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Star Wars – Sonnenuntergang auf Tatooine

14.10.2014 - 12:00 Uhr
Binary Sunset in Star Wars
Twentieth Century Fox
Binary Sunset in Star Wars
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Es gibt Szenen die bringen uns zum Lachen, es gibt Szenen, die bringen uns zum Weinen, es gibt Szenen die bringen uns dazu in Welten abzutauchen und wie unser Lieblingscharakter zu sprechen und all dies wird in diesem Film perfektioniert.

Star Wars, der Film, den eigentlich jeder lieben sollte, hat eine mannigfaltige Auswahl an Szenen, welche man als Lieblingsszene, Kultszene oder einfach nur als Lieblingsmoment bezeichnen kann. Da wäre zum Einen die berühmte Anfangssequenz, der Moment in dem Darth Vader das erste Mal auftritt und man das ikonische Atemgeräusch hört. Die legendäre Szene, in welcher Luke Skywalker und Obi Wan Kenobi die Bar in Mos Eisley betreten und man sofort von der stickigen, nach Schnaps und allen anderen Sorten von Alkohol riechenden, düster muffigen Atmosphäre erfasst wird. Im Hintergrund spielt die Cantina Band ihren besten (und einzigen) Song und im Vordergrund wird Luke Zeuge wie zwei Bargäste ihm verdeutlichen wollen, dass er ihnen nicht gefällt. Aber auch geniale Zitate wie: "Das ist kein Mond, das ist eine Raumstation." oder „Das sind nicht die Droiden, die ihr sucht.“ machen den Film zu einem sehr runden Erlebnis. All diese Möglichkeiten beiseite lassend, soll dieser Text einer anderen, viel unspektakuläreren und gar nicht witzigen Szene gewidmet werden. Sie ereignet sich am Abend nachdem Lukes Onkel zwei neue Droiden angeschafft hat und der kleinere der beiden den Teil einer mysteriösen Botschaft abspielt. Der beschriebene Filmabschnitt beginnt damit, dass ein nach Abenteuer strebender Farmerjunge aus seinem Haus schreitet und auf einer nahe gelegenen Anhöhe seinen Blick über die abendliche Szenerie seines Heimatplaneten Tatooine schweifen lässt. In seinen Augen spiegelt sich die Sehnsucht nach größeren Aufgaben wider und seufzend beobachtet er den Untergang der zwei Sonnen am Horizont, ohne zu ahnen, welches Erbe er in sich trägt, und welche Aufgaben und Qualen auf ihn zukommen werden. Die melancholische, mit Fernweh behaftete Stimmung wird durch das leise Erklingen des so typischen, schwer und ergreifend klingenden Star Wars-Themas bestärkt. Es erzeugt durch das folgende Crescendo und den Einsatz zahlreicher Streichinstrumente ein Gefühl des Behagens und lässt Liebhabern des Films einen Schauer der Freude und Geborgenheit über den Rücken laufen. Mit dem Verhallen der Musik endet die Szene so abrupt, wie sie Begonnen hat, und Luke Skywalker kehrt zum letzten Mal zu seinen alltäglichen Aufgaben zurück.

Warum hat diese Szene es verdient, dass ein Artikel über sie verfasst wird und warum ist sie so wichtig für den gesamten Film? Dieser Abschnitt verdeutlicht das Problem der Hauptfigur, welche erst wenige Minuten vorher eingeführt wurde vollends. Denn sollte der Zuschauer die zwei Trilogien in der richtigen Reihenfolge schauen (also Teil vier bis sechs zuerst) kennt er die Vorgeschichte um Anakin Skywalker, Darth Vader und den Untergang der Jedi nicht und kann folglich die Verzweiflung nach Antworten und dem Drang mehr zu erleben als jährlich die Ernte mit seinem Onkel einzuholen nachvollziehen. Diese Szene macht also zum ersten Mal wirklich deutlich, wie tief verankert die Sehnsucht Lukes ist, sein eigenes Glück zu suchen und die Wahrheit über seine Eltern zu erfahren, falls es denn etwas zu erfahren gibt. Weiterhin bildet sie den letzten Augenblick, in welchem der künftige Pilot der Rebellenallianz sein „altes“ Leben betrachten kann, denn im Folgenden verketten sich die Ereignisse, begonnen mit der Flucht R2D2s in die Wüste und der anschließenden Begegnung mit Ben Kenobi. Der Zuschauer befindet sich in einer ähnlichen Situation, denn auch er weiß noch nicht welche Aufgaben der Film und welche Wendungen die folgenden Episoden offenbaren, zu diesem Zeitpunkt ist Luke Skywalker „nur“ der Neffe eines Farmers, der sich nach Erfüllung sehnt, was ihn möglicherweise zu einem Charakter macht, in dem sich viele Personen wiederfinden können.

Lieblingsszenen lassen sich oft nicht aktiv auswählen, sie müssen vielmehr zufällig gefunden werden. Hierbei handelt es sich um solch eine Szene, denn bringen mich viele andere Szenen in diesem Film zum Lachen, Staunen, Mitfiebern, Mitsprechen und wörtlich Zitieren, so erzeugt diese das Gefühl, woran ich bei dem Thema Star Wars zuerst und am Liebsten denke: eine leicht nostalgische Melancholie, welche mich an meine erste Star Wars-Erinnerungen mit knapp 8 Jahren denken lässt. Es lässt sich nur schwer beschreiben, aber ich hoffe, dass verschiedene Leser dieses Artikels wissen, was ich fühle und meine Meinung teilen und das nächste mal im Urlaub anstatt des Sonnenuntergangs im romantischen Paris (welcher bestimmt auch nicht so schlecht anzuschauen ist) lieber den Sonnenuntergang auf Tatooine betrachten.

Schließen möchte ich mit einem weiteren „berührenden“ Zitat aus Krieg der Sterne abschießen:

"Ein schnelles Schiff? Haben sie noch nie vom Rasenden Falken gehört ?" - "Sollte ich das?" - "Das Schiff machte den Corsal-Flug in weniger als 12 Parsec, wenn ihnen das etwas sagt."

-Han Solo und Obi Wan Kenobi in Krieg der Sterne.


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