Janosch-Kolumne : Herr Janosch, was wäre eigentlich gewesen, hätten Tiger und Bär Smartphones gehabt?

1/99 Herr Janosch, was wäre eigentlich gewesen, hätten Tiger und Bär Smartphones gehabt? »Sie hätten Panama einfach gegoogelt und wären im Übrigen am Tisch sitzen geblieben.«

2/99 Herr Janosch, wohin geht es denn im Sommer? »Einfach hinters Haus, da sind die Ferien am schönsten. Gegen die Hitze hilft ein kühles Fußbad. Falls das Wetter schlecht ist, hilft ein warmes Fußbad.«

3/99 Herr Janosch, sind Katzen wirklich so süß, wie das Internet meint? »Aber sicher. Wondraks Katze zum Beispiel ist so niedlich, dass sie dafür das ganze Bett benötigt. Er selbst schläft auf dem Kissen. Das braucht sie nicht.«

4/99 Herr Janosch, welchen Einfluss hat der Mond auf den Menschen? »Scheint etwa der Vollmond, kann Wondrak mit geschlossenen Augen wandeln, wohin ihn das Schicksal führt (meist geht er aber zu Luise, die wohnt gleich zwölf Meter nebenan, nach rechts).«

5/99 Herr Janosch, welches ist die richtige Haltung beim Radfahren? »Luise sitzt vorbildlich aufrecht. Und Wondrak hält Ausschau nach hinten und achtet im Übrigen darauf, dass er nicht stört.«

6/99 Herr Janosch, was soll man eigentlich einem Hund beibringen? »Gut ist es, ihn über den Sinn des Lebens aufzuklären. Wenn der Hund sich desinteressiert zeigt, ist es ein vernünftiger Hund.«

7/99 Herr Janosch, was brauchen wir, um all die Grenzen zu überwinden, die uns trennen? »Vor allem Flügel.«

8/99 Herr Janosch, was ist eigentlich ein gesunder Sonnenschutz? »Wondrak sucht sich einen Elefanten und stellt sich in seinen Schatten. Danach darf der Elefant sich in Wondraks Schatten stellen.«

9/99 Herr Janosch, was macht man so den lieben langen Tag? »Man sitzt neben der Tür und wartet darauf, dass etwas sein wird.«

10/99 Herr Janosch, was tun, wenn man verlassen wird vom Partner? »Dann verhält man sich höflich, wünscht das Beste und geht ein Stück in die andere Richtung. Und guckt gar nicht erst hin.«

11/99 Herr Janosch, wie begeht man den Tag der Arbeit? »Wondrak setzt sich an den Computer, schaltet ihn ein und googelt das Wort ›Arbeit‹. Das ist doch hochinteressant, mal zu wissen, was das eigentlich ist.«

12/99 Herr Janosch, wie verbringt man einen tollen Abend vor dem Fernseher? »Man braucht vor allem jemanden, mit dem man zusammen Fernsehen schaut. Wenn man den genau Richtigen dazu hat, braucht man unter Umständen gar keinen Fernseher mehr.«

13/99 Herr Janosch, wie wird man mit dem Aprilwetter fertig? »Gegen das Wetter ist man machtlos. Man kann sich nur umdrehen und gehen. Manchmal geht Wondrak aus Protest bis nach Rimini. Manchmal reicht schon Garmisch-Partenkirchen.«

14/99 Herr Janosch, was soll man für den Sommerurlaub planen? »Wondrak hat Luise das Versprechen abgenommen, dass sie ihm auf Amrum das Schwimmen beibringt. Sie macht das gerne, denn dann muss sie ihn im Wasser nicht mehr tragen.«

15/99 Herr Janosch, ab wann glaubt man eigentlich nicht mehr an den Osterhasen? »Luise glaubt noch fest an den Osterhasen. Er kommt stets am Sonntagmorgen und überreicht ein großes Ei. Schade, dass Wondrak nie zugegen ist, wenn der Hase vorbeischaut. Sie würden sich gut verstehen.«

16/99 Herr Janosch, braucht man eine Smart Watch, die den Puls misst? »Dem Glücklichen schlägt keine Stunde. Der einzige Grund, warum Wondrak überhaupt eine Uhr trägt, ist, weil er immer wieder mal auf die ZEIT angesprochen wird.«

17/99 Herr Janosch, wie verhält man sich eigentlich, wenn die Welt untergeht? »Für diesen Fall hat Wondrak sich schon vor längerer Zeit einen Weltrettungsring zugelegt. Er kann nämlich nicht schwimmen.«

18/99 Herr Janosch, Fußball-WM im Winter, macht das Spaß? »Fußball im Winter ist toll, aber nur drinnen. Luise lässt Wondrak gewinnen. Er haut ein Tor nach dem anderen rein, siegt 31:0 und ist glücklich.«

19/99 Herr Janosch, wenn der Frühling kommt, was macht man dann als Erstes? »Zunächst die Fenster putzen und dann die aus Afrika heimkehrenden Vögel angemessen begrüßen. Dazu die Fenster öffnen, sonst fliegen sie dagegen.«

20/99 Herr Janosch, wie übersteht man den tristen Winter – seelisch? »Mit einem Sprung ins Mittelmeer. Wenn kein Mittelmeer zur Hand: 400 Liter Leitungswasser, 20 Kilo Salz, ein Schuss Sonnenmilch – und zack!«

21/99 Herr Janosch, wie kriegen wir die Versöhnung mit den Griechen hin? »Wondrak fliegt hin, trägt jeden, den er so trifft, auf den Olymp, umarmt ihn und sagt: Wir sind nicht so, wie wir scheinen! Dann trinkt er viel Retsina und zahlt sehr, sehr gut dafür.«

22/99 Herr Janosch, die Euro-Währung ist butterweich, was sollen wir tun? »Am besten packt man alle Euros ins Tiefkühlfach. Bei minus 20 Grad werden sie wieder hart. Wondrak nutzt als Zahlungsmittel nur noch Nudeln. Die schmecken auch weich wunderbar.«

23/99 Herr Janosch, wird Borussia Dortmund in der Rückrunde die Wende schaffen? »Sicher! Aber nur, wenn der Tiger ins Tor geht, der spielt ja immerhin schon in Gelb-Schwarz!«

24/99 Herr Janosch, welchen Wintersport macht man in den Bergen? »Wondrak fährt Schlitten. Dann schläft er. Erst hält er Winterschlaf, dann Sommerschlaf. Wenn der Schlitten anfängt zu rutschen, wacht er auf, denn dann ist wieder Winter. Dann fährt er Schlitten.«

25/99 Herr Janosch, was soll man tun, wenn einen das Reisefieber packt? »Es ist immer das Einfachste, schnell über das Wochenende in eine andere Stadt zu fliegen. Besser allein als zu zweit. Ist einfach leichter.«

26/99 Herr Janosch, welche guten Vorsätze sind sinnvoll? »Herr Wondrak setzt sich an den Küchentisch, zündet eine Kerze an und bittet den Himmel um einen Vorschlag. Wenn der Himmel nichts sagt, ist alles okay so, wie es ist.«

27/99 Herr Janosch, wie veranstaltet man ein Silvesterfeuerwerk? »Davon rate ich ab, zu gefährlich. Wondrak schaltet um 24 Uhr das Dritte Programm von Saarbrücken ein – ein schöneres Feuerwerk gibt es nicht. Luise entzündet ein bengalisches Hölzchen: der Heuler!«

28/99 Herr Janosch, gibt es den Weihnachtsmann? »Aber ja, es gibt ihn! Er wohnt unter dem unverdächtigen Namen Franz Witulski in einem Dorf. An Weihnachten verteilt er in den Straßen kleine Geschenke. Er trägt aus Gründen der Tarnung keinen Bart.«

29/99 Herr Janosch, gibt es eine Alternative zum allwinterlichen Glühwein? »Ein Fußbad aus Fichtennadeltee. Man kann den Fichtennadeltee auch trinken. Wenn man dann noch eine Wärmelampe und ein Heizkissen hat, ist alles gut. Am besten passt dazu ein Fußbad aus Glühwein.«

30/99 Herr Janosch, wie bekommt man sein Leben in den Griff? »Man muss das Richtige richtig machen, wenn es darauf ankommt. Wenn es regnet, dann sucht man sich ein Dach über dem Kopf. Schon wird man nicht mehr nass.«

31/99 Herr Janosch, was macht man, wenn einen eine Kältewelle erwischt? »Man macht es wie Wondrak: Man versucht, mit einem Bettlaken so viel von dem kalten Wind einzufangen, wie nur geht. Dann trägt er einen überallhin – wo es auch logischerweise wärmer ist.«

32/99 Herr Janosch, soll man jetzt schon Vögel füttern? »Wer wie Wondrak ein Herz hat, füttert die Vögel spätestens ab Mai. Ab November bittet man sie zum Essen in die gute Stube – draußen wird es schließlich empfindlich kalt.« © Janosch

33/99 Herr Janosch, wie wird man mit schlechten Träumen fertig? Wondrak bleibt so lange im Bett liegen, bis Luise kommt und ruft: »Wir machen ein Picknick im Wald. Dort rette ich dein Leben.« Geht aber nur bei schönem Wetter.

34/99 Herr Janosch, wozu brauchen wir denn einen Wondrak? »Damit er uns von oben Trost spendet. Uns die Kraft gibt. Sonst kommen wir nicht durch. Oder so.«

35/99 Herr Janosch, was tut man gegen den Trübsinn im November? »Gar nichts. Wenn der Trübsinn kommt, umarmt man ihn wie einen Bruder. So macht es Wondrak. Im November fühlt er sich manchmal allein. Wenn der Trübsinn bei ihm ist, geht es ihm besser.«

36/99 Herr Janosch, soll man zu Halloween den Kürbis essen oder aushöhlen? »Lydia hölt ihn erst aus und isst dann das Kompott. Den hohlen Kürbis stülpt sie Wondrak über den Kopf und stellt ihn vor die Tür.«

37/99 Herr Janosch, wie bekommt man gute Ideen? »Wenn Wondrak einen Gedanken hat, schreibt er ihn auf einen Zettel und pinnt ihn an die Wand. Wenn er eine Idee braucht, liest er einen der Zettel. Etwa: Wir sollten die Enten im Park füttern, die sind hungrig.«

38/99 Herr Janosch, brauchen wir nun schon warme Kleidung? »Wondrak arbeitet lieber an der Zuneigung zu Luise. Sie nimmt ihn dann in ihren neuen Bärenfell-Pelzmantel mit hinein, das wärmt auch.«

39/99 Herr Janosch, was unterscheidet die Kunst von Nichtkunst? »Kunst hängt meistens weiter oben. In einem Museum. Man zahlt Eintritt und darf an den Bildern auch nicht herumkritzeln.«

40/99 Herr Janosch, was bringt der Herbst? »Mitreißende Lektüre. Wondrak saß arglos auf einer Bank im Park und las Zeitung, da kam eine Bö und fegte ihn davon.«

41/99 Herr Janosch, was ist so schön an Stuttgart? »Man kann sich auf einem der Hügel postieren und mit einem guten Fernglas ganz Stuttgart überblicken. Dann kann man sich sparen, zu Fuß durch die Stadt zu gehen.«

42/99 Herr Janosch, was macht einen Gourmet aus? »Der Gourmet isst wenig, aber gut. Wondrak ist ein Gourmand: Er isst gut und davon so viel wie möglich. Man weiß nicht, was gesünder ist. Also trifft sich Wondrak jede Woche mit einem Gourmet zum Essen, um zu gucken, wer länger lebt.«

43/99 Herr Janosch, hat die Tigerente Freunde? »Unzählbar viele, echt! Jeden Sonntag trägt Herr Wondrak sie zum Teich, wo hundert und tausend Enten sich tummeln. Er füttert sie mit Würmern und Motteneiern, und sie danken es ihm. Und der Tigerente.«

44/99 Herr Janosch, soll niemand mehr Fleisch essen? »Das muss jeder selbst wissen. Herr Wondrak ist Vegetarier, seitdem Marina bei ihm eingezogen ist. Sie ist ein Schaf. Schafe essen kein Fleisch.«

45/99 Herr Janosch, was tut man gegen Einsamkeit? »Essen. Man kocht sich weiße Bohnen mit Würstchen – schon ist alles in Ordnung. Oder Linsen mit Speck, als Nachspeise eine reife Banane.«

46/99 Herr Janosch, was tun gegen Sommerhitze? »Man öffnet das Tiefkühlfach und steckt so viel vom Körper, wie nur geht, hinein. Wenn man nichts mehr spürt, ist man aus dem Schneider. Denn dann spürt man auch keine Hitze mehr.«

47/99 Herr Janosch, schon Vorfreude auf die Bundesliga? »Das Auf und Ab des Vereinsfußballs ist für Wondrak nicht mehr wichtig. Er hält sich vom Fernseher fern und träumt vom Sieg bei der Weltmeisterschaft. Ein Sieg bleibt nämlich für immer.«

48/99 Herr Janosch, gibt es noch was Gutes im Fernsehen? »Nur, wenn man es selber macht: Wondrak hängt das Kabel einfach ins Aquarium. Wenn die Fische sich auf dem Bildschirm tummeln, ist Luise glücklich. Und dann ist Wondrak auch glücklich.«

49/99 Herr Janosch, welches Buch liest man im Sommer? »Am besten eins, das man selbst geschrieben hat. Wondrak liest immer nur ein Buch, es handelt von einer Grille, die Geige spielt. Er liest es immer und erst recht und auch im Urlaub. Weil es so glücklich macht.«

50/99 Herr Janosch, wie kommt man am besten in den Urlaub? »Wondrak fliegt selbst. Das ist günstig und ganz einfach: die Schultern hochziehen, mit den Augen flimmern, mit den Händen flattern. Das Fenster muss man VORHER öffnen. Klar.«

51/99 Herr Janosch, was tun, jetzt, wo die WM vorbei ist? »Wondraks sportliche Leidenschaft brennt weiter. Er übernachtet noch zwei Wochen im Siegertor, um den Duft der Fußballschuhe zu riechen. Und Wanda bringt ihm das Frühstück.«

52/99 Herr Janosch, welchen Sport treibt man im Alter? »Man rollert wie ein Wilder und sieht mächtig beeindruckend aus. Und wenn man schließlich müde wird, kann man sich ganz einfach abschleppen lassen.«

53/99 Herr Janosch, WM-Schiedsrichter sprühen jetzt Linien. Seltsam? »Mehr Linien bringen mehr Ordnung ins Spiel. Wondrak hofft aber auf Verwirrung. Das Chaos nutzt er, um den Ball unauffällig ins Tor zu stupsen. Sofern ihn niemand daran hindert.«

54/99 Herr Janosch, haben Tiere ein Bewusstsein? »Selbstverständlich. Die Tiger-Ente ist sich der Dinge viel bewusster als Wondrak. Sie führt ihn durch die Welt. Er folgt ohne Argwohn.«

55/99 Herr Janosch, was tun bei Führerscheinentzug? »Wondrak hat kein Auto und keinen Führerschein. Weil er es eilig hat. Er geht gemessenen Schrittes an den vor der Ampel wartenden Autos vorbei und kommt dann eine Stunde früher an.«

56/99 Herr Janosch, alle Spieler verletzt – wie die WM gewinnen? »Ganz einfach: Wondrak gibt den Torwart der gegnerischen Mannschaft. Er hat von Fußball keine Ahnung, da kann nichts schiefgehen. Notfalls hilft er nach und tritt den Ball selbst rein. Aus Versehen natürlich.«

57/99 Herr Janosch, was tun gegen Einsamkeit? – »Wondrak ist nie einsam. Und falls doch einmal, dann setzt er sich auf sein Bett und singt seiner Tigerente 'Alle meine Entchen' vor. Die Melodie dreht er am linken Vorderrad. Das quietscht nämlich.«

58/99 Herr Janosch, alles neu macht der Mai, oder? »Absolut. Deswegen stellt Wondrak in den ersten Maitagen stets seine Pantoffeln zwecks Erneuerung vor die Tür. Und wo er schon dabei ist, den Rest von sich gleich mit.«

59/99 Herr Janosch, macht die Tigerente auch mal Urlaub? – »Ja, natürlich – aber dann sucht sie sich eine Vertretung.«

60/99 Herr Janosch, wie stellt man sich auf Aprilwetter ein? – »Wenn es allzu lange regnet – also Tage und Wochen und ewig –, steigt Wondrak in sein Kabeljaugewand und schwimmt nach Amerika. Wo er dann vorläufig bleibt. Außer natürlich, es regnet dort auch.«

61/99 Herr Janosch, gibt es den Osterhasen? – »Aber ja! Wondrak schnallt sich die Ohren an und legt sich mächtig in die Riemen. Er macht einen auf Seehase.«

62/99 Herr Janosch, was sind die großen Veränderungen? – »Alles wird durch die Globalisierung immer ähnlicher. Irgendwann ist alles gleich. Das ist praktisch, denn dann kann man sich die leidige Selbstfindung sparen. Man begegnet sich ja ohnehin ständig selbst.«

63/99 Herr Janosch, was tun gegen Frühjahrsmüdigkeit? – »Wondrak kennt das Wort gar nicht. Luise schwingt ihn hinauf auf die Teppichklopfstange im Hof, wo er mit einem Klimmzug den Felgumschwung einleitet und dann tätigt. Also den Umschwung vollzieht.«

64/99 Herr Janosch, was wäre ein großer Wunsch? – »Wondrak hat einen: Einmal der große Sieger sein. Auf seiner Ente die ganze Welt besiegen. Und dann ganz lange schlafen. Zum Beispiel bis 9 Uhr.«

65/99 Herr Janosch, wie nutzt man den Frühling richtig? – »Indem man mit geöffneten Augen den Augenblick nutzt. Und dabei natürlich den Überblick behält. Am besten wohnt man dabei in gehobener Stadtrandlage, dann hat man dazu auch noch den Ausblick.«

66/99 Herr Janosch, was kommt diesen Sommer in Mode? – »Wondrak interessiert sich nicht für die Mode. Er trägt schwarz-gelb gestreift seit der Wiege. Was alle anderen tragen, schert ihn nicht einmal ein kleines bisschen. Er guckt da gar nicht hin.«

67/99 Herr Janosch, der Winter ist vorbei, oder? – »Vorerst ja. Aber nur weil Wondrak gerade den Wetterfrosch macht und hoch auf die Leiter gestiegen ist. Wenn er Hunger bekommt und wieder heruntersteigt, gibt es Schnee und Hagel. Leider.«

68/99 Herr Janosch, Ihr Vorschlag für eine Karnevalsverkleidung? – »Wondrak geht als Wondrak. Aber nur, weil er so bei den Mädels besser ankommt!«

69/99 Herr Janosch, die Konjunktur – wie ist es um die bestellt? – »Keine Gefahr: Wondrak hat bereits eine Kosinuskurve erstellt. Sie verzeichnet jede Bewegung der Wirtschaft und der Moral sowie Quellwolkenbildung. Sobald die kritische 36 unterschritten wird, greift er ein.«

70/99 Herr Janosch, wie lösen wir all die Weltprobleme? – »Vermutlich ist es einfacher, die Welt neu zu erschaffen. Wondrak hat sich den Hammer gegriffen und begonnen, das Universum neu zu schmieden. Viel Arbeit, aber einer muss ja mal damit anfangen.«

71/99 Herr Janosch, wie schützt man sich gegen Kälte? – »Man macht es wie ein Polarbär am Nordpol: sich im Eiswasser wärmen. Ein Fußbad mit zwei Eiswürfeln pro Liter reicht schon – der Restkörper ist dann auf jeden Fall besser dran.«

72/99 Herr Janosch, was machen wir mit dem ersten Schnee? – »Gar nix machen Sie damit. Wondrak braucht gerade alles für sich, um damit einen Schneemann zu bauen, dreimal größer, als Leonardo den David gemacht hat. Danach können Sie ihn gerne haben, den Schnee.«

73/99 Herr Janosch, wie teuer soll einem die Kunst sein? – »Kann nicht teuer genug sein. Herr Wondrak spielt so fortissimo, dass er nun das fünfte Klavier in drei Jahren kaufen musste. Allerdings halten die Klaviere heute auch nicht mehr so gut wie zu Kaisers Zeiten.«

74/99 Herr Janosch, wo verbringt man am besten den Winter? – »Wondrak fährt nach Rimini. Im Wohnzimmer. Er baut sein Riminizelt auf, heizt auf italienische 24 Grad hoch. Luise kocht Spaghetti mit ›Tunke bolognesi‹ von Maggi. Schmeckt nicht so schlecht, wie man denkt.«

75/99 Herr Janosch, wohin soll es dieses Jahr so gehen? – »Herr Wondrak fährt auch dieses Jahr / schon wieder nicht nach Sansibar. Er bleibt zu Haus und liest die ZEIT, / manchmal allein, / manchmal zu zweit.«

76/99 Herr Janosch, wie begrüßt man das neue Jahr? – »Wie Wondrak: Er feiert mit Luise, bis die Bude zusammenbricht! Sie spielt auf dem Radio einen Csárdás, Wondrak tanzt einen feurigen Zigeunerwalzertanz (und ist froh, dass es wieder mal Luises Bude ist).«

77/99 Herr Janosch, freuen Sie sich schon auf Weihnachten? – »Weihnachten mit seinen Gaben Ist das Schönste, was wir haben!«

78/99 Herr Janosch, sollten wir mehr in Dialog mit Gott treten? – »Möglicherweise. Manchmal spricht Gott: Wondrak, Wondrak, ich liebe euch alle, also hör doch endlich auf zu nörgeln! Und Wondrak antwortet dann: Herr, ich hab doch gerade gar nichts gesagt, alles ist gut!«

79/99 Herr Janosch, Schwarz-Rot: Gute Mischung für unser Land? – »Neinneinnein!! Das ist eine Schmiererei! Wondrak empfiehlt schwarz-gelb gestreift wegen seiner Hose!«

80/99 Herr Janosch, geht es uns Deutschen eigentlich zu gut? – »Nehmen Sie nur mal meinen Vetter Brinkmann: Die Steuer für den Zweitwagen seiner Frau frisst ihn auf! Nun bettelt er bei seinen Mitbürgern. Schließlich hat er die ja alle mit seinen Steuern finanziert!«

81/99 Herr Janosch, wir alle werden wohl abgehört! Was tun? – »Wondrak jedenfalls hat seine Telefonleitung gekappt, da kann niemand lauschen. Obendrein redet er Esperanto. Das versteht sowieso keine Sau.«

82/99 Monsieur Janosch, Dieu vit-il vraiment en France? – «Oui, Dieu vit au bord de la Seine, mais on ne le reconnaît pas. (N’est-il pas écrit: Je serai des vôtres et vous ne me reconnaîtrez pas?) Il joue l’air du temps présent sur un harmonica.» Herr Janosch, lebt Gott wirklich in Frankreich? »Ja, Gott sitzt an der Seine, und man erkennt ihn nicht. (Heißt es nicht: Ich werde unter euch sein, und ihr werdet mich nicht erkennen?) Er spielt auf einer Harmonika das Weltgeschehen ...«

83/99 Herr Janosch, kommt es heute auf Intelligenz noch an? – »Unbedingt, sage ich! Man sollte sich mindestens drei Mal am Tag mit Denken beschäftigen.«

84/99 Herr Janosch, das Gemüse wird immer teurer – was nun? – »Als Wondrak in der Zeitung las, dass die deutsche Kartoffel im Kaufpreis gefährdet sei, kaufte er 24 Säcke. Jeweils von einem Zentner (ungefähr) an Gewicht. Essen tat er ohnehin nichts anderes. Sein Leben lang.«

85/99 Herr Janosch, wie gruselt man sich an Halloween? – »Vor Wondrak. Der stellt sich tot, macht auf Leiche, Freundin Luise macht den lebendigen Wondrak und zieht ihn angeblich zum Friedhof. Wenn er jedoch ein wenig trinken will, setzt er sich auf.«

86/99 Herr Janosch, hat die Ehe noch eine Zukunft? – »Aber natürlich. Die Ehe muss wieder sein, was sie immer war: fest. Wie eine Kiste.«

87/99 Herr Janosch, ist der Klimawandel noch ein Thema? – »Als die Erdtemperatur auf 37 Grad stieg, sprach Wondrak zu seiner Frau: ›Fliege du voraus auf den Mond, denn ich liebe dich und komme in drei Tagen nach.‹ Was er dann aber nicht tun musste, denn die Temperaturen gingen wieder nach unten.«

88/99 Herr Janosch, wie steht der Deutsche zu seinem Hund? »Herr Beckmann liebte seinen Hund viel mehr noch als er sollte, obwohl der Hund das insgeheim nun gar nicht sehr wollte.«

89/99 Herr Janosch, wie begehen wir den Herbst? – »Wondrak etwa fertigt sich einen Drachen aus Papier und begibt sich mit dessen Hilfe in die Luft. ›Sehr hoch‹, könnten wir sagen! Will nach Kopenhagen oder so. Seine Absicht ist, sich bald wieder zu melden.«

90/99 Herr Janosch, wen sollen wir nun zum Kanzler wählen?" – »Wir müssen Wondrak wählen. Wenn es besser werden soll. Und Wondrak wählt Frau Luise, denn Luise ist sehr schön – auch Schönheit ist wichtig. Oder etwa nicht?«

91/99 Herr Janosch, was, wenn der Wolf zurückkommt nach Deutschland? – »Na, wenn der Wolf dann endlich zurückkommt, den Magen womöglich voll von Rotkäppchen und seiner Oma, dann trägt ihn seine Frau liebevoll ins Bett, juchhei.«

92/99 Herr Janosch, sollten die Deutschen Vegetarier werden? – »Sehen Sie nur Wondrak an: Isst nur Salat und Ziegenfutter. Das macht ihn schön und stark. Der einzige Nachteil: Auf die Dauer wird man ganz grün davon.«

93/99 Herr Janosch, wie verbringen wir die letzten Sommertage? – »Herr Wondrak liegt allein am Strand, fast ganz bedeckt mit etwas Sand, und denkt begehrlich an Luise. Die liegt woanders auf der Wiese.« © Janosch

94/99 Herr Janosch, was macht man an einem Bundesliga-Spieltag? – »Man macht es wie Wondrak: Er trägt seinen Ball unauffällig ins Spielfeld, verweilt dort und knallt dann ein Tor nach dem anderen zwischen die Pfosten. So lange, bis er gewinnt.«

95/99 Herr Janosch, wie heiß wird der Sommer noch? – »Es wird so heiß, dass die Fische kein Wasser zum Schwimmen mehr haben und die Leute gar ihre Bekleidung weghängen. Herr Wondrak fährt dann mit seiner Lebensgefährtin Luise zu ihren Eltern. Sie wohnen in Dortmund-Süd. Dort soll es besser sein, was das Klima angeht.«

96/99 Herr Janosch, welche alternative Energieform ist die beste? – »Als es keinen Strom mehr gab, die Weltbevölkerung hatte zu viel verbraucht, ging der Strom für immer aus. Da hatte Herr Wondrak noch Schwein. Denn er hatte ein Schwein, und der Stecker passte gerade.«

97/99 Herr Janosch, wie würdigt man die Mutter zum Muttertag? »Mit einem dicken Tigerkuss!«

98/99 Herr Janosch, wie motiviert man sich zur Arbeit? »Wondrak nimmt die Macht des Schicksals zu Hilfe: Er würfelt. Wenn es eine Eins gibt, muss er nicht anfangen zu arbeiten. Manchmal dauert es Stunden, bis er eine Eins würfelt.«

99/99 Herr Janosch, darf man eigentlich noch Fisch essen? »Für Wondrak kommt das absolut nicht mehr infrage, seit er mit einem Fisch die Wohnung teilt. Im Gegenzug musste der Fisch Wondrak allerdings versprechen, ihn ebenfalls nicht zu verspeisen.«

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