Einstelllehre für Hobelmesser

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Franz Kessler
Beiträge: 2298
Registriert: Mi 27. Nov 2019, 21:09

Einstelllehre für Hobelmesser

Beitrag von Franz Kessler »


Hallo

Ein guter Kollege hat mir vorige Woche seine selbstgebaute Messereinstelllehre ausgeliehen.
Gestern hab ich das Stück ausprobiert, ich find es wirklich brauchbar, es ist einfach in der Herstellung und Messuhren werden allerorts billig (auch gebraucht) angeboten.
Das Teil ist aus einem Aluflachstück, unten 3 Kegel als Standfuß (können auch Schrauben sein) und die Messuhr sollte einen flachen Amboss haben.
Da ich erst vor zwei Wochen meine Messer frisch eingestellt habe, war ich natürlich gespannt, wie genau ich dabei war (mit der Klötzchenmethode, 3mm Verschiebeweg).
Gehe ich davon aus, dass die Messer genau auf Höhe des Abnahmetisches stehen sollen, waren meine Abweichungen max. bei minus 0,2mm.
Ich hab jeweils außen und in der Mitte gemessen, dabei fällt auf, dass es bei einem Messer links und Mitte fast genau waren, rechts dann -o,2mm.
Das andere Messer streute im 0.1mm Bereich, also so ungenau wie ich die Vermutung hatte, ist man bei der primitiven Methode nicht, allerdings gab ich mir beim letzten Male wirklich Mühe.
Entschultigt das schlechte Foto, mein Foto nimmt sich oft die falschen Teile in den Focus.

Gruß Franz







Dirk Boehmer
Beiträge: 2638
Registriert: Di 20. Aug 2013, 13:34
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Re: Einstelllehre für Hobelmesser

Beitrag von Dirk Boehmer »


Hallo Franz,

sowas habe ich auch schon mal gebaut. Allerdings scheiterte das Ganze an einer
unpassenden Spitze der Messuhr (bei mir eine Kugel). Und man kann dort auch nicht
einfach so eine kleine Platte dranfummeln, die sehr wahrscheinlich nicht genau
winklig zur Messuhrachse steht. Also stelle ich im Moment weiterhin mit der
Hartholzleiste ein. Ich denke, genauer bekomme ich das mit der Uhr auch nicht
hin.

--
Dirk



Franz Kessler
Beiträge: 2298
Registriert: Mi 27. Nov 2019, 21:09

Re: Einstelllehre für Hobelmesser

Beitrag von Franz Kessler »


Hallo Dirk

Eigentlich dürfte es nicht so schwer sein ein Druckstück wie bei dem Muster zu beziehen, ich hatte ja in der langen Zeit als Dreher viel mit Messuhren zu tun, wenn ich mich richtig erinnere gehörte zu jeder Uhr ein solches Teil oder zumindest konnte man es sich beschaffen.
Solche Anwendungsfälle gab es doch recht oft.
Du hast recht, wie meine Messung ergab, viel besser kann ich es mit Uhr auch nicht einstellen, das Problem ist, zu erkennen ob es so genau ist.

Eins war mir schon vor der Messung klar, schon oft waren meine Messer schlechter eingestellt als dieses mal, man lernt dazu.
Dieses Mal hobelte ich ein Holz und verfolgte wie die Fläche auf den Abnahmetisch übergeben wurde, aus nächster Nähe, mit meiner auf 20cm eingestellte Brille, das machte ich nicht immer so.

Ich werde versuchen ein Uhr mit diesem Amboss zu beziehen und werde darüber berichten.

Gruß Franz



Rainer Illert
Beiträge: 48
Registriert: Mi 6. Mai 2015, 14:03

Re: Einstelllehre für Hobelmesser

Beitrag von Rainer Illert »


Hallo Franz, hallo Dirk,

bei den Messuhren kann man die Tastspitze wechseln. Die Spitze die Ihr sucht nennt sich Flachtaster. Sollte bei jedem Werkzeughandel (Metall) erhältlich sein.

Gruß Rainer


Franz Kessler
Beiträge: 2298
Registriert: Mi 27. Nov 2019, 21:09

Re: Einstelllehre für Hobelmesser

Beitrag von Franz Kessler »


Hallo Dirk, Hallo Rainer

Ich habe endlich einen Flachtaster erhalten, ich hab damit gleich mal neu geschliffene Messer eingestellt, ich kann sagen, damit arbeite ich wesentlich zielgerichteter, auf Anhieb war ein gutes Abrichtergebnis erzielt.



Entschultigt das schlechte Foto.
Im Hommel-Katalog steht das Teil für 3.50 € zu kaufen, die Oberfläche ist hart, somit, hebt das Messer die Uhr schön gleichmäßig hoch.

Bei Gelegenheit werde ich mir eine zweite Uhr mit nur 10 mm Messweg besorgen, die gezeigte Uhr (vom Frästisch mit Neodymmagnet) hat 30 mm Weg, dadurch musste ich das ganze auf Stelzen stellen und mit einem Flachmeißel beschweren.

Was sagt der Fachmann eigentlich über die Höhe der Messer, ich versuchte sie auf gleiche Höhe des Abnahmetisches zu bringen mit Toleranz zu über den Tisch.
Ist das so richtig? Wie gesagt, das Abrichten brachte ein gutes Ergebnis.

Gruß Franz



Heiko Rech
Beiträge: 2715
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Einstelllehre für Hobelmesser

Beitrag von Heiko Rech »


Hallo Franz,

schau dir mal diesen Tread an, da ging es um den Messerüberstand:
http://www.woodworking.de/cgi-bin/holzbearbeitungsmaschinen/webbbs_config.pl/read/29458

Gruß

Heiko



Gerhard
Beiträge: 2465
Registriert: Di 23. Okt 2018, 09:42

Re: Einstelllehre für Hobelmesser

Beitrag von Gerhard »


Hallo Franz,

auf deine Anregung hin habe ich versucht, günstig eine Meßuhr zu erstehen.
Dabei habe ich ein Werkzeug gefunden, das sich "Schränkuhr" nennt. Gleiches Prinzip: Dreipunktauflage, vorne Meßuhr mit Flachtaster. Allerdings recht klein. Vielleicht 10 bis 12 cm lang. Funktioniert gut.

Viele Grüße,
Gerhard



Franz Kessler
Beiträge: 2298
Registriert: Mi 27. Nov 2019, 21:09

Re: Einstelllehre für Hobelmesser

Beitrag von Franz Kessler »


Hallo

Ich hab die Beiträge mir angesehen und denke mit meiner Art, Höhe des Abnahmetisches plus 0.1mm dürfte ich gut liegen, auch nehme ich oft nach der Einstellung ein Hartholzbrett, möglichst schmal und hobele langsam am Anschlag vorbei, unter gleichzeitiger optischer Begutachtung, da sieht man auch schon sich anbahnende Fehler, die neu geschaffene Fläche sollte ohne Spalt vom Abnahmetisch übernommen werden (und natürlich ohne Anstoß).

Gruß Franz


T. Schlote
Beiträge: 44
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Einstelllehre für Hobelmesser

Beitrag von T. Schlote »

[In Antwort auf #31202]
Einstelllehre hin Einstelllehre her.
Ich finde das arg fummlig.
Ich habe mir auf dem Aufgabetisch auf beiden Seiten zwei
Risse im Abstand von 10mm gemacht.
Dann stelle ich die Spanabnahme auf 0,5mm und lege
eine Hartholzleiste am ersten Riss auf den Aufgabetisch und schiebe
die Leiste mit den Messern in Richtung zweiten Riss.
Die Leiste muss sich dabei genau die 10mm zwischen den Rissen bewegen.
Die Sache ist sehr genau. 0.1mm Unterschied an den Messern macht 2mm
Weg an der Leiste. Das ist deutlich zu erkennen.
Die zehn Millimeter Rissabstand sind natürlich vom Durchmesser der
Hobelwelle abhängig und müssen je nach Maschine bestimmt werden.
Einen Überstand stelle ich nicht ein. Wozu soll der gut sein.
Wenn die Messer Verschleiß zeigen werden sie eben neu eingestellt.

Thorsten


Dirk Boehmer
Beiträge: 2638
Registriert: Di 20. Aug 2013, 13:34
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Re: Einstelllehre für Hobelmesser

Beitrag von Dirk Boehmer »


Hallo Thorsten,

die Höhe der Messer muss aber zum Abgabetisch eingestellt werden, und
zwar so, dass nach der Spanabnahme durch die Messer das Holz weder am
Abnahmetisch aneckt bzw. angehoben wird noch ein Luftspalt zwischen
Holz und Abnahmetisch besteht. Natürlich muss der Hobel schon so
eingestellt sein, dass Abnahme- und Aufgabetisch parallel zueinander stehen.

Deine angezeigten 0.5mm können ja auch falsch und in Wirklichkeit z.B. 0.7mm
sein.

Ich nehme Holzleisten, lege sie aber auf den Abgabetisch (Abnahmetisch,
outfeed table, wie heißt es nun wirklich?), so dass ein kleiner Teil davon
über den Messern steht. Jetzt drehe ich die Hobelwelle, so dass die Messer
die Leiste mitziehen. Der zurückgelegte Weg der Leisten sollte so bei ca.
2-3mm (bei meinem Hobel) sein. Ansonsten muss korrigiert werden.

--
Dirk



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