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Am kommenden Wochenende wartet auf Österreichs Eisschnellläufer der erste Saisonweltcup des Jahres. Dieser wird, wie schon die Europameisterschaften und auch die Weltmeisterschaften Mitte Februar, im Thialf-Eisstadion von Heerenveen ausgetragen und in der vom internationalen Verband (ISU) bezeichneten „Sport-Bubble“ ausgetragen.

Zum rot-weiß-roten Team rund um Vanessa Herzog und Gabriel Odor, die letztes Wochenende bei der EM die Ränge sechs und zwölf in den Mehrkämpfen belegten, stoßen drei Debütanten hinzu, mit den Tirolern Ignaz Gschwentner und Natalie Kerschbaummayr sowie der Steirerin Katharina Thien.

„Die EM ist abgehakt. Mein Blick richtet sich nun auf die beiden Weltcupwochenende, die jetzt in Heerenveen stattfinden“, erklärte Herzog, die ab Samstag in Heerenveen im Einsatz ist. Für sie stehen je zwei Rennen über 500 Meter sowie eines über 1.000 Meter am Programm. „Ich werde versuchen die Lockerheit zu finden, damit auch wirklich schnelle Zeiten möglich sind. Das Eis kenne ich ja jetzt zu Genüge“, so die Wahlkärntnerin, die sich seit vielen Wochen in den Niederlanden auf die kurze und kompakte Saison vorbereitet hat.

An ihren letzten Weltcupauftritt im Thialf, damals noch vor vollen Rängen beim Finale im letzten März, hat Herzog noch gute Erinnerungen. Damals gewann sie die 500 Meter am ersten Tag. Neben der europäischen Konkurrenz stoßen nun auch die Nationen aus Nordamerika zur Bubble, lediglich die asiatischen Teams aus Japan, China und Südkorea stehen nicht am Start. „Es freut mich, dass fast alle Nationen am Start stehen, das spricht für die gute Organisation der Eisschnelllauf-Bubble in den Niederlanden. Ein Podium am Wochenende wäre schön, das wäre vor allem ein Fingerzeig in Richtung der Weltmeisterschaften“, blickte die 25-Jährige voraus.

Ein starkes Programm hat auch der 20-jährige Gabriel Odor am Wochenende zu absolvieren. Er wird im Massenstart an den Start gehen und über 1.500 und 5.000 Meter. Qualifiziert sich der Grinzener am Freitagabend für das Finale im Massenstart, dann warten insgesamt 19,3 Kilometer am Heerenveener Eis auf ihn. „Das wird sicher zäh, aber ich freue mich schon auf die Einsätze“, so der junge Tiroler.

Im Massenstart, wo Odor in den letzten Jahren den Weltmeistertitel (2019) als auch den Vizeweltmeistertitel (2020) erobert, peilt er den Finaleinzug an. Dies gelang ihm im letzten Jahr in Minsk bei seiner Premiere schon, dort wurde er Zehnter bei seinem Debüt. Dafür muss er sich in seinem Halbfinale unter die besten acht platzieren. Der Massenstart geht über 16 Runden (6.400 Meter) und alle vier Runden (4, 8, 12) gibt es Punktesprints (3-2-1 für die Top 3), auch im Schlusssprint werden dann noch weitere Zähler vergeben (60-40-20-10-6-3).

Im zweiten Halbfinale gibt dann der 18-jährige Ignaz Gschwentner seinen Weltcupeinstand. Im letzten Jahr eroberte er bei den Olympischen Spielen der Jugend in Lausanne die Goldmedaille im Mixed-Team-Sprint. Der junge Tiroler wird dann am Sonntag auch über 1.000 Meter im Einsatz sein, nachdem er vor zwei Wochen in Inzell die Weltcupqualifikation löste. „Meine Vorbereitung galt eigentlich der Junioren-WM, aber nachdem die abgesagt wurde, habe ich jetzt zwei Chancen im Weltcup bekommen und ich freue mich schon darauf“, erklärte der 18-jährige Schüler des Sport-BORG Innsbruck.

Ebenfalls ihr Debüt am Wochenende gibt die Steirerin Katharina Thien, die erst als überhaupt zweite Athletin aus ihrem Bundesland beim Weltcup am Start steht, nachdem 2009 sich Short Trackerin Veronika Windisch in Calgary über 3.000 Meter versuchte. „Bis jetzt ist noch alles gut von der Nervosität her. Natürlich wird dann, je näher der Start rückt, ein leichtes Kribbeln kommen, aber das ist für mich positiv. Ich freue mich enorm, dass ich diese Möglichkeit bekomme und bei den Weltcups Österreich vertreten darf. Es ist mehr Vorfreude als Nervosität“, berichtete Thien aus Heerenveen.

Über das Inline-Skating kam sie zum Short Track und zum Eisschnelllauf, versuchte sich dann vor zwei Jahren in der Heerenveen-Academy und wechselte im Sommer zurück nach Innsbruck, wo sie unter Nationaltrainer Hannes Wolf sich nun für ihre Weltcuppremiere qualifizierte. „In Innsbruck habe ich mich mit der Unterstützung des dortigen Clubs sowie des Nationalteams gut weiterentwickeln können. Wir haben eine gute Trainingsgruppe und mit den Anleitungen und Trainingsplänen von Hannes Wolf habe ich dort wirklich ein sehr professionelles Umfeld“, schilderte Thien, deren Teamkollegin Natalie Kerschbaummayr auch im Massenstart am Start steht.

Für die vor zwei Jahren aus der Tschechischen Republik nach Österreich gewechselte Kerschbaummayr ist es die Premiere im rot-weiß-roten Rennanzug. Für ihr Heimatland absolvierte sie bereits einige Einsätze. Sie wird in Heerenveen auch über 3.000 Meter im Einsatz sein. „Das Ziel ist natürlich jetzt Erfahrungen zu sammeln bei meinen beiden Einsätzen in diesem Jahr. Ich freue mich auf die Rennen, es wird sicher hart und schwer werden. Aber ich will in Zukunft auch bei den Einzeldistanzen an den Start gehen und darum muss ich mich noch weiter steigern“, blickte Thien auf ihre Ziele am Wochenende voraus.

Die drei Weltcupläufe von Vanessa Herzog werden am Samstag und Sonntag live auf ORF Sport+ übertragen.

Programm:
Freitag:

Teamverfolgung Frauen und Männer
Massenstartsemifinale Frauen und Männer (mit Kerschbaummayr, Thien bzw. Gschwentner und Odor)

Samstag:
500 Meter Frauen und Männer (mit Herzog)
1.500 Meter Frauen und Männer (mit Odor)
Massenstart Frauen und Männer

Sonntag:
500 Meter Frauen und Männer (mit Herzog)
3.000 Meter Frauen (mit Kerschbaummayr)
5.000 Meter Männer (mit Odor)
1.000 Meter Frauen (mit Herzog)
1.000 Meter Männer (mit Gschwentner)

Presseinfo Österreichischer Eisschnelllauf Verband

21.01.2021


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