Es gerät wegen technischer Probleme jedoch immer mehr in Kritik und bringt nun auch die deutsche Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) in Erklärungsnot. Bis heute haben die Beschaffer der Bundeswehr rund 180.000 Gewehre dieses Typs gekauft.
Im Fernsehmagazin "Frontal21" (19. Mai, 21 Uhr im ZDF) werden Insider zitiert, wonach die Probleme mit der Treffsicherheit schon 1994 erkennbar gewesen seien. Das G36 sei von Anfang an "nicht truppenverwendbar" gewesen.
Gegenüber Frontal21 kritisiert Michael Engesser, Geschäftsführer des Waffenherstellers Steyr Mannlicher, die damalige Entscheidung der Deutschen. "Wir haben mit einer vollfunktionsfähigen Waffe nach meinen Erfahrungen die Ausschreibung gewonnen und sind trotzdem - vermutlich aus wirtschaftspolitischen Gesichtspunkten - nicht zum Zug gekommen." Das könne nicht mit rechten Dingen zugegangen sein, kommentiert Jan van Aken, Verteidigungspolitiker der Linken, und mutmaßt: "Ich glaube, schon damals war im Ministerium eine Art Seilschaft am Werk."