IAA 2013 ContiTech legt den Zahnriemen in Öl

Redakteur: Claus-Peter Köth

Weniger Reibung + weniger Gewicht = weniger Kraftstoffverbrauch – und damit auch weniger CO2-Ausstoß. Diese einfache Formel beherrscht die Entwicklungsabteilungen der Automobilhersteller und ihre Zulieferer zurzeit. Dabei geht es längst nicht mehr um Einsparungen im großen Stil, sondern um Detailarbeit, denn am Ende zählt jedes eingesparte Gramm CO2.

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Die aktuellste Entwicklung der ContiTech Power Transmission Group ist der Zahnriemen in Öl: Er kann schmaler gebaut werden als die trockenlaufende Variante und er ist nochmals leiser, denn das Öl reduziert nicht nur Reibung, es dämpft auch.
Die aktuellste Entwicklung der ContiTech Power Transmission Group ist der Zahnriemen in Öl: Er kann schmaler gebaut werden als die trockenlaufende Variante und er ist nochmals leiser, denn das Öl reduziert nicht nur Reibung, es dämpft auch.
(Foto: ContiTech)

Das ist auch einer der Gründe, warum der Zahnriemen im Steuertrieb in den vergangenen Jahren wieder deutlich an Bedeutung gewonnen hat. Volkswagen baut im Golf VII und im Audi A1 wieder Riemen statt Ketten ein. Und auch andere OEMs legen ihre neuen Motoren immer häufiger für Hightech-Antriebsriemen aus Kautschuk und Kunststoff aus, denn laut der FEV senkt der Riementrieb den Kraftstoffverbrauch gegenüber der Kette und verringert dadurch den CO2-Ausstoß. In einem 1,6 l Ottomotor beispielsweise reduziert der Riementrieb den Kraftstoffverbrauch um mehr als ein Prozent und spart bis zu 1,5 Gramm CO2 je Kilometer ein. „Zahnriemen sind zudem leichter und laufen deutlich leiser. Außerdem längen sich Riemen fast nicht“, sagt Hermann Schulte, Leiter Entwicklung Riementriebsysteme bei der ContiTech Power Transmission Group. „Ein wichtiger Vorteil, denn durch die Längung der Kette verändern sich die Steuerzeiten. In der Folge steigt der Verbrauch und die Leistung sinkt. Emissionsgrenzwerte werden so schnell überschritten.“ Bei Dauerversuchen längte sich ein Riemen nach 240.000 Kilometern Laufleistung gerade mal um 0,1 Prozent – bei einer Kette war es fünfmal so viel.

Ausgleichswellen mit Zahnriemenantrieb

ContiTech liefert trocken laufende Zahnriemen unter anderem an Audi, Volkswagen, Volvo, Ford, Opel und PSA. Längst sind es nicht nur die Nockenwellen, die von Zahnriemen gesteuert werden, auch Einspritzsysteme und Ölpumpen treibt er an. ContiTech-Entwickler denken bereits darüber nach, auch Ausgleichswellen durch einen Zahnriemen anzutreiben und damit Stirnräder überflüssig zu machen. Und sie setzen auf unkonventionelle, aber sichere Lösungen wie den Zahnriemen in Öl. „Seit Anfang 2013 gehört die ContiTech Power Transmission Group zum Kreis der Serienlieferanten für diese Anwendungen. In neueren Motoren von Ford, PSA und Volkswagen kommen die Zahnriemen für Ölpumpenantriebe und Steuertriebe bereits zum Einsatz“, sagt Ralf Berger, Leiter Key Account Management und Anwendungstechnik bei der ContiTech Power Transmission Group. Was früher undenkbar war, läuft heute problemlos in Serie. Dafür hat ContiTech das Elastomer, das Gewebe und den Cord an die neue Umgebung angepasst. Neben Polyamid und Aramidgewebe mit teflonhaltiger Durolanbeschichtung kommen eine besonders haltbare Gummimischung aus ACN-HNBR (hydriertes Butadien Acrylonitril Elastomer) sowie E-Glas und K-Glas für eine hohe Längsstabilität zum Einsatz. Aufgrund dieser besonderen Bestandteile können selbst Verunreinigungen im Öl dem Riemen nichts anhaben, während schon einfache Rußpartikel im Öl Ketten zerstören können.

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