Rendi-Wagner für dritten Stich nach vier Monaten

REGIERUNGSKRISE: STATEMENT SPÖ-CHEFIN PAMELA RENDI-WAGNER
Die SPÖ-Chefin spricht im Zusammenhang mit der Regierungspolitik von Irrsinn und versteht den Zorn der Geimpften.

„Das hätte verhindert werden können, nein: das hätte verhindert werden müssen. Der Irrsinn, den wir gerade erleben, ist das Ergebnis einer tat- und mutlosen Politik.“ Ausnehmend deutlich kritisierte am Donnerstag SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner die Pandemie-Politik - oder aus ihrer Sicht: die Nicht-Politik der Bundesregierung. 

 

Laut Rendi-Wagner würden die Geimpften in Österreich angesichts der dramatischen Situation und unterdurchschnittlichen Durchimpfungsrate nun zunehmend wütend. „Und das zu Recht. Denn all die Versprechungen, die ihnen vor und im Sommer gemacht worden sind, treten so nicht ein.“ Insbesondere die Kanzlerpartei ÖVP und deren Obmann Sebastian Kurz hätten im Sommer in zahlreichen Wortmeldungen und sogar Inseraten das Ende der Pandemie ausgerufen. Doch weil man den Sommer nicht dafür genutzt habe, um flächendeckende PCR-Testungen in ganz Österreich zu organisieren oder auch die Impfung auf 70 oder gar 80 Prozent der Gesamtbevölkerung anzuheben, stehe man nun vor einem politischen Scherbenhaufen und mitten in einer enormen Krise. „ Es ist unerträglich und macht mich fassungslos, wie untätig diese Bundesregierung ist“, sagt Rendi-Wagner. 

Corona-Impfung: Rendi-Wagner will sofortige Freigabe des dritten Stichs

Was ist nun zu tun? 

In einem ersten Schritt ist Rendi-Wagner ist für die sofortige Freigabe des dritten Stichs nach vier Monaten. Damit könne zumindest bei den bereits Geimpften eine gute Immunabwehr sichergestellt werden. Von einer generellen Impfpflicht oder einem Lockdown für Ungeimpfte hält die SPÖ-Chefin vorerst wenig. 

Kollateralschäden

Politische Kollateralschäden befürchtet  Rendi-Wagner angesichts der unzureichenden Pandemiebewältigung an zwei Fronten. Zum einen könnte das Image von Impfungen insgesamt leiden und die Impfbereitschaft auch bei anderen Krankheiten generell nachlassen. Außerdem sei das Vertrauen unter den Mitarbeitern im Gesundheitssystem geschwunden. „Zehntausende Beschäftigte waren gestern auf der Straße, die sind am absoluten Limit - und haben zu Recht protestiert.“

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