Pariser Verträge :
Belgien erlebte sein Waterloo in Paris

Von Miloš Vec
Lesezeit: 4 Min.
Von hier ging eine neue Epoche der Rechtsgeschichte aus: Der für Vertragsunterzeichnung hergerichtete Spiegelsaal im Schloss von Versailles.
Auf einer Tagung in Tilburg referierten Völkerrechtshistoriker über Recht, Moral und politische Interessen im Rahmen der Pariser Verträge von 1919/20. In der Bewertung ist man sich auch heute noch uneinig.

Die Bewertung der Pariser Friedensverträge von 1919/20 ruft bis heute lebhafte Kontroversen hervor. Elementare Fragen der internationalen Gemeinschaft wurden neu ausgehandelt, die Antworten zu verbindlichen Regeln des Völkerrechts gegossen. Der Völkerbund sollte den Frieden sichern, das Selbstbestimmungsrecht der Völker schwelende Nationalitätenkonflikte dämpfen, das Völkerstrafrecht begangenes Unrecht sühnen. Aber waren es gute Prinzipien und, wenn ja, unter welchem Aspekt und für wen? Im niederländischen Tilburg kamen jetzt Völkerrechtshistoriker zusammen, um mit Augenmaß zwischen Recht, Moral und politischen Interessen zu sondieren.

Ohne Abo weiterlesen
Dies ist kein Abo. Ihre Registrierung ist komplett kostenlos, ohne versteckte Kosten.
Oder 3 Monate für 1 € pro Monat Zugang zu allen FAZ+ Beiträgen erhalten und immer aktuell informiert bleiben.