Tod durch Mittelohrentzündung Siebenjähriger stirbt, weil Eltern auf Homöopathie statt Antibiotika setzen

Eine Mittelohrentzündung kommt bei Kindern häufiger vor
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Schon seit Jahren verzichten die Eltern des kleinen Francesco darauf, ihrem Sohn Antibiotika zu geben. Stattdessen setzen sie auf Homöopathie - mit fatalen Folgen: Der Siebenjährige starb an einer profanen Mittelohrentzündung.

Eine Mittelohrentzündung ist eigentlich keine große Sache. Klar, unangenehm, aber mit der richtigen Behandlung nach kurzer Zeit auch wieder verschwunden. Üblicherweise verschreiben Ärzte bei einer etwas hartnäckigeren Infektion Antibiotika, doch die Eltern des siebenjährigen Francesco aus dem ostitalienischen Städtchen Cagli wollten ihrem Kind auf keinen Fall Antibiotika geben, sondern setzten stattdessen auf eine homöopathische Therapie. Nun ist Francesco tot.

Der Arzt hat den Eltern noch Hoffnung gemacht

Seit seinem dritten Lebensjahr bekommt der Kleine nach Willen seiner Eltern keine Antibiotika mehr, offenbar wurde eine frühere Mittelohrentzündung homöopathisch behandelt, berichten italienische Medien. Weil die Infektion dadurch aber nicht geheilt worden sei, habe sie sich ausgebreitet und letztlich zu Francescos Hirntod geführt. Noch kurz vorher soll der behandelnde Arzt den Eltern Hoffnung gemacht und gesagt haben, dass der Junge bald wieder gesund sein werde. Den Berichten zufolge will eine oder einer von Francescos Großeltern jetzt den Arzt sowie die Eltern verklagen.

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Die Zeitung "Corriere della Sera" kommentiert diesen tragischen Fall mit den Worten: "Leider gibt es so dumme Menschen, die sich nicht ohne ein Dogma leben können - sei es religiöser, materialistischer, wissenschaftliche oder anti-wissenschaftlich Art."

nik

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