achten?<br />
Setzen Sie Fleisch und Wurstwaren nicht<br />
zu lange großer Hitze aus. Dann können<br />
Schadstoffe wie HAA erst gar nicht entstehen.<br />
Alles, was auf den Grill kommt, nur<br />
kurz scharf anbraten und dann langsam<br />
bei niedriger Hitze garen, also nicht direkt<br />
über der glühenden Kohle. Die Bildung von<br />
Schadstoffen lässt sich auch verringern,<br />
wenn Grillgut und Rost möglichst weit<br />
voneinander entfernt sind.<br />
Darf gepökeltes Fleisch auf den Grill?<br />
Gepökelte Fleisch- und Wurstwaren enthalten<br />
Nitritpökelsalz. Es wird zur Umrötung<br />
des Fleisches verwendet, dient als<br />
Konservierungsmittel und sorgt auch für<br />
einen besonderen Geschmack. Beim Grillen<br />
von gepökelten Lebensmitteln können<br />
sich Nitrosamine bilden. Da es sich dabei<br />
um krebserregende Stoffe handelt, sollte<br />
aufs Grillen verzichtet werden. Daher<br />
besser ein Steak statt ein Surschnitzel<br />
auflegen. Auch Rostbratwürstel sind unverdächtig.<br />
Bei ver packten Lebensmitteln<br />
muss die Verwen dung von Nitritpökelsalz<br />
in der Zutaten liste angegeben werden.<br />
Wenn Sie beim Einkauf unsicher sind,<br />
schauen Sie auf das Etikett.<br />
Was tun, wenn etwas verbrennt?<br />
Verkohlte Stellen immer großzügig wegschnei<br />
den. Das gilt nicht nur für Fleisch,<br />
sondern auch für Gemüse wie z.B. Paprika<br />
und Zucchini. Schadstoffe sitzen meist am<br />
Rand oder in der Kruste und weniger im<br />
Inneren.<br />
Geht Ablöschen mit Bier?<br />
Nein! Finger weg von Bier, um damit Fleisch<br />
zu bespritzen oder die Glut in Schach zu<br />
halten. Was dabei herauskommt, ist nicht<br />
mehr Geschmack, sondern mehr Schadstoffe.<br />
Das gilt übrigens auch für das gehypte<br />
Grillen eines Huhns auf einer halb vollen<br />
Bierdose (Beer-Can-Chicken). Die Experten<br />
des deutschen Bundesinstituts für Risikobewertung<br />
(BfR) raten dringend davon ab.<br />
Hier besteht die Gefahr, dass sich gesundheitsschädliche<br />
Druckfarben oder Dosenlack<br />
von der Außenseite der Dose lösen und<br />
ins Fleisch übergehen.<br />
Im Drogeriemarkt dm gibt es Matcha in<br />
Kombination mit Kräutertee im Aufgussbeutel<br />
zu kaufen. „Matcha & Kräuter Tee“<br />
steht groß auf der Packung, auf der auch<br />
diverse Pflanzen abgebildet sind. Wenn<br />
Matcha im Produktnamen an erster Stelle<br />
steht, wird er wohl die Hauptzutat des<br />
Tees sein, oder?<br />
Natürlich nicht. „Bio Kräuter- und Grünteemischung“<br />
heißt es bereits kleinlaut in<br />
der Sachbezeichnung auf der Packungsrückseite.<br />
Die Zutatenliste sorgt dann<br />
endgültig für Klarheit. Hier setzt sich der<br />
Tee aus Anis, 16 % Spearminze, Zimt,<br />
Orangenschalen, 13 % Eukalyptus, Pfefferminze,<br />
7 % Zitronenmyrthe, 5 % Matcha<br />
und Süßholz zusammen.<br />
Der dm Matcha & Kräuter Tee enthält<br />
also gerade einmal mickrige 5 % Matcha<br />
und besteht überraschenderweise auch<br />
aus Gewürzen wie Anis, Zimt, Orangenschalen<br />
und Süßholz. Gewürze sind aber<br />
weder Teil des Produktnamens noch sind<br />
sie vorne auf der Packung in Wort oder<br />
Bild als Zutaten angekündigt.<br />
Unter www.konsument.at/lebensmittelcheck<br />
können Sie anhand konkreter Beispiele nach lesen,<br />
was den <strong>Konsument</strong>en bei Lebensmitteln sonst<br />
noch alles zugemutet wird, was Werbe botschaften<br />
vollmundig ver sprechen und Ver packungen<br />
vortäuschen.<br />
KONSUMENT 75 /<strong>2018</strong> /2017 17
TEST<br />
Sonnenschutzmittel<br />
Drei günstige<br />
Testsieger<br />
Viele Sonnenschutzmittel erfüllen ihre Aufgabe sehr gut bis<br />
gut. Doch auch heuer fiel in unserem Test wieder ein Produkt<br />
durch, weil es beim Schutz vor UVA-Strahlung versagte.<br />
Die wichtigste Aufgabe von Sonnenschutzmitteln<br />
ist, dass sie uns vor UVA- und<br />
UVB-Strahlung schützen. Ultraviolettstrahlung<br />
ist zwar wichtig für unsere Gesundheit,<br />
weil sie die Vitamin-D-Synthese unserer<br />
Haut anregt, aber sie wird rasch zur Gefahr,<br />
wenn wir zu viel davon abbekommen. Die<br />
langwellige UVA-Strahlung dringt tief in die<br />
Epidermis ein, lässt die Haut altern, verursacht<br />
Hautirritationen und fördert die Entstehung<br />
von Hautkrebs. Ein Zuviel an UVB-<br />
Strahlung ist für den Sonnenbrand verantwortlich<br />
und fördert ebenfalls Hautkrebs.<br />
In unserem aktuellen Test, einer Koproduktion<br />
mit der Stiftung Warentest, haben wir<br />
17 Sonnenschutzmittel mit Lichtschutzfaktor<br />
30 bis 50 unter die Lupe genommen.<br />
Neben dem UV-Schutz haben wir auch<br />
überprüft, wie gut die Produkte die Haut<br />
mit Feuchtigkeit anreichern, ob sie sich gut<br />
anwenden lassen und ob Beschriftung und<br />
Verpackung in Ordnung sind. Wie üblich<br />
testeten wir auch, ob die Mittel so gut konserviert<br />
sind, dass sie nicht binnen kürzester<br />
Zeit nach dem Öffnen verderben. Darüber<br />
hinaus warfen wir erstmals auch ein kritisches<br />
Auge auf die synthetischen Duftstoffe,<br />
die manche Hersteller ihren Produkten<br />
zusetzen. Unter diesen Substanzen gibt es<br />
nämlich einige, die als gesundheitsschädlich<br />
gelten bzw. als Allergieauslöser berüchtigt<br />
sind.<br />
Vier Produkte sehr gut<br />
Mit vier Mitteln zeigten sich unsere Tester<br />
rundum zufrieden. Die Cien Sonnenmilch<br />
Classic von Lidl, die Sunkiss Sonnenmilch<br />
von Spar, die Today Sonnenmilch von<br />
Penny/ Rewe und der Sundance Sonnenspray<br />
von dm überzeugten sowohl den UV-<br />
Schutz als auch die Feuchtigkeitsanreicherung<br />
der Haut betreffend. Alle erhielten<br />
eine insgesamt sehr gute Bewertung. Zwölf<br />
weitere, meist hochpreisige Produkte schützen<br />
zwar auch sehr gut vor UV-Strahlung,<br />
schwächeln allerdings teilweise ein wenig<br />
bei der Feuchtigkeitsanreicherung der Haut.<br />
Lyral und Lilial<br />
Ein Sonderfall ist der Sun Beauty Oil-Free<br />
Spray von Lancaster. Dieses Produkt hätte<br />
an sich gar nicht so schlecht abgeschnitten,<br />
hätten wir nicht Lilial und Lyral darin gefunden.<br />
HICC (Hydroxyisohexyl 3-Cyclohexene<br />
UV-Strahlung<br />
Unter Ultraviolettstrahlung versteht man elektromagnetische Wellen mit einer Wellenlänge<br />
von bis zu 400 Nanometern (nm). Sie setzt sich aus UVA- (320 bis 400 nm), UVB- (280 bis 320 nm)<br />
und UVC-Strahlung (unter 280 nm) zusammen.<br />
UVA-Strahlung kann die Epidermis durchdringen und bis zur darunter befindlichen Lederhaut<br />
gelangen. Dort kann sie die Kollagene schädigen. Die Haut verliert an Spannkraft und<br />
altert frühzeitig. Durch die Bildung freier Radikale besteht zudem ein hohes Melanomrisiko.<br />
Die kürzeren UVB-Wellen (Wellenlänge 280 bis 320 nm) bewirken eine langfristige Bräunung<br />
der Oberhaut. Auch sie können in tiefere Hautschichten eindringen. UVB-Strahlung ist für die<br />
Bildung von Vitamin D notwendig. Zu viel UVB-Strahlung verursacht allerdings Sonnenbrand.<br />
UVC-Strahlung ist die energiereichste und gefährlichste UV-Strahlung. Sie dringt jedoch kaum<br />
auf die Erde, weil sie in der Ozonschicht der Atmosphäre fast vollständig herausgefiltert wird.<br />
Geeignete Sonnenschutzmittel enthalten UVA/UVB-Breitbandfilter, die die UV-Strahlung<br />
absorbieren, streuen oder reflektieren. Je länger wir uns in der Sonne aufhalten, desto höher<br />
sollten UVA- und UVB-Schutz und dementsprechend der verwendete Lichtschutzfaktor (LSF)<br />
sein. Ebenfalls eine Rolle spielt dabei der Hauttyp.<br />
Der UVA-Schutz sollte mindestens ein Drittel des Lichtschutzfaktors betragen. Nur Sonnenschutzprodukte,<br />
die diese Vorgabe erfüllen, dürfen das UVA-Symbol tragen. Der UVB-Filter im<br />
Sonnenschutzmittel schützt vor Sonnenbrand.<br />
Illustration: Stiftung Warentest<br />
Achtung Sonnenbrand. Ohren, Füße<br />
und Nacken werden beim Eincremen oft<br />
vernachlässigt.<br />
18 KONSUMENT 7 /<strong>2018</strong>
Foto: RobSimonART/Shutterstock.com<br />
Carboxaldehyde), auch Lyral genannt, löst<br />
vergleichsweise häufig Allergien aus. Produkte,<br />
die Lyral enthalten, dürfen deshalb<br />
nur noch bis Sommer 2021 verkauft werden.<br />
Wir bewerten es bereits jetzt als negativ,<br />
wenn ein Produkt noch HICC enthält.<br />
Der Duftstoff Lilial (Butylphenyl Methylpropional,<br />
BMHCA) kann laut dem wissenschaftlichen<br />
Ausschuss für Verbrauchersicherheit<br />
der EU (SCCS) derzeit nicht als<br />
sicher eingestuft werden. Im Lancaster-<br />
Produkt fanden wir eine Konzentration von<br />
117 Milligramm pro Kilogramm. Da kein<br />
sicherer Wert benannt werden kann, bewerten<br />
wir den Einsatz ebenfalls als negativ.<br />
Über Lilial und Lyral haben wir in unseren<br />
letzten Kosmetiktests bereits ausführlicher<br />
informiert (Körperlotionen in KONSUMENT<br />
6/<strong>2018</strong>, Haarshampoos 5/<strong>2018</strong>, Anti-<br />
Schuppen-Shampoos 12/2017).<br />
Kein UVA-Schutz<br />
Die Sunmilk Sensitive von Eco ist als Sonnenschutzmittel<br />
ungeeignet, da sie keinen<br />
Schutz gegen UVA-Strahlung bietet. Im Fall<br />
von Eco stellten wir das nicht zum ersten Mal<br />
fest. Bereits im Test 2015 fiel die Sonnenlotion<br />
für sensible Haut dieses Herstellers aufgrund<br />
des mangelhaften UVA-Schutzes durch. Eco<br />
hatte damals unsere Testmethode als „ungeeignet“<br />
und als „preis werten Massentest“<br />
zu diskreditieren versucht. Bemängelt wurde,<br />
Lush<br />
Der Sunblock Fester Sonnenschutz von Lush stellt<br />
eine Besonderheit dar. Er soll für UV-Schutz sorgen,<br />
wenn man ihn unter der Dusche anwendet. Mit den<br />
anderen Sonnenschutzmitteln lässt sich dieses Produkt<br />
nicht vergleichen. Getestet haben wir allerdings,<br />
inwieweit der Sunblock den ausgelobten UV-Schutz<br />
einhält. Leider kassierte das Produkt hier ein „nicht<br />
zufriedenstellend“. Besonders bitter ist, dass Lush<br />
auf seiner deutschsprachigen Homepage eine scheinbar begeisterte Nutzerin schwärmen<br />
lässt: „Super super! Das ist ein echt tolles Produkt! Verwende es auch für meine Kinder …“<br />
Wir können keineswegs dazu raten, den Sunblock als UV-Schutz zu verwenden, insbesondere<br />
nicht für sensible Kinderhaut. Im Produkt von Lush findet sich zudem der UV-Filter Ethylhexyl<br />
Methoxycinnamate. Er steht im Verdacht, durch seine hormonelle Wirksamkeit wichtige Entwicklungsprozesse<br />
zu stören (Informationen dazu finden Sie unter vki.at/hormoninfo).<br />
KONSUMENT 7 /<strong>2018</strong> 19
dass wir den UVA-Schutz auf Kunststoffplättchen<br />
statt auf menschlicher Haut ermittelt<br />
hatten. Dabei entspricht das von uns<br />
angewendete Verfahren seit Langem der<br />
international gültigen Norm.<br />
Das Eco-Produkt ist zudem nicht ausreichend<br />
konserviert. Hefe und Schimmelpilze,<br />
die nach dem Öffnen in die Tube gelangen,<br />
können in der Creme überleben und sich<br />
weiter vermehren. Damit könnte das Produkt<br />
auch seine Schutzwirkung einbüßen.<br />
Foto: ucubestudio/Shutterstock.com<br />
Duftstoffe<br />
Einige Produkte fielen uns auf, weil darin<br />
nicht mit dem Zusatz von Duftstoffen<br />
gespart wird. Im Spray Solaire Lacté von<br />
Biotherm haben wir nicht unbeträchtliche<br />
Konzentrationen von Linalool und Limonen<br />
gefunden. Linalool ist ein Alkohol und verströmt<br />
einen blumigen Duft. Die Substanz<br />
kann auf Haut und Augen reizend wirken<br />
sowie Allergien auslösen. Ähnliches gilt für<br />
den in einigen Pflanzen vorkommenden<br />
Duftstoff Limonen.<br />
Im Biotherm-Produkt wurde auch noch<br />
Citronellol zugesetzt. Citronellol wirkt reizend<br />
und ist umweltgefährdend, ein Zusatz<br />
muss deklariert werden. Auch Nivea und<br />
Penny/Rewe sowie der Naturkosmetikhersteller<br />
Weleda setzen die Duftstoffe<br />
Linalool und Limonen ein. Weleda verwendet<br />
zusätzlich Geraniol und Citral, beides ebenfalls<br />
allergene Substanzen. Dass es auch<br />
anders geht, zeigen Yves Rocher, Avène Eau<br />
Thermale, La Roche-Posay, Piz Buin, Vichy,<br />
Eucerin und Ladival. In diesen Produkten<br />
haben wir keine der deklarationspflichtigen<br />
Duftstoffe nachweisen können. Im Spar-<br />
Produkt Sunkiss fanden wir nur sehr geringe<br />
Konzentrationen von Citral.<br />
Nachcremen<br />
Fast alle Anbieter bewerben ihre Produkte<br />
als wasserfest. Beim Baden oder wenn man<br />
Sport betreibt und stark schwitzt, kann<br />
ein Teil des UV-Schutzes verloren gehen.<br />
„Wasser festigkeit“ ist laut internationaler<br />
Norm bereits dann gegeben, wenn nach<br />
dem Baden nur noch die Hälfte des Produktes<br />
auf der Haut verbleibt. Wir erachten es<br />
als zu riskant, sich darauf zu verlassen, dass<br />
der Schutz dann noch besteht. Aus Sicherheitsgründen<br />
raten wir deshalb dazu, sich<br />
nach dem Baden oder Duschen wieder einzucremen<br />
und auch über den Tag hinweg<br />
immer wieder nachzucremen.<br />
MEHR ZUM THEMA<br />
Die Testkriterien finden registrierte Abonnenten<br />
unter www.sonnenschutzmittel07<strong>2018</strong>.<br />
Abbildungsnummer<br />
1 2 3 4<br />
Testergebnisse Sonnenschutzmittel<br />
bei gleicher Punktezahl Reihung nach Preis/100 ml in €<br />
Anbieter<br />
Bezeichnung<br />
1 Lidl Cien Sun Sonnenmilch Classic 3 ) 250 1,52 3,79<br />
2 Spar Sunkiss Sonnenmilch 200 3,– 5,99<br />
3 Penny und Rewe Today Sonnenmilch 4 ) 300 3,20 9,59<br />
4 dm Sundance Sonnenspray 5 ) 200 2,98 5,95<br />
5 Yves Rocher Solaire Peau parfaite Sonnen-Milch-Spray 150 9,30 13,95<br />
6 Avène Eau Thermale Spray 200 10,95 21,90<br />
7 La Roche-Posay Anthelios XL Wet Skin Gel 250 11,18 27,95<br />
8 Nivea Sun Schutz & Pflege Sonnenmilch 200 6,50 13,–<br />
9 Garnier Ambre Solaire Sonnenschutz-Milch 6 ) 200 11,– 21,99<br />
10 Piz Buin Ultra Light Hydrating Sun Spray 200 5,98 11,95<br />
11 Vichy Idéal Soleil Sonnenspray mit Hyaluron 200 11,25 22,50<br />
12 Weleda Sun Edelweiß Sonnenmilch 7 ) 150 13,27 19,90<br />
13 Eucerin Sonnen Allergie Schutz Sun Creme-Gel 150 15,10 22,65<br />
14 Ladival Empfindliche Haut Sonnenschutz Lotion 200 7,95 15,90<br />
15 Biotherm Spray Solaire Lacté 200 11,– 21,99<br />
16 Lancaster Sun Beauty Oil-Free Milky Spray 150 22,66 33,99<br />
17 Eco Sunmilk Sensitive 5 ) 10 ) 75 15,95 21,27<br />
1<br />
) a = Titanium Dioxide, b = Butyl Methoxydibenzoylmethane, c = Octocrylene, d = Bis-Ethylhexyloxyphenol<br />
Methoxyphenyl Triazine, e = Ethylhexyl Salicylate, f = Homosalate, g = Diethylhexyl Butamido Triazone,<br />
h = Ethylhexyl Methoxycinnamate, i = Sodium Phenylbenzimidazole Sulfonate, j = Diethylamino Hydroxybenzoyl<br />
Hexyl Benzoate, k = Methylene Bis-Benzotriazolyl Tetramethylbutylphenol, l = Ethylhexyl Triazone,<br />
m = Drometrizole Trisiloxane, n = Terephthalylidene Dicamphor Sulfonic Acid, o = Phenylbenzimidazole Sulfonic<br />
Acid, p = Isoamyl p-Methoxycinnamate, q = Polysilicone-15, r = Zinc Oxide<br />
2<br />
) s = Phenoxyethanol, u = Benzoic Acid, x = Potassium Sorbate, z = Salicylic Acid 3<br />
) hergestellt von Win Cosmetic<br />
4<br />
) hergestellt von Emil Kiessling 5<br />
) laut Anbieter veganes Produkt 6<br />
) laut Anbieter inzwischen Verpackungslayout<br />
verändert 7<br />
) Naturkosmetiksiegel: NaTrue 8<br />
) führt zur Abwertung 9<br />
) Enthält HICC (Hydroxyisohexyl<br />
3-Cyclohexene Carboxaldehyde, auch Lyral genannt): Der Stoff löst vergleichsweise häufig Allergien aus.<br />
Produkte, die ihn enthalten, dürfen nur noch bis Sommer 2021 verkauft werden. Wir bewerten es als negativ, dass<br />
dieses Produkt noch HICC enthält.<br />
10<br />
) Naturkosmetiksiegel: Ecocert<br />
11<br />
) Konservierungsbelastungstest nicht<br />
bestanden<br />
Inhalt in ml<br />
Preis/100 ml in €<br />
Mittlerer Preis in €<br />
20 KONSUMENT 7 /<strong>2018</strong>
5 6 7 8 9 10<br />
Lichtschutzfaktor lt. Anbieter<br />
ANGABEN LT. ANBIETER<br />
(nicht bewertet)<br />
Art des Sonnenschutzfilters 1 )<br />
Konservierungsstoffe 2 )<br />
TESTURTEIL<br />
Erreichte von<br />
100 Prozentpunkten<br />
30 sehr gut (84) b, c, e, o + + + + + + + + + + +<br />
30 sehr gut (84) b, c, e, g, o + + + + + + + + + + +<br />
30 sehr gut (84) b, c, e, g, o + + + + + + + + + + +<br />
50 sehr gut (82) b, c, d, e, g, j, l, o + + + + + + + + + +<br />
30 gut (78) b, c, l, o x + + + + + + + + + +<br />
30 gut (78) b, d, g, k u + + + + + + + + +<br />
50+ gut (78) b, c, d, e, f, l, m s + + + + + + + + +<br />
50+ gut (76) a, b, d, e, f, i, l + + + + + + + + +<br />
30 gut (76) a, b, c, e, l, n s, x + + + + + + + + +<br />
30 gut (74) b, c, d, e, j, k s + + + + o + + + +<br />
30 gut (74) b, c, d, e, f, l, n, o s + + + + + o + + + +<br />
30 gut (74) a + + + + + + + + +<br />
50 gut (74) b, c, d, e, f, q + + o + + + + + +<br />
50 gut (72) b, c, d, e, g, j + + o + + + + + +<br />
30 gut (68) b, c, l, n + + o + + – + + + +<br />
30 durchschnittlich (40) b, c, d, k, p s, z + + + + o + + – 8 ) 9 )<br />
30 nicht zufriedenst. (10) a, r – – 8 ) + + – – 11 ) + +<br />
Farbstoffe<br />
Parfum<br />
EINHALTEN DES AUSGELOBTEN SCHUTZES 35 %<br />
FEUCHTIGKEITSANREICHERUNG 20 %<br />
ANWENDUNG 25 %<br />
BESCHRIFTUNG UND VERPACKUNG 20 %<br />
MIKROBIOLOGISCHE QUALITÄT 0 %<br />
KRITISCHE DUFTSTOFFE NACHGEWIESEN 0 %<br />
Produktfotos: Stiftung Warentest<br />
11 12<br />
13 14<br />
Zeichenerklärung: = ja<br />
Beurteilungsnoten: sehr gut (+ +), gut (+),<br />
durchschnittlich (o), weniger zufriedenstellend (–),<br />
nicht zufriedenstellend (– –)<br />
Prozentangaben = Anteil am Endurteil<br />
Preise: Juni <strong>2018</strong><br />
© I<br />
Auf Produkte mit KONSUMENT-Testplakette können Sie<br />
sich verlassen. www.konsument.at/testplakette<br />
15 16 17<br />
KONSUMENT 7 /<strong>2018</strong> 21
TEST<br />
Kaltschaummatratzen<br />
Gut gebettet<br />
Kaltschaummatratzen erfreuen sich großer Beliebtheit. Wir haben sieben Produkte,<br />
davon sechs aus österreichischer Fabrikation, unter die Lupe genommen.<br />
Kaltschaummatratzen zählen zu den bevorzugten<br />
Schlafunterlagen der Österreicherinnen<br />
und Österreicher. Ihren Namen verdanken<br />
Kaltschaummatratzen dem Herstellungsprozess.<br />
Das Schaummaterial wird<br />
ohne Erhitzen, also kalt, gewonnen. Im<br />
Gegensatz zu Federkernmatratzen besitzen<br />
Kaltschaummatratzen auch keinen aus<br />
anderen Materialien gefertigten Kern. Sie<br />
bestehen vollständig aus einer Schaumpolsterung.<br />
Diese ist meist in verschiedene,<br />
unterschiedlich harte Liegezonen unterteilt.<br />
Dies soll verhindern, dass während des<br />
Schlafes Verspannungen oder schmerzhafte<br />
Druckstellen auftreten. Außerdem soll die<br />
Wirbelsäule entlastet werden.<br />
Hochwertiges Produkt<br />
Kaltschaummatratzen sind hochwertige<br />
Produkte und nicht mit sogenannten Komfortschaummatratzen<br />
zu verwechseln.<br />
Letztere sind weniger langlebig und aus<br />
billigerem Material gefertigt. Eine gute<br />
Kaltschaummatratze hat deshalb ihren<br />
Preis. Die meisten Modelle kosten zwischen<br />
500 und 1.000 Euro.<br />
Wir haben überprüft, ob Kaltschaummatratzen<br />
ihren Preis auch wert sind. Im aktuellen<br />
Test traten sechs Modelle österreichischer<br />
Hersteller und eine in Deutschland gefertigte<br />
Matratze von Metzeler gegeneinander an.<br />
Unterm Strich ging unser Test positiv aus.<br />
Drei Produkte schnitten mit „gut“ ab, vier<br />
schafften immerhin noch ein „durchschnittlich“.<br />
Haupttestkriterium waren natürlich<br />
die Liegeeigenschaften. Eine Matratze soll<br />
gewährleisten, dass der Körper möglichst<br />
ergonomisch günstig gebettet wird. Sie<br />
sollte sich dem Körper anpassen, ihn aber<br />
nicht zu tief einsinken lassen und dabei<br />
sowohl in Seiten- als auch in Rückenlage<br />
stützend wirken. Auch für ein gutes Schlafklima<br />
sollte eine gute Matratze sorgen.<br />
Pro Nacht sondert ein gesunder Erwachsener<br />
ohne Weiteres über einen Liter<br />
Schweiß ab. Die Matratze muss also mit<br />
einem gewissen Quantum Feuchtigkeit<br />
fertigwerden. Vier Produkte schnitten beim<br />
Teilurteil „Liegeeigenschaften“ gut ab:<br />
AustroFlex, Elastica, Metzeler und Optimo.<br />
Dass es für das Modell von Optimo nicht<br />
für eine insgesamt gute Bewertung reichte,<br />
lag am mangelhaft verarbeiteten Bezug und<br />
am üblen Geruch, den die Matratze verströmte.<br />
Haltbarkeitstest<br />
Ebenfalls nicht unwichtig ist die Haltbarkeit<br />
einer Matratze. Eine hochwertige Schlafunterlage<br />
sollte mindestens zehn Jahre lang<br />
für guten Schlaf sorgen. Im Haltbarkeitstest<br />
simulierten wir eine Nutzungsdauer von<br />
mehreren Jahren. Getestet wurde dabei unter<br />
anderem auch, ob sich der Bezug gut abziehen<br />
und waschen lässt, ohne dass Farbveränderungen<br />
auftreten, und ob er wieder ohne<br />
Mühe auf die Matratze aufgezogen werden<br />
kann. Hier zeigten die Produkte von Metzeler,<br />
Optimo und Elastica Schwächen. Bei den<br />
ersten beiden Modellen gestaltete sich das<br />
Wiederbeziehen nicht gerade einfach, weil<br />
die Bezüge eingegangen waren. Bei der<br />
Elastica-Matratze hatte sich durchs Waschen<br />
der Reißverschluss gewellt. Beim Produkt von<br />
Sembella stellten wir Defizite bei der Verarbeitung<br />
fest. Auf der Außenseite des Bezuges<br />
wurden lose Fäden sichtbar und die Netzumrandung<br />
entlang des Reißverschlusses<br />
war ungleichmäßig auf den Bezug vernäht.<br />
Foto: Antonio Guillem/Shutterstock.com<br />
VKI-TIPPS<br />
Zeit nehmen. Eine Matratze ist kein Konsumgut.<br />
Sie werden sie jahrelang nutzen. Nehmen<br />
Sie sich also Zeit für den Matratzenkauf.<br />
Besuchen Sie mehrere Geschäfte. Prüfen Sie<br />
Angebote und Preise und probieren Sie verschiedene<br />
Matratzen beim Probeliegen im<br />
Geschäft aus. Auch wenn Ihnen ein Modell<br />
zusagt: Kaufen Sie nicht gleich, sondern<br />
probieren Sie es an einem der folgenden Tage<br />
nochmals aus.<br />
Probe liegen. Drehen und wenden Sie sich<br />
auf der Matratze hin und her, setzen Sie<br />
sich auf und legen Sie sich wieder hin. So<br />
erspüren Sie, ob Sie sich in allen Positionen<br />
wohlfühlen und wie stark die Matratze nachschwingt.<br />
Härte. In der Regel eignen sich harte Matratzen<br />
besser für schwerere Menschen und<br />
weiche Modelle eher für leichtere Personen.<br />
Das gilt aber nicht für jeden. Am wichtigsten<br />
ist aber, dass Sie sich wohlfühlen. Probieren<br />
Sie also unterschiedliche Härten aus. Achtung:<br />
Härtegrade sind keine objektive Vergleichsangabe,<br />
sie unterscheiden sich von<br />
Hersteller zu Hersteller bzw. von Modell zu<br />
Modell.<br />
Zwei Matratzen. Wenn Sie für Ihr Bett zwei<br />
Matratzen kaufen, sollten Sie auch unbedingt<br />
zu zweit zum Probeliegen gehen. Ihr Partner<br />
wird sich vielleicht auf einer ganz anderen<br />
Matratze wohlfühlen als Sie.<br />
Griffe. Auch wenn es Sie nicht um den Schlaf<br />
bringen wird: Damit Sie die Matratze einfach<br />
bewegen und vor allem wenden können, sollten<br />
Sie darauf achten, dass sie über stabile<br />
und ausreichend große Griffe verfügt.<br />
Bezüge. Matratzenbezüge sollten sich einfach<br />
abziehen, waschen und reinigen lassen.<br />
Sie sollten sich außerdem nicht verformen<br />
und sich nach dem Waschen wieder problemlos<br />
überziehen lassen. Für Milbenallergiker<br />
gibt es spezielle Bezüge.<br />
Umtauschen. Ob Sie die richtige Matratze<br />
ausgewählt haben, werden Sie trotz Probeliegen<br />
im Geschäft erst dann sicher wissen,<br />
wenn Sie einige Nächte darauf geschlafen<br />
haben. Vereinbaren Sie deshalb ein Rückgaberecht.<br />
Die meisten Händler setzen dafür<br />
eine Frist von 7 bis 30 Tagen. Ein gravierender<br />
Nachteil dabei ist allerdings, dass die Matratze<br />
nicht ausgepackt werden darf. Dennoch<br />
kann eine Rückgabe-Option insbesondere<br />
für Onlinekäufe attraktiv sein, da hier<br />
im Gegensatz zum Handel in der Regel keine<br />
Möglichkeit zum Probeliegen besteht.<br />
22 KONSUMENT 7 /<strong>2018</strong>
Matratzenschoner. Manche Hersteller<br />
empfehlen textile Unterlagen für die Matratze,<br />
damit sie nicht zu stark strapaziert<br />
wird. Matratzenschoner sind bei guten Lattenrosten<br />
jedoch nicht nötig.<br />
Auflagen. Ist die Matratze von einem<br />
Schoner und einer Auflage umgeben, kann<br />
sie aufgenommene Feuchtigkeit schlecht<br />
abgeben. Im schlimmsten Fall bildet sich<br />
Schimmel. Zudem verändern Auflagen die<br />
Liegeeigenschaften. Sinnvoll sind Auflagen<br />
nur für Personen, die unter Inkontinenz<br />
leiden.<br />
Lattenrost. Eine gute Matratze braucht<br />
keine federnde Unterlage. Ein einfacher,<br />
starrer Lattenrost reicht aus. Die Abstände<br />
der Latten sollten keinesfalls zu groß sein<br />
(maximal sechs Zentimeter), sonst drückt<br />
die Matratze durch. Lattenroste sind in der<br />
Regel sehr strapazierfähig. Sie können jahrzehntelang<br />
in Form bleiben. Wenn tatsächlich<br />
die stärker belasteten Latten im Beckenbereich<br />
weich werden, können sie gegen<br />
wenig belastete Latten aus dem Fußbereich<br />
getauscht werden. Komfortable, verstellbare<br />
Lattenroste mit variablem Kopf- und Fußteil<br />
funktionieren am besten mit flexiblen Matratzen<br />
aus Schaumstoff oder Latex, die aber<br />
nicht zu dick sein sollten.<br />
Schadstoffe. Neue Matratzen riechen oft<br />
unangenehm und können Lösungsmittel ausdünsten.<br />
In der Regel verfliegt der Geruch<br />
nach kurzer Zeit. Wenn Sie allerdings empfindlich<br />
darauf reagieren, können Sie ein<br />
Rückgaberecht vereinbaren. Reklamieren<br />
Sie, wenn der Geruch nach vier Wochen noch<br />
immer nicht nachgelassen hat.<br />
Mängel. Mängel wie Liegemulden oder<br />
gerissene Nähte können Sie bis zu zwei Jahre<br />
nach dem Kauf reklamieren. Achten Sie darauf,<br />
dass auch genau die Matratze geliefert<br />
wird, die Sie bestellt haben.<br />
Pflege. Wenden Sie die Matratze bei jedem<br />
Wechsel der Bettwäsche, spätestens jedoch<br />
alle drei Monate. Tauschen Sie dabei auch<br />
Kopf- und Fußende. Decken Sie die Matratze<br />
tagsüber nicht ab, lassen Sie sie auslüften.<br />
Belüftung. Damit sich Hausstaubmilben in<br />
der Matratze nicht zu stark vermehren, sollten<br />
Sie darauf achten, dass die Matratze auch von<br />
unten gut belüftet wird. So können Sie zudem<br />
Schimmelbefall vermeiden. Dafür eignen sich<br />
am besten Betten ohne Bettkasten. Nach acht<br />
bis zehn Jahren sollten Sie sich aus Hygienegründen<br />
eine neue Matratze anschaffen.<br />
KONSUMENT 7 /<strong>2018</strong> 23
Schadstofftest<br />
Im vergangenen Jahr sorgten mit Dichlorbenzol<br />
verunreinigte Schaumstoffmatratzen<br />
für einen Skandal. Verbraucherinnen und<br />
Verbraucher sind seither besonders sensibilisiert,<br />
was den Schadstoffgehalt in Matratzen<br />
angeht. Wir haben die Produkte also<br />
auch diesbezüglich unter die Lupe genommen.<br />
Erfreulich: Es waren weder flüchtige<br />
organische Verbindungen (VOC) und Weichmacher<br />
(Phthalate) noch Dichlorbenzol<br />
nachweisbar. Wir fanden lediglich eine<br />
schwache Kontamination mit Formaldehyd<br />
in allen Modellen. Da neue Matratzen einen<br />
eher unangenehmen Geruch verströmen, ist<br />
es jedenfalls ratsam, sie vor der Benutzung<br />
einige Tage an einem möglichst gut durchlüfteten<br />
Ort ausdünsten zu lassen.<br />
Schwer entflammbar<br />
Keine Beanstandungen gab es auch, was<br />
den Gehalt an gesundheits- und umweltschädlichen<br />
Flammschutzmitteln angeht.<br />
Alle Modelle erwiesen sich dennoch als<br />
relativ schwer entflammbar. Getestet<br />
wurde dies mit einer Standardmethode.<br />
Dazu wurde eine filterlose, bereits ein Stück<br />
weit abgebrannte Zigarette auf drei verschiedene<br />
Zonen an der Oberseite der<br />
Matratze gelegt und beobachtet, ob sich<br />
daraus ein Brand entwickelt.<br />
Testfotos: ICRT<br />
Vor dem Test wird die Form<br />
der Wirbelsäule ermittelt<br />
Sinken Becken und Schultern in Seitenlage zu wenig<br />
und bekommt einen leichten Knick<br />
Mit der Trommelwalze<br />
wird eine Nutzung<br />
der Matratze über mehrere<br />
Jahre simuliert<br />
Abbildungsnummer<br />
Testergebnisse Kaltschaummatratzen<br />
TESTURTEIL<br />
Erreichte von<br />
Marke<br />
Type<br />
100 Prozentpunkten<br />
1 AustroFlex AFX EMC 180 H3 1.008,– gut (66) + 1 ) + + o + + + + + + + + + + + + + + +<br />
2 Elastica Schlafsysteme Austria Vital H III 799,– gut (64) + 1 ) + + o + o + + + + o + + + + + +<br />
3 Metzeler AirLine Channel Delight H3 999,– gut (60) + 1 ) + o + + + + + + + + + + + + + + + + +<br />
4 Joka FlexiNet Sensitive 6525 934,– durchschn. (59) o 1 ) o + o + + + + + + + + + + + +<br />
5 Optimo Plus Royal 200 H3 819,– durchschn. (57) + + + + + + + + + + + + + + + + + + + +<br />
6 ADA Dr. Engelke Plus H2 728,– durchschn. (55) o 1 ) o + o + + + o + + + + + + + + + + +<br />
7 Sembella Triogel X9 H2 749,– durchschn. (49) o 1 ) o o o + + + + + + + + + + + + + + +<br />
Matratzengröße: 90 x 200 cm 1<br />
) führt zur Abwertung<br />
Beurteilungsnoten: sehr gut (+ +), gut (+), durchschnittlich (o), weniger zufriedenstellend (–), nicht zufriedenstellend (– –)<br />
Prozentangaben = Anteil am Endurteil Preise: Februar <strong>2018</strong><br />
Preis in €<br />
LIEGEEIGENSCHAFTEN 55 %<br />
Abstützeigenschaften<br />
Rückenlage<br />
Seitenlage<br />
Feuchteentwicklung<br />
Punktelastizität<br />
Stabilisierungseigenschaften<br />
HALTBARKEIT 25 %<br />
Dauerwalzprüfung<br />
Veränderung in Höhe und Festigkeit<br />
Veränderung der Abstützeigenschaften<br />
Rückenlage<br />
© I<br />
Seitenlage<br />
24 KONSUMENT 7 /<strong>2018</strong>
1<br />
Produktfotos: ICRT<br />
2<br />
ein, liegt die Wirbelsäule nicht gerade<br />
3<br />
Auf Produkte mit KONSUMENT-Testplakette können Sie<br />
sich verlassen. www.konsument.at/testplakette<br />
4<br />
BEZUG 10 %<br />
Geruch<br />
Waschbarkeit<br />
Abziehen des Bezugs<br />
Farbstabilität<br />
Maßbeständigkeit<br />
Wiederbeziehen der Matratze<br />
Verarbeitung<br />
ENTFLAMMBARKEIT 0 %<br />
SCHADSTOFFE 10 %<br />
5<br />
6<br />
+ o 1 ) + + + + + + + + + + + + +<br />
o o 1 ) + + + + + o o o + + +<br />
o o 1 ) o + + + + – 1 ) o + + + +<br />
+ o 1 ) + + + + + + + + + + + +<br />
– 1 ) – – 1 ) o + + + + – 1 ) o + + +<br />
+ o 1 ) + + + + + + + + + + + +<br />
o – 1 ) + + + + + + + + o + +<br />
7<br />
MEHR ZUM THEMA<br />
Registrierte Abonnenten finden die Testkriterien<br />
unter www.konsument.at/matratzen07<strong>2018</strong>.<br />
KONSUMENT 7 /<strong>2018</strong> 25
Foto: Stiftung Warentest<br />
TEST<br />
Kinderprodukte<br />
Gut und<br />
günstig sitzen<br />
Kinderhochstühle. Nur drei<br />
können wir empfehlen, einer<br />
davon schont auch die Börse.<br />
Wenn werdende Eltern eine Liste erstellen,<br />
was sie für ihr Kleines alles zu besorgen<br />
haben, steht ein Kinderhochstuhl weit oben.<br />
Klar, Mama und Papa wollen ihr Kind auch<br />
am Esstisch nah bei sich haben, und auch<br />
die Kleinen möchten beim gemeinsamen<br />
Abendessen hautnah dabei sein. Umso<br />
bedauerlicher, dass bei unserem aktuellen<br />
Test, den wir mit der Stiftung<br />
Warentest durchgeführt<br />
haben, nur 3 von 20<br />
Modellen „gut“ abschnitten.<br />
Optimal ist es, nur einmal<br />
einen Kinderhochstuhl<br />
anschaffen zu müssen<br />
– es gibt Modelle,<br />
die „mitwachsen“. Auf<br />
diesen Treppenhochstühlen<br />
sitzen Kinder<br />
noch im Schulalter<br />
ergonomisch korrekt.<br />
Freilich muss man dafür<br />
bisweilen tief in<br />
die Tasche greifen.<br />
Dass aber auch die Kombination gut und<br />
günstig möglich ist, zeigt der Timba von<br />
Safety 1st (Bild). Der Stuhl, geeignet für<br />
Kinder von 8 Monaten bis 8 Jahren, ist schon<br />
ab 85 Euro zu haben. Die anderen beiden<br />
Stühle, die wir empfehlen können, der Nomi<br />
von Evomove und der Tripp Trapp von Stokke,<br />
sind mit 308 bzw. 356 Euro deutlich teurer.<br />
Bei diesen Stühlen sind zusätzlich Babyschalen<br />
erhältlich, die es schon Neugeborenen<br />
ermöglichen sollen, auf Augenhöhe mit am<br />
Tisch zu sitzen. Empfehlenswert sind sie<br />
nicht: Beim Stokke sitzt das Baby zu aufrecht,<br />
der Evomove kippt zu leicht.<br />
Bei den anderen 17 getesteten Hochstühlen<br />
besteht zum Teil enormer Verbesserungsbedarf.<br />
7 enthalten große Mengen an<br />
Schadstoffen. In 4 sitzen die Kinder viel zu<br />
unsicher; beim Geuther Tamino kann das<br />
Kind nach unten durchrutschen – lebensgefährlich,<br />
wenn der Kopf dabei im Stuhl<br />
hängen bleibt! Diese 11 Modelle haben wir<br />
mit „nicht zufriedenstellend“ bewertet. Einen<br />
ausführlichen Bericht und die Testtabelle<br />
finden registrierte Abonnenten unter www.<br />
konsument.at/kinderhochstuehle07<strong>2018</strong>.<br />
Unverzichtbarer Schutz<br />
Kindersonnenbrillen. Alle getesteten Modelle verfügen über einen<br />
sehr guten UV-Filter. Dass dennoch fünf Modelle im Test durchfallen,<br />
liegt am ungenügenden Schutz vor seitlich einfallendem Licht.<br />
UV-Strahlung ist für das menschliche Auge<br />
höchst gefährlich. Schauen wir direkt in<br />
die Sonne, kann dies zur Erblindung führen.<br />
Unser Sehorgan verfügt zwar über einen<br />
natürlichen Schutz – Pigmente, die große<br />
Anteile von UV-Licht und kurzwelligem<br />
Licht absorbieren –, bei ungetrübtem<br />
Sonnenschein sollten wir dennoch tunlichst<br />
eine Sonnenbrille tragen, wenn wir<br />
uns im Freien aufhalten. Für Kinder gilt<br />
dies ganz besonders. Bei ihnen bilden sich<br />
Abbildungsnummer<br />
Testergebnisse Kindersonnenbrillen<br />
bei gleicher Punktezahl Reihung alphabetisch<br />
die schützenden Pigmente erst im Lauf der<br />
Jahre. Am besten geeignet sind Kindersonnenbrillen<br />
mit abgerundeten Gläsern<br />
und breiten Bügeln, die das Auge gegen<br />
seitlich einfallendes Sonnenlicht abschirmen.<br />
Letzteres ist wichtig, da sich die Pupillen<br />
automatisch erweitern, sobald man<br />
eine Sonnenbrille aufsetzt. Direkter Lichteinfall<br />
ist dann besonders problematisch.<br />
Wir haben 17 ver schiedene Modelle unter<br />
die Lupe genommen. Die günstigsten Bril-<br />
1 2 3<br />
Produktfotos: ICRT<br />
Marke<br />
Modell<br />
Gekauft bei ...<br />
1 Marvel Ultimate Spider-Man Sunglasses 4,99 TK Maxx<br />
2 Primetta Junior 9,98 Müller<br />
3 Sunset Kindersonnenbrille 18,95 Hartlauer<br />
4 Bipa/Disney Elsa & Anna 6,99 Bipa<br />
KiETLA Jokala 2–4 years 27,90 Herr und Frau Klein 1 )<br />
dm/Sundance Kids Kinder-Sonnenbrille 4,95 dm drogerie markt<br />
Intersport/Excape keine Angabe 9,99 Intersport<br />
C&A Star Wars 5,90 C&A<br />
Mango Kids Sonnenbrille Banana 9,99 Mango<br />
Claire‘s Club Kindersonnenbrille 7,99 Claire‘s<br />
Decathlon/Quechua MH K 520 Navy Boy 8,99 2 ) Decathlon.de<br />
Intersport/Excape keine Angabe 29,99 Intersport<br />
Flying Tiger/Zebra A/S Kids Sonnenbrille 4,– Tiger Stores<br />
dm/Sundance Kids Kinder-Sonnenbrille 4,95 dm drogerie markt<br />
H&M 240518 5,99 H&M<br />
H&M 203007 5,99 H&M<br />
Zara Kids Pilotensonnenbrille/Metall 9,95 2 ) Zara<br />
1<br />
) Kirchengasse 7, 1070 Wien, Tel.: 01 990 43 94 2<br />
) Onlinepreis ohne Versandkosten 3<br />
) führt zur Abwertung<br />
Beurteilungsnoten: sehr gut (+ +), gut (+), durchschnittlich (o), weniger zufriedenstellend (–),<br />
nicht zufriedenstellend (– –) Prozentangaben = Anteil am Endurteil Preise: März <strong>2018</strong><br />
Preis in €<br />
26 KONSUMENT 7/<strong>2018</strong>
len kosteten<br />
um die<br />
4 Euro, das<br />
teuerste Modell<br />
fast 30 Euro.<br />
Erfreulich ist, dass die „Gläser“ aller<br />
Modelle mit einem sehr guten UV-Schutz<br />
ausgestattet sind. Doch beim so wichtigen<br />
Schutz vor seitlich einfallendem Licht<br />
versagten einige Produkte, darunter die<br />
beiden H&M-Modelle sowie die Brillen<br />
4<br />
TESTURTEIL<br />
Erreichte von<br />
100 Prozentpunkten<br />
90 %<br />
SICHERHEIT UND<br />
HALTBARKEIT<br />
SCHADSTOFFE 10 %<br />
sehr gut (100) + + + +<br />
sehr gut (100) + + + +<br />
sehr gut (92) + + + +<br />
sehr gut (82) + + + +<br />
gut (64) + + +<br />
gut (62) o + +<br />
gut (62) o + +<br />
durchschnittlich (59) o + +<br />
durchschnittlich (59) o + +<br />
durchschnittlich (55) o + +<br />
durchschnittlich (55) o + +<br />
durchschnittlich (48) o + +<br />
weniger zufriedenstellend (26) – 3 ) + +<br />
weniger zufriedenstellend (20) – 3 ) +<br />
weniger zufriedenstellend (20) – 3 ) + +<br />
weniger zufriedenstellend (20) – 3 ) – 3 )<br />
weniger zufriedenstellend (20) – 3 ) +<br />
© I<br />
Foto: Tatyana Vyc/Shutterstock.com<br />
von Zara, Flying Tiger und eine Kindersonnenbrille<br />
von dm. Wie bei Produkten,<br />
die für Kinder bestimmt sind, üblich, haben<br />
wir auch überprüft, ob die Modelle frei<br />
von Schadstoffen sind. Neben diversen<br />
Schwermetallen und Metallen standen<br />
dabei auch polyzyklische aromatische<br />
Kohlenwasserstoffe (PAK), Weichmacher<br />
und PVC im Fokus. Als belastet erwies<br />
sich lediglich das Modell „203007“ von<br />
H&M. Hier fanden wir Chrom.<br />
Grundsätzlich empfehlen wir für Kinder<br />
leichte Sonnenbrillen mit Kunststoffrahmen.<br />
Diese sind stabiler als Brillen mit<br />
Metallrahmen und das Verletzungsrisiko<br />
ist geringer, wenn der Rahmen bricht. Die<br />
Sonnenbrille sollte einen hundertprozentigen<br />
UV-Schutz bis 400 Nanometer gewährleisten<br />
und 70 – 80 Prozent des<br />
sichtbaren Lichtes absorbieren. Wichtig<br />
ist, dass die Brille gut sitzt und nicht<br />
drückt. Besonders hinter den Ohren sollten<br />
keine Druckstellen entstehen. Die<br />
Brille muss das Auge komplett abschirmen<br />
und auch seitlichen Lichteinfall verhindern.<br />
Das Brillenglas darf das Auge<br />
nicht berühren. Blinzelt das Kind, wenn es<br />
sich im Freien aufhält, ist dies ein Hinweis,<br />
dass die Tönung zu hell ist. Das Glas<br />
sollte vorzugsweise braun oder grau<br />
gefärbt sein. Ebenfalls abzuraten ist von<br />
einer Verlaufstönung sowie von verspiegelten<br />
Gläsern, da diese leicht zerkratzt<br />
werden können. Die Brille sollte in einem<br />
Etui aufbewahrt werden. Lassen Sie die<br />
Brille nicht im Auto liegen, da sie durch<br />
die Hitze verformt werden kann.<br />
Auf Produkte mit KONSUMENT-Testplakette können<br />
Sie sich verlassen. www.konsument.at/testplakette<br />
MEHR ZUM THEMA<br />
Erstmals<br />
mit Airbag<br />
Autokindersitze. 15 von<br />
21 Modellen im aktuellen<br />
Test mit „gut“ bewertet.<br />
Im aktuellen Autokindersitz-Test untersuchten<br />
wir den ersten Kindersitz mit integrierten<br />
Airbags, den „Maxi-Cosi AxissFix<br />
Air“ (Foto). Er schnitt „gut“ ab. Ein im Sitz<br />
integrierter Sensor erkennt einen Aufprall<br />
und sorgt dafür, dass sich die Airbags füllen.<br />
Insbesondere im Vergleich zum<br />
AxissFix ohne<br />
Airbag, den<br />
wir 2015 getesten<br />
hatten,<br />
zeigte<br />
sich: Die Airbags<br />
reduzieren<br />
die<br />
beim Frontalaufpralltest<br />
gemessenen<br />
Belastungen<br />
für Kopf und<br />
Nacken und damit<br />
das Verletzungsrisiko des<br />
Kindes.<br />
Auch die zweite Test-Premiere brachte ein<br />
„gutes“ Ergebnis. Der Sitz „BeSafe iZi Flex<br />
FIX“ mit der ersten nach UN ECE R129<br />
(„i-Size“) zugelassenen Sitzerhöhung wusste<br />
zu überzeugen. Lediglich beim Frontalcrash<br />
war das Ergebnis nur „durchschnittlich“.<br />
Ideal sind solche Sitzerhöher mit Rückenlehne<br />
ab ca. vier Jahren, da Kinder bis zu<br />
diesem Alter noch unruhig sind und beim<br />
Einschlafen nach vorne zusammensacken.<br />
Insgesamt 15 Modelle konnten wir im Test<br />
mit „gut“ be werten, zwei mit „durchschnittlich“.<br />
Diese Kindersitze übertreffen<br />
die gesetzlichen Vorschriften zum Teil deutlich.<br />
Drei Sitze fielen durch, wir raten vom<br />
Kauf ab: „Concord Ultimax i-Size“ (beim<br />
Frontalcrash zerbrochen), „Jané Gravity“<br />
(Naphthalin im Bezug) und „Avionaut Ultralite<br />
mit IQ i-Size-Basis“ (zu hohe TCPP-<br />
Werte im Bezug). Ausführliche Bewertungen<br />
lesen registrierte Abonnenten unter www.<br />
konsument.at/autokindersitze.<br />
Die Testkriterien finden registrierte Abonnenten unter www.konsument.at/kindersonnenbrillen07<strong>2018</strong>,<br />
www.konsument.at/autokindersitze, www.konsument.at/kinderhochstuehle07<strong>2018</strong>.<br />
Foto: Stiftung Warentest<br />
KONSUMENT 7/<strong>2018</strong> 27
TEST<br />
Beratung in Apotheken bei Schlafstörungen<br />
Aufwachen!<br />
Schlafstörungen sind keine Lappalie und sollten behandelt werden.<br />
Medikamente gelten dabei allerdings als Ultima Ratio. Wir haben die<br />
Beratung zu Schlafstörungen in Apotheken unter die Lupe genommen.<br />
Kaum jemand, der nicht schon einmal mit<br />
Schlafstörungen zu kämpfen hatte. Für rund<br />
ein Viertel der österreichischen Bevölkerung<br />
gehören Ein- und Durchschlafprobleme sogar<br />
zum Alltag. Nicht einschlafen zu können, ist<br />
nicht einfach nur quälend. Die Lebensqualität<br />
leidet erheblich, die Leistungsfähigkeit ist<br />
vermindert. Zudem schlagen Schlafstörungen<br />
früher oder später auf die Gesundheit,<br />
möglicherweise haben sie auch gesundheitliche<br />
Ursachen. Man sollte also möglichst<br />
frühzeitig etwas gegen die Probleme unternehmen.<br />
Viele suchen ihr Heil in rezeptfreien<br />
Schlafmitteln aus der Apotheke. Zwar sind<br />
bestimmte Wirkstoffe geeignet, um Schlafstörungen<br />
zu beseitigen, doch die Einnahme<br />
der Präparate ist keineswegs unproblematisch.<br />
Wirksame Schlafmittel haben natürlich<br />
auch potenzielle unerwünschte Wirkungen<br />
und die Ursachen der Schlafstörung lassen<br />
sich damit nicht beseitigen. Setzt man das<br />
Medikament ab, können sich die Probleme<br />
rasch wieder bemerkbar machen. Manche<br />
rezeptpflichtige Schlafmittel gehören zudem<br />
zu jenen Medikamenten, bei denen ein<br />
hohes Abhängigkeitsrisiko besteht, weil<br />
der Körper sich allzu rasch daran gewöhnt.<br />
Unter bestimmten Voraussetzungen<br />
Schlafmittel sollten deshalb nur unter bestimmten<br />
Voraussetzungen eingenommen<br />
werden. Grundsätzlich ist eine Selbstmedikation<br />
vertretbar, wenn es sich um eine<br />
kurzzeitige Schlafstörung mit bekannter<br />
Ursache handelt, etwa aufgrund einer<br />
bestimmten Stress-Situation. Bevor man zu<br />
Schlafmitteln greift, sollte man versuchen,<br />
die Einschlafprobleme auf anderem Wege<br />
in den Griff zu bekommen, etwa durch<br />
Lebensstiländerungen oder nichtmedikamentöse<br />
Therapien. Erst wenn das nicht<br />
weiterhilft, sollten Medikamente zum Einsatz<br />
kommen. Dabei ist zu beachten, dass<br />
bestimmte rezeptfreie Mittel nur kurzzeitig<br />
eingenommen werden dürfen. Sind die<br />
Schlafstörungen nach etwa vier Wochen<br />
immer noch nicht verschwunden und ist die<br />
Leistungsfähigkeit tagsüber eingeschränkt,<br />
sollte man unbedingt zum Arzt gehen.<br />
19 Wiener Apotheken im Test<br />
Bevor man ein rezeptfreies Schlafmittel<br />
schluckt, sollte man über all dies Bescheid<br />
wissen. Einige Informationen sind zwar der<br />
Packungsbeilage zu entnehmen, doch weiter<br />
als bis zur Dosierangabe lesen wohl die<br />
wenigsten. Wir wollten wissen, ob Apotheken<br />
ihrem eigenen Anspruch nachkommen,<br />
Medikamente nicht einfach nur zu verkaufen,<br />
sondern Patienten vor allem eine gute<br />
Beratung zu bieten. Dazu schickten wir zwei<br />
Testpersonen (eine jüngere und eine ältere)<br />
in 19 Wiener Apotheken. Unsere Tester gaben<br />
lediglich an, in letzter Zeit schlecht zu schlafen.<br />
Foto: tommaso79/Shutterstock.com<br />
28 KONSUMENT 7/<strong>2018</strong>
Auf ihrer Homepage gibt die Apothekerkammer gute<br />
Tipps was man gegen Schlafstörungen unternehmen kann.<br />
In der Apotheke hört man allerdings wenig davon ...<br />
Foto: vipman/Shutterstock.com<br />
Schlafstörungen<br />
Von einer Schlafstörung sprechen Fachleute, wenn jemand mehr als einen Monat lang mindestens<br />
drei Mal pro Woche schlecht schläft und tagsüber nicht leistungsfähig ist. Tritt eine<br />
Schlafstörung auf, sollte ein Arzt aufgesucht werden, um die Ursachen für den Schlafmangel<br />
abzuklären und mögliche Therapien zu beginnen.<br />
Für einen guten Schlaf kann man zudem selber einiges tun.<br />
• Sportliche Aktivitäten. Diese können den Schlaf verbessern, wenn sie mit<br />
ausreichendem zeitlichen Abstand vor dem Schlafengehen erfolgen.<br />
• Verzicht auf einen Mittagsschlaf.<br />
• Stimulierende Getränke wie Kaffee, Cola, Schwarztee, Energydrinks und<br />
Alkohol nicht unmittelbar vor dem Schlafengehen konsumieren.<br />
• Vor dem Zubettgehen nicht zu viel trinken, um einen nächtlichen Toilettengang<br />
möglichst zu vermeiden.<br />
• Nicht zu viel essen, aber auch nicht hungrig ins Bett gehen. Die letzte Mahlzeit<br />
am besten etwa 3 bis 4 Stunden vor dem Zubettgehen einnehmen.<br />
• Das Schlafzimmer dunkel, kühl (16 bis 18 °C) und ruhig halten.<br />
• Im Bett nicht fernsehen, lesen oder im Internet surfen.<br />
• Möglichst täglich zur gleichen Zeit ins Bett gehen, aber immer nur,<br />
wenn man auch müde ist.<br />
• Entspannende Rituale vor dem Schlafengehen können helfen, den Körper<br />
auf Ruhe einzustellen.<br />
• Nicht auf die Uhr schauen, wenn man nachts aufwacht.<br />
• Aufstehen, wenn man nachts länger als eine halbe Stunde wach liegt, und erst<br />
wieder hinlegen, wenn man müde ist.
Apothekentest Schlafstörungen<br />
bei gleicher Punktezahl Reihung alphabetisch<br />
Anbieter<br />
Ort<br />
TESTURTEIL<br />
Erreichte von<br />
100 Prozentpunkten<br />
Apotheke in der Wiesen 1230 Wien weniger zufriedenstellend (29) – – – – – o – –<br />
Apotheke „Zum heiligen Rochus“ 1140 Wien weniger zufriedenstellend (22) – – – – – – – –<br />
Bartholomäus-Apotheke 1170 Wien weniger zufriedenstellend (21) – – – – – – – – –<br />
Alt-Hietzinger Apotheke „Zum Auge Gottes“ 1130 Wien nicht zufriedenstellend (17) – – – – – – – – – –<br />
Apotheke „Zur heiligen Johanna“ 1080 Wien nicht zufriedenstellend (14) – – – – – – – – – – –<br />
Alte Hofmühl-Apotheke 1060 Wien nicht zufriedenstellend (12) – – – – – – – – – –<br />
CITYGATE Apotheke 1210 Wien nicht zufriedenstellend (9) – – – – – – – – – – – –<br />
Klimt Apotheke 1120 Wien nicht zufriedenstellend (9) – – – – – – – – – – –<br />
Mathilden-Apotheke 1020 Wien nicht zufriedenstellend (9) – – – – – – – – – – – –<br />
Babenberger-Apotheke 1070 Wien nicht zufriedenstellend (7) – – – – – – – – – – –<br />
Brady-Apotheke „Zum roten Turm“ 1010 Wien nicht zufriedenstellend (7) – – – – – – – – – – – –<br />
Willkommens-Apotheke 1150 Wien nicht zufriedenstellend (7) – – – – – – – – – – – –<br />
Agnes-Apotheke 1190 Wien nicht zufriedenstellend (6) – – – – – – – – – – – –<br />
Apotheke am Reumannplatz 1100 Wien nicht zufriedenstellend (6) – – – – – – – – – – – –<br />
Markus-Apotheke 1220 Wien nicht zufriedenstellend (6) – – – – – – – – – – – –<br />
Radetzky-Apotheke 1030 Wien nicht zufriedenstellend (6) – – – – – – – – – – – –<br />
Apotheke „Zum heiligen Florian“ 1040 Wien nicht zufriedenstellend (3) – – – – – – – – – – – –<br />
Tiger-Apotheke 1090 Wien nicht zufriedenstellend (3) – – – – – – – – – – – –<br />
Apotheke Weinhaus 1180 Wien nicht zufriedenstellend (1) – – – – – – – – – – – –<br />
Beurteilungsnoten: sehr gut (+ +), gut (+), durchschnittlich (o), weniger zufriedenstellend (–), nicht zufriedenstellend (– –)<br />
Prozentangaben = Anteil am Endurteil Erhebung: Februar <strong>2018</strong> © I<br />
TESTER 1 50 %<br />
ANAMNESE<br />
EMPFEHLUNGEN FÜR GUTEN SCHLAF<br />
TESTER 2 50 %<br />
ANAMNESE<br />
EMPFEHLUNGEN FÜR GUTEN SCHLAF<br />
MEHR ZUM THEMA<br />
Reaktionen<br />
Wir haben alle 19 getesteten Apotheken angeschrieben und ihnen die Gelegenheit zu<br />
einer Stellungnahme angeboten. 11 Apothekerinnen und Apotheker haben von dieser<br />
Möglichkeit Gebrauch gemacht.<br />
Von folgenden Apotheken gingen Stellungnahmen bei uns ein: Apotheke in der<br />
Wiesen, Apotheke „Zum heiligen Rochus“, Bartholomäus-Apotheke, Alt-Hietzinger<br />
Apotheke „Zum Auge Gottes“, Apotheke „Zur heiligen Johanna“, Alte Hofmühl-<br />
Apotheke, Brady-Apotheke „Zum roten Turm“, W illkommens-Apotheke, Apotheke<br />
„Zum heiligen Florian“, Tiger-Apotheke.<br />
Registrierte Abonnenten finden die Stellungnahmen in voller Länge unter www.<br />
konsument.at/apothekentest07<strong>2018</strong>.<br />
Nicht geantwortet haben uns folgende Apotheken: CITYGATE Apotheke, Klimt<br />
Apotheke, Mathilden-Apotheke, Babenberger-Apotheke, Agnes-Apotheke, Apotheke<br />
am Reumannplatz, Markus-Apotheke, Radetzky-Apotheke, Apotheke Weinhaus.<br />
Testkriterien<br />
Die Testkriterien finden registrierte Abonnenten unter<br />
www.konsument.at/apothekentest06<strong>2018</strong>.<br />
16 Mal „nicht zufriedenstellend“<br />
Die Ergebnisse waren ernüchternd. Nur in wenigen Fällen wurde<br />
etwa nachgefragt, seit wann die Schlafstörungen bestehen, wie<br />
oft sie auftreten, ob Erkrankungen vorliegen oder ob bereits versucht<br />
wurde, dagegen etwas zu unternehmen. Tipps, was man<br />
sonst gegen die Schlafstörungen unternehmen könnte, außer<br />
Schlaftabletten einzunehmen, wurden so gut wie nicht gegeben.<br />
Lediglich bei drei Beratungsgesprächen wurde der Rat erteilt, einen<br />
Arzt zu konsultieren, wenn die Beschwerden weiter bestehen.<br />
In fast allen Apotheken wurden den Testern Medikamente bzw.<br />
Nahrungsergänzungsmittel abgegeben. Im Schnitt war der direkte<br />
Kundenkontakt binnen drei Minuten abgeschlossen. Dabei spielte<br />
es auch keine Rolle, ob sich noch andere Kunden in der Apotheke<br />
aufhielten oder nicht. 16 Apotheken machten ihre Sache so<br />
schlecht, dass wir dafür nur das Testurteil „nicht zufriedenstellend“<br />
vergeben konnten. In den drei restlichen Apotheken wurden<br />
unseren Testpersonen immerhin einige wenige Fragen gestellt.<br />
Diese Apotheken erhielten ein „weniger zufriedenstellend“.<br />
30 KONSUMENT 7/<strong>2018</strong>
Staubsauger<br />
TEST<br />
Haare gelassen<br />
Bodenstaubsauger sind die erste Wahl für die Groß -<br />
reinigung zu Hause. Zu den guten Geräten dieses Tests<br />
zählen auch einige mit Staubbox. Neu im Prüfszenario:<br />
Aufnahme von Tierhaaren und Grobgut.<br />
Zugegeben, als schnelle Reinigungshilfe<br />
zwischendurch haben kabellose Akku-<br />
Staubsauger durchaus ihre Vorteile, wie ein<br />
Test in der März-Ausgabe dieses Jahres gezeigt<br />
hat. Trotzdem, für einen gründlichen<br />
Wohnungs- oder Hausputz ist ein herkömmlicher<br />
Bodenstaubsauger empfehlenswert.<br />
Ob mit Beutel oder mit Staubbox,<br />
Bodenstaubsauger sind ihren kabellosen<br />
Kollegen insbesondere bei der Staubaufnahme<br />
von Teppich und Hartboden überlegen.<br />
Das stellte sich unter anderem bei<br />
einem Test unserer Kollegen von der deutschen<br />
Stiftung Warentest heraus.<br />
Diesmal standen 18 Modelle auf dem Prüfstand:<br />
10 mit Beutel und 8 mit Staubbox;<br />
4 Beutelgeräte und 3 mit Box liefern ein gutes<br />
Gesamtergebnis, zu Preisen ab 159 Euro. Die<br />
besten Akkusauger in KONSUMENT 3/<strong>2018</strong><br />
erreichten nur ein „durchschnittlich“ und<br />
waren mit 530 Euro (Bosch Athlet Ultimate)<br />
und 629 Euro (Dyson V8 Absolute) beide<br />
höherpreisig.<br />
Die Schlusslichter dieses Tests bilden<br />
Clatronic und Rowenta. Die Umwelteigenschaften<br />
des Clatronic sind nicht zufriedenstellend.<br />
Das liegt daran, dass er viel<br />
Feinstaub in die Raumluft befördert. Bei<br />
Rowenta traten Probleme mit der Haltbarkeit<br />
des Motors auf. Mehr dazu später.<br />
Neu im Prüfszenario:<br />
Tierhaare und Grobgut<br />
Tierbesitzer kennen das Problem. Vierbeiner<br />
verlieren ganz schön viele Haare. Erstmals<br />
prüften die Tester, wie gut Boden staubsauger<br />
mit der Aufnahme von Hunde- und<br />
Katzenhaaren klarkommen. Dafür wurden<br />
Haare verschiedener Rassen gereinigt und<br />
zu einem lockeren Flor verarbeitet. Mit<br />
Kamm und Walze arbeiteten die Tester auf<br />
einer Fläche von rund 20 mal 90 Zentimetern<br />
ca. ein halbes Gramm Haare in den<br />
Prüfteppich ein. Diese Menge entspricht<br />
etwa der Größe eines Tischtennisballs. Mit<br />
einer Stoppuhr maßen die Tester, wie lange<br />
das Aufnehmen der Tierhaare dauerte. Ein<br />
wenig enttäuschend das Ergebnis: Die Sauger<br />
werden bestenfalls durchschnittlich mit<br />
Tierhaaren fertig; die Leistung von Clatronic<br />
(mit Beutel), Hoover (mit Beutel und<br />
Box) sowie Dyson (mit Box) war nicht zufriedenstellend.<br />
Die Akkusauger der März-Ausgabe von<br />
KONSUMENT hatten ebenfalls Mühe mit<br />
dem Beseitigen von Tierhaaren. Bis auf<br />
zwei Ausnahmen waren alle Akku-Modelle<br />
fast machtlos dagegen. Nur die Sieger<br />
Bosch und Dyson saugten die Härchen gut<br />
weg. Der Grund ist vor allem die Elektrodüse<br />
samt rotierender Bürste. Über eine<br />
solche verfügen die getesteten Bodenstaubsauger<br />
nicht.<br />
Grobes Korn und feiner Staub<br />
Für diesen Prüfungsteil brachten die Tester<br />
eine Mischung aus Reis und Linsen auf<br />
Hartboden auf. Siemens mit Beutel und<br />
Philips mit Box schaffen das sehr gut,<br />
etliche Sauger schieben groben Schmutz<br />
jedoch vor sich her. Der Nutzer kann leicht<br />
Abhilfe schaffen: Düse etwas anheben, um<br />
den groben Schmutz aufzunehmen, oder<br />
die Düse abnehmen und nur<br />
mit dem Rohr saugen.<br />
Foto: Syda Productions/Shutterstock.com<br />
KONSUMENT 7 /<strong>2018</strong> 31
Abbildungsnummer<br />
Bodenstaubsauger – gute Geräte ab 159 Euro<br />
bei gleicher Punktezahl Reihung alphabetisch<br />
Richtpreis in €<br />
Preis Staubbeutel/Stück in €<br />
AUSSTATTUNG/TECHNISCHE<br />
MERKMALE<br />
TESTURTEIL<br />
Erreichte von<br />
Marke Type<br />
100 Prozentpunkten<br />
BODENSTAUBSAUGER MIT STAUBBEUTEL<br />
1 Siemens VSZ7442S 270,– 3,– gut (72) 827 2,2 A/A/B/A + + +<br />
2 Bosch BGL35MON13 200,– 3,– gut (70) 684 2,4 A/A/B/A + + +<br />
3 AEG VX9-2-Öko 290,– 3,20 gut (68) 845 2,3 A/A/A/A + + +<br />
4 Dirt Devil DD7276 159,– 2,99 gut (64) 764 1,6 A/A/B/A + + +<br />
Grundig VCC7750 A 189,– 2,70 durchschnittlich (54) 757 2,0 A/A/C/A o 1 ) o +<br />
Hoover TE80PET 011 229,– 3,30 durchschnittlich (54) 474 2,3 A+/A/A/A o 1 ) + +<br />
Philips FC8243/09 160,– 2,30 durchschnittlich (50) 742 2,2 A/A/D/A o 1 ) o +<br />
Fakir Prestige TS 2400 279,– 2,60 durchschnittlich (40) 577 3,2 A+/A/B/A + + +<br />
Clatronic BS 1301 N 80,– 1,50 weniger zufriedenstellend (28) 687 1,8 A/B/D/B o o o<br />
Rowenta RO3953 EA 105,– 2,80 nicht zufriedenstellend (16) 770 1,8 A/A/C/A + + + +<br />
BODENSTAUBSAUGER MIT STAUBBOX<br />
5 Bosch BGS5BL432 449,– entf. gut (70) 786 3,7 A/A/B/A + + +<br />
6 Miele SKCP3 Blizzard CX1 Excellence 319,– entf. gut (68) 598 2,6 A+/A/C/A + + +<br />
7 Severin MY 7116.142 165,– entf. gut (64) 776 1,9 A/A/C/A + + +<br />
Philips FC9745/09 211,– entf. durchschnittlich (58) 621 2,4 A+/A/C/A o 1 ) + o<br />
Rowenta RO7681 EA 340,– entf. durchschnittlich (58) 755 2,5 A/A/A/A o 1 ) + +<br />
Dirt Devil DD 2224 119,– entf. durchschnittlich (56) 717 2,0 A/A/D/A o + + +<br />
Hoover RC81_RC16011 229,– entf. durchschnittlich (54) 758 2,4 A/A/A/A o 1 ) + +<br />
Dyson CY27 Dyson Ball 5 ) 329,– entf. durchschnittlich (50) 633 2,0 6 ) A/A/C/B o 1 ) o +<br />
Leistung in W gemessen<br />
Nutzbares Volumen des Staubbehälters<br />
in l<br />
Universaldüse<br />
E-Label-Klassen Energieeffizienz/Staubemission/Teppichreinigung/Hartbodenreinigung<br />
Zeichenerklärung: = ja entf. = entfällt 1<br />
) führt zur Abwertung 2<br />
) Verriegelung Staubraum defekt 3<br />
) Schalter in der Parkhalterung nicht normgerecht isoliert<br />
4<br />
) Kohlebürsten des Motors frühzeitig verbraucht 5<br />
) laut Anbieter nicht mehr im Sortiment 6<br />
) Automatikdüse<br />
Beurteilungsnoten: sehr gut (+ +), gut (+), durchschnittlich (o), weniger zufriedenstellend (–), nicht zufriedenstellend (– –)<br />
SAUGEN 45 %<br />
Staubaufnahme Teppichboden<br />
Staubaufnahme Hartboden<br />
Gute Sauger<br />
mit Beutel<br />
Testsieger Siemens sowie Bosch,<br />
AEG und Dirt Devil saugen auf<br />
Teppich- und Hartboden gut.<br />
Der zweitplatzierte Bosch ist<br />
mit 6,2 Kilogramm der leichteste<br />
unter den Erstgereihten und<br />
rund 70 Euro günstiger als der<br />
Testsieger. Bosch und Siemens<br />
kommen mit Tierhaaren durchschnittlich<br />
zurecht, AEG und<br />
Dirt Devil schwächeln in diesem<br />
Punkt. Das Geräusch auf Teppich<br />
ist bei allen sehr gut oder<br />
zumindest gut, auf Hartboden<br />
etwas lauter, vor allem bei AEG.<br />
1 2 3<br />
4<br />
32 KONSUMENT 7 /<strong>2018</strong>
Grobgutaufnahme<br />
Tierhaaraufnahme vom Teppichboden<br />
HANDHABUNG 30 %<br />
UMWELTEIGENSCHAFTEN 15 %<br />
HALTBARKEIT 10 %<br />
SCHADSTOFFE 0 %<br />
SICHERHEIT 0 %<br />
Foto: Martin Jehnichen<br />
Aufbringen der Haare.<br />
Die Prüfer verteilten ein halbes<br />
Gramm Hunde- und Katzenhaare<br />
auf dem roten Teppich.<br />
Mit Kamm und Walze arbeiteten<br />
sie die Haare in den Teppich ein.<br />
+ + o + + + + + + + +<br />
+ o + + + + + + +<br />
o – + + + + + + +<br />
o – o + + + + + + +<br />
– – o o + + + + +<br />
o – – + + + + + + + +<br />
o – + o + + + + +<br />
– o + + – 2 ) + + – 1 ) 3 )<br />
o – – o – – 1 ) + + + +<br />
o – o o – – 1 ) 4 ) + + +<br />
+ – + + + + + + + +<br />
– – + + + + + + + +<br />
– o o + + + + +<br />
+ + o + + o + + +<br />
– – o + + + + + +<br />
o – o o + + + +<br />
– – – o + + + + + +<br />
o – – o + o + + +<br />
Prozentangaben = Anteil am Endurteil<br />
Preise: Mai <strong>2018</strong><br />
© I<br />
EU-Vorgaben<br />
Seit September 2017 gilt die zweite Stufe der<br />
EU-Ökodesign-Richtlinie. Staubsauger dürfen<br />
seither nur noch mit maximal 900 Watt<br />
ausgestattet sein. Das EU-Energielabel<br />
bietet Käufern wichtige Informationen zu<br />
den Energieeffizienzklassen von A (beste)<br />
bis G (schlechteste) und zum Stromverbrauch.<br />
Außerdem informiert das Label,<br />
wie gut die Sauger Staub von Teppich und<br />
Hartboden entfernen, und bietet Angaben<br />
zu Lautstärke und Staubemission.<br />
Die zweite Umsetzungsstufe der Richtlinie<br />
sieht vor, dass der Motor mindestens 500<br />
Stunden durchhält. Bei drei getesteten Geräten<br />
von Rowenta RO3953 EA war der Motor<br />
nach 450 Stunden kaputt. Das Gerät landete<br />
damit auf dem letzten Platz dieses Tests.<br />
Beim Philips-Beutelsauger ist im Zusammenhang<br />
mit dem EU-Label die Kennzeichnung<br />
aufgefallen. Auf seinem Werbeschild trägt<br />
er die Buchstaben des Energielabels: drei<br />
große A für beste Energieeffizienz, Staubemission<br />
und Hartbodenreinigung. Das D<br />
für die eher schlechte Teppichreinigung<br />
lässt Phillips unerwähnt.<br />
Gute Nachrichten zur Lautstärke: Alle Testkandidaten<br />
halten den maximalen Schallleistungspegel,<br />
den das Label vorsieht, ein.<br />
Im Gegensatz dazu sind die kabellosen<br />
Modelle als Krawallbrüder aufgefallen.<br />
Auf Produkte mit KONSUMENT-Testplakette können Sie<br />
sich verlassen. www.konsument.at/testplakette<br />
MEHR ZUM THEMA<br />
Registrierte Abonnenten finden die Testkriterien, die<br />
umfassende Testtabelle und Infos zum EU-Energielabel<br />
unter www.konsument.at/staubsauger07<strong>2018</strong>.<br />
Gute Sauger<br />
mit Staubbox<br />
Nie wieder Staubbeutel auf der Einkaufsliste<br />
– wer sich die Beutel künftig sparen<br />
will, kauft mit Severin um 165 Euro einen<br />
günstigeren guten Sauger. Er ist kaum<br />
schlechter als der fast doppelt so teure<br />
Miele und der noch um einiges kostspieligere<br />
Bosch. Mit Tierhaaren wird er sogar<br />
besser fertig als die anderen beiden. Allerdings<br />
ist er etwas schlechter zu handhaben<br />
und auf Hartboden lauter. Das Staubrückhaltevermögen<br />
ist bei allen drei Modellen<br />
gut bis sehr gut.<br />
5 6 7<br />
Produktfotos: Stiftung Warentest<br />
KONSUMENT 7 /<strong>2018</strong> 33
Pauschalreisen<br />
Geld zurück<br />
Kommt es bei einer Pauschalreise zu Änderungen im<br />
Programm, kann dies zum Reiserücktritt berechtigen.<br />
FLIGHT<br />
CANCELLED<br />
Foto: Andrey Armyagov/Shutterstock.com<br />
Das Ehepaar Müller (Namen der Redaktion<br />
bekannt) möchte sich mit einer Reise ans<br />
Nordkap einen alten Traum erfüllen. Billa<br />
Reisen hat ein vielversprechendes Angebot:<br />
sieben Nächte durch Schweden, Finnland<br />
und Norwegen inklusive Halbpension<br />
und diverse Ausflüge ab 1.099 Euro. Ausgangspunkt<br />
der Rundreise ist Stockholm.<br />
Danach steht eine Schiffspassage durch die<br />
Schärenlandschaft und weiter nach Turku<br />
mit Übernachtung an Bord auf dem Programm.<br />
Am zweiten Tag soll die Reise nach<br />
einer Stadtführung in Turku mit dem Bus<br />
Richtung Helsinki weitergehen, wo ebenfalls<br />
eine Stadtführung vorgesehen ist. Alle<br />
genannten Punkte werden im Reise prospekt<br />
als Highlights beschrieben.<br />
Flug storniert<br />
Als sich die beiden <strong>Konsument</strong>en am Morgen<br />
der Abreise gemeinsam mit den anderen<br />
Teilnehmern am Flughafen Wien einfinden,<br />
werden sie davon in Kenntnis gesetzt, dass<br />
der Flug storniert wurde. Der Gruppe wird<br />
angeboten, sich der Reise verspätet am<br />
Abend des zweiten Tages in Helsinki anzuschließen.<br />
Ein Teil der Reisenden nimmt das<br />
Angebot an, um nicht ganz leer aus zugehen.<br />
Das Ehepaar Müller ist mit dem Vorschlag<br />
nicht einverstanden und möchte die Reise<br />
34 KONSUMENT 7 /<strong>2018</strong><br />
in dieser Form gar nicht mehr antreten.<br />
Gerade von den Besichtigungen von Stockholm,<br />
Turku und Helsinki sowie von der<br />
Schiffspassage durch die einzigartige<br />
Schärenlandschaft hatten sie sich nämlich<br />
einiges versprochen.<br />
85 Prozent Stornoentgelt<br />
Aufgrund der um 1,5 Tage verkürzten Reise<br />
und der damit verbundenen Änderungen<br />
im Programm verlangen die Müllers den<br />
bereits bezahlten Reisepreis zurück. Der<br />
Reiseveranstalter verweigert dies mit der<br />
Begründung, dass der Charakter der Rundreise<br />
erhalten geblieben sei und daher<br />
kein Rücktrittsrecht bestehe. Allen, die die<br />
Reise nicht angetreten hatten, wurden<br />
85 Prozent Stornogebühren verrechnet.<br />
Somit würden also lediglich 15 Prozent der<br />
Reisekosten erstattet.<br />
Klage auf Rückzahlung<br />
Das Ehepaar wendet sich an den VKI, doch<br />
die Intervention unseres Beratungszentrums<br />
ist erfolglos. Deshalb klagten wir Billa<br />
Reisen im Auftrag des Sozialministeriums<br />
auf Rückzahlung der einbehaltenen Stornogebühren.<br />
„Bei der Kürzung der Reise um<br />
zumindest 1,5 Tage handelt es sich um eine<br />
Neues Pauschalreisegesetz<br />
Für alle Pauschalreisen, die ab dem<br />
1. Juli <strong>2018</strong> gebucht werden, gilt in Österreich<br />
das neue Pauschalreise gesetz (PRG).<br />
Alle wesentlichen Informationen rund um<br />
das neue Ge setz finden Sie auf www.verbraucherrecht.at<br />
sowie auf der Homepage<br />
des Euro päischen Verbrau cherzent rums<br />
(EVZ), www.europakonsument.at. Unser<br />
Be ratungszentrum (Tel. 01 588 77-0,<br />
www.vki.at/vki-beratung) berät und<br />
unterstützt Sie bei Problemen zu Pauschal<br />
reisen, die bei einem inländischen<br />
Anbieter gebucht wurden. Bei grenzüberschreitenden<br />
Buchungen helfen unsere<br />
Kolleginnen und Kollegen vom Europäischen<br />
Verbrau cherzent rum (EVZ) (Tel.<br />
01 588 77 81).<br />
erhebliche Änderung wesent licher Reisebestandteile.<br />
Dies berechtigt die Teilnehmer<br />
zum kostenlosen Rücktritt vom Reisevertrag“,<br />
sagt Laura Ruschitzka von der<br />
VKI-Rechtsabteilung. Der Reiseveranstalter<br />
habe verschuldensunabhängig dafür einzustehen,<br />
dass die Reise wie vereinbart<br />
durchgeführt werde. „Leistungsänderungen<br />
durch den Unternehmer setzen voraus, dass<br />
sie vertraglich vereinbart wurden und sich<br />
in gewissen Grenzen halten: Die Änderung<br />
muss dem <strong>Konsument</strong>en zumutbar sein,<br />
also insbesondere geringfügig und sachlich<br />
gerechtfertigt“, erläutert die Juristin.<br />
Reisekosten zurückerstattet<br />
Billa Reisen argumentiert, dass der Großteil<br />
der Reise wie vereinbart stattgefunden und<br />
die Änderung nur eine untergeordnete Rolle<br />
gespielt habe. Auf eine gerichtliche Entscheidung<br />
möchte es der Reiseveranstalter<br />
dann allerdings doch nicht ankommen lassen<br />
und erstattet den vollen Reisepreis zurück.<br />
In einem Parallelverfahren ist nämlich bereits<br />
ein erstinstanzliches Urteil ergangen.<br />
Andere Reisende, die über eine Rechtsschutzversicherung<br />
verfügen und die Reise<br />
ebenfalls nicht antraten, hatten den Reiseveranstalter<br />
geklagt und recht bekommen.<br />
„Das Gericht hatte klargestellt, dass eine<br />
Verkürzung um 1,5 Tage bei einer 7-tägigen<br />
Rundreise eine erhebliche Änderung darstellt,<br />
die zum Rücktritt berechtigt“, sagt<br />
Laura Ruschitzka.<br />
Ausgleichsleistungen<br />
Nach Ansicht der Reiserechtsexpertin besteht<br />
im konkreten Fall darüber hinaus<br />
auch ein Anspruch auf Ausgleichsleistungen<br />
gegenüber der Fluglinie, da die Annullierung<br />
nicht auf außergewöhnliche Umstände<br />
zurückging: „Alle, die von dieser Flugannullierung<br />
betroffen waren, also auch<br />
diejenigen, die einen Tag später doch<br />
gereist sind, können eine Entschädigung<br />
gegenüber der Fluglinie, in diesem Fall<br />
Austrian Airlines, geltend machen. Ausgleichsleistungen<br />
dienen der Entschädigung<br />
für die erlittenen Unannehmlichkeiten,<br />
da der Flug nicht wie geplant angetreten<br />
werden konnte.“
Sprachassistenten<br />
Unheimlich genial<br />
Die TV-Fernbedienung war jahrzehntelang Grundausstattung aller Couch-Potatoes.<br />
Nicht einmal die hätten sich träumen lassen, dass sie eines Tages noch übertroffen würde.<br />
Die intelligenten Helfer haben allerdings auch deutliche Schwächen und Schattenseiten.<br />
Foto: metamorworks/Shutterstock.com<br />
Sprachassistenten wie Alexa (Amazon),<br />
Google Assistant, Cortana (Microsoft) oder<br />
Siri (Apple) haben sich nicht nur auf unseren<br />
Computern und Smartphones eingenistet.<br />
Vorerst zwei von ihnen (Alexa und<br />
Google Assistant) finden sich als Wegbereiter<br />
des Internets der Dinge auch in<br />
unseren Wohnungen wieder, die dank<br />
ihnen zu „Smart Homes“ mutieren. Dort<br />
führen sie in Gestalt intelligenter Lautsprecher<br />
unsere Anordnungen aus, indem sie<br />
unsere Lieblingsmusik abspielen, einen<br />
Nachrichtenüberblick bringen, das Licht einschalten,<br />
die Heizung regeln, den Wetterbericht<br />
liefern, eine Internetsuche durchführen,<br />
eine Einkaufsliste erstellen, den<br />
Kalender verwalten und auf Wunsch Witze<br />
erzählen. Bei Amazon ist sogar der Online-<br />
Einkauf mittels Sprachbefehlen möglich.<br />
Für Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen<br />
können Sprachassistenten ein<br />
Segen sein. Wie sich zeigt, gibt es unter<br />
den Nutzern mittlerweile auch etliche ältere<br />
Semester, die sich davor den neuen Medien<br />
verschlossen hatten, nun aber in dieser<br />
Form die Vorteile für sich entdeckt haben.<br />
Dass ein Sprachassistent im Haushalt allerdings<br />
Voraussetzung ist, um das Familienglück<br />
perfekt zu machen, wie die Fernsehwerbung<br />
suggeriert, darf bezweifelt<br />
werden – auch wenn man in der Praxis fast<br />
automatisch dazu neigt, ihn ähnlich wie ein<br />
Haustier in den Familienverband mit aufzunehmen.<br />
Stiefkind Datenschutz<br />
Über all den positiven Aspekten schwebt<br />
nämlich als Damoklesschwert des digitalen<br />
Zeitalters die Datenschutzfrage. Eine der<br />
Bedingungen für die Nutzung und das<br />
erwartungsgemäße Funktionieren eines<br />
Sprachassistenten ist ein Konto bei einem<br />
der oben genannten Anbieter. Dazu kommt<br />
die Notwendigkeit, dass die gesprochenen<br />
Anfragen zwecks Verarbeitung online weitergeleitet<br />
werden (WLAN-Anbindung ist<br />
Pflicht!) – auf jeden Fall zum Anbieter selbst<br />
und bei Bedarf auch an einen mit ihm kooperierenden<br />
Dritten. Weder Amazon noch<br />
Google haben zum Beispiel einen eigenen<br />
Wetterdienst oder Radiosender, sondern sie<br />
lassen die benötigten Infor mationen von<br />
einem Partnerunternehmen liefern.<br />
Die gesamte Kommunikation mit dem<br />
Assis tenten wird protokolliert, um den Nutzer<br />
(als Person und als potenziellen Werbekunden)<br />
immer besser kennenzulernen.<br />
Darüber hinaus wird sie sprachlich analysiert,<br />
um die Spracherkennung weiter zu<br />
verfeinern. Dies kann auch unbeteiligte<br />
Dritte treffen, die sich im Hintergrund unterhalten.<br />
Was im ersten Moment unbedenklich<br />
erscheint, bereitet doch ein wenig<br />
Kopfzerbrechen, wenn man weiß, dass sich<br />
etwa Google das Recht einräumen lässt,<br />
Daten aus unterschiedlichen Quellen zusammenzuführen.<br />
Das Identifizieren von im Raum<br />
anwesenden Personen rückt so zumindest<br />
in den Bereich des Möglichen. Informationen<br />
wie die IP-Adresse, der Standort oder<br />
die verwendete Hard- und Software werden<br />
übrigens nebenbei „mitgenommen“.<br />
Angesichts dessen ist es eigentlich fast<br />
nicht relevant, ob die Assistenten tatsäch-<br />
KONSUMENT 7 /<strong>2018</strong> 35
Foto: Stiftung Warentest<br />
lich ständig mitlauschen oder nicht – was<br />
wahrscheinlicher ist. Auf jeden Fall wird<br />
dieses Thema selbst bei den Fans der<br />
smarten Helfer heiß diskutiert. Fest steht:<br />
Das Mikrofon muss ständig empfangsbereit<br />
sein, damit die Systeme ihr jeweiliges<br />
Aktivierungswort (z.B. Okay, Google!; Hey,<br />
Siri!) nicht verpassen. Im Ruhezustand lässt<br />
sich aber – wie u.a. die Stiftung Warentest<br />
festgestellt hat – kein Datenstrom nachweisen.<br />
Die Verbindung zum Anbieterserver<br />
wird erst aufgebaut, wenn man den<br />
Sprachassistenten durch Zuruf aufweckt.<br />
Was man nicht verhindern kann, sind allfällige<br />
irrtümliche Aktivierungen durch<br />
ähnlich klingende Wörter.<br />
Lückenhafte Informationen<br />
Wesentlich beunruhigender ist, dass sich<br />
nicht genau klären lässt, was mit all den<br />
Nutzerdaten sonst noch geschieht, wer sie<br />
in die Hände bekommt, wann und ob sie<br />
wieder gelöscht werden. Die Datenschutzerklärungen<br />
sind diesbezüglich wenig auf-<br />
Google Assistant<br />
Googles Sprachassistent ist seit 2012 auf Android-Smartphones vorinstalliert (damals noch<br />
unter dem Namen Google Now) und arbeitet dort sehr überzeugend (Tätigen von Anrufen,<br />
Verfassen von Nachrichten, Internetsuche etc.). Der Einstieg ins Geschäft mit den intelligenten<br />
Lautsprechern erfolgte allerdings mit Verzögerung. Nun hechelt man mit dem Google Home<br />
(mehrere Modelle, ab 45 Euro) dem Konkurrenten Amazon hinterher, ohne dass man bisher<br />
marktanteilsmäßig aufschließen hätte können. Für die Einrichtung des Google Home ist ein<br />
Smartphone oder Tablet notwendig.<br />
+ Kann (anders als Alexa) verschiedene Nutzer anhand<br />
ihrer Stimmen unterscheiden<br />
+ Kann Fragen beantworten, die an eine vorangegangene<br />
anknüpfen<br />
+ Ist bei der Beantwortung von Wissensfragen der Champion,<br />
orts- und kontext bezogene Informationen inklusive<br />
+/– Bietet an Kommunikationsmöglichkeiten auf<br />
dem Smartphone mehr, aber auf dem Lautsprecher<br />
weniger als Alexa<br />
– Die Sprachausgabe ist weniger natürlich als bei Alexa<br />
– Wirkt mitunter arrogant und humorlos<br />
– Verwaltet lediglich den Google-eigenen Kalender<br />
– Der Lautsprecher des Standardmodells klingt eher<br />
dumpf, der Klang des Modells Home Mini lässt<br />
überhaupt zu wünschen übrig<br />
Amazon Alexa<br />
Online-Händler Amazon hat mit der Markteinführung seines Lautsprechers Amazon Echo samt dazugehöriger Assistentin Alexa im Jahr 2015<br />
einen großen Erfolg gelandet. So groß, dass in den USA mittlerweile kaum noch jemand Alexa als Vornamen für sein Kind wählt. Das System ist<br />
zwar (mit Ausnahme der Prime-Music-App sowie der konzerneigenen Kindle Fire-Tablets) auf<br />
den stationären Betrieb ausgelegt. Es stellt aber nicht zuletzt für zahlende „Prime“-<br />
Kunden des Anbieters eine vielseitige Ergänzung dar, die sich gut in die Amazon-Welt<br />
einfügt. Mittlerweile stehen mehrere Echo-Modelle (ab 60 Euro) zur Auswahl, darunter<br />
auch der Echo Show mit Display und Kamera, was die Möglich keiten um<br />
Videotelefonie und die Wiedergabe von Videos erweitert. Achtung! Mit Ausnahme<br />
des Echo Show ist für das Einrichten der Lautsprecher und das<br />
Installieren von Zusatzsoftware ein Smartphone oder Tablet notwendig.<br />
+ Reagiert sehr zuverlässig auf das Signalwort „Alexa“<br />
+ Kommt gut mit unterschiedlichen Dialekten und Aussprachen<br />
zurecht<br />
+ Hat im direkten Vergleich die am natürlichsten klingende Stimme<br />
+ Hat Humor und wirkt sehr menschlich<br />
+ Ist mittels downloadbarer „Skills“ um Drittanbieter-Dienste<br />
erweiterbar<br />
+ Die Modelle Echo und Echo Show haben einen akzeptablen Klang<br />
bei der Musikwiedergabe<br />
+ Die Kalender von Apple, Google und Microsoft sind integrierbar<br />
+/– Der Passwortschutz gegen unerwünschte Einkäufe ist begrüßenswert,<br />
allerdings kann jeder, der das Passwort kennt, Bestellungen aufgeben<br />
+/– (Video-)Telefonie ist möglich, aber nur von Echo-Gerät zu Echo-Gerät bzw. zur Alexa-App auf Smartphone oder Tablet<br />
– Im Gegensatz zum Google Assistant ist Alexa beschränkt konversationsfähig, zusammenhängende Fragen werden nur bedingt erkannt<br />
– Das Einkaufen mittels reiner Sprachbefehle auf Echo-Geräten ohne Display ist unübersichtlich<br />
– Anders als die Echo-Lautsprecher sind die Kindle-Tablets bisher nicht zur Steuerung vernetzter Geräte oder zum Telefonieren geeignet<br />
Foto: Amazon Newsroom<br />
36 KONSUMENT 7 /<strong>2018</strong>
schlussreich, zum Testzeitpunkt oft nicht an<br />
die europäische Gesetzgebung angepasst,<br />
und die meist in den USA beheimateten<br />
Unternehmen selbst geben sich zugeknöpft.<br />
Eine konkrete Anfrage der Stiftung Warentest<br />
beantwortete Amazon am ausführlichsten<br />
– und das war schon alles andere als<br />
erschöpfend. Immerhin wurde aber angegeben,<br />
dass die Sprachaufzeichnungen auf<br />
Servern im EU-Raum gespeichert werden<br />
und von den Nutzern selbst online gelöscht<br />
werden können. Noch größer waren die<br />
Lücken bei Microsoft, während die übrigen<br />
Anbieter erst gar nicht rea gierten.<br />
Was (nicht nur hierzulande) bisher fehlt,<br />
sind spezifische gesetzliche Rahmenbedingungen<br />
für das Internet der Dinge. Schließlich<br />
bringen neue technische Möglichkeiten<br />
neue Risiken mit sich (man denke nur an<br />
die selbstfahrenden Autos). Das beinhaltet<br />
auch Fragen der Haftung und des Schadenersatzes<br />
bei Fehlfunktionen (z.B.: ein elektronisches<br />
Türschloss sperrt den Nutzer<br />
dauerhaft aus, sodass es aufgebrochen<br />
werden muss, oder der Heizungsthermostat<br />
dreht während des Urlaubs selbstständig<br />
auf und treibt die Energierechnung<br />
in die Höhe). Auf bestehende allgemeine<br />
Regelungen zurückzugreifen, wird im Einzelfall<br />
vermutlich zu wenig sein, um für alle<br />
Beteiligten Rechtssicherheit zu schaffen –<br />
und wir stehen erst am Beginn der Vernetzung<br />
unseres Alltags. In diesem Zusammenhang<br />
wirkt die Nachricht, dass es<br />
US-amerikanischen und chinesischen Forschern<br />
unter Laborbedingungen gelungen<br />
ist, über unhörbare Signale die Steuerung<br />
von intelligenten Lautsprechern zu übernehmen,<br />
auch nicht gerade beruhigend.<br />
Das könnte Hackern Tür und Tor öffnen,<br />
und das im wahrsten Sinn des Wortes. Hat<br />
man erst einmal die Steuerungszentrale<br />
übernommen, ist jedes smarte Türschloss<br />
leicht zu knacken.<br />
Was die smarten Helfer leisten<br />
Wir haben uns (so wie auch unsere Kollegen<br />
von der Stiftung Warentest) die aktuell<br />
verfügbaren Sprachassistenten hinsichtlich<br />
ihrer Alltagstauglichkeit angeschaut. Die<br />
Ergebnisse beider Praxistests mit den Vorund<br />
Nachteilen der einzelnen Assistenten<br />
finden Sie in den Kästen beschrieben. Ausgeklammert<br />
haben wir nur Bixby von<br />
Samsung, weil dieser lediglich auf den Top-<br />
Smartphones des Herstellers ab Galaxy S8<br />
und S8+ verfügbar ist und bisher nur Englisch<br />
und Koreanisch beherrscht.<br />
Apple Siri<br />
Siri auf dem iPhone gibt es bereits seit 2011. Der erste intelligente Lautsprecher namens<br />
HomePod kam allerdings erst <strong>2018</strong> heraus, ist mit rund 300 Euro ziemlich hochpreisig und<br />
bisher nur in Australien, Großbritannien, den USA und<br />
seit Juni in Deutschland verfügbar. In der Zwischenzeit<br />
wurde die Weiterentwicklung der Sprachassistentin<br />
(der man wahlweise auch eine männliche Stimme verpassen<br />
kann) offenbar verschlafen, denn die Spracherkennung<br />
ist deutlich schlechter als bei Alexa und<br />
Google Assistant. Mangels Verfügbarkeit des HomePod<br />
haben wir Siri nur auf einem iPhone 8 getestet.<br />
+ Hat eine angenehme, natürliche Stimme<br />
+ Personalisierte Ansprache des Nutzers<br />
+/– Interagiert aufgrund des geschlossenen Systems<br />
einwandfrei mit den iOS-Apps auf dem iPhone;<br />
zugleich sind Drittanbieter-Apps aber weitgehend<br />
ausgeschlossen<br />
– Der Sprecher darf weder zu weit entfernt sein<br />
noch in eine andere Richtung sprechen<br />
– Hat große Wissenslücken<br />
– Wirkt humorlos<br />
– Mangelndes Fremdsprachenverständnis<br />
– Ortsbezogene Informationen könnten besser sein<br />
Microsoft Cortana<br />
Als Bestandteil des Betriebssystems Windows 10 ist Cortana auf vielen Desktop-PCs,<br />
Laptops und Tablets vorinstalliert. Offiziell ist der Sprachassistent in Österreich jedoch noch<br />
gar nicht verfügbar. Möchten Sie ihn nutzen, müssen Sie unter >>Einstellungen/Zeit und<br />
Sprache/Region und Sprache
Wert von Daten<br />
Verkauft<br />
Facebook, Google & Co verdienen mit den Daten ihrer Nutzer Milliarden.<br />
Darüber, wie viel die Daten einer Einzelperson wert sind, lässt man uns aber im Dunkeln.<br />
Irgendwie ist es ja putzig. Wir haben in den<br />
vergangenen Jahren das Konzept Privatsphäre<br />
ad acta gelegt, unsere personenbezogenen<br />
Daten im Austausch gegen ein<br />
paar „Likes“ bereitwillig Facebook & Co<br />
überreicht und geglaubt, es geht eh alles<br />
gut. Unsere Daten sind sicher, bestimmt!<br />
Bei diesen Internetdienstleistern arbeiten<br />
doch vernünftige Menschen. Junge, integre<br />
Weltveränderer, denen man vertrauen kann!<br />
Allerdings häufen sich immer schwerer zu<br />
negierende Hinweise, dass alles anders<br />
läuft, als wir gutgläubig gehofft hatten.<br />
Insbesondere Facebook steht im medialen<br />
Rampenlicht. Es ist sogar durchaus en<br />
vogue, die Plattform zu kritisieren: „Was?<br />
Meine Daten werden ausgewertet, kategorisiert,<br />
verkauft? Eine Frechheit!“<br />
Aber ganz im Ernst: als ob das nicht schon<br />
lange klar gewesen wäre. Lange vor dem<br />
Cambridge-Analytica-Skandal rund um<br />
Millionen gestohlener Facebook-Account-<br />
Daten, die dann im US-Wahlkampf manipulativ<br />
verwendet wurden. Lange bevor<br />
wir wussten, was eine Filterblase ist.<br />
„Gratis“ als Trugbild<br />
Diese jungen, integren Weltveränderer: Ja,<br />
am Beginn ihrer Karrieren waren sie es vielleicht<br />
sogar. Aber sehr bald mutierten sie zu<br />
Geschäftsmännern. Beinharten, wie man<br />
so schön sagt. Und die Währung, mit der<br />
Facebook-Chef Mark Zuckerberg oder die<br />
Google-Gründer Larry Page und Sergey<br />
Brin zu Milliardären wurden? Unsere Daten.<br />
Denn gratis sind diese Internet-Anwendungen<br />
nur auf den ersten Klick. Laut Duden<br />
hat das Wort „gratis“ seinen Ursprung<br />
im lateinischen Wort „gratia“ und kann mit<br />
„um den bloßen Dank“ oder „um des bloßen<br />
Dankes willen“ übersetzt werden. Es<br />
sollte jedem an diesem Punkt schnell klar<br />
werden, dass solche Unternehmen sich<br />
nicht mit unserem bloßen Dank finanzieren<br />
lassen. Diese Dienste sind keineswegs<br />
gratis. Wir tauschen die Möglichkeit ihrer<br />
Nutzung gegen unsere Daten, aus denen<br />
die Unternehmen Profit schlagen. Und je<br />
genauer unsere Daten kategorisiert<br />
werden können, desto wertvoller werden<br />
diese Informationen zum Beispiel für<br />
Werbetreibende.<br />
38 KONSUMENT 7 /<strong>2018</strong><br />
Milliardengeschäft<br />
Viele Verbraucher unterschätzen diese Tatsache<br />
immer noch. Faktum ist leider: Der<br />
Wert unserer Daten ist enorm schwer zu<br />
beziffern. Seriöse Aussagen sind kaum zu<br />
treffen, denn es gibt noch keine anerkannte<br />
Berechnungsmethode. Aber Faktum ist<br />
auch: Unsere Daten müssen enorm viel<br />
wert sein. Sonst wären Zuckerberg & Co<br />
nicht zu Milliardären geworden. Je nachdem,<br />
wie umfangreich und aktuell die<br />
Datensätze sind und woher konkret sie<br />
stammen, kann der Daten-Preis einer Person<br />
zwischen Cent-Beträgen und Hunderten<br />
Euro liegen. Wenn man sich dann vor Augen<br />
führt, dass rund 3,5 Milliarden Menschen<br />
weltweit das Internet nutzen und die Daten<br />
einer Person klarerweise mehrfach, von<br />
unterschiedlichen Nachfragern, genutzt<br />
werden, sieht man das unglaubliche Potenzial<br />
dieses Geschäftsmodells.<br />
Allein wirklich quantifizieren können wir<br />
es nicht. Daran zeigt sich das eklatante<br />
Ungleichgewicht: Die Nutzer geben alles<br />
(oder zumindest viel) preis, sie sind gläsern.<br />
Die Unternehmen auf der anderen Seite sind<br />
intransparent und geben sich verschwiegen.<br />
Selbst wenn sie wie Mark Zuckerberg im<br />
April vom US-Senat und im Mai vom EU-<br />
Parlament „gegrillt“ (eher leicht ange braten)<br />
werden, schaffen sie es, Fragen zu pikanten<br />
Details zu umschiffen.<br />
Postprivates Zeitalter<br />
Wir leben in einem postprivaten Zeitalter,<br />
in dem viele sogar die Sinnhaftigkeit der<br />
Datenschutzgrundverordnung (DSGVO),<br />
die Ende Mai europaweit in Kraft getreten<br />
ist, anzweifeln. Unreflektiert ergeben sie<br />
sich mit dem Argument, dass das mit der<br />
laschen Handhabung der Privatsphäre<br />
„nun mal so ist heutzutage“. Ohne Facebook,<br />
WhatsApp und Instagram sei man<br />
ausgeschlossen vom modernen Leben,<br />
stehe man am sozialen Abstellgleis. Jene,<br />
die keine sozialen Medien nutzen, müssen<br />
sich geradezu rechtfertigen, warum sie das<br />
nicht machen wollen. Manchen gelten solche<br />
Menschen als suspekt: Was haben sie<br />
wohl zu verbergen? Doch auch diese Social-<br />
Media-Verweigerer hinterlassen einen digi-<br />
talen Fußabdruck. Denn die Aufzeichnung<br />
des Nutzungsverhaltens von Internet-<br />
Usern kann auch diskret im Verborgenen<br />
erfolgen, etwa über die IP-Adresse.<br />
IT-Diktatur in China<br />
Aber wohin führt dieser Weg? Was sind die<br />
gesellschaftlichen und politischen Implikationen?<br />
Werfen wir einen Blick nach China,<br />
wo in einigen Modellregionen ein beispielloses<br />
Sozialexperiment läuft: Ein „Sozialkredit-System“<br />
soll definieren, was ein Bürger<br />
wert ist – berechnet mithilfe von Algorithmen.<br />
Ab 2020, so der Plan, soll jeder Chinese<br />
(und auch jede Firma und Institution) einen<br />
öffentlich einsehbaren „Scorewert“ besitzen.<br />
In die Errechnung dieses Wertes fließen<br />
u.a. ein: Werden Rechnungen pünktlich<br />
gezahlt? Welche Webseiten werden aufgerufen?<br />
Wie äußert man sich auf sozialen<br />
Netzwerken? Ist man mit jemanden befreundet<br />
(oder im Familienverbund), der<br />
einen niedrigen Scorewert hat? Je höher<br />
dieser Punktewert ist, desto bessere Aussichten<br />
hat der Einzelne, einen Kredit zu<br />
erhalten, auf renommierte Schulen/Universitäten<br />
zu gehen, einen guten Job zu<br />
bekommen, Sozialleistungen zu beziehen,<br />
weniger Steuern zu bezahlen etc. Sogar die<br />
Reisemöglichkeiten sollen darüber definiert<br />
werden. In Städten, in denen dieses<br />
System bereits seit einigen Jahren erprobt<br />
wird, zeigt sich, dass das Rating zu einem<br />
zentralen Aspekt des täglichen Lebens<br />
geworden ist. Alles dreht sich darum, den<br />
Scorewert beizubehalten bzw. zu erhöhen.<br />
Und bei uns?<br />
Jetzt könnte man dieses Experiment achselzuckend<br />
mit einem „typisch China …“<br />
abtun. Doch dieses düstere Orwell´sche<br />
Szenario hält auch im Westen Einzug. Die<br />
massenhafte Speicherung personenbezogener<br />
Daten ist auch bei uns kein sonderlich<br />
neuer Trend, und auch (be)wertende Anwendungen<br />
mehren sich stetig.<br />
Im Versicherungsbereich gibt es erste Programme<br />
rund um eine „datenbasierte Individualisierung“<br />
der Angebote: Bei der Generali<br />
Vitality werden Kunden belohnt, die<br />
einen gesünderen Lebensstil pflegen. Auch
Schutz gegen Datenkraken<br />
Das Internet nicht zu nutzen, ist – so realistisch<br />
muss man sein – heutzutage<br />
praktisch unmöglich. Doch so gläsern,<br />
wie sich das die IT-Firmen wünschen,<br />
müssen wir <strong>Konsument</strong>en nicht sein.<br />
Geben Sie auf Social-Media-Plattformen<br />
nicht zu viel von sich preis. Denn einmal<br />
veröffentlichte Daten sind schwer oder<br />
gar nicht mehr zu löschen. Darüber hinaus<br />
muss es ja nicht unbedingt eine<br />
Anwendung aus dem Facebook-Imperium<br />
sein: Probieren Sie statt WhatsApp zum<br />
Beispiel Wire, Threema oder Signal aus.<br />
Auch die Datenkrake Google kann<br />
umschifft werden: Die Suchmaschinen<br />
DuckDuckGo oder StartPage achten<br />
deutlich mehr auf Datenschutz. Apps<br />
nur dann herunterladen, wenn man sie<br />
wirklich benötigt. Und nehmen Sie sich<br />
die Zeit, datensaugende App-Berechtigungen<br />
in den Einstellungen zu deaktivieren.<br />
Wer wirklich anonym recherchieren<br />
möchte und technisch einigermaßen versiert<br />
ist, kann VPN-Dienste nutzen, welche<br />
die digitale Identität des Nutzers verschleiern<br />
(z.B. gibt es im Opera-Browser<br />
eine integrierte VPN-Möglichkeit bzw. in<br />
den App-Stores die werbefinanzierte<br />
Smartphone-App CyberGhost VPN).<br />
hier werden Wohlverhaltens-Punkte vergeben,<br />
sogenannte „Vitality Punkte“. Dazu<br />
sammelt und bewertet der Versicherer im<br />
Hintergrund laufend sensible, personenbezogene<br />
Daten. Ein anderes Beispiel sind<br />
sogenannte Kfz-Telematiktarife, bei denen<br />
das Fahrverhalten aufgezeichnet und ebenfalls<br />
bewertet wird – und so die Prämien<br />
beeinflusst (z.B. Safe Line von Uniqa).<br />
Auch in Auskunfteien zur Bonität von Privatpersonen<br />
mehren sich die Anwendungen.<br />
Was in Deutschland bei der Wohnungssuche<br />
schon Usus ist: Vermieter verlangen von<br />
potenziellen Mietern einen Bonitätsnachweis<br />
(SCHUFA-Wert). Und auch in Österreich hat<br />
der KSV1870 so ein Produkt im Portfolio, den<br />
„KSV1870 InfoPass für Mieter“. Ferner gibt es<br />
Ansätze, die Bonität von Menschen auch von<br />
deren Internetnutzung sowie Social-Media-<br />
Daten abhängig zu machen (z.B. Kreditech).<br />
Und auch in Personalabteilungen von Unternehmen<br />
sind Social-Media- bzw. Online-<br />
Checks von Jobwerbern weit verbreitet.<br />
Digitale Bildung<br />
Naiv, wer denkt, es gäbe keine Überlegungen,<br />
ähnlich wie in China sämtliche Informationen<br />
von Bürgern aus unterschiedlichen Kanälen<br />
und Datenbanken zusammenzuführen und<br />
zu bewerten.<br />
Klingt nach Big Brother? Datenschutzexperten<br />
warnen, dass das alles nur der Anfang<br />
ist. Die Politik sei gefordert, nicht nur die<br />
Digitalisierung zu fördern, sondern auch<br />
die gesellschaftlichen und psychologischen<br />
Auswirkungen dieser Entwicklungen mitzudenken.<br />
Es geht um die Frage: Was macht<br />
die Technik mit den Menschen und der<br />
Demokratie? In einem ersten Ansatz muss<br />
wohl dringend in digitale Bildung (auch<br />
Erwachsenenbildung!) investiert werden.<br />
KONSUMENT 7 /<strong>2018</strong> 39
Unterjährigkeitszuschlag<br />
Kein Geld verschenken<br />
Durch die Umstellung auf jährliche Prämienzahlung bei Versicherungen lässt sich auf längere<br />
Sicht viel Geld sparen. Der VKI-Unterjährigkeitszuschlags-Rechner zeigt auf, wie viel genau.<br />
„Sie wollen auf Nummer sicher gehen? Für<br />
monatlich nur 50 Euro sind Sie geschützt!“<br />
Mit Sprüchen wie diesem werden in der<br />
Versicherungsbranche oft Polizzen angepriesen.<br />
Die monatlichen Beiträge klingen<br />
im Gegensatz zum Jahresbetrag leistbar,<br />
sind aber über die Jahre gesehen teuer erkauft.<br />
Denn Versicherungsprämien sind in<br />
den meisten Fällen einmal jährlich fällig,<br />
zu Beginn des neuen Versicherungsjahres.<br />
Wer die Prämien monatlich, viertel- oder<br />
halbjährlich abstottert, muss dann einen<br />
gewissen Aufschlag leisten, den Unterjährigkeitszuschlag.<br />
Manche Versicherer verzichten<br />
auf die Einhebung des Zuschlags für<br />
die Prämie, wenn sie monatlich über das<br />
Konto eingezogen wird. Bei der Mehrzahl der<br />
Anbieter erhöht sich die Prämie aber bei Monatszahlungen,<br />
und das um bis zu 6 Prozent.<br />
Das sieht auf den ersten Blick nicht nach<br />
viel aus, übers Jahr gesehen kommt hier<br />
aber einiges zusammen – und das nicht nur<br />
für eine Versicherung: In vielen Haushalten<br />
laufen mehrere Polizzen wie Kfz-Haftpflicht,<br />
Haushalts- und Eigenheim-, Lebensoder<br />
private Unfallversicherung, Rechtsschutz<br />
und so weiter. Das macht schnell<br />
einmal mehrere Hundert Euro pro Jahr nur<br />
für die unterjährige Prämienzahlung aus.<br />
Doppeleffekt bei Kfz<br />
Bei der Kfz-Haftpflichtversicherung wirken<br />
sich monatliche, viertel- oder halbjährliche<br />
Prämienzahlungen sogar doppelt negativ<br />
aus: Einerseits erhöht sich dadurch die an<br />
den Versicherer gezahlte Prämie, andererseits<br />
auch die motorbezogene Versicherungssteuer,<br />
welche die Versicherungsunternehmen<br />
mit den Kfz-Haftpflichtprämien<br />
für das Finanzamt einheben und<br />
gleich an den Fiskus weiterleiten (siehe<br />
Kasten „Motorbezogene Versicherungssteuer“).<br />
Beispiel: Für einen Golf mit einer<br />
Leistung von 90 kW, einer monatlichen Prämie<br />
von 145 Euro (100 Euro Versicherungsprämie<br />
+ 45 Euro motorbezogene Versicherungssteuer)<br />
und einem sechsprozentigen<br />
Unterjährigkeitszuschlag fallen bei monatlicher<br />
Zahlung um 67,92 Euro mehr Versicherungsprämie<br />
und um 49,10 Euro mehr<br />
motorbezogene Versicherungssteuer an.<br />
Durch die Umstellung auf jährliche Zahlweise<br />
ließen sich allein in einem Jahr und nur bei<br />
der Kfz-Versicherung 117 Euro ersparen.<br />
Innerhalb von fünf Jahren sind es also fast<br />
600 Euro, die allein in der Autoversicherung<br />
durch eine unterjährige Zahlungsweise anfallen.<br />
Insbesondere ist auch bei Lebensversicherungen<br />
dieser Zuschlag vielen Verbrauchern<br />
nicht bewusst – und schmälert so die<br />
Rendite. Würde vonseiten der Versiche-<br />
BEISPIEL KFZ-VERSICHERUNG. VW Golf mit 90 kW, versichert bei Allianz:<br />
Durch Umstellung auf jährliche Zahlungsweise (Gesamtprämie 1.623,12 €) spart man bis zu 117 Euro pro Jahr!<br />
monatliche Zahlung<br />
Gesamtjahresprämie<br />
inkl. Unterjährigkeitszuschlag<br />
1.740,14 €<br />
Ersparnis*<br />
Versicherungsprämie<br />
p.a.<br />
67,92 €<br />
Ersparnis* motorbezogene<br />
Kfz-Steuer<br />
p.a.<br />
49,10 €<br />
Ersparnis* p.a. 117,03 €<br />
*bei Umstellung auf jährliche Zahlungsweise<br />
vierteljährliche Zahlung<br />
Gesamtjahresprämie<br />
inkl. Unterjährigkeitszuschlag<br />
1.719,00 €<br />
Ersparnis*<br />
Versicherungsprämie<br />
p.a.<br />
56,60 €<br />
Ersparnis* motorbezogene<br />
Kfz-Steuer<br />
p.a.<br />
39,28 €<br />
Ersparnis* p.a. 95,89 €<br />
*bei Umstellung auf jährliche Zahlungsweise<br />
halbjährliche Zahlung<br />
Gesamtjahresprämie<br />
inkl. Unterjährigkeitszuschlag<br />
1.686,54 €<br />
Ersparnis*<br />
Versicherungsprämie<br />
p.a.<br />
33,96 €<br />
Ersparnis* motorbezogene<br />
Kfz-Steuer<br />
p.a.<br />
29,46 €<br />
Ersparnis* p.a. 63,42 €<br />
*bei Umstellung auf jährliche Zahlungsweise<br />
Illustrationen: Aphasara, owncham / Shutterstock.com Infografik: Caroline Müllner<br />
40 KONSUMENT 7 /<strong>2018</strong>
A<br />
rungsunternehmen dezidiert darauf hingewiesen,<br />
so würden wohl viele Verbraucher<br />
die günstigere Zahlungsweise wählen.<br />
Denn wer akzeptiert etwa bei einem<br />
Kreditvertrag einen Effektivzinssatz (also<br />
inklusive aller anfallenden Nebenkosten)<br />
von 10 oder gar 20 Prozent?<br />
A<br />
Republik Österreich<br />
Zulassungsbescheinigung<br />
Teil 1<br />
A 29301847<br />
Neuer VKI-Onlinerechner<br />
Wer sich nun für seine Polizze(n) vor Augen<br />
führen möchte, was ihn die unterjährige<br />
Zahlweise kostet und wie viel er sich bei<br />
einmal jährlicher Prämienzahlung sparen<br />
könnte, der kann das mit dem neuen<br />
VKI-Unterjährigkeitszuschlagsrechner<br />
tun: Unter www.vki.at/<br />
ujz.at finden Sie ein einfach zu<br />
bedienendes Online-Tool, das<br />
anhand einiger Angaben das<br />
jährliche Einsparpotenzial aufzeigt.<br />
Illustrationen: owncham, hvostik/Shutterstock.com Caroline Müllner<br />
Keine Angst vor Jahreszahlung<br />
Wer vor den großen Einmalbeträgen<br />
zurückschreckt, sollte sich zwei mögliche<br />
Wege überlegen. Der erste: ein Jahr lang<br />
monatlich oder vierteljährlich die doppelte<br />
Prämie einzahlen – und zwar den einen Teil<br />
auf das Konto des Versicherers, den anderen<br />
auf ein Sparkonto. Dann kann nach<br />
einem Jahr die gesamte Jahresprämie im<br />
Vorhinein beglichen werden (und theoretisch<br />
bleibt sogar noch etwas übrig, da die<br />
Jahresrate geringer ausfällt als die monatlichen<br />
Teilzahlungen). Danach wird die<br />
nächste Jahresprämie immer monatlich auf<br />
dem Sparkonto angespart und dann auf<br />
einmal beglichen.<br />
Der zweite Weg: bei mehreren Polizzen die<br />
Hauptfälligkeiten über das Jahr verteilen,<br />
möglichst auch abgestimmt auf andere<br />
größere Posten wie zum Beispiel die Öffi-<br />
Jahreskarte oder eine Jahrespachtgebühr.<br />
So wird nicht alles im Jänner fällig, sondern<br />
zunächst beispielsweise nur die Kfz-Haftpflicht,<br />
im März dann die Haushaltsversicherung,<br />
im Juli die private Unfallversicherung<br />
und so weiter.<br />
VKI-TIPPS<br />
Einmal im Jahr. Wer seine Versicherungsprämien<br />
für Kfz-Haftpflicht, Haushaltsversicherungs-<br />
und andere Polizzen<br />
halbjährlich, vierteljährlich oder gar<br />
monatlich begleicht, den kostet das einige<br />
Hundert Euro mehr als bei jährlicher<br />
Zahlung.<br />
Schwarz auf weiß. Errechnen Sie<br />
mit dem VKI-Unterjährigkeitszuschlags-<br />
Rechner für alle Ihre Polizzen, wie viel<br />
Sie sich bei jährlicher Zahlweise ersparen<br />
würden: www.vki.at/ujz.<br />
Problemlose Umstellung. Der<br />
Wechsel von monatlicher auf jährliche<br />
Zahlweise ist im Normalfall zur jeweiligen<br />
Hauptfälligkeit möglich, bei vielen<br />
Versicherern ist aber auch eine unterjährige<br />
Änderung der Zahlungsmodalitäten<br />
möglich. Am besten den Versicherungsberater<br />
kontaktieren und Änderungswünsche<br />
bekannt geben.<br />
Motorbezogene Versicherungssteuer<br />
Neben der Mineralölsteuer (MöSt) und der Normverbrauchsabgabe (NoVA) fällt bei<br />
Autos auch die motorbezogene Versicherungssteuer an. Während die NoVA beim Kauf<br />
und die MöSt je Liter Kraftstoff anfällt, wird die motorbezogene Versicherungssteuer für den<br />
Besitz eines zugelassenen Autos oder Motorrads verrechnet. Sie ging aus der als Kfz-Steuer<br />
bezeichneten Abgabe zur Bereitstellung<br />
der Straßeninfrastruktur hervor und richtet<br />
sich nach der Leistung (kW) des Verbrennungsmotors.<br />
Reine Elektroautos sind deshalb auch<br />
von der motorbezogenen Versicherungs steuer<br />
befreit, Autos mit Range-Extender und<br />
Hybrid-Pkw jedoch nicht. Bei Motorrädern<br />
errechnet sich die jährliche motorbezogene<br />
Versicherungssteuer nach dem Hubraum.<br />
Kosten pro Kilowatt<br />
1 bis 24 Kilowatt 0 Euro<br />
25 bis 90 Kilowatt 0,62 Euro<br />
91 bis 110 Kilowatt 0,66 Euro<br />
> 111 Kilowatt 0,75 Euro<br />
Daraus ergibt sich die jeweilige Steuerbelastung, die im Rahmen der Kfz-Haftpflichtversicherung<br />
von den Versicherungsunternehmen eingehoben und direkt an den Fiskus<br />
weitergeleitet wird. Wird die motorbezogene Versicherungssteuer nicht jährlich bezahlt,<br />
erhöht sie sich um 6 Prozent (halbjährlich), 8 Prozent (vierteljährlich) bzw. 10 Prozent<br />
(monatlich) – auch dann, wenn der Versicherer für seine Prämienzahlungen auf Aufschläge<br />
verzichtet.<br />
KONSUMENT 7 /<strong>2018</strong> 41
Pflegende Angehörige<br />
Allein gelassen<br />
Viele pflegebedürftige Menschen wollen lieber in den eigenen vier Wänden leben und<br />
nicht in eine Pflegeeinrichtung übersiedeln. Ohne die Unterstützung ihrer Angehörigen<br />
wäre dies meist nicht möglich. Wir haben zwei pflegende Angehörige besucht.<br />
Dr. Christa Koenne<br />
Christa Koenne machte bereits als Kind ihre<br />
ersten Erfahrungen, was die Pflege eines<br />
hilfsbedürftigen Angehörigen anbelangt.<br />
Durch eine lebensbedrohliche Herzmuskelentzündung<br />
während der Schwangerschaft,<br />
war ihre Mutter nach einem Kaiserschnitt<br />
physisch und psychisch in einem sehr schlechten<br />
Zustand. Weil ihr Vater sechs Wochen<br />
vorher verstorben war, war Christa mit ihren<br />
elf Jahren die Älteste im Haus, die sich um<br />
Mutter und Neugeborenes kümmern konnte.<br />
„Ich war völlig überfordert mit der Situation.<br />
Aber ich hatte keine Wahl. Es wurde von mir<br />
verlangt und ich habe die Erwartung erfüllt,<br />
auch wenn ich tief verunsichert war.“<br />
Dass Pflege und Betreuung auch etwas<br />
völlig anderes sein kann, erlebte Christa<br />
Koenne, als sie selbst Mutter wurde: „So<br />
selbstverständlich, wie ich als Kind für<br />
meine Mutter da war, war ich es natürlich<br />
für meine Kinder. Die Aufgabe war vergleichbar,<br />
die Erfahrung eine völlig andere.<br />
Als Kind war es belastend, die eigene<br />
Mutter zu pflegen. Als Mutter war es erfüllend,<br />
sich um die eigenen Kinder zu kümmern.“<br />
30 Jahre später ist es wieder ihre<br />
Mutter, die auf Christa Koennes Hilfe angewiesen<br />
ist. „Mein Bruder und ich haben<br />
ihr versprochen, dass sie einmal nicht ins<br />
Heim muss. So habe ich sie zu mir nach<br />
Hause geholt“, sagt sie. Zu dieser Zeit ist<br />
Dr. Christa Koenne als Direktorin eines<br />
großen Gymnasiums in Wien gefordert. Um<br />
die Pflege der Mutter bewältigen zu können,<br />
ist sie auf die Unterstützung durch eine<br />
24-Stunden-Hilfe angewiesen.<br />
In der Wahrnehmung ihrer Freunde und<br />
Bekannten ist es „das Beste, was ihrer<br />
Mutter passieren kann“, für die Pädagogin<br />
ist die Pflege der eigenen Mutter alles andere<br />
als unproblematisch. „Ich hatte nie eine<br />
unbelastete Beziehung zu meiner Mutter,<br />
und die Überforderung der 11-Jährigen<br />
wirkte immer noch nach. Ich hatte es ihr versprochen,<br />
sie zu pflegen, innerlich habe ich<br />
es abgelehnt. Nach der Arbeit habe ich das<br />
Heimgehen hinausgezögert, gut gefühlt<br />
habe ich mich damit nicht.“ Die Tochter<br />
spürt, dass die Mutter sich nach körperlicher<br />
Nähe sehnt, danach, in den Arm genommen<br />
und gestreichelt zu werden. Doch es ist<br />
Christa Koenne nicht möglich, ihrer Mutter<br />
das zu geben. Zweieinhalb Jahre dauert die<br />
Pflegezeit, dann stirbt die Mutter.<br />
Problem Emotionalität<br />
Die Pflege anderer Menschen begleitet<br />
Christa Koenne weiter. Vor zweieinhalb<br />
Jahren hatte ihr Lebensgefährte einen<br />
Schlaganfall und ist seither auf Hilfe angewiesen.<br />
Wieder macht sie die Erfahrung,<br />
dass die Wahrnehmung von außen und<br />
eigenes Empfinden auseinanderklaffen. „In<br />
Interessengemeinschaft pflegender Angehöriger<br />
Die Angehörigen von pflegebedürftigen Menschen leisten einen Großteil der Pflegearbeit in Österreich.<br />
Ohne sie würde das Pflegesystem nicht funktionieren. Anerkennung für ihre Arbeit, etwa in<br />
Form finanzieller Unterstützung durch den Staat, gibt es jedoch kaum. Bezeichnenderweise ist es<br />
ein privater Verein, die „Interessengemeinschaft pflegender Angehöriger“, der sich maßgeblich für<br />
ihre Belange einsetzt. Die Interessengemeinschaft pflegender Angehöriger wurde im Jahr 2010<br />
gegründet und wird bis heute ehrenamtlich geführt. Unterstützt wird der Verein vom Roten Kreuz,<br />
von AUVA, UNIQA, der Wiener Städtischen und der Donau Vienna Insurance Group. Zudem erhält die<br />
Interessengemeinschaft pflegender Angehöriger Fördermittel aus dem Bundesministerium für<br />
Arbeit, Soziales, Gesundheit und <strong>Konsument</strong>enschutz.<br />
Pflegende Angehörige, die Unterstützung benötigen, können sich unter der Rufnummer<br />
01 589 00-328 oder über die Mailadresse office@ig-pflege.at an die Interessengemeinschaft pflegender<br />
Angehöriger, Wiedner Hauptstraße 32, 1040 Wien, wenden. In Wien kann nach Anmeldung<br />
auch ein persönlicher Termin (Dienstag bis Donnerstag von 9 bis 14 Uhr) vereinbart werden.<br />
meinem sozialen Umfeld heißt es, was für<br />
ein Glück, dass er mich hat, doch ich spüre<br />
immer mehr, dass ich seinen Bedürfnissen<br />
nicht entsprechen kann“, sagt Christa<br />
Koenne. Und sie fügt hinzu: „Die Emotionalität<br />
ist für mich das größte Problem bei der<br />
Pflege von Angehörigen, denn die bereits<br />
vorhandenen Gefühle werden dadurch erheblich<br />
verstärkt.“ Die Kraft und Energie,<br />
um selbst mit der Situation fertigzuwerden,<br />
schöpft die mittlerweile 75-Jährige vor<br />
allem auch daraus, dass sie nach wie vor<br />
beruflich tätig ist. Derzeit arbeitet sie an<br />
einem Projekt für den Stadtschulrat Wien<br />
zu Urbanität und Bildung.<br />
Konstantin Prager<br />
Auch Konstantin Prager wird schon in<br />
jungen Jahren damit konfrontiert, was ein<br />
Pflegefall in der Familie bedeutet. Im Jahr<br />
2008 hatte seine Mutter einen Unfall. Seither<br />
betreuen der heute 24-Jährige und sein<br />
Vater die Querschnittgelähmte gemeinsam.<br />
„Ich war in einem Pfadfinderlager, als<br />
ich vom Unfall erfuhr. Es war natürlich ein<br />
Schock, aber für mich war sofort völlig klar,<br />
dass ich für meine Mutter da sein werde“,<br />
sagt Konstantin Prager. Das Leben des damals<br />
14-Jährigen ändert sich von Grund<br />
auf. Noch während seine Mutter im Spital<br />
liegt, übersiedeln er und sein Vater in eine<br />
barrierefreie Wohnung. Ein Jahr nach dem<br />
Unfall kommt die Patientin nach Hause.<br />
Die Betreuung der Mutter beeinflusst Konstantins<br />
Alltag bis heute. Der Tagesablauf<br />
folgt einem exakten Zeitplan. „Meine Kindheit<br />
war mit einem Schlag zu Ende. Ich hatte<br />
genug Konflikte mit mir selber auszumachen.<br />
Plötzlich waren meine Eltern, die<br />
für mich immer stark und unbesiegbar gewesen<br />
waren, verletzlich“, sagt Konstantin<br />
Prager. Der Jugendliche litt unter seinen<br />
Ängste und dem Gefühl, der Herausforderung<br />
nicht gewachsen zu sein. Nach außen<br />
versuchte er, Stärke zu zeigen. „Zum Glück<br />
erkannte mein Vater, in was für einer Situation<br />
ich mich befand, und ermöglichte mir<br />
eine Psychotherapie.“ Zwei Jahre lang war<br />
Konstantin Prager in Therapie. Dass er an<br />
Foto: BlurryMe/Shutterstock.com<br />
42 KONSUMENT 7 /<strong>2018</strong>
der Situation nicht zerbrach, schreibt er der<br />
Unterstützung zu, die er aus seiner Familie<br />
und seinem sozialen Umfeld erfuhr.<br />
Selbst erarbeiten<br />
Die Pflegetätigkeit ist anfangs mühsam und<br />
beschwerlich. „Wir hatten keine Ahnung. Wir<br />
wussten nicht einmal, wie man Wundverbände<br />
wechselt. Mein Vater und ich sind ins<br />
Spital gefahren und haben uns zeigen lassen,<br />
wie das geht. Auch was die Organisation von<br />
Pflege anbelangt und wie das Sozialsystem<br />
funktioniert, sagt einem niemand. Man muss<br />
sich das alles selber erarbeiten. Es wird einfach<br />
erwartet, dass die Angehörigen alles<br />
regeln und mit dem Pflegegeld, das vom<br />
Staat gezahlt wird, das Auskommen finden.<br />
Mit einem Betrag, der gelinde gesagt eine<br />
Frechheit ist“, kritisiert Konstantin Prager.<br />
Inzwischen lebt Konstantin Prager in einer<br />
eigenen Wohnung in unmittelbarer Nähe zu<br />
seinem Elternhaus. Er weiß, dass der Tag<br />
kommen wird, an dem die Familie den<br />
Pflegeaufwand nicht mehr alleine wird bewältigen<br />
können und er und sein mittlerweile<br />
72-jähriger Vater auf eine professionelle<br />
Pflegekraft angewiesen sein werden. Für die<br />
Zukunft wünscht sich Konstantin Prager vor<br />
allem, dass die Anerkennung für pflegende<br />
Angehörige nicht länger nur auf symbolische<br />
Gesten beschränkt bleibt. „Sie muss dort<br />
ansetzen, wo sie dringend gebraucht wird.<br />
Es bedarf endlich einer gebührenden finanziellen<br />
Unterstützung durch den Staat.“<br />
MEHR ZUM THEMA<br />
Der Pflege-Ratgeber<br />
2. Auflage, broschiert,<br />
316 Seiten, € 24,90<br />
www.konsument.at/<br />
pflege-ratgeber<br />
Bestellungen<br />
Tel. 01 588 774<br />
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E-Mail: kundenservice@konsument.at<br />
Onlineshop www.konsument.at/shop<br />
Foto: Christian Anderl<br />
Wie kam es zur Gründung der IG?<br />
Im Jahr 2010 habe ich als ehemalige Angestellte<br />
des Österreichischen Roten Kreuzes<br />
an einer Veranstaltung der Allgemeinen<br />
Unfallversicherungsanstalt (AUVA) zum<br />
Thema Pflege und Gesundheit teilgenommen.<br />
Dort habe ich viele pflegende Angehörige<br />
kennengelernt. Fast alle sagten,<br />
dass sie sich alleine fühlen und nicht<br />
wissen, wie sie mit der Situation umgehen<br />
sollen. Ein Ergebnis der Veranstaltung war,<br />
dass dringender Bedarf für eine Vertretung<br />
der pflegenden Angehörigen besteht.<br />
Wie viele Menschen in Österreich<br />
sind in die Pflege ihrer Angehörigen<br />
involviert?<br />
Dazu gibt es nur Schätzungen. Wir haben<br />
rund 450.000 Bezieherinnen und Bezieher<br />
von Pflegegeld. Wenn man annimmt,<br />
dass auf jeden dieser Menschen zwei bis<br />
drei Familienangehörige kommen, die in<br />
irgendeiner Form unterstützend tätig sind,<br />
kann man wohl davon ausgehen, dass es<br />
bis zu eine Million pflegende Angehörige<br />
sind.<br />
Was für eine Unterstützung bietet die<br />
Interessengemeinschaft?<br />
Wir bieten die Möglichkeit zu einem<br />
Beratungsgespräch und liefern vor allem<br />
Informationen rund um die Pflege zu Hause:<br />
Wo bekomme ich welche Unterstützung,<br />
wie kann ich Vorsorge treffen, um im<br />
Fall eines Falles bestmöglich vorbereitet zu<br />
sein. Wir haben in jedem Bundesland eine<br />
Koordinatorin bzw. einen Koordinator und<br />
in Wien eine auf Teilzeitbasis angestellte<br />
Koordinatorin.<br />
Interview mit Birgit Meinhard-Schiebel<br />
Präsidentin der Interessengemeinschaft pflegender Angehöriger<br />
Das Gesundheitssystem profitiert enorm<br />
Wo wünschen Sie sich mehr staatliche<br />
Unterstützung?<br />
Wir bräuchten ein für die individuellen<br />
Bedürfnisse maßgeschneidertes Angebot.<br />
Derzeit kann man nur zwischen Besuchsdienst,<br />
Heimhilfe und 24-Stunden-Pflege<br />
wählen, dazwischen gibt es kaum etwas.<br />
Viele bräuchten aber nur stundenweise<br />
Unterstützung bzw. Unterstützung für bestimmte<br />
Tätigkeiten. Dringend erforderlich<br />
wäre eine jährliche Valorisierung des Pflegegeldes,<br />
und es fehlt in Österreich an einer<br />
flächendeckenden, kostenlosen Beratung.<br />
Ideal wäre, wenn es eine Person gäbe (eine<br />
Gemeindepflegerin bzw. einen Gemeindepfleger),<br />
die als Drehscheibe fungiert und<br />
mehrere Familien zugleich betreut – helfende<br />
Hand und Vertrauensperson in einem.<br />
Woran scheitert es?<br />
Es wird behauptet, die finanziellen Ressourcen<br />
seien nicht vorhanden. Das stimmt aber<br />
nicht. Das Gesundheitssystem profitiert<br />
enorm durch die Arbeit der pflegenden<br />
Angehörigen. Schätzungen zufolge macht<br />
die Wertschöpfung drei Milliarden Euro pro<br />
Jahr aus. 80 Prozent der pflegenden Angehörigen<br />
sind Frauen. Diejenigen, die noch im<br />
Erwerbsleben stehen, geben häufig ihre Erwerbstätigkeit<br />
teilweise oder ganz auf, um<br />
die Pflege bewältigen zu können. Für sie<br />
kann das beim eigenen Pensionsantritt nachteilige<br />
Folgen haben und sie in die Armutsfalle<br />
führen. Dazu kommt, dass viele durch die<br />
körperliche und psychische Belastung auch<br />
selbst öfter krank werden, wodurch wiederum<br />
Kosten für das Gesundheitssystem entstehen,<br />
anstatt es zu entlasten. Ein Teufelskreis,<br />
den es zu durchbrechen gilt.<br />
KONSUMENT 7 /<strong>2018</strong> 43
??????????? Abo-Scheck des Monats<br />
Gewusst wie<br />
Das Smartphone ist die elektronische Version der sprichwörtlichen<br />
eierlegenden Wollmilchsau. Doch wer alle<br />
Möglichkeiten nutzen möchte, muss sie auch kennen.<br />
100 Smartphone-Tipps<br />
208 Seiten<br />
Für Abonnenten zum Vorzugspreis<br />
von nur 15 € (statt 19,90 €) + Versand<br />
bis 25. Juli <strong>2018</strong> bestellbar<br />
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100smartphonetipps<br />
Das Smartphone ist aus unserem Alltag<br />
nicht mehr wegzudenken, der<br />
Umgang damit scheinbar selbstverständlich.<br />
Tatsache ist aber, dass die<br />
meisten Nutzer angesichts der Funktionsvielfalt<br />
der aktuellen Modelle<br />
deren Möglichkeiten bei weitem nicht<br />
ausschöpfen, sie oft auch nicht im<br />
Detail kennen. Natürlich sind nicht alle<br />
davon notwendig oder sinnvoll und<br />
manches ist aus Sicht des Datenschutzes<br />
sogar bedenklich. In unseren 100<br />
ausgewählten Smartphone-Tipps<br />
haben wir die wichtigsten Themenbereiche<br />
abgedeckt. Mithilfe dieses<br />
Buches lernen Sie Ihr Android-Smartphone<br />
besser kennen und nutzen. Sie<br />
bekommen Einblicke in die Vorgänge<br />
hinter dem bunten Bildschirm, um zu<br />
verstehen, was es mit bestimmten<br />
Funktionen, Einstellungen und Berechtigungen<br />
auf sich hat. Und Sie<br />
erhalten konkrete Anleitungen, was<br />
Sie tun können, um eine Spur anonymer<br />
und sicherer unterwegs zu sein.<br />
Bestellungen<br />
Tel. 01 588 774 | Fax 01 588 77-72<br />
E-Mail: kundenservice@konsument.at<br />
Onlineshop www.konsument.at/shop<br />
44 KONSUMENT 6/<strong>2018</strong> 7/<strong>2018</strong><br />
Hinsichtlich ihrer Leistungsdaten und ihres<br />
Funktionsumfangs machen die aktuellen<br />
Smartphone-Modelle in vieler Hinsicht<br />
dem Computer Konkurrenz. Das bedeutet<br />
aber auch, dass es nicht immer ganz einfach<br />
ist, alle Möglichkeiten zu finden.<br />
Nach dem bewährten Vorbild unserer<br />
Computer-Tipps haben wir in einem neuen<br />
Buch 100 Smartphone-Tipps für Android<br />
zusammengestellt. Darin geht es um Themen<br />
wie die WLAN-Nutzung, den E-Mail-<br />
Versand oder das Anordnen von Apps auf<br />
dem Display wie auch um den mobilen<br />
Medienkonsum (Musik, TV, Bücher) oder<br />
um Fragen des Datenschutzes, der Privatsphäre<br />
und der Sicherung der auf dem<br />
Gerät vorhandenen Daten. Hier zwei Beispiele<br />
aus dem Buch:<br />
Dateien lokal austauschen<br />
Unter >>Einstellungen/WLAN>WiFi<br />
Direct>WLAN DirectTeilen>SendenFrei gebenFertig
Aus der digitalen Welt<br />
Von Gernot Schönfeldinger<br />
Bits & Bytes<br />
Smartphone-Tipp<br />
In-App-Käufe verhindern<br />
In-App-Käufe sind eine potenzielle Kostenfalle.<br />
Sie können irrtümlich erfolgen oder<br />
wenn man dem Nachwuchs das Handy<br />
überlässt. Als Android-Nutzer sichern Sie<br />
sich ab, indem Sie im Google Play Store<br />
unter >>Einstellungen>Einstellungen/Allgemein>EinschränkungenPassworteinstellungen>Symbolleisten>AdresseAdresse
Patientenrechte<br />
TEST<br />
Medikamente<br />
Operationsfolgen<br />
In den meisten Fällen geht es Patienten nach einer Operation<br />
besser als davor. Doch manchmal läuft es leider nicht nach Plan.<br />
Das kann unterschiedliche Gründe und rechtliche Folgen haben.<br />
Dismenol<br />
Bei leichten bis mäßig<br />
starken Schmerzen<br />
und Fieber<br />
Foto: sebra/Shutterstock.com<br />
Unsere Kooperation<br />
mit der Patientenanwaltschaft<br />
In dieser Rubrik berichten wir über Fälle, mit denen österreichische<br />
Patientenanwältinnen und -anwälte befasst sind.<br />
Kärnten<br />
Patientenanwaltschaft Kärnten<br />
Völkermarkter Ring 31, 9020 Klagenfurt<br />
Tel. 0463 572 30<br />
Fax 0463 572 30-57100<br />
E-Mail: patientenanwalt@ktn.gv.at<br />
www.patientenanwalt-kaernten.at<br />
46 KONSUMENT 7/<strong>2018</strong><br />
Die Fälle. Frau A. hatte beim Gehen nie<br />
Probleme. Durch einen schweren Sturz erlitt<br />
sie einen Oberschenkelbruch und erhielt<br />
eine künstliche Hüfte. Danach war das<br />
operierte Bein um drei Zentimeter länger.<br />
Die Patientin kann seither nicht mehr ohne<br />
Spezialschuhe gehen.<br />
Herr B. hatte starke Abnützungserscheinungen<br />
im Hüftgelenk. Bei der Operation brach<br />
ein Stück seines Oberschenkelknochens ab<br />
und musste mit einer Platte fixiert werden.<br />
Dabei wurde ein Nerv verletzt. Herr P. braucht<br />
seither Krücken zum Gehen.<br />
Frau C. hatte nach mehreren Hüftoperationen<br />
bereits einen sehr dünnen Oberschenkelknochen.<br />
Obwohl ihr die Ärzte zu einer<br />
Versteifungsoperation rieten, wollte sie<br />
un bedingt ein Hüftimplantat. Bei der OP<br />
brach der Oberschenkelknochen. Das Hüftimplantat<br />
hielt nicht, eine Versteifung war<br />
nicht mehr möglich. Die Patientin kann sich<br />
seither nur noch mit Krücken vorwärtsbewegen<br />
und leidet unter ständigen Schmerzen.<br />
Intervention. Alle drei Personen suchten<br />
um Unterstützung bei der Patientenanwaltschaft<br />
Kärnten an. Bei Frau A. kam<br />
ein Gutachten zu dem Schluss, dass der<br />
Unterschied von drei Zentimetern bei den<br />
Beinlängen auf einen Operationsfehler<br />
zurückzuführen sei, der nicht im Rahmen<br />
des Akzeptablen liege. Frau A. erhielt von<br />
der Haftpflichtversicherung des Krankenhauses<br />
eine Schadenersatzzahlung.<br />
Bei Herrn B. stellte ein Gutachter fest, dass<br />
die Ärzte trotz der massiven Verletzung bei<br />
der Operation korrekt vorgegangen seien.<br />
Herr B. war vor der Operation ordnungsgemäß<br />
auf die möglichen Risiken hingewiesen<br />
worden und hatte dies auch schriftlich<br />
bestätigt. Die Haftpflichtversicherung des<br />
Krankenhauses lehnte daher eine Schadenszahlung<br />
ab. Die Patientenanwaltschaft<br />
konnte jedoch eine Leistung aus dem Entschädigungsfonds<br />
erwirken.<br />
Auch Frau C. war vor der Operation korrekt<br />
über das Risiko aufgeklärt worden, dass<br />
der Knochen bei der Operation leicht brechen<br />
könne. Dennoch hatte sie auf dem<br />
Hüftimplantat beharrt und die von den<br />
Ärzten empfohlene Versteifungsoperation<br />
abgelehnt. Für Frau C. konnte daher keine<br />
Entschädigung durchgesetzt werden.<br />
Fazit. Die überwiegende Zahl der Operationen<br />
bringt für Patienten eine erhebliche<br />
Verbesserung ihrer Lebensqualität. In seltenen<br />
Fällen kommt es allerdings zu einer<br />
Verschlechterung der Situation. Inwieweit<br />
die Patienten dann eine Entschädigung erhalten<br />
oder nicht, hängt vor allem davon<br />
ab, ob ein schuldhaftes Verhalten seitens<br />
des OP-Teams vorliegt und ob korrekt über<br />
die möglichen Operationsrisiken informiert<br />
wurde. Ebenfalls eine Rolle spielt, wie groß<br />
der eingetretene Schaden ist.<br />
Geeignet bei leichten bis mäßig starken<br />
Schmerzen und Fieber. Der Wirkstoff<br />
Ibuprofen gehört zu den nichtsteroidalen<br />
Antirheumatika (NSAR). Diese wirken<br />
entzündungshemmend und schmerzstillend.<br />
Mit steigender Dosierung und<br />
Dauer der Anwendung erhöht sich das<br />
Risiko für unerwünschte Wirkungen. Um<br />
die Gefahr von Nebenwirkungen an Herz,<br />
Magen und Nieren gering zu halten,<br />
sollen alle NSAR nur in geringstmöglicher<br />
Dosierung und nur so lange eingesetzt<br />
werden wie unbedingt erforderlich.<br />
Präparat: Dismenol Ibuprofen 200 mg<br />
Filmtabletten, Dismenol Ibuprofen<br />
400 mg Filmtabletten<br />
Wirkstoff: Ibuprofen<br />
Preis: 20 Stück 200 mg/400 mg 4,60/<br />
7,15 Euro<br />
Anwendung: Unzerkaut mit Wasser<br />
einnehmen. Auf nüchternen Magen wirkt<br />
das Mittel rascher. Die empfohlene<br />
Dosis für Erwachsene ist eine Tablette;<br />
mehr dämpft Schmerzen nicht wesentlich<br />
stärker und senkt Fieber nicht<br />
nennenswert schneller. Bis zur maximalen<br />
Tagesdosis (24 h) von 1.200 mg<br />
kann die Anwendung alle 6 Stunden<br />
(400 mg) bzw. 3 Stunden (200 mg) wiederholt<br />
werden. Ohne ärztlichen Rat<br />
nicht länger als 3 bis 4 Tage hintereinander<br />
bzw. nicht öfter als 10 Mal im Monat<br />
anwenden.<br />
Gegenanzeigen, Wechsel- und<br />
Nebenwirkungen: Nicht anwenden<br />
bei aktivem Magen-Darm-Geschwür,<br />
Blutungen im Magen-Darm-Trakt sowie<br />
Allergien auf Acetylsalicylsäure. Ärztliche<br />
Nutzen-Risiko-Abwägung bei<br />
erhöhtem Risiko für oder Behandlung<br />
von Magen-Darm-Geschwüren, Lebererkrankungen,<br />
erhöhtem Blutdruck,<br />
Herzinsuffizienz, Flüssigkeitsansammlung<br />
im Gewebe und Nierenerkrankungen.<br />
Müssen blutdrucksenkende Arzneimittel<br />
eingenommen werden, nimmt die
Fakten-Check Medizin<br />
Stoßwellentherapie<br />
Kann eine Stoßwellentherapie Schmerzen in der Ferse lindern,<br />
die durch eine Entzündung der Fußsohlen-Sehnenplatte (Plantarfaszitis)<br />
oder durch einen Fersensporn verursacht werden?<br />
Wirkung dieser Mittel ab. Bei Kombination<br />
mit cortisonhaltigen Präparaten,<br />
Acetylsalicylsäure oder anderen NSAR<br />
besteht ein erhöhtes Risiko von Magen-<br />
Darm-Schädigungen. In Kombination<br />
mit Mitteln zur Blutverdünnung besteht<br />
ein erhöhtes Risiko für innere Blutungen.<br />
Asthmatiker und Allergiker sollten<br />
Ibupro fen bei erstmaliger Anwendung<br />
unter ärztlicher Aufsicht einnehmen.<br />
Wenn heftige Magenbeschwerden auftreten,<br />
die Beine stark anschwellen,<br />
die Haut sich verstärkt rötet und juckt,<br />
Übelkeit, Erbrechen und/oder dunkel gefärbter<br />
Urin auftreten bzw. der Stuhl<br />
auffällig hell gefärbt ist, sollte unbedingt<br />
ein Arzt aufgesucht werden. Alkohol<br />
kann die schädliche Wirkung von<br />
NSAR auf Magen und Gehirn verstärken.<br />
Schwangerschaft, Kinder und ältere<br />
Menschen: Kinder unter 6 Jahren<br />
dürfen das Mittel nicht einnehmen.<br />
Kinder von 6 bis 12 Jahren und Jugendliche<br />
mit weniger als 40 kg Gewicht<br />
dürfen keine ganze Tablette einnehmen.<br />
Auch bei Jugendlichen ist die Dosis streng<br />
nach dem Beipackzettel dem Körpergewicht<br />
gemäß zu reduzieren. Wegen<br />
des Risikos von Fehlbildungen sollte das<br />
Präparat während des ersten und zweiten<br />
Schwangerschaftsdrittels nur eingenommen<br />
werden, wenn unbedingt<br />
nötig; keinesfalls jedoch im letzten<br />
Schwangerschaftsdrittel oder gar knapp<br />
vor der Geburt. Während der Stillzeit nur<br />
kurz zeitig anwenden. Da im Alter vermehrt<br />
unerwünschte Wirkungen auftreten<br />
können, sollten ältere Menschen auf<br />
die 200-mg-Filmtabletten zurückgreifen.<br />
Bewertung<br />
Die Bewertung erfolgte in Kooperation mit der<br />
deutschen Stiftung Warentest. Bewertungskriterien:<br />
Geeignet | Auch geeignet | Mit Einschränkung<br />
geeignet | Wenig geeignet<br />
Alle Artikel zum Thema unter<br />
www.konsument.at/medikamente<br />
Beweislage: mittel. Eine Stoßwellentherapie<br />
hilft wahrscheinlich, chronische<br />
Fersenschmerzen zu lindern.<br />
In vielen Fällen bessern sich die Beschwerden<br />
jedoch auch von alleine<br />
wieder.<br />
Morgens ist es am schlimmsten: Sobald<br />
Betroffene den Fuß aus dem Bett auf den<br />
Boden setzen, ist der stechende Schmerz in<br />
der Ferse da. Manchmal nehmen die Beschwerden<br />
über den Tag zu und begleiten<br />
Betroffene auf Schritt und Tritt. Im<br />
schlimms ten Fall lässt der Schmerz auch<br />
nachts nicht nach.<br />
Dahinter steckt oft eine entzündete Sehnenplatte<br />
der Fußsohle. Bei vielen verschwinden<br />
die Beschwerden nach einiger<br />
Zeit von selbst wieder. Andere haben dieses<br />
Glück jedoch nicht. Für sie gibt es mehrere<br />
Behandlungsmöglichkeiten, etwa Dehnungsübungen,<br />
physikalische Thera pien oder<br />
entzündungshemmende Medikamente.<br />
Doch nicht immer helfen diese Maßnahmen,<br />
die Schmerzen loszuwerden. Als letzte<br />
Möglichkeit bietet sich eine Operation an.<br />
Weil jede Operation auch Risiken und<br />
Nebenwirkungen hat, empfehlen manche<br />
Ärzte eine Stoßwellentherapie.<br />
Bei einer Stoßwellentherapie hält der behandelnde<br />
Arzt/die behandelnde Ärztin ein<br />
Gerät an die Fußsohle, das kurze und kraftvolle<br />
Druckimpulse abgibt. Sie fühlen sich<br />
wie Schläge mit einem kleinen Hammer an,<br />
die rasch aufeinander folgen. Viele empfinden<br />
die Behandlung als unangenehm bis<br />
schmerzhaft.<br />
In bisherigen Studien zur Stoßwellentherapie<br />
wurden Betroffene untersucht, die<br />
seit mindestens drei Monaten an Fersenschmerzen<br />
litten und bei denen andere Therapien<br />
erfolglos waren. Ein Forschungsteam<br />
des deutschen Instituts für Qualität und<br />
Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen<br />
(IQWIG) hat diese Studien analysiert und<br />
zusammengefasst. Demnach kann eine<br />
Stoßwellentherapie Schmerzen wahrscheinlich<br />
lindern. So besserten sich nach<br />
einer Stoßwellentherapie die morgendlichen<br />
Schmerzen bei 56 von 100 Personen<br />
dieser Gruppe. Allerdings trat dieser Effekt<br />
auch bei 41 von 100 Personen ein, nachdem<br />
sie eine Scheintherapie erhalten hatten.<br />
Da die Stoßwellentherapie oft als unangenehm<br />
bis schmerzhaft empfunden wird,<br />
verabreichen manche Ärzte vor der Behandlung<br />
eine örtliche Betäubung. Bei<br />
manchen Patienten treten Hautrötungen<br />
an der Fußsohle auf. Möglich sind auch<br />
blaue Flecken oder Schwellungen. In der<br />
Regel verschwinden diese unangenehmen<br />
Begleiterscheinungen nach wenigen Tagen<br />
aber wieder. Schwere unerwünschte Wirkungen<br />
treten nach einer Stoßwellentherapie<br />
nur sehr selten auf. Obwohl die vorhandenen<br />
Studien einen Vorteil der Stoßwellentherapie<br />
gegenüber einer Scheinbehandlung<br />
gezeigt haben, sind einige Fragen<br />
unbeantwortet. Unklar ist etwa, wie viele<br />
Behandlungen notwendig sind, um eine<br />
optimale Wirkung zu erzielen, und wie<br />
stark die Stoßwellen sein müssen, um die<br />
Schmerzen bestmöglich zu lindern und die<br />
Fußsohle dennoch zu schonen. Forschungsbedarf<br />
besteht auch dazu, ob es sinnvoll ist,<br />
eine Stoßwellentherapie mit anderen Behandlungsverfahren<br />
zu kombinieren. Ebenso<br />
unbekannt ist, wie lange die Schmerzlinderung<br />
anhält.<br />
Beweislage<br />
Die Bewertungen<br />
Unzureichend | Niedrig | Mittel | Hoch<br />
beziehen sich nur darauf, wie stark eine Behauptung<br />
wissenschaftlich untermauert ist und ob sie überhaupt<br />
einen Effekt hat, aber nicht darauf, wie groß<br />
dieser Effekt ist.<br />
In Kooperation mit<br />
www.medizin-transparent.at<br />
Ein Projekt der österreichischen Cochrane Zweigstelle<br />
medizin-transparent beantwortet Anfragen von<br />
<strong>Konsument</strong>en zur wissenschaftlichen Beweislage<br />
medizinischer Medienberichte. Gefördert durch<br />
die Bundesgesundheitsagentur.<br />
KONSUMENT 7/<strong>2018</strong> 47<br />
Foto: Elena Vasilchenko/Shutterstock.com
Ein Fall für den VKI<br />
<strong>Konsument</strong>enbeschwerden, die unser Beratungsteam erfolgreich erledigen konnte<br />
Meridiana<br />
Rückflug wortlos gecancelt<br />
Dr. Barbara Forster. Familie Berger war<br />
mit der italienischen Airline Meridiana nach<br />
Nosy Be (eine vor Madagaskar gelegene<br />
Insel) geflogen. Der Urlaub verging viel zu<br />
schnell. Am 25.7.2016 sollte es um 9.10 Uhr<br />
für die vierköpfige Familie von Nosy Be mit<br />
dem Flugzeug wieder zurück nach Mailand<br />
gehen.<br />
Doch es kam anders. Nachdem Familie Bergers<br />
Hotelier am 24.7. vergeblich auf Gäste aus Mailand gewartet hatte,<br />
teilte er Frau Berger mit, dass das Flugzeug in Mailand nicht gestartet<br />
war. Folglich würde wohl auch der Rückflug nach Mailand am<br />
Morgen des 25.7. ausfallen.<br />
Die Bergers versuchten sofort, telefonisch von Meridiana Genaueres<br />
über ihren Rückflug zu erfahren. Doch bei der Airline war<br />
niemand zu erreichen. Sicherheitshalber fuhr die Familie am 25.7. in<br />
der Früh also zum Flughafen. Der Check-in-Schalter von Meridiana<br />
war allerdings geschlossen, und es war niemand vor Ort, der ihnen<br />
weiterhelfen konnte.<br />
Vielleicht hatte die Airline online Informationen bereitgestellt?<br />
Fehlanzeige. Auf der Website von Meridiana waren keinerlei<br />
Hinweise darüber zu finden, wie die auf den ausgefallenen Flug<br />
gebuchten Passagiere nach Mailand kommen sollten. Familie<br />
Berger versuchte, sich bei der Airline, den Flughäfen Mailand und<br />
Nosi Be kundig zu machen, und nach zahlreichen Telefonaten<br />
war es schließlich so weit: Sie konnten noch am selben Tag, um<br />
23.10 Uhr, nach Mailand fliegen.<br />
Wieder daheim, beauftragte Frau Berger einen Rechtsanwalt. Er<br />
forderte von Meridiana pro Person 600 € als Ausgleichszahlung<br />
nach der Fluggastrechte-Verordnung sowie 65 € Telefonkostenersatz.<br />
Meridiana sagte zunächst zu, die Zahlung zu leisten, doch<br />
das Geld wurde nicht überwiesen.<br />
Nach einem Jahr vergeblichen Wartens wandte sich Frau Berger<br />
schließlich hilfesuchend an unser Europäisches Verbraucherzentrum<br />
(EVZ) Österreich. Wir intervenierten gemeinsam mit<br />
dem EVZ Italien kostenlos für Familie Berger bei der Fluglinie und<br />
hatten damit rasch Erfolg. Meridiana zahlte umgehend die geforderten<br />
2.465 €.<br />
Europa-Akademie Dr. Roland<br />
Entgegenkommend reagiert<br />
Mag. Elisabeth Barth. Herr Tanerer hatte<br />
mit der Europa-Akademie Dr. Roland einen<br />
Schulvertrag ab September 2017 abgeschlossen.<br />
Doch er konnte dem Unterricht wegen<br />
massiver Konzentrationsprobleme nicht folgen<br />
und brach den Schulbesuch im Dezember<br />
2017 ab. Seine Konzentrations- und Aufmerksamkeitsstörung<br />
wurde fachärztlich bestätigt.<br />
Wir ersuchten die Europa-Akademie<br />
Dr. Roland um eine kulante Lösung – genauer: um eine vorzeitige<br />
Vertragsauflösung, Rückerstattung der gezahlten Raten ab Jänner<br />
<strong>2018</strong> und Erlass der noch offenen Ratenzahlung. Das ärztliche Attest<br />
legten wir unserem Schreiben bei. Bei Dr. Roland reagierte man entgegenkommend:<br />
Auf die bis Vertragsende offenen Schulgeldbeiträge<br />
wurde verzichtet, und es wurde zugesichert, die bereits bezahlten<br />
und nicht konsumierten Schulgeldbeiträge jederzeit auf einen neuen<br />
Ausbildungsvertrag anzurechnen. Wir bedanken uns dafür!<br />
Wien Energie GmbH<br />
Rechnung storniert<br />
Mag. Irene Randa. Als Frau Kossuth ihre<br />
Wohnung mit 31.3.2016 kündigte, teilte ihr die<br />
Hausverwaltung mit, dass sie den Anschluss<br />
bei Wien Energie nicht abmelden solle. Die<br />
Haus verwaltung werde alles Nötige selbst<br />
erledigen. Mehr als eineinhalb Jahre später<br />
erhielt Frau Kossuth ein Schreiben eines<br />
Inkassobüros. Im Auftrag von Wien Energie<br />
wurde von ihr für den Zeitraum 16.5.2016 bis<br />
20.7.2017 ein Betrag von 401,68 € gefordert, der durch diverse<br />
Spesen bereits auf 593,34 € angewachsen war. Anders als vereinbart<br />
dürfte der Anschluss nach Frau Kossuths Auszug weder ab- noch<br />
umgemeldet und erst mit 13.7.2017 von einer neuen Mieterin übernommen<br />
worden sein. Bis dahin war die Wohnung leer gestanden.<br />
Nachdem wir uns eingeschaltet hatten, buchte Wien Energie bzw.<br />
das Inkassobüro die an Frau Kossuth gerichtete Forderung aus.<br />
Die Namen betroffener <strong>Konsument</strong>en wurden von der Redaktion geändert.<br />
Kontakt, Hilfe, Information<br />
VKI-Beratungszentrum<br />
Telefonische Erstberatung: Tel. 01 588 77-0, Mo–Fr 9 –15 Uhr<br />
Persönliche Rechtsberatung mit Terminvereinbarung:<br />
Wien Mariahilfer Straße 81<br />
Mo und Mi 9 –18 Uhr, Di, Do, Fr 9 –16 Uhr<br />
Innsbruck Maximilianstraße 9<br />
Tel. 0512 58 68 78, Mo – Do 8 –12 Uhr<br />
Gesamtes Beratungsangebot: www.vki.at/vki-beratung<br />
Europäisches<br />
Verbraucherzentrum<br />
Hotline für grenzüberschreitende<br />
Verbraucherprobleme<br />
Tel. 01 588 77 81<br />
Mo–Fr 9 –12.30 Uhr<br />
www.europakonsument.at<br />
48 KONSUMENT 7 /<strong>2018</strong>
Gute und weniger gute Erfahrungen unserer Leser<br />
Plus | Minus<br />
Meine Mutter (95 Jahre) verwendet seit<br />
Jahren zur vollsten Zufriedenheit zum<br />
Aufstehen vom und zum Hinsetzen auf<br />
den Sessel eine tragbare elektrische<br />
Aufstehhilfe der Marke Uplift. Aus Unachtsamkeit<br />
war ich beim Bedienhebel<br />
angestoßen, und dabei ist dieser abgebrochen.<br />
Weil es schon ein älteres<br />
Modell ist, konnte mir kein Fachgeschäft bei der Ersatzteilbeschaffung<br />
weiterhelfen. Nach längerer Suche im Internet fand ich den<br />
Importeur für Katapultsitze, die Firma rehastage. Auf kurze<br />
Mail-Anfrage kam sofort Antwort und einige Tage später völlig<br />
kostenlos ein Bedienhebel mit der Post. Danke für das vorzügliche<br />
Entgegenkommen. | Josef Fleischer, Leibnitz<br />
Vom Quadcopter meines Sohnes ging nach einem Crash ein umständlich<br />
zu wechselndes Antriebsteil kaputt. Die Firma Aigner<br />
Modellbau Amstetten veranlasste einen kostenlosen Austausch<br />
– innerhalb von fünf Tagen stellte die Firma Jamara einen komplett<br />
neuen Quadcopter versandkostenfrei zu. | DI (FH) Bernhard Witek,<br />
Lechaschau<br />
Bei unserem Umzug war ein kleiner Auflagewinkel verloren gegangen.<br />
Ohne diesen Winkel ist es nicht möglich, den Lattenrost ins Bett<br />
einzulegen. Wir fragten bei der Firma Thielemeyer Markenmöbel<br />
nach, ob ein solches Teil gegen Rechnung bestellt werden kann.<br />
Tags darauf wurde geantwortet, dass uns dieses Teil kostenfrei<br />
zugesendet wird, man nur die Adresse bräuchte. | Michael Hasler,<br />
E-Mail<br />
Ich besitze seit zirka 25 Jahren ein Taschenmesser der Firma Wenger<br />
mit speziellen Werkzeugen für das Fahrrad, welches mir schon<br />
oft bei kleinen Pannen geholfen hat. Durch Unachtsamkeit fiel es<br />
mir vor Kurzem auf den Boden, wobei eine Griffschale zerbrach.<br />
Nach kurzer Rücksprache mit Victorinox Deutschland (die inzwischen<br />
die Firma Wenger übernommen hat) wurde das Messer<br />
14 Tage nach Einsenden mit zwei neuen Griffschalen, gereinigt<br />
und geölt, kostenfrei an mich retourniert. Danke für diesen tollen<br />
Service. | Markus Hofer, Lans<br />
Ich hatte meine 20 Jahre alte Füllfeder, eine Kolbenfeder der<br />
Marke Cross, am Schreibtisch liegengelassen. Durch die Wärme des<br />
Radiators hinter dem Schreibtisch hatte sich das Griffstück verformt.<br />
Das Schreibwarengeschäft Abraham im Europark Salzburg<br />
versprach, sich bei der Herstellerfirma für mich einzusetzen. Nach<br />
einiger Zeit rief das Geschäft an, meine Füllfeder sei zum Abholen.<br />
Sie hatte ein neues Griffstück und eine neue Schreibspitze erhalten.<br />
Zu zahlen war lediglich der Versandkostenanteil in Höhe von<br />
7 Euro. | Michael Eichinger, MAS, E-Mail<br />
Meine Mutter leidet an Makuladegeneration. Zum Lesen verwendet<br />
sie seit Jahren einen Kobo Touch ebook Reader. Schon<br />
mehrmals konnte das Servicecenter weiterhelfen, wenn etwas<br />
nicht funktionierte. Beim letzten Mal ließ sich aber trotz vieler<br />
Tipps durch die Helpline das Gerät nicht wieder in Gang bringen.<br />
Obwohl es keine Rechnung mehr gab, ließ Firma Kobo das alte<br />
Kobo Touch von der Spedition TNT abholen und ein neues Gerät<br />
zustellen. | Brigitte Miklautsch, Greifenburg<br />
Alternate.at<br />
Erst blockiert, dann abserviert<br />
Herr Kosik wollte beim Online-<br />
Anbieter Alternate.at mehrere<br />
Grafikkarten kaufen. Dies scheiterte<br />
daran, dass das System die Bestellung<br />
automatisch stornierte, weil<br />
es vier indentische Aufträge hintereinander nicht akzeptierte.<br />
Trotzdem wurden in der Folge alle vier Buchungen der Kreditkarte<br />
von Herrn Kosik angelastet und erst vier Tage später<br />
wieder gutgeschrieben. Auch ein weiterer Bestellversuch<br />
scheiterte aufgrund einer automatischen Stornierung, und<br />
trotzdem war der nicht unwesentliche Betrag wieder vier Tage<br />
lang auf der Kreditkarte blockiert. Verärgert beschwerte sich<br />
Herr Kosik bei Alternate.at; nicht wegen der üblichen Banklaufzeiten,<br />
sondern weil nach den von ihm nicht veranlassten<br />
Stornierungen sein Kreditkartenlimit unnötigerweise je vier<br />
Tage lang deutlich eingeschränkt war. Insgesamt schickte er<br />
zwei Beschwerdemails – und das war offenbar um eine zu viel.<br />
Alternate.at antwortete nichtssagend mit einer Schilderung<br />
der ohnehin bekannten Abläufe bei Online-Käufen. Auf die<br />
Tatsache, dass die Stornierungen nicht vonseiten Herrn Kosiks<br />
erfolgt waren, ging man nicht ein. Lieber verpasste man ihm<br />
einen neuen Status, nämlich jenen eines Ex-Kunden. Wörtliches<br />
Zitat: „Wir haben Ihr Kundenkonto gesperrt und sind an einer<br />
weiteren Geschäftsbeziehung mit Ihnen nicht mehr interessiert.<br />
Aus diesem Grund möchten wir Sie bitten, von weiteren<br />
Anfragen beziehungsweise Bestellungen abzusehen.“<br />
Trivago/Booking.com<br />
Preislotterie<br />
Wer hat sich noch nicht die Frage gestellt, worauf man sich<br />
heutzutage überhaupt noch verlassen kann? Darauf zum<br />
Beispiel, dass man bei Online-Buchungsplattformen nicht<br />
zwingend schon beim ersten Mal den besten Preis angeboten<br />
bekommt. Ein KONSUMENT-Leser hat uns – mittels Screenshots<br />
belegt – seine aufschlussreichen Erfahrungen geschildert.<br />
Es handelte sich jeweils um dasselbe Hotel und den<br />
gleichen Zimmertyp, die drei Suchanfragen wurden innerhalb<br />
eines Zeitraums von nur wenigen Minuten durchgeführt. Über<br />
Trivago auf Booking.com weitergeleitet, aber ohne Anmeldung<br />
auf Booking.com: 174 Euro pro Nacht. Über Trivago auf<br />
Booking.com weitergeleitet, diesmal mit Anmeldung auf<br />
Booking.com: 157 Euro pro Nacht. Direkteinstieg über die<br />
Booking.com-App mit Anmeldung: 111 Euro pro Nacht! Zum<br />
Vergleich wäre noch der Preis bei Direktbuchung im Hotel<br />
interessant gewesen, aber auch ohne diesen erkennt man,<br />
wie viel Einsparung ein bisschen mehr Aufwand bei der Suche<br />
bringen kann und wie viel die von den diversen Anbietern<br />
beworbenen Online-Preisvorteile tatsächlich wert sind.<br />
Die Namen betroffener <strong>Konsument</strong>en wurden von der Redaktion geändert.<br />
KONSUMENT 7 /<strong>2018</strong> 49
„Gegen Schlafprobleme<br />
empfehle ich 100 Schafe.“ –<br />
Lesen Sie mehr in unserem<br />
Apothekentest: Beratung<br />
bei Schlafstörungen, S. 28<br />
Impressum<br />
Herausgeber und Medieninhaber Verein für <strong>Konsument</strong>eninformation<br />
Linke Wienzeile 18, 1060 Wien, ZVR-Zahl 389759993<br />
Geschäftsführung Dr. Josef Kubitschek, Mag. Dr. Rainer Spenger<br />
Kontakt Redaktion Tel. 01 588 77-0, Fax 01 588 77-74,<br />
konsument@vki.at, www.konsument.at, www.vki.at<br />
Redaktion Gerhard Früholz (Chefredakteur), Roswitha Dienstl, Günter Hoy,<br />
Margit Hüttinger, Dipl.Biol. Bernhard Matuschak, Mag. Gernot Schönfeldinger,<br />
Mag. Michaela Schreiner, Dr. Elisabeth Spanlang, Markus Stingl, Dr. Manfred Tacha,<br />
Doris Vajasdi<br />
An dieser Ausgabe haben mitgearbeitet Mag. Edith Geyer, Christine Mikovits<br />
Bakk.phil., Robert Scheifler, Mag. Susanne Spreitzer, Leszek Wisniewski<br />
Grafische Gestaltung VKI/Herstellung<br />
Titelbilder Ganna Martysheva, Africa Studio, VGstockstudio, Syda Productions,<br />
Maria Symchych, Zapp2Photo/Shutterstock.com<br />
Titelbild AK-Tirol Ganna Martysheva/Shutterstock.com<br />
Fotos Textteil VKI (wenn nicht anders angegeben)<br />
Druck Leykam Druck GmbH & Co KG, 7201 Neudörfl<br />
Verlags- und Herstellungsort Wien<br />
Grundlegende Richtung Objektive, firmenunabhängige <strong>Konsument</strong>eninformation<br />
Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil dieser Zeitschrift darf ohne schriftliche Genehmigung<br />
des Medieninhabers in irgendeiner Form reproduziert oder unter Verwendung<br />
elektronischer Systeme gespeichert, verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.<br />
Registriernummer gemäß Datenschutz gesetz 0042811<br />
Wir sind bemüht, so weit wie möglich geschlechtsneutrale Formulierungen zu verwenden.<br />
Wo uns dies nicht gelingt, gelten die entsprechenden Begriffe im Sinne der<br />
Gleichbehandlung grundsätzlich für beide Geschlechter.<br />
Einzelheftpreis 5 €, Jahresabo (12 Hefte) 52 € (Ausland 63 €)<br />
inkl. Gratis- Online-Zugang zu www.konsument.at<br />
Die Artikel, die in Kooperation mit dem Europäischen Verbraucherzentrum entstanden<br />
sind, wurden aus den Mitteln des Verbraucherprogramms der Europäischen<br />
Union (2014 – 2020) gefördert. Der Inhalt reflektiert lediglich die Ansichten des<br />
Autors/der Autorin und liegt in seiner/ihrer alleinigen Verantwortung; er reflektiert<br />
nicht die Ansichten der Europäischen Kommission und/oder der Exekutivagentur für<br />
Verbraucher, Gesundheit, Landwirtschaft und Lebensmittel (Chafea, Luxemburg)<br />
oder irgendeiner anderen Einrichtung der Europäischen Union. Die Europäische<br />
Kommission und die Agentur übernehmen keinerlei Verantwortung für eine mögliche<br />
Verwendung von Informationen, die diesen Artikeln zu entnehmen sind.<br />
Abo-Bedingungen. Das Abo läuft bis auf Widerruf. Sie können es jederzeit kün digen.<br />
Postkarte, Fax, E-Mail oder Anruf genügen. Die Zustellung erfolgt versand kostenfrei<br />
zum Vorteilspreis von 52 € für 12 Ausgaben pro Jahr statt 60 €/Jahr.<br />
Ihr Rücktrittsrecht. Sie können innerhalb von 14 Tagen ab Lieferung des bestellten<br />
Artikels (beim Abo: des ersten Heftes) von diesem Vertrag ohne Angabe von Gründen<br />
zurücktreten. Postkarte, E-Mail oder Anruf genügen. Ein Online formular dazu finden<br />
Sie auf www.konsument.at/ruecktritt. Bücher werden innerhalb von 3 Werktagen<br />
verschickt, Ihr erstes Abo-Heft erhalten Sie spätestens zum Monats ende des Folgemonats.<br />
Im Rücktrittsfall erhalten Sie Ihr Geld zurück, die Rücksendung der<br />
be stellten Ware erfolgt auf Ihre Kosten. Bei Fragen hilft unser Kundenservice weiter:<br />
Tel. 01 588 774, Fax 01 588 77-72, E-Mail: kundenservice@konsument.at<br />
50 KONSUMENT 7/<strong>2018</strong>
Aus unserem Shop<br />
Hiermit bestelle ich folgende Artikel<br />
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Den aktuellen Abo-Scheck<br />
100 Smartphone-Tipps<br />
Ein KONSUMENT-Abo<br />
+ Vor Einbruch schützen<br />
als Willkommensgeschenk<br />
100 Medizin-Mythen<br />
2., aktualisierte Auflage<br />
220 Seiten | 19,90 € + Versand<br />
www.konsument.at/medizinmythen<br />
Helfen probiotische Joghurts bei<br />
Depressionen und schützt Aspirin<br />
vor Krebs? Das Buch beantwortet<br />
jene Fragen, die nicht nur Aufsehen<br />
er regen, sondern auch Verunsicherung<br />
schaffen. Auf Basis aktueller<br />
wissenschaftlicher Erkenntnisse<br />
erfahren Sie, welche Versprechen<br />
einer strengen Prüfung standhalten.<br />
Wenn Nachbarn<br />
nerven<br />
3., aktualisierte Auflage<br />
196 Seiten | 16,90 € + Versand<br />
www.konsument.at/nachbarn<br />
Nachbarschaftskonflikte können die<br />
Lebensqualität erheblich einschränken.<br />
Ob Musik, Kinderlärm, Grillgeruch<br />
oder Tierhaltung: Was ist zumutbar<br />
– was nicht? Unser Buch<br />
erläutert anhand von zahlreichen<br />
Beispielen aus der Rechtsprechung,<br />
wogegen Sie sich wehren können,<br />
und gibt Tipps für den Streitfall.<br />
KONSUMENT<br />
Kundenservice<br />
Mariahilfer Straße 81<br />
1060 Wien<br />
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oder<br />
GRATIS über<br />
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100 iPhone-Apps<br />
Umgang mit Ärzten<br />
220 Seiten | 19,90 € + Versand<br />
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Mehr als eine Million Anwendungen<br />
stehen im App Store bereit, etliche<br />
davon sogar kostenlos. Für bestmögliche<br />
Orientierung enthält dieses<br />
Buch eine Auswahl der nützlichsten<br />
mobilen Helfer und nimmt<br />
dabei auch den Datenschutz und<br />
allfällige versteckte Kosten unter<br />
die Lupe.<br />
132 Seiten | 14,90 € + Versand<br />
www.konsument.at/aerzte<br />
Der mündige Patient: Selbstständig<br />
und kompetent soll er sein. Doch<br />
auf welche Informationen kann der<br />
medizinische Laie vertrauen? Wie<br />
findet er überhaupt den richtigen<br />
Arzt? Unser Buch gibt Hilfestellung<br />
und zeigt, welche Möglichkeiten bestehen,<br />
die (Mit-)Verantwortung als<br />
Patient konstruktiv wahrzunehmen.<br />
Bestellungen<br />
Tel. 01 588 774 | Fax 01 588 77-72 | E-Mail: kundenservice@konsument.at<br />
Onlineshop www.konsument.at/shop<br />
Lieferung per Post mit Rechnung<br />
Versand und Porto (Inland) bis 500 g 2,54 €, ab 500 g 4,36 €<br />
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100 Smartphone-Tipps<br />
208 Seiten, für Abonnenten zum Vorteilspreis<br />
von nur 15 € (statt 19,90 €) + Versand bis<br />
25. Juli <strong>2018</strong> bestellbar (Auslieferung ab<br />
26. Juli <strong>2018</strong>)<br />
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Mithilfe dieses Buches lernt man Android-<br />
Smartphones besser kennen und nutzen. Es<br />
bietet Einblicke in bestimmte Funktionen, Einstellungen<br />
und Berechtigungen und enthält<br />
konkrete Anleitungen, was man tun kann, um<br />
zumindest eine Spur anonymer und sicherer<br />
unterwegs zu sein.
Absender<br />
Themen im August<br />
TEST Käsekrainer<br />
Die Würste mit dem Käse<br />
sind nicht nur am Würstelstand<br />
ein Hit, sondern auch<br />
auf vielen Grillern. Wir haben<br />
untersucht, was in ihnen<br />
steckt, und sie uns auch<br />
schmecken lassen.<br />
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Hiermit bestelle ich folgende Artikel<br />
(Bitte Lieferadresse oben eintragen, falls nicht aufgedruckt)<br />
Anzahl Titel<br />
Wer wir sind<br />
Wenn Nachbarn nerven, 3. Auflage<br />
Bettenkauf, 3. Auflage<br />
100 iPhone-Apps<br />
100 Medizin-Mythen<br />
Umgang mit Ärzten<br />
Genossenschaftswohnungen, 2. Auflage<br />
Medikamente richtig anwenden<br />
M <strong>2018</strong>/7<br />
Objektiv und unabhängig<br />
KONSUMENT wird vom gemeinnützigen Verein für <strong>Konsument</strong>eninformation<br />
(VKI) herausgegeben, enthält keine Werbung und<br />
ist daher unabhängig von inserierenden Firmen. Der Nutzen für<br />
unsere Leser und alle <strong>Konsument</strong>en ist unser oberstes Ziel.<br />
Strenge Testkriterien<br />
Der VKI ist Mitglied einer internationalen Kooperation von<br />
Verbraucherschutzorganisa tionen, die Tests nach strengen<br />
Standards durchführen.<br />
Fotos: Africa Studio, manaemedia/Shutterstock.com<br />
TV-Geräte<br />
QLED, OLED & Co.<br />
Die aktuellen Technologien<br />
der Hersteller im Vergleich.<br />
Weitere Themen<br />
Klimageräte Wenn sonst nichts mehr geht<br />
Armaturen Qualitätsvergleich Baumarkt – Internet – Fachhandel<br />
Girokonten Kosten-Tendenz steigend<br />
Gelée Royale Produkte zum Trinken<br />
Beacons Elektronische Spione im Supermarkt<br />
Änderungen vorbehalten<br />
TEST Gefriergeräte<br />
Wer viel einfriert, braucht<br />
einen Gefrierschrank oder<br />
eine Gefriertruhe. Wir haben<br />
geprüft, wie gut die Einfrierleistung<br />
ist, ob die Geräte<br />
energieeffizient arbeiten und<br />
was es beim Aufstellen und<br />
im Betrieb zu beachten gilt.<br />
Die KONSUMENT-Testplakette<br />
Alle Informationen unter<br />
www. konsument.at/testplakette<br />
Rat und Hilfe für <strong>Konsument</strong>en<br />
Wir prangern Missstände an, die <strong>Konsument</strong>en betreffen, und<br />
helfen, die Rechte von Verbrauchern durchzusetzen. Dazu führt<br />
der VKI in einzelnen Fällen auch Gerichtsverfahren.<br />
Das Heft ist ab 26. Juli im Handel<br />
(Postaufgabe 23. Juli)<br />
Postaufgabe dieser Ausgabe 25. Juni <strong>2018</strong><br />
Die Post ist verpflichtet, Monatszeitschriften<br />
innerhalb von 5 Werktagen zuzustellen.<br />
Österreichische Post AG<br />
MZ 02Z031017 M<br />
VKI, Linke Wienzeile 18, 1060 Wien<br />
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