Die Morgensonne lässt den Wind abschwächen. Ich schließe die Augen und genieße den Augenblick. Der Aufstieg in der Dunkelheit wird mit einem Panorama belohnt, das einem jede Müdigkeit in den letzten Körperzellen vergessen lässt. So klein und doch so auffällig im Landschaftsbild – die Barmsteine bei Hallein sind zu Sonnenaufgang ein ganz besonderer Ort, um Kraft zu tanken.

Wanderung auf die Barmsteine im Salzburger Land

Die Barmsteine stehen exakt auf der Grenze von Bayern zu Österreich. Die zwei Felsen mit markanter Formation thronen mit einer Höhe von 851 m bzw. 541 m Höhe über die Stadt Hallein. In der Region sind sie sowieso längst als Afterwork-Tour beliebt, ich besteige sie aber am liebsten noch vor Tagesanbruch.
Meine Lieblingsroute auf die Barmsteine in den frühen Morgenstunden ist von der Brauerei in Kaltenhausen aus, in etwa 1 Stunde und 420 Höhemeter auf den Großen der beiden. Hier gibt es einen richtigen Logen- und Kraftplatz, wenn man die ersten Sonnenstrahlen genießen will.

#salzburgerland #wandern

Instatipp: Die Jahreszeit ist für die Wanderung fast nicht von Bedeutung. Aber am schönsten ist es ganz vorne (etwa 100 m nach dem Gipfelkreuz) am Großen Barmstein. Hier hat man den Kleinen Barmstein direkt vor sich, und links daneben geht die Sonne über der Osterhorngruppe auf.

Anreise nach Hallein

Um auf der von mir beschriebene Route auf die Barmsteine zu gelangen, fährt man von der A10 Tauernautobahn bei der Ausfahrt Hallein ab und hält sich weiter Richtung Stadtzentrum. Hier auf der Pernerinsel fährt man auf der linken Seite der Salzach auf der Salzachtal-Bundesstraße Richtung Grödig, Salzburg. Etwa 1,5 km weiter liegt die Brauerei Kaltenhausen, wo sich auf der linken Straßenseite ein gebührenfreier Parkplatz befindet. Dort ist Startpunkt für die Sonnenaufgangstour.

Am frühen Morgen brechen wir auf

Die ersten Schritte sind in den frühen Morgenstunden immer etwas schwerfällig und motivationslos, aber schon nach nicht einmal 100 Metern geht der Puls nach oben, denn das Gelände wird steiler. Es geht in vielen Serpentinen über einen Steig, kleine Brücken unschwer durch den Wald hinauf bis man schließlich hinaus auf eine Lichtung tritt, wo ein kurzes Stück Forstweg kreuzt. Hier ist es oft etwas matschig und nass besonders am frühen Morgen.

Vorbereitung auf die Wanderung

Weiter geht es zu einer kurzen, mit Seil gesicherten Felsstufe. Ich kenne die Barmsteine natürlich auch bei Tageslicht, und dank der guten Beschilderung ist die Tour auch für Erstbesteiger leicht zu finden. Aber für diese kurze Stelle rate ich, beim ersten Mal die Barmsteine am Tag zu erkunden. Außer festes Schuhwerk ist sicherlich keine weitere Ausrüstung notwendig, doch besonders bei Nässe muss man auf dieser Felsstufe auf jeden Fall gut achten, wo man hintritt.

Ein Logenplatz zum Sonnenaufgang

Über den Felsrücken gehen wir die letzten knapp 100 Höhenmeter zum Gipfelkreuz mit silbernen Edelweiß. Hier halten wir aber gar nicht lange an, denn nur ein Stück weiter dem Pfad folgend, wird man für das frühe Aufstehen reichlich belohnt. Ein Logenplatz wie gemalt eröffnet sich vor meinen Augen. Mein Blick ruht auf dem Gipfel des Kleinen Barmstein. Ich warte trotz des frischen Windes mit Genuss hier vorne, dass die ersten Sonnenstrahlen es über die Gipfel der Osterhorngruppe im Osten schaffen. Die im Westen liegenden Berge der Berchtesgadener Alpen, wie Watzmann, Hochkalter und der Hohe Göll färben sich bereits orange-rot. Und dann ist sie da!

Fazit

Wie gut das alles doch tut – die Berge, die frische Luft, das Gefühl am Morgen bereits Sport gemacht zu haben. Ich weiß nicht, wie oft ich schon genau diese Tour hier gegangen bin. Auf jeden Fall lohnt sich für mich dieser Aufstieg sowohl im Frühling, als auch im Sommer und Herbst. Im Winter ist es vielleicht doch etwas zu gefährlich, aber ich kann jedem Bergliebhaber und Sonnenanbeter dieses Erlebnis hier an den Barmsteinen wärmstens empfehlen. Jedem, dem ich diesen Kraftplatz gezeigt habe, fand es wunderschön und überwältigend.

Lage

Praktische Links

Gut zu wissen

Wer möchte, kann natürlich an den Großen Barmstein mit einem Umweg von etwa einer Stunde, den Kleinen Barmstein dranhängen. Oder man geht danach in der Altstadt von Hallein noch frühstücken – verdient hat man es sich ja bereits. Hallein hat außerdem einiges an Kultur zu bieten. Das Keltenmuseum Hallein ist eines der größten Museen für keltische Geschichte. Im Stille-Nacht-Museum wird das Leben des Komponisten Franz Xaver Gruber und dem bereits über 200 Jahre alten Lied „Stille Nacht, Heilige Nacht“ präsentiert.

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