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Protest gegen Uiguren-Politik Huawei reagiert auf Kündigung von Griezmann

Superstar Antoine Griezmann hat seine Zusammenarbeit mit Chinas Huawei-Konzern beendet, wegen Menschenrechtsverletzungen. Die Firma bittet nun um ein Gespräch »auf höchster Ebene« mit dem Fußballer.
Antoine Griezmann

Antoine Griezmann

Foto: PATRICIA DE MELO MOREIRA / AFP

Nachdem  der französische Fußballstar Antoine Griezmann aus Protest seinen Sponsorenvertrag gekündigt hat, will sich der chinesische Technologieriese Huawei mit dem Stürmer über Menschenrechte austauschen. Der Star des FC Barcelona hatte vergangene Woche die Zusammenarbeit mit Huawei aus Protest gekündigt, weil es den »starken Verdacht« gebe, dass sich Huawei an der Überwachung der Uiguren in der chinesischen Provinz Xinjiang beteiligt habe.

Griezmann griff Medienberichte auf, in denen Huawei beschuldigt wird, an der Entwicklung eines »Uiguren-Alarms« mitgewirkt zu haben. Mit einer speziellen Gesichtserkennungssoftware sollen demnach Mitglieder der muslimischen Minderheit identifiziert werden können.

In einer Stellungnahme wies Huawei die Anschuldigungen zurück. Das Unternehmen lud Griezmann zu einem Gespräch »auf höchster Ebene innerhalb des Unternehmens« ein, um über »Menschenrechte, Gleichstellung und Diskriminierung« zu sprechen. »Huawei ist gegen Diskriminierung jeglicher Art, einschließlich des Einsatzes von Technologie zur Durchführung ethnischer Diskriminierung«, hieß es in der Erklärung weiter.

Experten schätzen, dass in den vergangenen Jahren bis zu eine Million Uiguren, Kasachen, Hui oder andere Mitglieder muslimischer Minoritäten in der autonomen Region Xinjiang in Umerziehungslager gesteckt worden sind.

Huawei steht seit Längerem auch wegen Spionagevorwürfen in der Kritik. Länder wie die USA und Großbritannien werfen dem Konzern vor, über seine Netzwerktechnologie könnten heimlich Daten abgegriffen werden. Nach einem Embargo der USA von Huawei-Chips kündigte kürzlich auch die britische Regierung an, Huawei-Technik dürfe ab September 2021 nicht mehr verbaut werden. In Deutschland soll das IT-Sicherheitsgesetz 2.0 künftig die Vorgaben für den Einsatz sogenannter kritischer Komponenten deutlich verschärfen.

dab/dpa